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- Day 1
- Tuesday, September 10, 2024 at 11:36 AM
- ☁️ 17 °C
- Altitude: 537 m
GermanyFeldherrnhalle48°8’31” N 11°34’39” E
München - Achensee 112 km - 1060 Hhm
September 10, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 17 °C
München hat den inoffiziellen Titel der nördlichsten Stadt Italiens, auch ein Grund diese Tour hier zu beginnen.
Der Hauptgrund:
Italien ist schön und sehr vielfältig. Jede Region hat seine eigenen Traditionen, sein eigenes Dialekt und, ganz wichtig, seine eigenen Gerichte.
Wenn selbst in Deutschland zu sehen ist, in welcher Gegend man dies- oder jenseits des Limes lag, kann man sich gut vorstellen was die Kultur des Mutterlandes des römischen Reiches zu bieten hat. Fand übrigens Goethe auch, wie man weiß.
Nicht zuletzt: Man kommt ohne lästiges Fliegen zumindest in den nördlichen Teil von Bella Italia.
Der allerletzte Grund: Ich habe jetzt fast 5 Jahre etwas italienisch gelernt, vor allem mit dem Nativ Speaker Ivan und der App Busuu. Beides eine Empfehlung!
Nach der Stadtgrenze ging es weitestgehend asphaltiert und gerade auf Radwegen oder wenig frequentierten Nebenstraßen, insgesamt ohne steile Anstiege. Schöne Dörfer mit vielen intakten Bauernhöfen, Kuhherden auf romantischen Wiesenhügeln und immer wieder Pferde, manche sogar mit Mückennetz auf dem Kopf. Meist rollte es sich gut über Asphalt, gelegentlich auch Feld- und Waldwege, wo man besser stehend fährt.
Kleine Nieselregeneinlagen brachten bergauf etwas Kühlung. Angekommen am Tegernsee musste ich erst mal Halt machen, um das schöne Panorama zu bestaunen. Ein Stück Kuchen direkt auf einer Uferterrasse war für die ersten gut 60 km ein gutes Pausenbrot.
Weiter ging es nun meist auf Waldwegen durch Wildbach Kreuth, bekannt durch liberale Selbstvergewisserungstreffen…
Immer in Hörweite zur schönen glatten Bundesstraße ging es nun bergauf, bergab auf Waldwegen in Richtung Achenpass. Eine Rasthütte mit Schaukelfunktion hätte einen guten Schlafplatz abgegeben. Aber um bereits 17 Uhr zu faulenzen, fühlte ich mich noch zu frisch. In Grenznähe fand ich dann eine planierte Fläche an einer Wegkreuzung und packte Hinter ein paar Büschen meine Zeltsachen aus, als just ein großer Off-roader 20 Meter vor mir anhielt. Ob die Fahrer mich bei meinem illegalen Treiben gesehen hatten, konnte ich nicht ausschließen. Als aber nach 3 Minuten ein weißer T5 anbrauste, die Männer sich kurz unterhielten, ein paar Sachen übergaben und
schnell in verschiedene Richtungen davonfuhren, war ich mir nicht sicher, ob das hier auch illegal war.
Ich packte lieber schnell meine Sachen wieder ein und beschloss doch konventionell zu übernachten. Bis zu einer Ortschaft war es dann noch eine gute Stunde Fahrt. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit kam ich dann in Achenkirch an. Mein Hunger trieb mich dann ins erstbeste Restaurant, wo ich in Ruhe nach einer Übernachtung googeln konnte. In Achenkirch war alles belegt, nur in Pertisau, 12 km weiter wurde ich fündig. 21:30 Uhr kam ich nach einer romantischen Mondscheinfahrt an. Der Hotelier war schon lange zu Hause, hatte aber die Schlüssel für mich stecken lassen….Read more
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- Day 2
- Wednesday, September 11, 2024 at 8:22 PM
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 1,062 m
AustriaSteinach am Brenner47°5’31” N 11°28’0” E
Pertisau nach Steinach 89 km - 1.180 Hhm
September 11, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 13 °C
Geschlafen wie ein Stein mit einer unangenehmen Unterbrechung: Krämpfe in beiden Oberschenkeln. Nach einer Portion Magnesiumpulver und 1/4 Liter Wasser wurde schnell weitergeträumt.
Frühstück nach dem Kamelprinzip - trotz 7 Uhr Aufstehen
erst 9:15 Uhr gestartet. Traumlicht am Achensee. Die Abfahrt nach Jenbach mit bis zu 60 km/h Rauschgeschwindigkeit. Nachteil: Die Scheibenbremsen haben ordentlich gerochen. Oft kann ich das nicht machen.
Im Inntal vorbei an Gemüse- und Maisfeldern und kleinen Apfelplantagen. Wie am Vortag ordentlich Gegenwind.
In Innsbruck ging es dann die Landstraße bergan Richtung Brenner ohne Radweg. Da habe ich lieber meine Signalfahne ans Heck gesteckt, Warnweste hatte ich ohnehin immer an. Die Mentalität der Autofahrer lag hier zwischen arglos und aggressiv. Die Steigung war auf den ersten drei Kilometern durchgehend hoch. Mit Gepäck bekommt man das nicht auf einen Rutsch hin, gleich gar nicht nach so einem Vortag. Also immer mal im Stehen - -langsam - an der Trinkflasche gesaugt und den Schweiß aus den Augen gewischt. Dann zu allem Unglück falsch abgebogen und 200 Hhm verloren.
Vor dem Regen Unterschlupf gefunden im Aktivhotel zur Rose Steinach, mit Sauna - das Richtige für die harten Muskeln. Knödel und ein Weißwein im Hotel nebenan - das war ein runder Tag….Read more
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- Day 3
- Thursday, September 12, 2024 at 10:58 AM
- 🌫 5 °C
- Altitude: 1,054 m
AustriaSteinach am Brenner47°5’33” N 11°28’1” E
Steinach -Bozen - 120 km - 990 Hhm
September 12, 2024 in Austria ⋅ 🌫 5 °C
Ausschlafen bei Starkregen. Super Frühstück. Unterhaltung mit einem Arbeiter vom Brennertunnel. Der arbeitet an der Vortriebsmaschine bei 38 Grad Konstanttemperatur. Gewaltig - siehe Foto!
Er war früher Binnenschiffer auf der Donau, Industriestahl für die Autofertigung und Getreide (!) nach Rumänien/Ukraine geliefert und Kohle zurück gefahren. Wegen der Gefahren des Jugoslavienkrieges hatte er den Dienst quittiert.
Wetter:
Mit jeder Stunde verschlechtern sich die Vorhersagen. Warten bis der RegenRadar zumindest Hellblau anzeigt. Wegen des kleinen Packmasses meiner je 4 kg fassenden Radtaschen (Frontroller) habe ich auf lange Hosen und Langarmshirts verzichtet. Bei +5 Grad muss ich schnell fahren, um mit Körperhitze dagegen anzugehen….
Zuerst ging es Waldwege auf und ab, ziemlich kräftezehrend und Slalom wegen der Pfützen.
Wäre nicht nötig gewesen, da die Brennerstrasse für Räder freigegeben ist. Die restlichen 3/4 des Anstiegs auf 1.370m dann bequem auf der Straße. Das Navi, mein IPhone, fiel wegen des Regens aus. Erst mal kein Problem. Man konnte sich ja nicht mehr verfahren. Oben bei 3,8 Grad Schneeregen und schöne weiße Berge zwischen den niedrigen Wolken. Schnell noch jemand gefunden, der ein Foto macht.
Die Abfahrt wird steil und sehr kalt mit Shorts und ohne Langarmshirt unter dem Regenjäckchen. Habe mir dann eine Zeitung zwischen meine Sachen geschoben und das auch mit den Jackenärmeln versucht. Da musste mir eine entgegenkommende Wandertruppe kurz helfen. Die Kurzsocken über die Hände gezogen, danach Oma Olga‘s Wollsocken und ab ging es mit 40 km/h den glatten Asphalt hinunter. Der Regen piekte zwar im Gesicht, aber das positive Gefühl endlich mal schneller vorwärts zu kommen, überdeckte alles. Gern hätte ich noch ein paar Fotos gemacht von der alten Bahnstrecke der abgebauten Brennerbahn, auf der der Radweg dann meist lief - doch auf Pausen musste ich verzichten - zu kalt und zu nass. In Sterzing dann doch ein kleiner Halt - hier waren es schon 10 Grad - und einen Apfelstrudel gegessen.
Das war dann für den ganzen Tag die einzige Pause, denn der Regen wurde stärker und bald waren es wieder 7 Grad. Zwischenanstiege nutzte ich als Aufwärmgelegenheit mit hohem Gang im Stehen zu passieren.
In Bozen dann schnell versucht über Booking.com eine Unterkunft zu finden, aber meine kalten zittrigen Finger oder das nasse Handy ließen das nicht zu. Ich suchte dann eine Aufwärmstube, aber all die Pizzerien mit weißen Tischdecken und Weingläsern auf den Tischen wollte ich tropfnasser Rumtreiber nicht in die Situation bringen mich abweisen zu müssen. Nach 10 Minuten erfolglosem Suchen war mir das dann doch egal - zu Recht - denn die Kellner waren überaus freundlich und hängten sogar die klitschnassen Sachen für mich auf. Nach einem Pfefferminztee und einer Pizza Diavolo hörte das Zittern auf und ich konnte mir viele Absagen von preiswerten Unterkünften abholen. Am Ende klickte ich bei Google auf eine Pension mit kyrillischer Schrift, wo ich mit 75€ sehr gut dran war. Anstatt Russen oder Bulgaren war das eine kleine Trattoria im Familienbetrieb für das einfache Volk. Sehr herzlich und hilfsbereit. Haben mir zum Tee gleich ein Stück Torte spendiert, nachdem sie die Palermo-Aufschrift auf der Tasche gesehen und mein Holper-Italienisch gehört hatten.Read more
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- Day 5
- Saturday, September 14, 2024 at 10:44 AM
- ☁️ 16 °C
- Altitude: 261 m
ItalyBozen46°29’26” N 11°20’1” E
Bozen - Gardasee 118 km - 410 Hhm
September 14, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 16 °C
Heute entspannt und durchgewärmt gefrühstückt, einziger Gast beim Frühstück: Eine Frau aus Erkner bei Berlin, die mit Auto und Hund Norditalien erkundet. Sie hat 25 Jahre in Ungarn gelebt und ist irgendwann wieder zurück nach Brandenburg. Damals, frisch verheiratet mit Kind und einem Reisesprachkurs in ein neues Leben gestartet - sehr mutig!
Habe dann die getrockneten Sachen ungewaschen weggepackt ( ich hatte echt keine Lust mehr dazu). Bozen kenne ich ein wenig und werde es wohl noch oft besuchen - daher: direkt auf die Piste.
Der Radweg war von sehr guter Qualität, eben ein Euroradweg (Nr. 7).
Drei radelnde deutsche Studenten getroffen, die nach Verona und das Südufer des Gardasees wollten. Riesengepäck, aber Kraft in den Beinen! Sie studieren Medizin, Architektur und Verkehrsplanung an verschiedenen Orten. Ca. 30 km lang mit Jakob, dem Verkehrsplaner, über Radverkehr, Gott und die Politik gesprochen. Mit solchen Leuten ist die Welt noch nicht verloren!
Einer musste eine Radwerkstatt aufsuchen (Rahmen angerissen), so dass ich dann allein weiter gefahren bin.
In Ravazzone das Etschtal in Richtung Gardasse verlassen. Die Steigung war recht leicht zu bewältigen. Sehr schöne Natur. Ein alter Glockenturm mit Einschusslöchern, aus welchem Krieg auch immer. Schneller als gedacht stand ich auf einer Anhöhe mit vollem Gardaseeblick. Wem da das Herz nicht höher schlägt, hat keine Seele! Dort war ein Café mit Riesenterrasse mit 80% Radfahrern unterschiedlichster Couleur.
Gegenseitig Fotos geschossen und dann eine klasse Abfahrt mit 50 km/h nach Torbole.
Hatte mitbekommen, dass Freunde von mir - Dirk und Simone - in Riva Urlaub machen. Ich wollte auf einem der drei Zeltplätze nächtigen und mich dann mit ihnen treffen. Leider alles belegt! Also erst mal ohne Unterkunft mit viel Spaß zusammen Abendbrot gegessen, und das mit Seeblick!
Danach kurz gegoogelt und noch ein Hotel für 75€ erwischt.
Auf dem Weg im Dunkeln dem Navi mit Links Abbiegen gefolgt. Trotz Scheinwerferlicht nicht gesehen, dass der Bordstein eine Fahrsperre war - siehe Foto. Purzelbaum, paar Kratzer, Hauptsache dem Rad nichts passiert…
Im Hotel Wäsche gewaschen, Balkontür auf wegen der Trocknung und mich gewundert, dass nur ein Laken, aber keine Decke im Zimmer waren. 2 Uhr war es dann doch zu frisch, so dass das unbenutzte Badetuch als Zudecke herhalten musste.Read more
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- Day 5–6
- September 14, 2024 at 8:19 PM - September 15, 2024
- 1 night
- ☁️ 17 °C
- Altitude: 22 m
ItalyCorte Prada Alta45°10’46” N 10°46’21” E
Riva d Garda - Mantua - 107 km - 760 Hhm
Sep 14–15, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 17 °C
Hotel Virgilio war mein Campingplatzersatz. Mit einem üppigen Frühstück und Pool, von dem ich leider zu spät erfahren habe. Mit 72€ in Riva schon sehr gut.
Fahrrad aus der romantischen Tiefgarage geholt und Smalltalk mit dem Personal in Italienisch einschließlich des eigenen Reiseberichts. Die Taschenaufschrift mit dem Ziel Palermo öffnet immer wieder die Kommunikationsschleusen.
Den Uferweg nach Torbole gefahren. Keine Freude bei den vielen verträumten Fußgängern. Möchte aber nicht wissen, was die so von uns Radfahrern denken….
Mit dem idealen Rückenwind am Westufer via Malcesine, Garda und Bardolino gefahren. Kaum mal eine Radspur. Nichts für schwache Nerven.
Zwischendurch mal mit den Beinen ins Wasser und für die Enkel zwei Muscheln eingepackt.
Leider keine Zeit zum Baden. Seit dem Kollaps von der „Navi-App“ Komoot und der selbst auferlegten Pflicht zum Tagebuch ist die Zeit schon knapp.
Der Gardasee ist wirklich schön. Die zu grossen Menschenmassen und die Endlos-Autoschlangen lassen aber keine Entspannung aufkommen. Vielleicht ist es im Oktober besser?
Nun ging es von Pieschiera del Garda einen scheinbar endlos geraden Radweg immer am Ufer des Canale Diversivo Mincio entlang. Selten so vielen Radfahrern begegnet und immer noch Rückenwind.
Nutrias, Silberreiher und sogar ein Eisvogel am Weg.
Kurz vor Mantua sah ich im Augenwinkel einen Agroturismo und bekam dort das letzte Bett und eine klasse kalte Platte mit einem würzigen Weißwein, den ich gern auch mal zu Hause trinken würde.
Rundgang durch das ganze Gelände mit Obst- und Gemüseanbau und einer langen Geschichte als Kloster, Reisschälmühle und apostolischer Stiftung. Täglich verstehe ich das Italienische besser. War heute mit dem Chef schon eine richtige Unterhaltung. Sonnenuntergang mit den Katzen, kalt geduscht. Warmes Wasser ging nicht - und das hier geschrieben…Read more
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- Day 6
- Sunday, September 15, 2024 at 8:18 PM
- 🌙 18 °C
- Altitude: 195 m
ItalyVarano De' Melegari44°41’12” N 10°0’53” E
Mantua - Verano Melegari 107 km 390 Hhm
September 15, 2024 in Italy ⋅ 🌙 18 °C
Superfrühstück mit Riesenkuchenauswahl. Noch etwas mit dem Chef geschwatzt. Er wurde immer schneller und ich verstand immer weniger…
Auf jeden Fall ist sein Bruder mal von Mantua zum Nordkap mit dem Fahrrad gefahren. Er war 3 Monate unterwegs und kam ganz dünn wieder zurück. Er umfasste dabei seinen kleinen Finger.
Mantua muss man sich mal in Ruhe ansehen, ganz wunderbare lebendige Altstadt mit den Seen drumherum. Die kleinteilige Pflasterung hatte ich so noch nicht gesehen. Mein Fahrrad fand die nicht so gut.
Bin dann Richtung Parma aufgebrochen und war irgendwann am Po, wo es kilometerlang meist im Schotter auf dem Damm entlang ging. Dort sonnen sich die Eidechsen, die so schnell sind, dass man da nicht aufpassen muss. Mit fotografieren habe ich es gar nicht versucht. Heute war es merklich wärmer und ich konnte mir zur Pause am Ufer des Po nicht vorstellen noch 55 km zu fahren. Der Wasserstand muss vor ein, zwei Tagen fast 2 Meter höher gewesen sein, wie man am noch feuchten Schlamm sehen konnte. Das Wasser war badewarm, die Strömung aber etwas für Lebensmüde …
Richtung Parma dann eine Fabrik vom Gran Padano und direkt in Parma die vom Parmeggiano gesehen. Leider war Sonntag. Ich hätte da mal gern reingeschaut. In der Stadt war so eine Art Mittelalterfest vor allem ein großer Kostümumzug, wo man an jeder Stelle sah, wie detailversessen jedes Kleidungsstück hergerichtet war. Der Umzug war riesig lang und offenbar so normal, dass nicht eine einzige Kamera zu sehen war.
Bei uns zu Hause unvorstellbar.
Der Hauptplatz war so mit Menschen gefüllt, dass ich mit meinem Fahrrad gleich wieder kehrt gemacht habe, in dem Wissen, dass ich diese Gegend mir später mal intensiver ansehen werde.
Schon im ersten Viertel der Fahrt hatte ich meine Sonnenbrille verloren und wurde mit 4 Insekten im linken Auge bestraft, die mir eine Passantin dann rausgepuhlt hatte. Hinter Parma hatte das Schicksal dann Erbarmen mit mir und ließ ein sonntags geöffnetes Decathlon-Geschäft direkt am Weg erscheinen, wo es dann exakt die gleiche Brille gab.
Um am nächsten Tag die Tour über den Kamm des Apeningebirges etwas zu entschärfen, wollte ich schon mal ein paar Höhenmeter hinter mich bringen. Bei der Unterkunftssuche gab es noch mal 150 Hhm extra drauf.
Gegen 20:20 Uhr war ich dann am Ziel und mit 75€ dabei - in Verano de Melegari. Eine nahe gelegene Pizzeria hat mir gezeigt, dass in der kleinsten Kaschemme sehr edler und preiswerter Wein angeboten wird. Zu Hause ist er in den Pizzerien teurer und dafür leider meist eine Zumutung.Read more
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- Day 7
- Monday, September 16, 2024 at 7:38 PM
- ☁️ 20 °C
- Altitude: 11 m
ItalySarzana / Luni44°4’30” N 9°58’47” E
Verano - Sarzana 126 km - 1.980 Hhm
September 16, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 20 °C
Verano lag ja 7 km ab von der eigentlichen Route, die ich also wieder zurück fahren musste. Apple-Maps führte mich eine Seitenstraße in Richtung Cesapass. Es ging nur auf und ab, um am Ende wieder auf der Schnellstraße zu landen, die ich sonst hätte bequem fahren können. 240 steile Höhenmeter umsonst.
Noch zweimal verfahren und viele kleine Stopps auf dem langen Weg zum Pass gemacht. Kurz vor Ende des Trinkwassers einen öffentlichen Wasserhahn gefunden und nun ordentlich abgekühlt zu den letzten 9 km bis zum Ende des Anstiegs. Etwas weniger Sonne wäre schon schön gewesen…
Am Pass selbst gab es einen kleinen Imbiss, einen Aussichtspunkt, einen Souvenirladen und dem Verfall überlassene Häuser. Es hatte lange gedauert bis Leute vorbeikamen, die ich wegen des „Gipfelfotos“ anschnorren konnte. Dann schon mal die Übernachtung auf dem Campingplatz Marina Sarzana geklärt. Noch 75 km war für 15 Uhr schon ambitioniert. Dann warm angezogen und mit teilweise über 50 km/h die lange Abfahrt herunter. Sehr schöne Landschaft, sehr wenig Verkehr, nur mal ein Motorradfahrer, der mir in der Kurve mit wohl 100 km/h auf meiner Spur entgegenkam, Organspender eben…
Zwischendurch eine Gemüsepizza, ja, doch, echt super geschmeckt, und ein Pfirsich am Supermarkt .
19:40 Uhr auf dem Zeltplatz angekommen. Es gab dort nur ein Restaurant, was von 20 - 23 Uhr geöffnet hatte und wo nur noch ein Tisch frei war. Die Rezeptionsdame hatte mich gewarnt. Also das Duschen nach hinten geschoben und mit dem verschwitzten Shirt an den weissgedeckten Tisch gesetzt. Es saß ja niemand in Riechnähe.
Nette Unterhaltung mit zwei Damen vom Bodensee über den Gang am Nebentisch. Auf den Sprung in den Kanal hatte ich verzichtet. War dann doch zu ungemütlich.
23:15 Uhr dann ins Zelt gekrochen.Read more
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- Day 8
- Tuesday, September 17, 2024 at 5:37 PM
- 🌬 19 °C
- Altitude: 5 m
ItalySpiaggia Marina di Cecina43°17’34” N 10°29’58” E
Sarzana nach Cecina 125 km - 410 Hhm
September 17, 2024 in Italy ⋅ 🌬 19 °C
Ungewöhnlich gut und lange (8:30 Uhr) im Zelt geschlafen. Hier ein kleiner Gepäckexkurs:
So klein kann Camping sein:
Zelt 700 g, Isomatte 210 g, Schlafsack 300 g. Damit habe ich in der kleinen Frontrunnertasche noch 40% Platz für andere (un)wichtige Dinge.
Übrigens, hier in der Toskana beginnt sich die Bauart der Toiletten zu verändern - siehe Foto.
Frühstück nach ca . 10 km. Klasse Cafékultur bei den Italienern. Arm und Reich, Jung und Alt, Einheimische und Gäste reichen sich hier die Klinke in die Hand.
Alles entspannt, freundlich und gern mit einem Baccione (dicker Kuss). Da ich seit Österreich täglich Schinken und Salami gegessen habe, bin ich sehr dankbar für das quiche-artige Gemüsegebäck. Damit würde man im Friedrichshain einen Volltreffer landen.
Ansonsten 30 km nur die typische Bäderarchitektur, bis hin zu Las-Vegas-artigen Erlebniskomplexen.
Richtung Pisa dann weg von der Küste und immer die Schnellstrasse entlang. Bei den sehr tief ausgesparten Wassereinläufen am Fahrbahnrand muss man sich entscheiden: heftige Vollbremsung oder ein Schlag auf Material und Wirbelsäule. Denn ausweichen kann man bei dem Verkehr nicht. Der Sicherheitsabstand der Autos zum Fahrrad ist zu knapp.
Seit Parma sieht man viele Afrikaner, denen man dann auf den Gemüsefeldern wieder begegnet.
In Pisa Mord und Totschlag. Leute aus der ganzen Welt. Ich möchte wissen, wo die Bilder herkommen, wo der schiefe Turm ohne Menschen zu sehen ist. Musste wieder den Zahnriemen nachspannen. Meine Komoot-App ist nun völlig ausgestiegen, hat nicht mal mehr aufgezeichnet und dann von sich aus die Tour geschlossen. Schade um die Statistik, die ich dann nur interpolieren kann.
Tja, die Technik!
Es nieselte leicht, der Seitenwind war mir gnädig und wandelte sich zum Rückenwind, der zudem immer stärker wurde. Am Ende bin ich die letzten 20 km mit über 30 km/h gefahren.
Ein Minigebirge mit viel auf und ab war gut zu fahren, da die Straßenbauer die steilen Steigungen entschärft haben. Ansonsten keine Radfahrer und keine Touristen mehr, unspektakulär.
In Cecina preiswertes Hotel gefunden, dafür teuer und gut gegessen. Diese Qualität wäre in Berlin eine Zeitungsmeldung wert.
23 Uhr Nachtruhe bei Regen…Read more
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- Day 9
- Wednesday, September 18, 2024 at 12:16 PM
- ☁️ 21 °C
- Altitude: 13 m
ItalySan Vincenzo43°6’1” N 10°32’26” E
Cecina nach Grosseto 119 km - 510 Hhm
September 18, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 21 °C
Pech, Pleiten, Pannen und doch alles gut gegangen:
Der Tag fing ganz unschuldig an. Locker bewölkt, kaum Wind, 18 Grad.
Das kalte Wasser im Hotel war eher warm und mir als Trinkwasser eher suspekt. Nach 4 km dann in einem öffentlichen Wasserspender mit Geldeinwurf mein Wasser geholt.
Das Frühstück war nicht so nachhaltig, so dass ich gegen 14 Uhr mehr als ein Stück Kuchen brauchte. Ich versuchte es mit einem Imbiss, der in einer seltsamen kilometerlangen geschlossenen Strand-Zone lag. Eine Verkäuferin eines geschlossenen Marktes hatte Mitleid mit mir und ließ mich mit ihrem Codeschlüssel rein. Im Wesentlichen gab es nur Fast Food. Die Hühnchenschnitzel mit Pommes frites lagen mir nach Stunden noch im Magen.
Der Meeresblick war schön, im Hintergrund die Insel Elba. Kein Russe wird verstehen, dass diese als Verbannungsort eine Strafe war…
Es gab aber auch dunkle Wolken im Hintergrund. Diese regneten sich in den nächsten 2 Stunden über mir ab. Der erste Sturzregen setzte das Ladekabel außer Betrieb, so dass ich es trocken verstaute. Auf das Handy als Navi wollte ich nicht verzichten und ließ es einregnen, das soll es ja aushalten. An einer Kreuzung bin ich aus Versehen in einer Einfahrt gelandet und spurte mich über eine Abkürzung, hoppel, hoppel, wieder ein.
Nach 3 km war es Zeit wieder aufs Navi zu schauen, doch da war nichts mehr! Handy weg! Der Urlaub ist zu Ende! Ich fühlte den Herpes an der Unterlippe.
Der zweite Gedanke gab mir das Umkehrsignal und ich fuhr die Industiestrasse immer mit Blick auf die andere Fahrspur im Sprint zurück. Doch wo bin ich auf die Straße abgebogen?
Mir schien, ich habe die richtige Kreuzung übersehen. Als ich glaubte schon wieder viel zu weit gefahren zu sein, erkannte ich die Hoppelstelle und da lag es, dieses einem Körperteil gleichkommende, rettende Gerät!
Erleichtert und mit Adrenalin voll schwebte ich über die Landstraße und ließ den nächsten Schauer zwar über mich, aber nicht mehr über das Handy ergehen. Tief in der Radtasche war es sicher. Ich konnte ja den Schildern nach Grosseto folgen, was ich auch tat. Nach einer Art Kreisverkehr bog ich auf die Landstraße ab, die sogar vierspurig war und dafür mit einem komfortablen Randstreifen. Da fand ich den LKW-Verkehr sehr angenehm, da der Luftsog mich auf über 30 km/h zog. Komisch fand ich, dass mich plötzlich so viele Autos anhupten. Dann war klar: Ich fahre auf der Autobahn und keine Abfahrt in Sicht, auch nicht nach 20 Minuten. Dann aber hörte ich den Klang der Polizeisirene. Der Polizist auf der Beifahrerseite stieg aus und landete in einer tiefen Pfütze. Das gibt jetzt bestimmt die doppelte Strafe! Ich erklärte die Situation, Regen, Handy, kein Navi mehr. Da kann man doch schon mal eine Straße verwechseln…V A I ! hörte ich nur. Also fahre! Ich gab Gas und nach 3 km Blaulichtschutz im Rücken kam die ersehnte Abfahrt. Ich winkte noch als Dank, der Nass-Schuh-Polizist winkte auch und weg war die Polizei. Glück gehabt! Dann waren es nur noch 14 km bis Grosseto, die von einem weiteren Schauer begleitet waren. In Grosseto dann langes Unterkunftssuchen. Nach Stadtbesichtigung war mir nicht mehr. Lieber wollte ich mich trockenfahren und wählte ein B&B, was nah meiner Planstrecke lag. Nach 17 km war ich dann da. Klasse Pizza, die beste in diesem Jahr, allerdings nur einen Aussenplatz bekommen, da drinnen 50 Leute einen Geburtstag feierten, ausgelassen, bestimmt in 4 Generationen; und die Bambini waren wie von der Leine gelassen. Zwischendurch gab es auch mal Zank und gegen 22 Uhr gingen die Ersten nach Hause. Hätte ich anders erwartet…
Um 22 Uhr dann noch ein Glockenkonzert aus der Kirche.
Übrigens heute Nachmittag die ersten 1.000 km geschafft, womit morgen Bergfest wäre…Read more

TravelerWas für grosses Glück hattest du bei all diesen Tages-Widrigkeiten heute! Handy weg, das wäre wirklich eine Katastrophe gewesen.

RaDe-BerlinDa ich nie schneller fahre als mein Schutzengel fliegt, geht es meist gut aus…

Traveler
Die Stärkung brauchst du! Weiterhin gute Fahrt! Wetter scheint ja zu stimmen. Tolle Fotos. Viele schöne Erlebnisse und Begegnungen auf der Strecke🍀

RaDe-Berlin16,5 kg + 2x 4 kg Gepäck + Wasser - hast recht , müsste man mal aufschreiben

RaDe-Berlin. Danke für die Wünsche! Eben hatte ich einen dicken Finger und auf den falschen Chat geschrieben…
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- Day 11
- Friday, September 20, 2024 at 5:40 PM
- ☀️ 22 °C
- Altitude: 6 m
ItalyFregene41°50’39” N 12°12’11” E
Tarquinia nach Fregene 81 km - 410 Hhm
September 20, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 22 °C
Federica betreibt zwei B&B und geht dabei richtig auf. In dem mittelalterlichen Bau wurden 1.500 Jahre alte Keramiken gefunden, die im Keller, sichtbar über eine Glasscheibe vor den Treppenstufen zu sehen sind. Schöne Idee. Sie hat eine äthiopische Mutter und einen italienischen Vater, der als Polizist mal länger frei genommen hat und 4 Wochen mit dem Fahrrad durch Äthiopien getourt ist. Damals herrschte aber noch kein Bürgerkrieg.
Eine Stunde im Italienisch-Englisch-Mix über Gott und die Welt erzählt.
Ganz wichtig: Tarquinia ist wahrscheinlich einmal die Hauptstadt der Etrusker gewesen.
Heute gibt es eine Vielzahl von Menschen aus Sardinien, die wohl wegen der bestehenden Fährverbindung hier einwanderten und vor allem in der Landwirtschaft arbeiten. Der Pecorino zum Frühstück kam von einem
solchen Hof und war viel urwüchsiger als ich ihn kannte.
Italiener können sehr unterschiedlicher Meinung sein und sich streiten, aber in einem sind Sie sich einig: Das Essen. Es ist das Thema Nr. 1. Es ist allen wichtig und auf Omas Rezepte lässt keiner was kommen.
Mein Tagebuch wollte ich gern auf dem Markt schreiben. Da muss ich nicht so viel kommunizieren. Dachte ich. Auf einem begehrten Schattenplatz am Museum begrüßte mich Niki, die auch viel Rad fährt und eine Organisatorin von Critical Mass ist. Als ich Ihr von meinem Horrortrip am Vortag erzählte, war sie gar nicht überrascht. In Italien gibt es zwar viele Rennradfahrer, aber das Rad als richtiges Verkehrsmittel hat es schwer. Dagegen ist Deutschland ein Musterschüler und Dänemark sicher außerirdisch.
Lustig ist die (seltene) Radwegausschilderung. An jeder Nebenstraße oder größeren Ausfahrt endet der Radweg und beginnt danach wieder. Heißt: Ein auf der Hauptstraße, den Radweg Benutzender hat kein Vorfahrtsrecht.
Die meist nur in größeren Ortschaften vorhandenen Radwege sind meist ungewartet, also sehr holprig und zugekrautet. Da fährt man dann eben Straße.
Ein 90-jähriger gesellte sich dem Gespräch hinzu und erzählte (immer wieder
) von seiner Stuttgarter Zeit als Motorenschlosser bei Daimler, wo er einen 4-wöchigen Sprachkurs gemacht hat.
Dann (12 Uhr) ging es aber los.
Immer auf Asphaltstraßen kam ich wie im Fluge vorwärts bis der Seitenwind auf Gegenwind drehte. In Civitavecchia war erstaunlich wenig zu sehen. Immer wieder betonten die Leute auf meine Fragen, dass dies hier wirklich das Zentrum sei. Freitag nach dem Mittag wurde der Markt bereits abgebaut. Ich staubte noch schnell 1/4 Melone ab und verspeiste diese gleich in der Fußgängerzone.
Nach Kilometer 55 merkte ich, dass das mit dieser Wasserfrucht wohl doch nicht reicht und holte mir in einem besseren Imbiss eine Ladung Orrecchini, eine Pasta, die hier kalt serviert wurde. Sehr gut!
Die letzten Kilometer drehte der Wind sich noch mal in Richtung Rücken. Die B&B waren alle belegt und ich musste in Fregene ein Hotelzimmer nehmen, ein später Gruß aus den 80igern auf aktuellem Preisniveau.
Schön, dass es gleich am Strand lag. Denn genau das wollte ich heute mal tun: Baden.
Pünktlich zum Sonnenuntergang lag ich eine 1/2 Stunde im Wasser und ließ mich von den Wellen schaukeln. Hätte gern ein Foto gemacht, aber das war mir so am Ende des Ortes doch etwas unsicher. Das IPhone20 kann später sicher mal mit ins Wasser genommen werden.
Fisch und schlechten Wein
zum Abendmahl, naja, passte zum Ambiente des Ortes. Eher keine Empfehlung..Read more
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- Day 12
- Saturday, September 21, 2024 at 5:45 PM
- ☁️ 23 °C
- Altitude: 8 m
ItalyBorgo San Michele41°26’52” N 12°58’40” E
Fregene - B. S. Michele - 116 km - 515 H
September 21, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 23 °C
Eigentlich wollte ich Rom auslassen, da ich ohnehin dort noch mal hinfahren möchte und es auch ein ordentlicher Umweg ist. Doch so ganz ohne das Colloseum schien mir die Reise unvollständig. Also 35 km hinauf in die Stadt am Tiber!
Fregene grenzt ja direkt an den Flughafen Fiumicino an. Das ganze war aber gut erträglich, zumal dort offenbar ein noch strengeres Nachtflugverbot als in Schönefeld gilt.
Mein Fahrrad stand die Ganze Nacht im Foyer des Hotels. Das Publikum dort war eine Busladung Rentner und ein paar versprengte Touristen. Das Frühstück war dann auch economy. 9 Uhr gestartet.
10:30 Uhr war ich dann am Ziel und fuhr, oder besser schob, das alte Zentrum ab. Wenn die vielen anderen Touristen nicht wären….
Ich nehme mir da bestimmt mal eine Woche Zeit für die „Ewige Stadt“.
Hier ein Bild von der ersten Eiskugel meines meines Urlaubs und der zugleich Teuersten meines Lebens: 7,50 Euro - direkt gegenüber dem Trevi-Brunnen, also kein Wunder. Übrigens, oben am Brunnen stand ein Polizist mit Trillerpfeife, und versuchte durch ständiges Pfeifen und Winken die Klettereien auf den Brunnen einzudämmen. Er wirkte wie der Bruder von Sisiphos.
Ein paar Engländer machten auch Fotos von mir wegen der Aufschrift auf meiner Tasche. Nach einem Zickzack durch die Gassen war ich froh wieder richtig zu rollen.
Es führte ein Radweg aus der Stadt, der von Autofahrern in der Innenstadt so oft zum Parken genutzt wurde, dass ich gleich auf der Autospur fahren musste.
Anfangs war die Landschaft etwas hügelig, später flacher. In der Nähe von Rom fiel auf, dass die Straßen sehr vermüllt waren. In der Gegend von Latina war das gar nicht mehr der Fall.
Heute gab es Supermarktpizza und Cantalupe-Melone von CONAD, einer sehr gut ausgestatteten Supermarktkette mit diversen Frischetheken.
Die Straßen waren hier auch besser, wobei es eher normal ist, dass der rechte Rand für Leitungen geflickt oder einfach ausgebrochen ist. Gerade bei Abfahrten muss man sich immer auf die Pedalen stellen, um Material und Wirbelsäule zu schützen. So bin ich heute bestimmt 15 km im Stehen gefahren.
Die Übernachtung war heute ein Agroturismo. Er war sehr professionell und hatte Hotelcharakter, mit einer Riesengaststätte. Dort flog 20:30 Uhr eine Familie mit 30 Leuten ein, wieder alle Generationen dabei. Dem Padre der Anlage, so um die 70, sah man an, dass er sein Leben lang körperlich gearbeitet hatte. Er genoss es , von den einheimischen Gästen begrüßt zu werden, während er einsam sein rustikales Abendbrot an einem langen Tisch einnahm. Später gesellte sich seine Familie hinzu. Jetzt war das einjährige Enkelkind das Zentrum aller Aufmerksamkeit. Es wurde auch von den Angestellten ständig gehätschelt. Sehr scöne Athmosphäre!
Heute hatte ich auf der Speisekarte Innereien entdeckt, Schafsniere mit Zwiebeln. Das Gericht nennt sich Coratella und wird regional sehr unterschiedlich gemacht, gern auch mit Leber. Sehr lecker, für jemanden, der so etwas mag.
Hier werden zwar Weine vom Ort angeboten. Die haben mich aber nicht überzeugt.
Da ich heute zeitlich recht gut lag, habe ich gleich wieder die Sachen gewaschen.
Die nächsten Tage werden härter, mit mehr Bergen…Read more
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- Day 13
- Sunday, September 22, 2024 at 8:47 PM
- ☁️ 21 °C
- Altitude: 5 m
ItalyPineta Nuova41°4’4” N 13°54’26” E
B. S. Michele - C. Valturno 123 km - 440
September 22, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 21 °C
Die Oma des Hauses war verantwortlich für das Frühstück. Mein langes Gesicht beim Anblick von nur süßen Sachen kommentierte Sie freundlich : Das ist hier so üblich. Zumindest gab es noch einen Saft dazu.
Der Empfehlung das Museum gleich um die Ecke anzusehen, wollte ich gern folgen und war 9:40 Uhr da. Lt. Website wurde 9 Uhr geöffnet. Außer Einheimischen, die auch warteten, war niemand da. Ich rief an. Ein junger Mann meinte, er kommt sofort. 20 Minuten später rührte sich immer noch nichts, so dass ich ohne die historischen Maschinen gesehen zu haben, abzog. Die Einheimischen schien das nicht zu stören. Da habe ich wohl noch etwas Anpassungsbedarf.
Die erste Hälfte der Tour führte an Kanälen entlang, wo links und rechts vor allem Gemüse angebaut wurde, alles sehr eben und asphaltiert.
In Terracina bat ich nach einmal Luft nachpumpen einen Passanten um einen Fotografendienst. Es war ein deutscher Apotheker im Frühruhestand, der im Pharmabereich gearbeitet hatte und offenbar nicht so glücklich war, raus aus einer Arbeitsaufgabe zu sein. Wir philosophierten noch ein wenig über die Bedeutung Roms und die Reformbedürftigkeit des deutschen Gesundheitswesens, dann aber musste ich mich sputen.
Bis Formia, wo ich mir wieder bei CONAD etwas Stärkung holte, war die Küste sehr bergig und abwechslungsreich mit insgesamt 4 Tunneln. Immer wieder gab es Buchten mit kleinen Stränden, die um diese Zeit noch vergleichsweise stark belegt waren.
Bei CONAD setzten sich zwei Türken mit einem Rieseneinkauf neben mich auf meine Bank. Sie entpuppten sich als Kapitän und Smutje beim Auffüllen der Vorräte. Der Koch hatte Verwandtschaft in Hanau und war ein echter Deutschlandfan.
Die Teuerungen in der Türkei und Großbritannien, wo sie oft anlanden, waren ein großes Problem für die Beiden.
Nach wohl 20 km kam mir Thomas aus Berlin-Lichtenberg entgegen, der von Berlin nach Sizilien gefahren war, mit extrem schwerer Ausrüstung, aber mit einer richtig leichten Pumpe. Er war jetzt auf dem Weg zurück und hatte alle Zeit der Welt.
Es ging weiter durch eine stärker touristisch geprägte Gegend, die mit den jetzt leeren Ferienhäusern und Hotels schon etwas Gespenstisches hatte.
Habe ein B&B gebucht für 42€. Mein Fahrrad konnte ich auch auf der Terrasse abstellen. Alles auch auf dem Stand der 80-iger, aber sauber. In eine nahe gelegen Grossgaststätte am Strand, wieder Fisch und erstmalig ein Dessert. Tiramisu von der feinsten Sorte.Read more

Traveler
Hattest du nicht auch mal Lust ins Meer zu springen? Was du alles erlebst im selbstorganisierten Urlaub?

RaDe-Berlin
Ja, das ergab sich bisher nur 1x in Fregene bei Rom. In Sizilien wird das mehr…
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- Day 14
- Monday, September 23, 2024 at 5:05 PM
- ☁️ 25 °C
- Altitude: 6 m
ItalySpiaggia di Magazzeno40°36’32” N 14°51’28” E
C. Valturno - Pontecognano 126 km 740 Hm
September 23, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 25 °C
Das B&B war zweckmäßig und sauber und stammte so aus den Achtzigern. Konnte wegen des Autoservice-Frühstücks heute etwas schneller starten. 8:30 Uhr ging es los. Am Ende des Ortes schien auch die Welt zu Ende zu sein. Ruinen, leerstehende Häuser und überall Müll, teilweise schon abgebrannt.
Aber es sollte schlimmer kommen. Ganze Straßen und Feldwege waren gesäumt von richtigen Müllbergen, viele überfahrene Ratten und immer wieder der Geruch von verbranntem Müll. Wir sind in Kampanien. Je näher ich Napoli kam, desto sauberer wurde es. Napoli selbst muss man sich wie Kreuzberg vorstellen, nur doppelt so quirlig und doppelt so arm. Um so aufgeschlossener und freundlicher waren die Leute, die mich oft ansprachen und auch ein Selfi mit mir wollten. Ich kaufte eine Pizza Margarita für 1,50 € mit einem klasse Geschmack, sehr tomatig und etwas salziger.
Gaetano war ein (anderer) Bäcker, der mich zu seinem Laden führte und mir gleich Gebäck und Getränke schenkte. Er wollte nicht glauben, dass ich genauso alt, wie er war. Seine Frau meinte, er müsse sich ein Fahrrad kaufen….
Der Verkehr in diesen engen Gassen ist von ständigem Hupen begleitet, die Fahrkunst der Lieferwagen erstaunlich. Alles wird übertönt von offenbar normalen Gesprächen einer Männerrunde auf den Bänken vor der Kirche, wo im Hintergrund eine Hochzeit stattfand. Man ließ weiße Ballons fliegen.
Auf einer Kreuzungsecke parkte ein dreirädriger Lieferwagen aus den 60-igern und verkaufte sein Gemüse. Die Leute liefen mal auf dem Bürgersteig, mal auf der Straße neben den parkenden Fahrzeugen, trotz des quirligen Autoverkehrs. Erstaunlich, dass da niemand angefahren wurde.
Ich ließ mich von Apple-Maps leiten. Die App entschied sich, dass ich die Variante über die Berge fahren sollte. Ich hatte gehofft, da noch etwas Ländliches zu sehen. Weit gefehlt! Es war so, als ob Napoli nie aufhört und Salerno nur eine Vorstadt ist. Allerdings eine schöne Vorstadt mit imposantem Hafen. Der Baustil hatte etwas Habsburgisches, Gediegenes und wollte gar nicht zu dem passen, was vorher und auch nachher zu sehen war.
Wie nach jedem Anstieg feiere ich immer den Geschwindigkeitsrausch der Abfahrt und habe plötzlich wieder Energie doch noch ein paar Kilometer draufzulegen. Diesmal wollte ich wieder campen und hatte keine Angst, dass hier der Platz überbelegt ist. Direkt neben einem deutschen Radfahrerpärchen, die noch einen Camper mit dabei hatten und sich so gut abwechseln konnten. Übrigens, der Mann ist auch die Schreckenstour um Grosseto gefahren….
Danach gab es noch was Privates zu feiern. Da hatte ich Glück ein Restaurant zu finden, dass auch was Besonderes liefern konnte. Vorher noch ein schönes Sonnenuntergangsfoto.Read more
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- Day 15
- Tuesday, September 24, 2024 at 6:12 PM
- ☀️ 21 °C
- Altitude: 250 m
ItalySan Nicola40°5’18” N 15°16’52” E
Pontecognano - Centola 109 km - 1.415 Hh
September 24, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 21 °C
Genau an diesem Tag auf dem Zeltplatz zu übernachten, war eine Fehlentscheidung. Das bisschen Regen, was die Wetterfrösche prognostiziert hatten, entpuppte sich als Dauerunwetter mit Blitz und Donner. Das Prasseln auf dem Zelt ließ mich nicht schlafen. 2 Uhr war dann eine kurze Pause, die ich zu einem Gang ins „bagno“ nutzte. Problem war, dass ich mich mit meinem Zelt auf einer Insel befand. Alle Wege waren Flüsse. Am Ende hatte ich einen nassen Schuh. Ich steckte die gelockerten Heringe neu ein, da das Zelt schon ziemlich durchhing.
Meine dick aufgeblasene Isomatte war zwar sehr komfortabel, hob mich aber in dem Minizelt in Richtung Zeltdach , so dass der Schlafsack zeitweise dort anstieß und Wasser zog.
Auch wurde die Luft knapp, oder ich bildete es mir ein. Jedenfalls musste ich den genau über dem Kopf liegenden Reißverschluss zum besseren Atmen seitlich etwas öffnen, wenn der Regen mal kurz nachließ und ihn wieder schließen, wenn es wieder prasselte. Anfänglich war es im Zelt zu warm, gegen morgen dann sehr frisch. Eine ruhige Nacht war das sicher nicht. 8 Uhr hörte der Regen auf. Ich war eine Stunde mit Packen und Reinigen beschäftigt. Alles wurde nass eingepackt, an Trocknen nicht zu denken.
Ein Apfel war das Vorfrühstück. Nach 5 km machte ich Halt bei einem Supermarkt für ein Streunerfrühstück mit Obst und Süssgebäck.
Dass Schlaf auch Auswirkungen auf den Zustand der Gesässmuskeln haben kann, war mir bisher unbekannt. Ich musste diesmal schon stark an meine Motivationsreserven ran. Unterwegs begegnete ich einem Züricher Pärchen mit Vollgepäck. Die waren auch schon 7 Tage in Italien unterwegs mit Ziel Sizilien. Ich hatte zu tun deren Geschwindigkeit mitzuhalten. Sie fuhren auch auf gut Glück nur mit dem Endziel als Plan. Als ich in Agropoli kurz anhielt, um ein Foto zu machen, hatte ich sie leider verloren.
Nun ging es in die Bergwertung. Sehr langgezogene Steigungen, später auf und ab und dann ganz oben der freie Blick aufs Meer. Die letzten 40 Höhenmeter musste ich schieben bei einer Steigung von knapp 20 %.
Zwei Hundeattacken. Letztere endete mit einem Sturz, was aber glimpflich ausging.
Gegen 18:30 Uhr hatte ich dann eine Ferienwohung für 40€ gebucht, ideal, um die ganzen nassen Sachen aufzuhängen.
Beide Pizzerien im Ort nahmen heute frei. Also in der „Bar“ Burger, Wasser und Wein. 23 Uhr ins Bett. Keinen Wecker gestellt, denn morgen gibt es wieder ordentlich Höhenmeter. Die ganze Nacht heulte ein Hund ganz jämmerlich…Read more

TravelerHallo, schöne Impressionen macht immer noch Spaß deine Erlebnisse mitzuverfolgen weiter so! Ich hätte technisch ein paar Fragen z.Bsp. wie läuft die ( Rohloff ? ) Schalt-Nabe in Verbindung mit dem Gates Zahnriemen wenn alles perfekt eingestellt ist wird’s doch schon besser als der Kettenkram sein, auch bei widrigen Verhältnissen ist das System doch noch mehr zu Bevorzugen, ich überlege auch was mit meiner anzustellen zum rumoxidieren ist die Rohloff einfach zu Schade, suche einen kleinen wertigen Rahmen der zu öffnen ist damit der Carbondrive Platz findet am liebsten aus Titan ( Pilot, Falkenjagd, ect. ) für einen Aufbau. Macht er sichvschon Gedanken wohin die nächste Reise gehen kann?

TravelerIch bewundere dich, lieber Ralf!Nass + kalt + müde - das ist wirklich keine gute Mischung! Und dann noch Hunde- Attacken! Du bist wirklich sehr tapfer! Ich wünsche dir künftig Sonne oder wenigstens freundliche Temperaturen! LG!
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- Day 16
- Wednesday, September 25, 2024 at 4:52 PM
- ☁️ 22 °C
- Altitude: 24 m
ItalySpiaggia Fiuzzi39°52’10” N 15°47’27” E
Centola - Cirella 98 km - 1.410 Hhm
September 25, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 22 °C
Habe in der Unterkunft alle meine regenfeuchten Sachen trocken und gut verpackt bekommen. Ideal, dass auch ein Wäscheständer da war. 9 Uhr zur örtlichen Bar, um zu frühstücken.
Ich hatte die Barkeeperin etwas älter in Erinnerung. Es stellte sich heraus, das die Tochter das Frühstück macht… Auch hier galt:
In Süditalien gibt es morgens wirklich nur Süßes zum Frühstück, betteln hilft nicht.
Ich wusste, das wird ein harter Tag. Die Höhenmeter. Um so besser, dass es nur 17 Grad waren. Doch vor jeder Abfahrt musste ich wieder die Windjacke überziehen. Das wäre sonst zu kalt geworden.
Die Orte lagen nun weiter auseinander.
Ich merkte, dass ein ausgeschlafener Hintern deutlich belastbarer war und ich weniger Pausen brauchte. Vielleicht lags auch am guten Burger vom Vorabend..
Im ersten Teil des Gebirges war es recht diesig, so dass ich die wirklich schöne Landschaft nicht wirksam auf das Bild bekam. Am Meer angekommen, wurde es langsam besser. Allerdings gab es heute eine richtige Belohnung. Das Pranzo, also Mittagessen. Schwertfisch mit wildem Broccoli, der gar nicht wie Broccoli aussieht und eine kräftige Bitternote hat.
Cima di rapa - auf italienisch.
Im Restaurant sprachen mich lautstark Leute an nach dem Woher, Wohin. Als ich gerade losfahren wollte, kam der alte Senior des Restaurants noch zu einer kleinen Unterhaltung. Er selbst ist früher Marathons gelaufen und war zufrieden, dass meine Flaschen gut gefüllt waren. Essen sei nicht wichtig, aber Trinken…
Nach anfänglichem Uferweg kletterte es weiter die wunderschöne Küste entlang. Derzeit werden neue Tunnel gebaut für die Zeiten der Hochsaison. Denn aktuell war wohltuend wenig Verkehr.
Hatte dann ein wenig Durcheinander mit jemand, der für ein B&B den Telefondienst hatte, aber keine Ahnung. So entschloss ich mich dann entnervt direkt vor Ort zu fragen. Das B&B war zu, in der darunter liegenden Gastwirtschaft war aber ein Gast, der selbst auch vermietete. Nicht ganz nüchtern fuhr er mit seiner Vespa dorthin. 40€ und kein Frühstück und direkt im alten Zentrum.
Abendbrot dann in der Cantinella von vorhin. Wahlessen, drei mal Pasta. Ich nahm die klassische Lasagne, wunderbar und einen Bauernwein, erinnerte mich an das alte Rumänien….Read more
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- Day 17
- Thursday, September 26, 2024 at 1:15 PM
- ☀️ 26 °C
- Altitude: 23 m
ItalyCallipo (P.I.P)38°50’15” N 16°15’18” E
Cirella - Acconia 129 km - 690 Hhm
September 26, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 26 °C
Heute läuteten mich die Glocken 7 Uhr wach.
Ich ließ mir Zeit und ging 8 Uhr in eine Bar frühstücken.
Ich bin gleich von dort auf die SS18 gefahren und habe diese nur 2 x verlassen. Unterwegs überholte mich ein Schweizer
mit dem Rennrad. Er wollte es vom Bodensee nach Sizilien in 10 Tagen schaffen. Hatte wohl nur 2 kg Gepäck hinter dem Sattel. Seine Familie kam dann mit dem Flugzeug hinterher.
Respekt!
Um 13 Uhr hatte ich ausgiebig gebadet. Der Strand war fast menschenleer. Das Wasser hatte bestimmt noch 24 Grad.
Danach war ich hungrig, aber die Pranzo-Zeit war 14 Uhr schon zu Ende. 3 km weiter fand ich eine Bar, wo die ganze Familie gerade dabei war, einen üppig gefüllten Tisch mit Warmspeisen zu leeren. Ich störte die Idylle mit meinem Hunger. Für mich war nichts Warmes mehr da. Ich bekam das grösste Baguette meines Lebens und war sehr zufrieden. 15 Uhr startete ich wieder.
Ich war heute wegen der geringen Steigungen bereit etwas länger zu radeln. Meine Motivation wurde dann von Apple-Maps wieder auf die Probe gestellt. An einem Flugfeld wurde ich 2 km in eine Sackgasse geleitet.
Dann überkam mich der Gedanke, dass ich auf dem nördlichen Weg in Sizilien gar keinen Meeres-Sonnenuntergang mehr sehen könnte. Daher radelte ich soweit, dass ich wieder dichter an die Küste kam. Kurz vorher brannte in einer Fabrik an der Straße ein LKW ab. Damit kam der Verkehr völlig zum erliegen, da alle schauen wollten. Pech für die, die nicht schauen wollten. Also machte ich eben auch ein Foto…
Am riesig breiten Strand saßen schon einige Leute wie im Kino und folgten dem Schauspiel des Sonnenuntergangs. Bis zum Höhepunkt des Ereignisses war noch Zeit für ein weiteres ausgiebiges Bad. Das Wasser war wärmer als die Luft. Wunderbar. Fotosession, ein B&B gebucht, nur 3,6 km entfernt, ideal: gleichzeitig auch eine Gaststätte. Eine Herrenrunde spielte gepflegt Karten.
Ich kann dem Fisch immer nicht widerstehen, heute nicht mal dem Dessert. Wunderbar!Read more
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- Day 18
- Friday, September 27, 2024 at 6:20 PM
- ☀️ 27 °C
- Altitude: 21 m
ItalyTeatro Primo38°13’6” N 15°38’16” E
Acconia - VS Giovanni - 116 km - 1.720 m
September 27, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 27 °C
8 Uhr Frühstück mit Melone und Apfelsine, Croissant, Zwieback mit Marmelade
8:40 Uhr gestartet. Habe erst dann gemerkt, dass ich der einzige Gast war und alles nur auf mich gewartet hat. Wieder der SS18 gefolgt und Applemaps ignoriert. Schnell wurde es warm und schnell ging es bergauf, lange bergauf. Der Trost: ich fuhr erst mal nur im Schatten. In Gioia Tauro nach 65 km die erste Pause gemacht und mich mit zwei Gängen belohnt, Spaghetti Aglio, Olio é Pepperoncini und Dorade frittiert mit Grillgemüse. Sehr gut, leider mittags ohne Wein.
Gleich im Ort kam Aufstieg Nr. 2, diesmal steiler und mit weniger Schatten und schon über 30 Grad. Da musste ich dann alle 70 Höhenmeter 3 Minuten pausieren, um den Kopf zu lüften und den Schweiß wegzutupfen. Tja, so ein Helm staut ganz schön die Hitze.
Und ganz frisch fühlte ich mich wirklich nicht mehr.
Um so erfrischender war die Abfahrt, ohne viele Zwischenhöhen. Insgesamt heute 1.600 Hhm und viele Haarnadelkurven. Da macht sich eine hydraulische Scheibenbremse bezahlt.
Wunderschöne Blicke und schon immer Sizilien vor Augen.
Kurvenreiche Fahrt nach Villa San Giovanni und dort in einem B&B gut angekommen. Superempfehlung für ein regionales Restaurant - KM Zero. Unglaublich gut. Das Beste Gericht meines Urlaubs. Echt kalabrisch.
Die Schwester des Chefs lebt auch in Berlin, so dass er ab und an mal da ist. Etwas geschwatzt und er hat dann gleich meine zweite Bestellung vergessen.
23 Uhr mit zwei Grappa zum Abschied dann nach „Hause“. Mal sehn, ob ich morgen wieder fit bin….Read more
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- Day 19
- Saturday, September 28, 2024 at 6:50 PM
- ☁️ 23 °C
- Altitude: 10 m
ItalyPatti38°9’14” N 14°57’59” E
V.S. Giovanni - Patti 103 km - 1.160 m
September 28, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 23 °C
Nach dem verspäteten Essen am Vorabend habe ich mir keinen Wecker gestellt. Da die Fähre nach Messina alle 20 Minuten fährt, ließ ich es gelassen angehen. Ich erwischte die Fähre 9:40 Uhr, redete mit einem Motorradfahrer, der als selbständige Tätigkeit Benzin nach Sizilien schmuggelt mit 2 Riesenseitenkoffern, voll mit 1,5 Literflaschen. Er hatte kein Problem ein Foto zu machen. Vito ist sein Name….
Viele Motorradfahrer 60+ mit Frauen waren auf der Fähre. Es ging alles ziemlich flott und schon war ich in Messina. Die Stadt machte einen entspannten Eindruck, nicht so auf Massentourismus getrimmt. Trotzdem gab es einen 4 km langen Lungomare (Strandpromenade) mit Radweg.
Dann ging es ziemlich flach um die östliche Landzunge herum immer an der Nordküste entlang. Die Steigungen waren immer nur so 100 m hoch und es ging gut voran. Nach 45 km hatte ich das Zuckerfrühstück verbraucht und ging in ein Hotelrestaurant Mittag essen, Wolfsbarsch vom Grill, direkt an der Theke, genau auf den Punkt zubereitet vom fast 80-jährigen Koch, der auch der Chef des Ganzen zu sein schien. Nachspeise Pistazieneis.
Das Personal, alles in Familie, sprach deutsch.
Nach einer Stunde überholten mich zwei Schweizer mit ordentlich Gepäck. Sie leben und arbeiten in Palermo und waren auf Radtour, eben auf dem Rückweg. In Milazzo machten sie Station, um zu schnorcheln - hier gibt es ein Naturschutzgebiet auf Land und im Meer mit sehr vielen Fischarten. Vorher aber luden sie mich zu einem speziellen Eis ein. Die Eisdiele ist in der höchsten Qualitätsstufe gelistet und ein Pilgerort für Eisverrückte.
Wir redeten noch ein bisschen über Radtrekking, insbesondere die Ausrüstung, da mein Gepäck auffällig klein war. Reto und Tamara…
Ich fuhr wieder ein Stück zurück zu meiner Strecke. Der leere Strand verleitete mich zu einem Bad. Ich lag ja gut in der Zeit.
Die Straße holperte etwas. Die Ausweichstrasse für einen Brückenbau war so löchrig, dass ich komplett durchgeschüttelt wurde.
Dann kam doch noch ein längerer Anstieg nach Tindari mit ein paar Regentropfen und wieder eine schöne Abfahrt nach Patti, wo ich ein sehr clever ausgestattetes B&B hatte.
Dort war auch gerade ein Pärchen aus Moabit.
An der Strandpromenade essen gegangen. Erstaunlich viel los und deutlich teurer als in Kalabrien. Habe sonst immer was zum Überziehen mit und nie gebraucht. Heute war es umgekehrt, ich war komplett durchnässt und durchgefroren.Read more

Sie sind ja dschom sehr in südlichen Regionen - da bekommt man Reiselust. Wunderbare Landschaft- Auf gehts…weiter 🚴🏻♂️ LG Ch. Schulz [Christa Schulz]

TravelerAlso Hut ab, Respekt, das kriegen 20Jährige zum Teil nicht gebacken, Gute Heimreise demnächst wieder in der Hauptstadt…auf das die Fahrradinfrastruktur in unserer Umgebung wächst und gedeiht, Benelux hat’s eh schon vorgemacht!✌🏻

Hallo Ralf, jetzt bist Du ja tatsächlich fast am Ziel, unglaublich! Das macht Dir keiner so schnell nach. Für mich ist beeindruckend, wie Du allen Widrigkeiten zum Trotz Dein Ziel verfolgt hast und Dich nicht unterkriegen lässt. Der Lohn dafür ist ein einmaliges Erlebnis. So wie Du jetzt kennen wahrscheinlich nicht mal viele Italiener ihr Land. Gut auch, dass Du ausführliche Kommentare geschrienben hast. Aus eigener Erfahrung weiß ich wie wertvoll die Sinn um das Erlebnis zu reproduzieren. Die letzten km machst Du auf einer Backe mit schönen Blicken von der Nordküste Siziliens. Ich hoffe Du machst einen Abstecher in Cefalu, das lohnt sich. Viele Grüße Falk [Falk]
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- Day 20
- Sunday, September 29, 2024 at 8:05 PM
- 🌙 20 °C
- Altitude: 22 m
ItalySpiaggia Cefalú38°2’14” N 14°1’16” E
Patti - Cefalù 124 km - 1.640 Hhm
September 29, 2024 in Italy ⋅ 🌙 20 °C
Jetzt, am nächsten Morgen schreibe ich auf dem wunderschönen Altstadtplatz, bereits in Tefalù.
In Patti ausgiebig gefrühstückt. Mit einem weiteren Gast aus Polen - unterhalten, der gerade vom Joggen kam. Er hat mal beim Iron Man - dem Triathlon - mitgemacht. Im Vorgarten lebten drei Schildkröten, die etwas fotoscheu waren.
Auf ging es zur letzten Etappe, natürlich bergan. Nach 300 Höhenmetern schaute ich noch mal in einer anderen App nach und, siehe da! Es gab noch einen Küstenweg. Aber es wäre schade gewesen, hier umzukehren, da hier alles schön grün und saftig war und ich am Wegesrand mal Weintrauben, mal Sharon und mal Brombeeren essen konnte. Es ging dann noch bis 680 m hoch, wobei ich teilweise schieben musste wegen der starken Steigungen. Am Pass war es unerwartbar kalt und windig, dass ich gleich ein wenig weiter rollen musste. Dort begrüßte mich ein Hund, der mir gleich die Waden ableckte und mich dann eine Weile begleitete.
Das Bergdorf umwehte ein Hauch vom Garten Eden. Andauernd hielt ich an, um Fotos zu machen. Dann knallte es ein paar mal. Die Männer bevorzugten offenbar die Vogeljagd dem sonntäglichen Kirchgang.
Der Weg fiel sehr steil ab. Da wäre ich nie raufgekommen. Ich fragte mich, wie das die Dorfbewohner so machen.
Dann auf der Hauptstraße mit tw. 50 km/h zur Küste und weiter in Richtung Cefalu gerollt. Als ich Hunger auf ein Pranzo hatte, war es 13:30 Uhr und ich hatte erst 45 km geschafft.
Apple-Maps führte mich zu dem sorgfältig ausgewählten Restaurant 3x im Kreis und am Ende landete ich in einer Art Gartenkolonie, wo die Kühe am Wegesrand grasten. Kein Restaurant in Sicht. Ich hatte mich dort angemeldet und wollte resigniert absagen. Leider verstand ich den sizilianischen Dialekt nur teilweise und machte mich auf meinen Weg zurück, wo 200 m weiter ein Mann auf der Straße winkte. Es war der Wirt. Gut versteckt, dachte ich. Es war ein Volltreffer. Offenbar verkehren hier nur Einheimische.
Das Lamm für 10€ sensationell…
14:30 Uhr und noch 74 km mit vollem Magen, das wird sportlich. So genehmigte ich mir nach 37 km 20 Minuten Pause, um vor Einbruch der Dunkelheit in Cefalù anzukommen. Am Orteingang traf ich auf Pit, ein junger Südchinese auf dem Rad mit Riesengepäck.
Er kam gleich auf mich zu. Er war in Gegen-Richtung zum Zeltplatz unterwegs und wollte morgen auch nach Palermo. Wir verabredeten uns. Auf Camping hatte ich keine Lust mehr.
In der quirligen Innenstadt mit extrem vielen Skandinaviern (Frau immer 1,80, Mann 1,90 m und 60+x). Ich rief 10 B&B an, alle belegt, dann via Booking.com Privatzimmer. Die akzeptierten nur VISA. Endlich eins mit Paypal-Zahlung gefunden. Applemaps führte mich wieder 3x durch die Stadt, wo ich immer am Ausgangspunkt ankam. Dann schob ich das Rad in die Himmelsrichtung des Ziels durch die Fußgängerzone und kam wirklich an- in einer winzigen Gasse, die nur über Treppen erreichbar war. Mittelalterflair.
Dann Dusche und Nahrungssuche. Nach der Sprinttour kann man sich nur mit etwas Besonderem belohnen.
Das Restaurant kochte dicht am Sterneniveau, Niedrichtemperatur-Garmethode + sizilianische Zutaten, wegen der Vergleichbarkeit wieder Lamm mit passendem Wein. Oh, ich werde bei so viel Genuss fast ohnmächtig! Da muss man das Dessert und den Dessertwein natürlich auch probieren. Eine Sünde, es nicht getan zu haben!
Dann noch eine Stunde durch die Altstadt gepilgert. Hier wurden sicher viele italienische Filme gedreht; alles wirkte wie eine Kulisse und war doch echt…Read more
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- Day 21
- Monday, September 30, 2024 at 5:45 PM
- ☀️ 22 °C
- Altitude: 23 m
ItalyMuseo Archeologico Regionale Antonio Salinas38°7’15” N 13°21’35” E
Cefalù - Palermo 75 km - 610 Hhm
September 30, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 22 °C
Auf dem großen Platz vor dem Dom gefrühstückt, diesmal Rührei mit Schinken und Käse.
Tagebuch geschrieben. China-Peter getroffen und zusammen losgefahren. 13 Uhr nach ca. 35 km gab es kein Pranzo, sondern Lunch. Wir ließen uns zu einem SB-Restaurant führen, was nur von Einheimischen besucht wurde. Ich nahm schwarzen Reissalat mit Lachs und Shrimps, der kalt serviert wurde. Es war ein Fehlgriff. Pit war auch nicht gerade begeistert. Er nahm ja gleich parallel ein Eis, was schneller auftaute als ihm lieb war. Nach einer Stunde fuhren wir los und machten 20 km vor dem Ziel noch mal Badepause. D. h. Ich war baden und Pit passte auf die Sachen auf, da er noch den Campingplatz buchen wollte.
Er war Programmierer, hatte den Job verloren und hat sich von Istanbul aus aufs Rad gesetzt, um eigentlich Mitteleuropa zu durchradeln. Das Wetter war aber zu schlecht, so dass er auf den Süden Italiens umschwenkte. Damit kam er auch auf seine 2.000 km.
15 km vor Palermo war der Campingplatz. Ich fuhr ins Zentrum. Wir verabredeten uns für morgen für eine Stadtführung in englisch.
Mein B&B war so Typ Charlottenburg mit Portier und Marmor, eine vielleicht 250 qm Halbetage, wo mehrere Zimmer vermietet wurden. Ich musste wegen des kleinen Fahrstuhls mein Fahrrad in die 3. Etage schleppen. Man spürte den spätherrschaftlichen Flair des Hauses und wie so oft aus diesen Baujahren, auch das Morbide an Haustechnik.
Ich ging auf Restaurantsuche via Tripadviser. Googlemaps führte mich an eine völlig andere Adresse, so dass mein knurrender Magen mich dann eines von den hundert Restaurants in der Altstadt ansteuern ließ. Es war auch hier ein Fehlgriff. Wenigstens der Wein schmeckte…
Morgen gibt’s Kultur und eine bessere Vorbereitung. Ist dann schließlich der letzte Abend auf Sizilien…..
Zur Statistik:
Es waren insgesamt 2.348 km. Die Höhenmeter muss ich recht aufwendig ausrechnen, da Komoot ja ausgefallen ist.
(Nach drei Wochen habe ich von dort als Premiumkunde auf meinen Hilferuf immer noch keine Rückmeldung. Ist jetzt auch egal.)Read more
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- Day 22
- Tuesday, October 1, 2024 at 9:00 AM
- ☀️ 18 °C
- Altitude: 16 m
ItalyBiondo38°7’1” N 13°21’46” E
Palermo, Palermo, Palermo
October 1, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 18 °C
Hier steppt der Bär, würde der Berliner sagen. Das Leben spielt sich auf der Straße ab. Man merkt Sizilien seine verschiedenen Ursprünge an. Die Märkte haben etwas von Marrakech, die Kneipengassen sieht man so auch in Spanien, das Theater mit dem feinen Publikum hat Wiener Charme und meine Unterkunft fühlte sich an wie Charlottenburg.
Habe mich selten so wohl gefühlt.
Traf mich dann mit Pit, der sein Fahrrad aber erst mal in einem Hostel sicher unterbringen musste. Mein Handy hatte in der Nacht nicht geladen, so dass ich es in einen Laden zum Laden (haha!) gab.
Ich setzte mich zu einer Frau mit Sonnenbrille und kam mit ihr ins Gespräch. Sie kam aus der Nähe von Marrakech und hatte 6 Jahre in der Pflege gearbeitet, wurde dann aber fast blind…. so haben wir uns über das Leben im Allgemeinen und das Schicksal im Besonderen unterhalten. Am Ende wollte sie unbedingt, dass ich ein Foto von uns machen lasse…. Da kam Pit gerade um die Ecke.
Das Handy war geladen und wir suchten lange herum, um eine Station des Sightseeingbusses zu finden. Wir kamen dabei über einen quirligen Markt, der sich nicht mehr wie Europa anfühlte. Bunt, laut und üppig, überall eine Gelegenheit, um zu probieren, und in dem dichten Gedränge immer wieder eine Vespa. Das pralle Leben und kein böses Wort.
Wir fanden dann die Station und konnten im Bus die Erläuterungen in Deutsch und Englisch hören.
Ich staunte, als Pit erzählte, dass er zwar in der Schule Englisch hatte, aber gar nicht sprechen konnte, nur lesen und eben die Programmierterminis. Vor einem Jahr hatte er mit der Radtour vor Augen mit einer App täglich 30 Minuten richtig rangeklotzt und konnte so schon ganz gut kommunizieren, wenn es auch im ersten Anlauf nicht immer zu verstehen war. Ähnlich ging es mir ja mit meinem Italienisch, was am Ende der Reise auch schon etwas flüssiger war.
Die Rundfahrt hatte sich gelohnt. Ursprünglich wollten wir ja einen Guide buchen. Diese Berufsgruppe schien nach Saisonende aber erst mal im Urlaub zu sein.
Danach schauten wir uns noch die berühmten Kirchen und einen weiteren Markt an, aßen dort gebratene Milz im Brötchen (wie ein Mix aus Zunge und Lunge - sehr lecker).
Dann mussten wir uns verabschieden. Pit hatte noch die Inselumrundung vor sich, aber gestanden, dass ihm, während ich meine Zugfahrkarten gebucht habe, etwas flau geworden ist und er auch Sehnsucht nach dem Zuhause hatte. Über die Türkei, Ex-Jugoslawien, Ungarn, Österreich hatte er ja eisernen Willen bewiesen. Wird er schon schaffen!
Nach einer Dusche und weiteren Fahrkartenbuchungen ging ich einer Empfehlung von der sizilianischen Berlinerin Deborah nach und besuchte das Pipino Rosso für die Henkersmahlzeit.
Ein Missgeschick des Kochs bei der Auswahl des Fleisches löste bei den Angestellten fast Panik aus und ich bekam noch mal alles neu und einen Wein extra.
Mal morgen früh sehen, ob ich den Grappa besser hätte ablehnen sollen…
Um 6 Uhr klingelt der Wecker.Read more

RaDe-Berlin
Der Normanne Roger I. vertrieb im 11. Jahrhundert die Mauren und ließ dieses Tor errichten. Zu sehen Gefangene mit tw. abgeschlagenen Armen.

TravelerEin toller Reisebericht von Deiner Wahnsinnstour! Vielen lieben Dank für die Eindrücke und die Bilder. Eine störungsfreie Heimreise aus Kaulifornien… 😉

Danke lieber Ralf! Es war täglich spannendes Erlebnis Deine Wahnsinnsreise zu verfolgen. Nun schwebst du doch sicher nach Hause. Lg.Marion [Marion]
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- Day 23
- Wednesday, October 2, 2024
- 🌧 11 °C
- Altitude: 34 m
GermanyBerlin Wuhletal52°30’36” N 13°34’38” E
Die Rückreise
October 2, 2024 in Germany ⋅ 🌧 11 °C
7:10 Uhr fuhr der Zug nach Rom.
Eine herrliche Fahrt in den Sonnenaufgang, immer am Meer entlang. Langsam entschwand Palermo im Westen und viele Orte, die ich gerade erst im Schweiß durchradelt hatte, huschten wie im Film an mir vorbei. Das Meer stand scheinbar unbeweglich im Hintergrund. Die Liparischen Inseln winkten mir lange nach, da sie wohl wussten, dass ich bald wiederkomme, um mir die Lava des Stromboli bei Nacht anzusehen und noch vieles vieles mehr.
Pünktlich kamen wir nach einer längeren Tunnelfahrt in Messina an und staunten, wie flüssig der Zug auf die Fähre verladen wurde. Auf dem Festland aber mussten wir plötzlich unterwegs 2x den Zug wechseln und häuften eine so große Verspätung an, dass mein Anschluss in Rom ins Wackeln kam.
Zwei Zwillingsmädchen, so knapp 20-jährig und ein Mann mit 75 unterhielten sich sehr angeregt. Beim Thema Verspätung konnte ich mal in die Unterhaltung reingrätschen, wonach sich gleich noch zwei weitere Leute hilfsbereit einschalteten. Da sich mit der Anzahl der Personen Sprechgeschwindigkeit und Lautstärke der Unterhaltung proportional erhöhten, wusste ich am Ende weniger als am Anfang. Die Schaffnerin erklärte dann, dass Rom Termini - mein Umsteigebahnhof - nicht angefahren wird und ich dafür die Metro nutzen muss. Florenz heute noch zu erreichen, war passé.
Bei der Metro wurde gebaut. Die Ausschilderung war so, dass ich auf dem Bahnsteig der Gegenrichtung landete und Rad mit Gepäck wieder zurückbuckeln musste. Fahrstühle gab es nicht.
Ich suchte mir dann eine Stunde lang neue Verbindungen raus und stornierte die Alten. 5:10 Uhr sollte es mit dem Italien-ICE nach Florenz und dann weiter nach Bozen gehen. Doch zuerst mal Handy laden und Abendbrot essen bis 23 Uhr, denn Übernachtungen in dem Viertel waren entweder nicht, nicht mit Fahrrad oder für 300 € aufwärts zu haben. Da verschob ich das Schlafen lieber auf die morgige Zugfahrt. Das Warteklientel war sehr durchwachsen. Für viele war der Bahnhof die Zweitwohnung. Es gab reichlich Security und sauberer als in Berlin war es allemal.
4:45 Uhr wurde ich am Zug abgewiesen. Das Fahrrad muss tw. demontiert und in einen Karton verpackt werden. Adé, schöne Planung Nr. 2!
Da alternativ nur Bummelzüge mit vielen Umstiegen möglich waren, checkte ich 6:30 Uhr sehr durchnässt bei dem 3 km entfernten Busbahnhof in einen FlixBus nach Bologna ein, der in Siena richtig voll wurde. Da die einen Fahrgäste die Platzkarten ignorierten, während andere das sehr ernst nahmen, entspann sich eine sehr lautstarke Diskussion in mehreren Sprachen, aus der eine Gruppe mittelasiatischer Frauen als Sieger hervorging.
Dem unterlegenen Afrikaner bot ich den Platz über der Bustoilette an, also neben mir…
Strömender Regen, Kälte, Stau konnten mir nichts anhaben. Abgehärtet und mit üppiger Umsteigezeit kam ich gut in den Schlaf. 13:30 Ankunft in Bologna, 14:10 Uhr mit dem RegionalExpress nach Brennero und von dort wieder im gefühlten Eisregen in den Zug nach Innsbruck, weiter via Kufstein, Rosenheim, München, Nürnberg zum Hbf Berlin, via S5 im heimatlichen Wuhletal 7:40 Uhr angekommen- nach 48,5 Stunden Railway und 12 Umstiegen.
Das also war das Ende meiner Reise.
Bevor ich mir jedoch Gedanken über das nächste Projekt mache, lasse ich erst mal alles sacken und schreibe hier nach und nach noch ein paar grundsätzlichere Dinge auf, die
sich aus meinen Erinnerungen herausschälen.Read more
































































































































































































































































































