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- Day 2
- Friday, March 14, 2025 at 2:10 PM
- ⛅ 12 °C
- Altitude: 231 m
ItalyFlughafen Bozen Dolomiten46°27’25” N 11°19’43” E
Abflug -
March 14 in Italy ⋅ ⛅ 12 °C
Und Abflug! Naja, fast. Erstmal ab zum Flieger.
Wie üblich bei kleineren Gesellschaften, steht die Maschine auf dem Vorfeld. Also ab die Treppe runter und rein in den Bus. Schauen wir uns mal die Fluggäste an. Ein wilder Mix, von jung bis alt. Eine Familie mit 2 Kindern, vielleicht eine Handvoll Geschäftsreisende. Ansonsten Menschen, die sehr viel Ruhe und Gelassenheit mitbringen. Und vielleicht Vorfreude, weil sie auch in den Urlaub fahren? Sieht so aus – oder das spielt zumindest in meinen Gedanken. Wir müssen ein paar Minuten Warten bis zum Last Call. Die Türen sind offen und es riecht nach Flugbenzin – ein besonderer Geruch, wie ich finde. Während wir warten Starten und Landen bestimmt 5 verschiedene Flugzeuge. Ein ganz schöner Krach!
Ab zum Flieger. Eine Dash-8. Vermutlich so alt wie ich selbst und einer der letzten Gastturbinen-Maschinen die in guten Flottengrößen noch aktiv ist. Eine klassische Kurzstrecken-Maschine, welche in Zeiten von steigenden Benzin-Preisen und CO2-Intensiven „Hops“ eigentlich Standard sein sollten? Der Ausstoß ist schließlich relativ gering.
Begrüßt werden wir – und damit sind knapp 50 Fluggäste bei 80% Auslastung – vom Co-Pilot via Handshake. Jetzt weiß ich wieder, weshalb ich genau diesen Flug wollte. Südtiroler haben ihre eigene Art und sind doch irgendwie herzlich. Willkommen sein passiert hier automatisch. So verteilt es sich fix auf die 2-2 Sitzkombis links und rechts und es gibt das typische Briefing. Begleitet werden wir von zwei Personen. Beide ein Tacken Älter und bewusst nicht maximal aufgebrezelt. Klar sitzt da das Sacko, dennoch ist es anders. Fließend Deutsch & Italienisch ist das Gebot der Stunde. Ich komme mit ihm in ein Gespräch, als sie ihren ersten Gang durch die Kabine machen. Bodenständig, gutes Gehalt, im Umkreis von Bozen zu Hause. Ein Glücksgriff für ihn, da der Flughafen und die Arbeitsplätze doch eher rar sind. Ein neue Zweig des (Flug-) Tourismus für die Gegend. Vienna ist 1,5 Autostunden südlich, Innsbruck in die andere Richtung ebenfalls. Und letztlich ist zwar die Maschine von Luxwings gestellt (gleicher Typ wie eigentlich bei Skyalps, aufgrund von Fusch in Papieren temporär gegrounded), doch die Damen und Herren kommen von dort.
Vorher gab es noch den Aufstieg. Die Propeller neben mir surren laut auf und bringen das Flugzeug rasch auf die Startbahn. Geflogen bin ich mit so einer Maschine noch nie – auch ein Novum für mich. Und ein cooles!
Während wir zur Startbahn Rollen, kommt das wohl heute größte Flugzeug in Düsseldorf an. Gebannt schaue ich dabei zu, wie die 777 von Emirates vor uns landet. Auch wenn es (heute) nicht der A380 ist, ist das Ding doch schon gewaltig größer im Verhältnis zur üblichen A320/21 oder Boeing 737 am Düsseldorfer Flughafen.
Und dann geht es los. Hatte ich mir lauter vorgestellt. Klar, beim Flug ist in der Kabine hinhören gefragt, wenn man das Personal verstehen will… doch es geht.
Der Schub ist krass, da wir relativ leicht sind. Dagegen kann eine reguläre Turbine einpacken. Die lineare Power schiebt uns so schnell auf Geschwindigkeit, dass wir nach gefühlt weniger als einem Drittel (!) der Startbahn abheben. Das Ding ist 23 Jahre alt - aber wen stört das.
Hoch geht es. Ich kenne die Richtung. Gleich wird rechts abgebogen Richtung Velbert und übers Bergische Land. Die Wolkendecke ist schnell durchbrochen und unter uns sind Lücken in der Wolkendecke. Ein Spiel beginnt in meinem Kopf – was kann ich erkennen? Schaut mal genau hin, was ihr hier seht. Ich weiß es, schließlich habe ich dort gewohnt 😉.
Die Sonne knallt und der Service beginnt. Leckere Brothappen mit intensivem Rosmarin-Geschmack werden abgerundet vom Forst 1857. Ein Bier mit besonderer Verbindung. Da kann das gute deutsche Pils einpacken – wer kam auf so eine gute Idee, da Malz reinzumischen? Das löst Freudenstürme aus und lässt den Kopf abschalten. Unter uns sieht man zwischendurch Felder, welche durch Wege und Straßen blockiert getrennt sind. Als hätte jemand mit einem Finger im Sand gemalt.
Eine Stunde später sehe ich die Berge zum ersten Mal seit längerem wieder. Nur die hohen Spitzen gucken aus der Wolkendecke empor. Diese werden wie Wellen am Strand an diesen gebrochen und wabern dort entlang. Ein seltsam beruhigender und doch von Urgewalt geprägter Anblick. Und schon geht es in den Sinkflug.Read more








