• Fahrrad fahren in der Kibi Ebene

    November 13, 2023 in Japan ⋅ ☁️ 10 °C

    In der Früh bin ich mir noch unsicher, ob ich die Radtour machen soll, da ich nicht abschätzen kann, wie lange ich brauche und abends das digitale Bewerbungsgespräch für die Stelle in der Tourismusförderung beim Landkreis Esslingen stattfindet. Nachdem die Sonne durchs Fenster scheint, beschließe ich, einfach loszufahren. Die Radtour beginnt offiziell an der JR Station Bizen-Ichinomiya, allerdings leihe ich mein Fahrrad schon in Okayama, was viel günstiger ist. Zunächst verfahre ich mich in der Stadt und bemerke, dass es ein Fehler war, sich auf komoot zu verlassen, denn diese hetzt mich über mehrere Steigungen in der Stadt. Mit einem Fahrrad mit nur einem Gang ist das eine anstrengende Angelegenheit. Sobald ich aber am Fluss Sagase angekommen bin und durch die Kibi Ebene radele, wird die Tour angenehm. Unterwegs radelt man durch Dörfer, vorbei an Reisfeldern und Bauernhöfen und sieht viele Graureiher und Pferde. Unterwegs besichtige ich die zwei Schreine Kibitsuhiko und Kibitsu Jinja, der zu den wichtigsten in der Region zählt.

    Die Tour geht bis nach Soja, wo ich für 8,50€ ein vegetarisches all you can eat buffet mit leckeren Speisen bekomme, bevor es auf derselben Strecke wieder zurückgeht.

    Nachdem mir viel Zeit bleibt, mache ich auf dem Rückweg Halt am Tempel Bitchu-Kokubun-ji, der durch seine fünfstöckige Pagode von weitem auffällt und an mehreren Grabhügeln, die in der Nähe liegen. Bei der Weiterfahrt fährt mir ein Polizist auf dem Mofa hinterher und hält mich schließlich an. Nachdem er merkt, dass ich kein japanisch kann, braucht er 5 min, um seine Übersetzungsapp zu finden und fragt mich dann, ob er mein Fahrrad checken kann. Er überprüft eine Nummer, die auf dem Fahrrad steht. Als er merkt, dass ich das Fahrrad nicht geklaut, sondern ausgeliehen habe, lässt er mich weiterfahren. Diesmal wähle ich einen angenehmen Weg durch die Stadt, zwar an einer Straße entlang, dafür ohne jegliche Steigung.

    Abends im Hotel mache ich mir Notizen zum Bewerbungsgespräch und gehe nochmal mein Anschreiben und den Lebenslauf durch. Ich bin gut vorbereitet, allerdings klappt das Gespräch aufgrund technischer Probleme nicht und nach 40 min probieren und versuchen, wird es schließlich verschoben.
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