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  • Day 281

    Antigua: Back to Backpacking & 2023

    January 2, 2023 in Guatemala ⋅ ☀️ 28 °C

    Guatemala - Antigua
    Und auf einmal wurde das Autofahrten wieder durch Beinarbeit ersetzt, das Schlafen in 2 Meter breiten Betten eingetauscht gegen 70cm Stockbett-Matzrazen und die intimere Weihnachtszeit mit der Familie vollends abgelöst vom täglichen Socializing mit Leuten aus aller Welt. (Die in Antigua hauptsächlich orange-weiß zu sein scheint🙈😅)
    Wir waren also wieder im täglich Brot des backpackens angekommen und verspürten beide die positive Grundstimmung und Energiegelandenheit die wir immer in uns tragen, sobald man in einem neuen Land ankommt😊
    Der Arzt hatte mich mit den letzten Testergebnissen gesund geschrieben und die Antibiotikabehandlung war auch in 3 Tagen vorbei😍 Wir konnten also wie geplant und gehofft mit vielen sportlichen Aktivitäten in's Abenteuer Guatemala starten💪
    Ich hatte so kurzfristig vor Silvester auf Hostelworld nur noch die Auswahl zwischen 2 Hostels in der Stadt, obwohl dort normalerweise knapp 26 in Antigua zu finden sind. Wie sich herausstellte, ist es manchmal gar nicht so schlimm keine große Wahl zu haben. Ich reservierte für vier Nächte im "Casi Casa" Hostel 5 Gehminuten außerhalb des Zentrums. Es sollte das schönste Hostel werden, in dem wir bis jetzt auf der gesamten Reise untergebracht waren🥹
    Alle Angestellten waren total lieb, die Dorms waren super ausgestattet mit Doppelmatratzen, Vorhängen an jedem Bett und eigenem Bad, das hauseigene Cafe machte köstliches Frühstück und die Aussicht auf der riesen Dachterrasse auf den Vulkan "Agua" war atemberaubend!
    Hier konnte das Jahr 2023 kommen😊🎆
    Am Ankunftstag schauten wir uns nach dem Einchecken ein wenig die Stadt an und waren erstaunt über ihre Schönheit. Antigua ist eine alte Kolonialstadt mit beschaulichen 35.000 Einwohnern. Sie war im 16. - 18. Jahrhundert über 200 Jahre lang die Hauptstadt der spanischen Kolonie Mittelamerikas und deshalb noch bis heute übersät mit typischen Kopfsteinstraßen und farbenfrohen Kolonialhäusern. Es erinnerte uns sehr stark zurück an Paraty in Brasilien, war aber aufgrund seiner ursprünglichen Bedeutung um einiges größer. Beim schlendern durch die vielen Gassen passierten wir ein schnuckliges kleines italienische Restaurant. Der Hunger gepart mit einem speichelanregenden Menü, ließ uns kurzerhand einkehren und einen schönen Abend bei Kerzenschein auf der Terrasse mit Blick auf den Vulkan genießen.🤤😊
    Maya hatte uns vor Monaten noch eine Bar in Antigua empfohlen, in der wir nach dem köstlichen Abendessen noch einen Cocktail trinken wollten. Es gab in Guatemala, ähnlich wie in der USA eine lange Zeit der Prohibition, Alkohol war also strengstens verboten. Das führte dazu, dass viele Gaststätten einen versteckten Raum hinter dem eigentlichen Speisesaal eröffneten, um dort illegal weiter Alkohol auszuschenken. In der Bar in die wir wollten, befindet sich dieser Raum hinter einer roten Telefonzelle in einem schmalen Durchgang durch das alte Gemäuer. Aus heutiger Sicht super cool gemacht und der Grund für lange Wartezeiten auf einen freien Tisch in dieser exklusiven Bar.🍹
    Es gibt dort auch anstelle einer Karte ausschließlich professionelle Barkeeper, die dich fragen, was du magst oder auf welche Geschmäcker du Lust hast und sie zaubern dir dann mit viel Show einen einzigartigen Drink in einzigartigen Gläsern🍸
    Auch für mich wusste der Bartender einen köstlichen alkoholfreien Mocktail zuzubereiten.😊
    Für den letzten Tag des Jahres hatte Sophia eine kleine Wanderung eine halbe Stunde außerhalb von Antigua rausgesucht, um mal wieder die Beine zu benutzen und zu schauen, ob mein Körper die anstehende, Erfahrungsberichten zu Folge sehr anstrengende Acatenango-Besteigung gesundheitlich mit macht. 🏃‍♂️🥾
    5 Kilometer und 400 Höhenmeter durch unberührten Wald zum Aussichtspunkt auf Guatemala-City. Später wusste ich, der Wanderung Anfang des neuen Jahres steht gesundheitlich nichts im Wege.🙏😍
    Wie gesagt waren wir mit dem Uber über eine halbe Stunde in die Berge um Antigua gefahren und das, was ich schon auf der Hinfahrt zu Sophia befürchtend sagte bewahrheitete sich. Kein Taxi oder Uber weit und breit, dass uns von hier wieder zurück in die Stadt bringen würde.
    Wir liefen also durch die beiden Mini-Dörfer Magdalena Milpas Altas und Santo Tomas Milpas Altas auf der Suche nach einem sogenannten "Chicken Bus", der uns zurück nach Antigua bringen könnte. Chicken Bus, inspiriert durch öffentliche Busse aus Asien, die neben den gewöhnlichen menschlichen Fahrgästen häufig auch allerlei tierische Mitfahrer, hauptsächlich Hühner, transportieren. Hier sehen die Busse zwar genauso aus, mit Hühnern muss man sich aber glücklicherweise nicht um einen Sitzplatz streiten.
    In den Dörfern, in denen sich augenscheinlich nicht häufig Touristen verirren, vielen wir natürlich als einzige Weiße extrem auf. Die Bewohner der Dörfer waren wegen der anstehenden Silvester-Nacht zum Großteil auf den Straßen und begegneten uns super freundlich und hilfsbereit bei unserer Suche nach dem nächsten Bus.😊
    6€, 45 Minuten und einmal umsteigen in Santa Lucia später, waren wir wieder in der Altstadt und die erste Öffi Busfahrt in Guatemala war auch durchlebt 🙏😅
    Es war 17:30 und wir wollten uns langsam fertig machen für die Silvesterparty, für die wir noch am Morgen zwei Tickets ergattert hatten.
    In Guatemala gibt es die selben strengen gesetzlichen Vorschriften für die Sperrstunde wie in vielen anderen süd- und mittelamerikanischen Ländern. Nur ist sie hier noch etwas strenger, nämlich um 1 Uhr morgens. Länger darf keine Bar oder Diskothek geöffnet sein🙈 Man stelle sich das mal in Deutschland vor, wo die meisten angesagten Clubs nicht vor 0:00 die Pforten öffnen.😂
    Um dieser Sperrstunde nicht zum Opfer zu fallen, entschieden wir uns für eine Silvesterparty eine halbe Stunde außerhalb der Stadt in den Bergen, auf dem Anwesen einer leerstehenden Finka. Hier wurde der riiiiesige 25m lange und 3m tiefe ausgetrocknete Pool zu einer Bühne umgebaut. Außerdem ist man hier so weit ab vom Schuss, dass die Veranstaltung bis 8 Uhr morgens ging, ganz nach dem Motto: wo kein Kläger, da kein Richter😅
    Wir schlossen uns einer Gruppe Niederländern aus unserem Hostel mit zwei weiteren Australierinnen zum Vortrinken an und aßen hier eine traditionelles Abendessen, das so ähnlich wie Lasagne schmeckte, aber keine Pasta war. Die Hostelmitarbeiter zogen extra für die Gäste die noch weiterziehen wollten das Feuerwerk auf 22 Uhr vor. Bei diesen sogenannten Raketen lernten wir den deutschen TÜV zu schätzen😅 3 von 5 Raketen hatten einfach nicht genug Antrieb um gerade in die Luft aufzusteigen und flogen kreuz und quer in benachbarte Gärten und Innenhöfe, wo die Explosionen weniger Schrecken hervorriefen, als wir geglaubt hätten😂 Anscheinend ist man also daran gewöhnt, dass es hier zu Fehlzündungen kommen kann.
    Die Pre-Party fand im bekanntesten Party Hostel Antiguas statt und wir machten uns nach dem Feuerwerk dahin auf den Weg. Von hier aus gingen Shuttle zur Location, allerdings nur eins vor 0 Uhr. Das wollten aber überproportional viele Leute nehmen, um zum Jahreswechsel dort zu sein. Es kam zu Tumultbildung und als der Bus eine Straße weiter ankamen, ran die Menschenmenge, zu 80% bestehend aus Holländern, los und kämpfte um die Plätze. Unserer Gruppe war das zu blöd und wir bestellten einfach für 0,80€ pro Person ein Uber. 🤷😅 Die Niederländerinnen aus unserer Gruppe entschuldigten sich peinlich berührt für das Verhalten ihrer Landsleute und sagten, dass das Motto "jeder ist sich selbst der nächste" wohl auch in Holland bei Veranstaltungen immer wieder zu beobachten sei.😂
    30 Minuten später waren wir auch da und genossen das Feuerwerk mit einem Glas Sekt (außer für mich🙄) über der Stadt. Die Party war gut, die Musik auch, nur etwas schade war die ungewöhnliche Dominanz einer Nation. Genauso wie ich es scheiße finde im spanischen Ausland mit tausenden deutschen zu feiern, stört es hier unter 80% Holländern zu sein, weil das schnell dazu führt das nur die eigene Sprache gesprochen wird, besoffene irgendwelche Sauflieder auf ihrer Sprache grölen und die Durchmischung verschiedener Leute aus aller Welt stark abnimmt. Wir hatten aber einen schönen, einzigartigen Abend zu zweit, haben viel getanzt und spaß gehabt😊
    Die nächsten zwei Tage verbrachten wir hauptsächlich mit entspannen am Pool und auf unserer Dachterrasse, um die nächste Zeit in Guatemala zu planen und uns eine Route zu überlegen. Wir besuchten noch Streetfoodmärkte und Aussichtspunkte, außerdem suchten und fanden wir das günstigste Angebot der Stadt für die Acatenango Wanderung am 03.01. und schon waren 5 schöne Tage in dieser bemerkenswerten Stadt vorüber!🥲
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