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- Day 96
- Monday, November 17, 2025 at 5:58 PM
- ⛅ -3 °C
- Altitude: 333 m
SwedenÖstersund63°9’35” N 14°40’34” E
Was über Storsjöodjuret
November 17 in Sweden ⋅ ⛅ -3 °C
Die Sage vom Herz des Storsjön
Vor langer Zeit, als Östersund noch nicht mehr war als eine Handvoll Hütten am Ufer des Storsjön, lebten die Menschen in ständiger Furcht vor einem gewaltigen Wesen, das in den Tiefen des Sees hausen sollte. Man nannte es Storsjöodjuret, das Ungeheuer des großen Sees. Nur wenige hatten es gesehen, doch alle erzählten die gleiche Geschichte: ein langer, schlangenartiger Körper, Augen wie glühende Kohlen und ein Brüllen, das den Nebel über dem Wasser erzittern ließ.
In dieser Zeit lebte in der Nähe ein junger Fischer namens Elof. Er war mutiger als die meisten – oder vielleicht einfach unvorsichtiger. Als eines Sommers der Fang ausblieb und die Menschen hungerten, beschloss Elof, bis zur Mitte des Sees hinauszufahren, wo angeblich das Wasser selbst den Mut verlor. Seine Freunde warnten ihn, doch er lachte nur und setzte sich in sein Boot.
Als Elof den tiefsten Punkt des Storsjön erreichte, begann das Wasser plötzlich unruhig zu werden. Dünne Wellen zogen Kreise, obwohl kein Wind ging. Dann sah er es: Zwei helle Punkte unter der Oberfläche, starr und uralt. Das Ungeheuer stieg auf.
Doch statt ihn zu verschlingen, sprach eine Stimme in seinem Kopf – tief, brummend, wie rollender Donner:
„Ich bin nicht gekommen, um dich zu töten.“
Elof zitterte. Das Wesen erhob sich halb aus dem Wasser und erblickte ihn mit traurigem Blick.
„Seit Jahrhunderten wache ich über diesen See“, erklärte das Ungeheuer. „Doch die Menschen glauben nur an meine Schrecken, nie an meine Aufgabe. Im Herzen des Sees liegt ein Stein voller alter Magie. Wenn er zerbricht, wird der See versinken und das Land um ihn herum verdorren.“
Der Stein jedoch begann zu bröckeln, denn die Menschen hatten begonnen, unbekümmert Wälder zu roden und den Fluss, der in den Storsjön führte, umzuleiten. Das Gleichgewicht war gestört.
Elof, der nie an Zauber geglaubt hatte, spürte auf einmal eine tiefe Verbundenheit zu dem uralten Wesen. Er versprach zu helfen.
Gemeinsam mit den Dorfbewohnern stellte er den Lauf des Wassers wieder her, pflanzte neue Bäume und brachte Opfergaben für das Gleichgewicht der Natur dar. Wochen wurden zu Monaten, doch eines Morgens – während der erste Frost des Herbstes glitzerte – tauchte das Ungeheuer noch einmal auf.
„Der Stein ist geheilt. Östersund wird gedeihen.“
Zum Dank legte es einen schimmernden Schuppen an Elofs Boot – so groß wie ein Schild, so hart wie Fels. Dann glitt es wieder in die Tiefe und wurde nie mehr gesehen.
Doch die Alten sagen noch heute:
Wenn der Nebel tief über dem Storsjön hängt und das Wasser ganz still ist, kann man manchmal zwei glühende Augen unter der Oberfläche sehen – nicht voller Wut, sondern voller Wache.Read more

























