• Whistler: Ski-Resort Off Session

    21.–23. okt., Canada ⋅ ⛅ 8 °C

    Nach dem Besuch bei Mitch’ Freund fuhr ich uns die letzte Stunde zum Hotel in Whistler.
    Whistler ist eines der größten und bekanntesten (und deshalb auch teuersten) Skigebiete in Nordamerika und dementsprechend sehr touristisch. Mitch schlief auf dem Weg dorthin wie ein Riesen-Baby auf der Rückbank. Das hatte er sich auch verdient und bitter nötig, weil er an diesem Morgen bereits um 2 Uhr losgefahren war, um seine Business-Kollegen in Vancouver zu treffen. Letztlich hat er aber nur uns abgeholt und wir sind sofort zur Wanderung aufgebrochen.

    Mitch hatte nach einer Unterkunft gesucht, in der wir seine Hündin Skeena mitnehmen durften, und hat das Hotel mit seinen Visa-Punkten gebucht. Es war wirklich eines der besten Hotelzimmer, in denen wir je waren. Unsere Suite erstreckte sich über zwei Etagen, hatte zwei voll ausgestattete Bäder (eines mit Whirlpool-Badewanne), einen Kamin und sogar eine Küche. Wir zogen uns nur kurz um und nutzten die nächsten Stunden im Spa-Bereich: Außenpool, Hot Tub, Sauna und zur Abkühlung sprangen wir in den hoteleigenen See.
    Es war herrlich!

    Als der Spabereich um 22 Uhr schloss, erfuhren wir von einem Hotelmitarbeiter, dass es einen Shuttleservice in die Stadt gibt. Da wir noch nichts gegessen hatten und auch das Nachtleben von Whistler erleben wollten, machten wir uns schnell fertig und fuhren mit dem Shuttle in die Stadt. Mit uns im Shuttle saßen drei Hotelangestellte, die uns direkt die besten Clubs und Bars empfahlen.

    Zuerst wollten wir etwas essen und trennten uns vorerst von den dreien. Wir fanden das letzte Restaurant, das noch Küche hatte, und aßen Burger und Steak. Die Innenstadt ist super touristisch aufgebaut und es reihen sich Bekleidungsgeschäfte an Bars und Restaurants. Gegenüber unseres Restaurants war eine Bar, in der wir Dart spielten und Bier sowie kanadische Shots bestellten.

    Ich kam mit einem 18-jährigen Australier ins Gespräch, der gerade für die Wintersaison als Skilehrer nach Whistler gekommen war. Viele andere in der Bar waren ebenfalls Neuankömmlinge, die hier die Saison beginnen und Kontakte knüpfen wollten. Wir fühlten uns wie die ältesten Gäste im Raum und beschlossen nach ein paar Bier, noch weitere Bars auszuprobieren.

    Auf dem Weg zur nächsten Bar liefen wir der Mitarbeiterin über den Weg, die uns ein paar Stunden zuvor eingecheckt hatte. Sie meinte, dass im Club „die Luft raus“ sei, und nahm uns mit in eine andere Bar, wo auch die Jungs aus dem Shuttle bereits warteten. Die Cocktails dort waren wirklich gut, und wir hatten noch eine gute Stunde Spaß, ehe um Punkt 2 Uhr plötzlich das Licht anging. Sperrstunde. Auch in British Columbia darf kein Club länger geöffnet haben. Wir waren mal wieder froh über die Verhältnisse in Deutschland und der Schweiz. 😅

    Eigentlich hatten wir nur eine Nacht gebucht, aber als die Reinigungskräfte um 11 Uhr ins Zimmer kamen, lagen wir alle noch im Bett. Mitch hob nur den Kopf und sagte laut, dass wir um eine Nacht verlängern. Es funktionierte – sie gingen wieder und wir schliefen weiter.

    Später gingen wir eine Runde mit Skeena spazieren, während Mitch ein wenig arbeitete. Er zeigte uns am Laptop eine abgefahrene Funktion seiner Drohne auf seiner Ranch. Über Umwege ist er zu einer Zusammenarbeit mit einer brasilianischen Universität gekommen, die seine Ranch als Testgelände für neue Technik nutzt. Mit der Drohne kann er aus der Ferne seine Kühe zählen und kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Alle Kühe haben zusätzlich GPS-Sender und ein kleines Stromhalsband, das einen leichten Impuls gibt, wenn sie sich in einen gesperrten Bereich bewegen. So kann er die Herde steuern, ohne persönlich anwesend zu sein – er spart dadurch Stunden an Arbeit. Das Beste: Er zahlt keinen Cent, denn die Uni übernimmt alle Kosten.

    Nach dem Spaziergang verbrachten wir den Nachmittag wieder im Spa und genossen Whirlpools, Sauna und den kalten See. Am Abend gingen wir zu einem mongolischen Grillrestaurant, das uns mehrfach empfohlen worden war – wir wurden nicht enttäuscht. 🤤

    Mitch war nicht mehr fit und fuhr zurück ins Hotel. Wir hingegen wollten noch zu „Vallea Lumina“, einer magischen Nachtwanderung im Wald, mit Lichtinstallationen, Projektionen und Soundeffekten. Es fühlte sich an wie ein Spaziergang durch eine Fantasiewelt. Wir überlegten sofort, wie man so etwas in der Schweiz umsetzen könnte.

    Der Taxifahrer, der uns hinbrachte, holte uns zwei Stunden später wieder ab und erzählte uns auf der Fahrt seine Lebensphilosophie über gutes Karma.
    Ein weiterer wunderschöner Tag in Kanada ging zu Ende.

    Am nächsten Tag brachen wir pünktlich auf zurück nach Vancouver, wo wir abends endlich Ian und Yuki wiedersehen sollten.😊
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