• Dominik Weber
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Nordamerika 2025

Unsere Reise nach Las Vegas - British Columbia und London Read more
  • Trip start
    October 14, 2025

    Start der Reise in Frankfurt

    Oct 7–8 in Germany ⋅ ☁️ 15 °C

    Endlich war es soweit! 🙌

    Nach einem langen Sommer mit viel Arbeit und wenig Ferien bzw. Freizeit brachen wir Dienstagabend nach Frankfurt auf, um dort eine Nacht zu verbringen, bevor es am Mittwochmorgen mit Umstieg in Vancouver nach Las Vegas gehen sollte.

    Als wir um 22 Uhr am Bahnhof in Frankfurt ankamen, empfing uns die Stadt typischerweise mit einem Großaufgebot an Blaulicht – mehrere Einsatzwagen der Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen waren vor Ort.

    Die einzige Info, die wir von einem Lokalreporter erhielten, war, dass es einen Personenschaden am Gleis gegeben haben soll.

    Auf dem 800 Meter langen Fußweg zum Hotel Düsseldorfer Hof bekam man schon ein erstes Gefühl für die omnipräsente Drogenszene rund um den Bahnhof und wir haben zum ersten Mal Fentanyl-Konsumenten in ihrer zombieähnlichen Schockstarre erlebt.

    Wirklich kein schöner Anblick. Die Leute tun einem einfach nur leid, weil sie zum Teil an Ort und Stelle – auf dem nach Urin stinkenden Bürgersteig, ohne jegliche Decke, Matratze oder Zelt – die ganze Nacht verbringen. Unserem Gefühl nach war es noch extremer, als wir es aus Hamburg kannten.

    Nach dem Check-in sind wir dann aufgebrochen auf der Suche nach einem Restaurant, das um diese Zeit noch Küche hatte, und sind bei einem leckeren Mexikaner fündig geworden. Der Weg dorthin führte durch das Frankfurter Rotlichtviertel, und auch hier gab es leider viel Elend und zum Teil unangenehme Zeitgenossen, bei denen wir lieber die Straßenseite gewechselt haben.

    Wir haben dann noch mit Ian und Yuki geschrieben – die beiden lernten wir ja auf unserer Reise in Mexiko kennen – und wir stießen virtuell mit mexikanischen Desperados mit unseren kanadischen Freunden an, sie mit mexikanischem Tequila.

    Sie erzählten uns, dass sie zwei bis drei Tage länger für ihr Renovierungsprojekt benötigen und wir deshalb die ersten Tage in Kanada ohne sie planen müssen. 🥲

    Auf dem Weg zurück zum Hotel passierten wir dann noch eine Shisha-Bar, in der wir – wie es sich für Frankfurt gehört – bei Deutschrap und Hip-Hop eine Pfeife rauchten.

    Es war tatsächlich das erste Mal seit mehreren Jahren, dass wir beide wieder in einer Shisha-Bar waren. 😅

    Dann schnell ins Hotel, denn wir mussten schon um 7 Uhr aufstehen, um um 8 Uhr am Flughafen zu sein.

    Der nächste Morgen verlief dann wirklich – vom Check-out über die Bahnfahrt zum Flughafen, den Check-in und Sicherheitscheck bis schließlich zum Boarding – so smooth wie, glaube ich, noch nie eine Reise bei uns. Ohne mehr als ein bis zwei Minuten irgendwo zu warten, saßen wir auch schon im Flieger und hatten auch noch das Glück, dass wir nur zu zweit in der mittleren Dreierreihe saßen.

    Das Essen war wirklich 1A, und mit dem Entertainment-System sowie genug heruntergeladenen Podcast-Folgen und YouTube-Videos war der Flug in Nullkommanix vorbei.

    Beim Anschlussflug in Vancouver fiel Sophia dann ausgerechnet bei der Einreisekontrolle der strengen amerikanischen Grenzbeamten ein, dass sie noch zwei Äpfel in der Tasche hatte – und sie wurde zur zweiten Musterung geladen. 🙈

    Glücklicherweise war dieser Kollege halbwegs entspannt, und sie konnte die Äpfel abgeben und ohne weitere Probleme einreisen. Hier war man dann anscheinend schon in den USA, zumindest begrüßten einen große Schilder mit der Aufschrift: “Welcome to USA” 🇺🇸

    Hier ging unsere smoothe Reise dann nahtlos weiter, und als wir am Gate ankamen, begann auch schon das Boarding nach Vegas.

    Drei Stunden später – und aufgrund der Zeitverschiebung neun Stunden zurückgesetzt – kamen wir 30 Minuten früher als geplant um 13:30 Uhr in den USA an.

    Schon beim Ausstieg aus dem Flugzeug sah man die ersten Spielautomaten in der Halle blinken.

    Wir waren endlich da! 😍
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  • Ankunft in Vegas

    Oct 15–17 in the United States ⋅ ☀️ 19 °C

    Wir fuhren mit dem Taxi in 10 Minuten zu unserem Hotel direkt auf dem „Strip“. So wird Las Vegas’ Meile genannt, an der alle großen Hotels mit den weltberühmten Casinos zu finden sind. Einige der zehn größten Hotels der Welt stehen dort. Das konnte man schon aus dem Flieger erahnen. Die Stadt liegt in einem riesigen Kessel, in dem nach amerikanischem Stil Einfamilienhaus an Einfamilienhaus steht und in der Mitte die gigantischen Hotelklötze in den Himmel ragen. Neben den Klötzen stachen eine maßstabsgetreue Pyramide – ebenfalls ein Hotel – sowie ein riesiger leuchtender Ball ins Auge, der aussah, als wäre ein Vollmond vom Himmel gefallen. Dieses absurde Gebäude, dessen Außenfassade eine einzige LCD-Leinwand ist, heißt „The Sphere“. Beim ersten Anblick war ich so fasziniert, dass die Vorfreude auf das Konzert in zwei Tagen noch größer wurde!

    Im Nomad Hotel angekommen, wurden wir schon beim Aussteigen aus dem Taxi von einem Angestellten nett begrüßt und zur Eingangstür begleitet, die er uns aufhielt. Von dort übernahm dann ein anderer, der uns zur Rezeption begleitete. Was für ein Service! Bei uns kam direkt die Frage auf, ob man jetzt jedem Einzelnen Trinkgeld geben muss?! Dieses Thema kam in den nächsten fünf Tagen auf jeden Fall noch öfter auf.

    Wir fuhren mit dem Aufzug hoch in die 31. Etage. Dabei fiel mir direkt auf, dass man das Wort „Casino“ auf dem Knopf zur untersten Etage gar nicht mehr lesen konnte, so abgegriffen war es. Ich war gespannt, die Casinos von innen zu sehen. Aber erst mal wollten wir zum Pool. Der Sommer in der Heimat war ja schon seit ein paar Wochen vorbei und wir freuten uns darauf, noch ein paar letzte Sonnenstrahlen abzubekommen. Leider war der Pool geschlossen.

    Es war mittlerweile 18:00 Uhr, aber für uns eigentlich schon 3:00 Uhr nachts. Ein Hüngerchen kam auf, also wollten wir los. Doch anstatt auf den Strip zu gehen, drehten wir erst mal eine Runde im Casino unseres Hotels. Aus dem Aufzug ausgestiegen, stand man direkt mittendrin zwischen hunderten bunt blinkenden, teilweise meterhohen Spielautomaten. Davor saß die gesamte Gesellschaft: Junge, Alte, jede Ethnie, Männer, Frauen, Paare – wirklich alle. Zwischen den Automaten rannten Kinder. Ein etwas ungewöhnlicher Anblick!

    An unserem ersten Abend flanierten wir dann durch die Casinos auf der Meile. Nachdem unser Hotelcasino uns wenig Glück schenkte, landeten wir nach einer Achterbahnfahrt um das New York New York Hotel herum im Excalibur, wo wir beim Blackjack ordentlich abräumten. Das Geld setzten wir danach im Bellagio, einem der prestigeträchtigsten Casinos, und verloren wieder alles. Um 22:30 Uhr (unsere innere Uhr hatte mittlerweile 7:30) konnte ich mich kaum mehr auf den Beinen halten vor Müdigkeit und wir gingen ins Bett.

    Der Jetlag ließ uns noch vor Sonnenaufgang um 5:30 Uhr aufwachen. Unsere Mission für den Tag war es, ein Auto zu mieten. Gerne wollten wir ein Cabrio, das wir dann in unserem Hotel fanden (die Hotels bieten quasi alles, was man als Touri dort braucht). Mit dem Mustang ging es dann zuerst frühstücken ins Omelette House – ein Omelett bestand aus acht Eiern. Gut gesättigt fuhren wir in den Red Rock Park und machten eine schöne Wanderung hoch auf einen Aussichtspunkt, den Turtle Head Peak. Weiter ging es zu einem Restaurant in den Bergen, eine Autostunde entfernt. Wir fuhren immer höher auf über 2.000 Meter und das Auto zeigte 39 Fahrenheit an. Dass das 4 Grad Celsius waren, spürten wir, als wir ausstiegen und plötzlich Schnee unter den Füßen hatten. Es gab dort sogar ein kleines Skigebiet. Wir hatten vieles von Vegas erwartet, aber nicht, dass wir neben einem Skilift ein Bier trinken würden.

    Wir aßen zu Abend in einem schönen Berghotel. Auf der Fahrt im Dunkeln zurück wurden wir beide auf einmal so unendlich müde, dass wir um 20:30 Uhr schon einschliefen. Am nächsten Tag weckte uns wieder der Jetlag um 5:30 Uhr. Also starteten wir wieder früh in den Tag, packten unsere Sachen und räumten das Zimmer. Endlich war der Pool geöffnet und wir verbrachten den halben Tag mit Cocktails in der Hand in der Sonne, bevor wir ein Uber bestellten, um in die zweite Unterkunft zu fahren.
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  • 2. Stopp in Vegas: The Sphere und WWWY

    Oct 17–20 in the United States ⋅ ☀️ 25 °C

    Unser zweites Hotel hieß Palace Station und lag nicht direkt auf der Meile aber dafür näher an dem Festivalgelände, wo wir am nächsten Tag hinwollten. Wir bezogen unser Zimmer und versuchten danach nochmal unser Glück im Hotel-Casino. Der Dealer am Black Jack Tisch war zwar sehr nett aber Glück brachte das trotzdem nicht. Aus zehn Runden gewannen wir nur einmal. Für den Abend hatten wir geplant zu einer Karaoke Party zu gehen, aber das verwarfen wir schnell als Daven uns schrieb und fragte, ob wir nicht Lust hätten nach Downtown zu kommen. All Time Low, eine Band, die auch am nächsten Tag bei Festival spielen sollte hatte über Instagram announced dass sie ein kostenloses Konzert in Vegas Downtown spielen würden. Also ließen wir die Karaokeparty aus und trafen die beiden, die wir am Vortag auf der Wanderung kennengelernt hatten für das Konzert. Downtown liegt ca 10 min mit dem Taxi von der Meile entfernt und ist nicht weniger pompös. Wir standen draußen in einer Art Fußgängerzone über der ein riesiger LCD Bildschirm angebracht war, auf dem "All Time Low" stand. Vor dem Konzert holten wir uns noch schnell was zu trinken im Supermarkt und fanden prompt unser damaliges Lieblingswasser aus Mexiko "Topo Chico" mit extra viel Kohlensäure.
    Das kostenlose Konzert war dann so überlaufen, dass wir nach einer halben Stunde aufbrachen, noch was kleines aßen und dann ein Taxi zum nächsten Highlight des Abends nahmen. Dominik hatte Karten für Sara Landry in The Sphere organisiert. Ich freute mich schon seit Wochen die Konzerthalle der Extraklasse von innen zu sehen. Und es war noch krasser als wir eh schon erwartet haben. Die erste Hälfte spielte ein Orchester bekannte House Musik von früher, Don't you worry child und sowas. Dazu wurde eine Show mit Visuals abgespielt, die sehr schwer zu beschreiben ist: von Unterwasserwelt, über Alice im Wunderland, zu Ritterburgen, Ballonfahrten und Aliens, die über Las Vegas landen war alles dabei. Aber irgendwie passte es zusammen. Man hatte das Gefühl unter dieser riesen Kuppel in dieser Welt drinzustehen. Manchmal schwamm ein überdimensionierter Hai mit geöffnetem Maul direkt auf einen zu, dann tanzten Schmetterlinge um uns herum. Manchmal hatte man ein ähnliches Gefühl wenn man in einem stehenden Zug sitzt und ein langsam fahrender an einem vorbeizieht und nicht weiss ob man selbst gerade fährt oder nicht. Ich musste also manchmal bewusst von den Visuals wegschauen, um dieses Gefühl loszuwerden. Es war einfach episch.
    Das letzte Lied war dann auch noch Epos, was live mit Orchester so hammer ist!! Wir haben die Performance mal bei Youtube gesehen und dabei schon gedacht, das mal live zu sehen wäre so krass. Nach der ersten Hälfte legte dann Sara mit einem sehr geilen Set auf und wir tanzten. Leider fast nur wir. Die Amis um uns herum waren zum Großteil mit Filmen beschäftigt und schienen etwas irritiert über uns springend und tanzend. Ausgepowert konnten wir dann tatsächlich einen Bus Richtung Hotel zurück erwischen, was uns wirklich überraschte, denn der öffentliche Verkehr ist quasi nicht existent.

    Am nächsten Morgen hatte Dominik die brilliante Idee den Roomservice zu nutzen und orderte ein leckeres, gesundes Frühstück. Endlich mal ein bisschen Obst zwischen den ganzen Burgern. Dann machten wir uns auch schon auf den Weg Richtung When We Were Young Festival. Der Grund, warum wir nach Vegas gekommen waren. Ca. 80.000 Besucher waren angekommen um Simple Plan, Plain White Ts, Panic at the Disco, All time low, Avril Lavigne und viele mehr zu sehen. Es war geil aber auch anstrengend. Ab 14:00 standen wir an der Hauptbühne, an der sich ungefähr 60.000 Menschen auffielten und wollten unseren Spot recht weit vorne nicht aufgeben. Also standen wir dort 8 Stunden bis uns die Füße so wehtaten, dass wir einfach nicht mehr konnten und vor Panic at the Disco nach hinten gingen. Die Crowd hörte gar nicht mehr auf, 5 minuten gingen wir durch die Menge bis wir uns endlich wieder etwas freier bewegen und mal hinsetzen konnten. Untypisch für uns gingen wir nach Dominik's Lieblingslied "I write sins not tragedies" nach Hause. Wir waren so fertig von dem Tag, aber auch happy.

    Für unseren letzten Tag in Vegas hatten wir uns nochmal was sehr Entspanntes vorgenommen: einfach am Pool liegen. Wir scheuten keine Kosten und reservierten uns eine der gemütlichen runden Liegen für 2 Personen, früstückten, aßen Obst und tranken Cocktails. Es war ein richtig schöner Tag, an den wir wahrscheinlich für das letzte mal in diesem Jahr im Bikini in der Sonne liegen würden. Wir spielten Häckisäck, Vier Gewinnt und Jenga am Pool. Abends gingen wir nochmal auf den Strip und versuchten mit den Chips, die wir am ersten abend erfolgreich im Excalibur erspielt hatten, das verlorene Geld wieder zurückzuerspielen. Leider erfolglos. Wir verbrachten einige Zeit am Craps Tisch - ein Würfelspiel an einem riesen Tisch - und lernten ein nettes Ehepaar neben uns kennen, und hatten mit ihnen zusammen einiges an Würfelglück. Als die Würfel an die andere Seite des Tisches gingen, war die Glücksträhne aber vorbei und wir gingen ohnr Gewinne nach hause.
    Am nächsten Morgen klingelte der Wecker sehr früh und wir nahmen den Flieger um 7:30 Uhr nach Vancouver.
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  • Hi Kanada!

    Oct 20–21 in Canada ⋅ ☁️ 11 °C

    In Vancouver angekommen konnten wir den Zug ins Stadtzentrum nehmen, was schon mal ein riesen Unterschied zu Vegas war. Auf dem Weg zum Hostel plagte uns der Hunger und wir aßen in einem etwas schäbig aussehenden Pastaladen. Angekommen im Hostel waren wir so unendlich müde, weil wir in der Nacht nur dreieinhalb Stunden Schlaf bekommen hatten und nappten erstmal zwei Stunden. Es dämmerte schon als wir uns aufmachten, um die Stadt zu erkunden. Vancouvers Stadtbild ist gezeichnet durch viele hohe Häuser, die Küste und lange Brücken, die die Stadtteile verbinden, die durch Arme des Meeres getrennt sind. Wir schlenderten ein Stück an der Promenade entlang und liehen uns dann e-Bikes aus, mit denen wir Gas Town, einer der bekanntesten Stadtteile erkundeten. Aus Vegas kommend und mit wenig Schlaf war uns nach einer heissen Suppe und so fanden wir uns zum Abendessen in einem Phó Restaurant wieder, wo ich die beste Phó Suppe meines Lebens hatte. Wir fuhren mit Lime Scootern zum Supermarkt und kauften ein paar Lebensmittel ein. Bald würde ja unsere Zeit im Auto beginnen, wenn wir Yuki, Ian und Mitch treffen würden. Im Hostel angekommen verabredeten wir uns über die Whatsappgruppe des Hostels mit zehn anderen für den nächsten Tag, um morgens früh einen Hike außerhalb der Stadt zu starten. Also gingen wir relativ früh ins Bett. Um 6 Uhr ging der Wecker, wir räumten das Zimmer und da sah Dominik dass Mitch versucht hatte ihn zu erreichen. Er war um 2 Uhr zu Hause losgefahren, um uns zu treffen. Also änderten wir unsere Pläne schnell, sagten den Hike ab und warteten auf ihn.
    Die Begrüßung war freudig, Mitch sprang mit einem lauten "Aaaaarrrr" hinter der nächsten Straßenecke hervor. Wir sprangen in den Truck und machten uns auf den Weg, wohin auch immer. Erstmal raus aus der Stadt. Mit Mitch ist alles immer sehr spontan. Erst hatte er noch ein Meeting hier, dann doch nicht, dann wollte er Freunde treffen da, dann doch nicht. Wir fuhren Richtung Squamish und machten einen Stopp an einer ehemaligen Mine, wo heute eine Seilbahn gebaut ist und wanderten 4 Stunden nach oben. An der Bergstation angekommen aßen wir mit Mitch zu Mittag und lernten Poutine kennen, ein Klassiker in Kanada: Pommes in Bratensoße. War nicht so berühmt, weil die Pommes so labbrig werden.
    Zurück ging es dann mit der Gondel. Mitch hatte während einer Pause plötzlich verkündet: "I found a nice place to stay today."
    Unten angekommen fiel ihm dann auf, dass das Hotel in Whristler und nicht Squamish war, also fuhren wir nochmal 40 min weiter. Auf dem Weg machten wir noch Halt bei einem Bekannten von ihm. Es war eine Art Schotterplatz mit Fahrzeugen aller Art und kleinen Cabins, die er gebaut hatte. Er war wohl auch im Holzfäller und Construction Business, wie irgendwie alle, die wir hier kennen.
    Am späten Nachmittag kamen wir dann in Whristler an.
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  • Whistler: Ski-Resort Off Session

    Oct 21–23 in Canada ⋅ ⛅ 8 °C

    Nach dem Besuch bei Mitch’ Freund fuhr ich uns die letzte Stunde zum Hotel in Whistler.
    Whistler ist eines der größten und bekanntesten (und deshalb auch teuersten) Skigebiete in Nordamerika und dementsprechend sehr touristisch. Mitch schlief auf dem Weg dorthin wie ein Riesen-Baby auf der Rückbank. Das hatte er sich auch verdient und bitter nötig, weil er an diesem Morgen bereits um 2 Uhr losgefahren war, um seine Business-Kollegen in Vancouver zu treffen. Letztlich hat er aber nur uns abgeholt und wir sind sofort zur Wanderung aufgebrochen.

    Mitch hatte nach einer Unterkunft gesucht, in der wir seine Hündin Skeena mitnehmen durften, und hat das Hotel mit seinen Visa-Punkten gebucht. Es war wirklich eines der besten Hotelzimmer, in denen wir je waren. Unsere Suite erstreckte sich über zwei Etagen, hatte zwei voll ausgestattete Bäder (eines mit Whirlpool-Badewanne), einen Kamin und sogar eine Küche. Wir zogen uns nur kurz um und nutzten die nächsten Stunden im Spa-Bereich: Außenpool, Hot Tub, Sauna und zur Abkühlung sprangen wir in den hoteleigenen See.
    Es war herrlich!

    Als der Spabereich um 22 Uhr schloss, erfuhren wir von einem Hotelmitarbeiter, dass es einen Shuttleservice in die Stadt gibt. Da wir noch nichts gegessen hatten und auch das Nachtleben von Whistler erleben wollten, machten wir uns schnell fertig und fuhren mit dem Shuttle in die Stadt. Mit uns im Shuttle saßen drei Hotelangestellte, die uns direkt die besten Clubs und Bars empfahlen.

    Zuerst wollten wir etwas essen und trennten uns vorerst von den dreien. Wir fanden das letzte Restaurant, das noch Küche hatte, und aßen Burger und Steak. Die Innenstadt ist super touristisch aufgebaut und es reihen sich Bekleidungsgeschäfte an Bars und Restaurants. Gegenüber unseres Restaurants war eine Bar, in der wir Dart spielten und Bier sowie kanadische Shots bestellten.

    Ich kam mit einem 18-jährigen Australier ins Gespräch, der gerade für die Wintersaison als Skilehrer nach Whistler gekommen war. Viele andere in der Bar waren ebenfalls Neuankömmlinge, die hier die Saison beginnen und Kontakte knüpfen wollten. Wir fühlten uns wie die ältesten Gäste im Raum und beschlossen nach ein paar Bier, noch weitere Bars auszuprobieren.

    Auf dem Weg zur nächsten Bar liefen wir der Mitarbeiterin über den Weg, die uns ein paar Stunden zuvor eingecheckt hatte. Sie meinte, dass im Club „die Luft raus“ sei, und nahm uns mit in eine andere Bar, wo auch die Jungs aus dem Shuttle bereits warteten. Die Cocktails dort waren wirklich gut, und wir hatten noch eine gute Stunde Spaß, ehe um Punkt 2 Uhr plötzlich das Licht anging. Sperrstunde. Auch in British Columbia darf kein Club länger geöffnet haben. Wir waren mal wieder froh über die Verhältnisse in Deutschland und der Schweiz. 😅

    Eigentlich hatten wir nur eine Nacht gebucht, aber als die Reinigungskräfte um 11 Uhr ins Zimmer kamen, lagen wir alle noch im Bett. Mitch hob nur den Kopf und sagte laut, dass wir um eine Nacht verlängern. Es funktionierte – sie gingen wieder und wir schliefen weiter.

    Später gingen wir eine Runde mit Skeena spazieren, während Mitch ein wenig arbeitete. Er zeigte uns am Laptop eine abgefahrene Funktion seiner Drohne auf seiner Ranch. Über Umwege ist er zu einer Zusammenarbeit mit einer brasilianischen Universität gekommen, die seine Ranch als Testgelände für neue Technik nutzt. Mit der Drohne kann er aus der Ferne seine Kühe zählen und kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Alle Kühe haben zusätzlich GPS-Sender und ein kleines Stromhalsband, das einen leichten Impuls gibt, wenn sie sich in einen gesperrten Bereich bewegen. So kann er die Herde steuern, ohne persönlich anwesend zu sein – er spart dadurch Stunden an Arbeit. Das Beste: Er zahlt keinen Cent, denn die Uni übernimmt alle Kosten.

    Nach dem Spaziergang verbrachten wir den Nachmittag wieder im Spa und genossen Whirlpools, Sauna und den kalten See. Am Abend gingen wir zu einem mongolischen Grillrestaurant, das uns mehrfach empfohlen worden war – wir wurden nicht enttäuscht. 🤤

    Mitch war nicht mehr fit und fuhr zurück ins Hotel. Wir hingegen wollten noch zu „Vallea Lumina“, einer magischen Nachtwanderung im Wald, mit Lichtinstallationen, Projektionen und Soundeffekten. Es fühlte sich an wie ein Spaziergang durch eine Fantasiewelt. Wir überlegten sofort, wie man so etwas in der Schweiz umsetzen könnte.

    Der Taxifahrer, der uns hinbrachte, holte uns zwei Stunden später wieder ab und erzählte uns auf der Fahrt seine Lebensphilosophie über gutes Karma.
    Ein weiterer wunderschöner Tag in Kanada ging zu Ende.

    Am nächsten Tag brachen wir pünktlich auf zurück nach Vancouver, wo wir abends endlich Ian und Yuki wiedersehen sollten.😊
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  • Back to Vancouver: Reunion

    Oct 23–24 in Canada ⋅ ☁️ 14 °C

    Zurück in Vancouver schlug Mitch vor ins Aquarium zu gehen. Yuki und Ian waren auf dem Weg zu uns aber brauchten von ihrer Farm in Sorrento bis zum frühen Abend. Dann würden wir uns in einem etwas außerhalb gelegenen Stadtteil von Vancouver bei Yuki's Freundin Therrysa treffen, wo parken und übernachten konnten, bevor es weiter nach Vancouver Island gehen sollte. Sie hatten uns eine Route geschickt, die sie sich überlegt hatten. Eine Woche Vancouver Island und dann zurück auf's Festland.
    Bis zu ihrer Ankunft schauten wir eine Seelöwen-Show im Aquarium, bestaunten die kleinen leuchtenden Quallen und versuchten noch den Pass von Mitch schweizer Freundin aus der Botschaft abzuholen. Auf dem Weg zu Therrysa fuhren wir über die Charlston Street, dem offenen Drogenhotspot in Vancouver. Es gab zwar nicht diese Zeltstädte, die man aus Dokus über die USA kennt, aber die Zahl der Junkies war schon enorm. Deutlich mehr als in Frankfurt.
    Wir warteten noch eine kurze Weile im Auto bis zum fröhlichen Wiedersehen: Fast drei Jahre war es mittlerweile schon her seit wir Ian und Yuki und Mitch in Mexiko kennengelernt hatten und knapp zwei Wochen miteinander verbrachten.
    So schön, dass wir so lange den Kontakt über unsere gemeinsame Whatsapp Gruppe gehalten hatten.
    Nach einem Spaziergang mit ihren Hunden, einer Phó Suppe und ein paar Bier in dem kleinen Wohnwagen, in dem wir die nächsten zwei Wochen gemeinsam verbringen würden, gingen wir ins Bett, um am nächsten morgen früh zu der Fähre nach Vancouver aufbrechen zu können.
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  • Erster Stopp: Vancouver Island

    Oct 24–26 in Canada ⋅ ⛅ 13 °C

    Unser erster Stopp auf Vancouver Island war auf einem Waldcampingplatz an der Ostküste der Insel. Wir fanden heraus, dass die Fläche nur marginal größer ist als die der Schweiz. Immer wieder krass sich diese Größenunterschiede vor Augen zu führen.

    Nach einem Großeinkauf verbrachten wir den Rest des ersten Tages mit einem Strandspaziergang und Kochen. Leider konnten wir kein Feuer machen, da es abends anfing zu regnen. Am nächsten Tag wollte der Regen leider nicht stoppen. Ein guter Zeitpunkt, um noch ein paar Erledigungen zu machen. Wir organisierten noch zwei Campingstühle und einen Deckel für die Batterie des Campers, um sie vor dem anhaltenden Regen zu schützen. Aus Langeweile verschlug es uns noch in einen Thriftshop, bei uns bekannt als Secondhandshop. Die netten Kassiererinnen empfahlen uns einen Fish & Chips Laden, wo wir danach zum Mittagessen hinfuhren. Das Essen war super lecker!! Danach machten wir uns auf in die Sauna, wo dominik einen 1,5 Stunden Slot für uns alle gebucht hatte. Der Saunabereich bestand aus einer einzigen Sauna und mehreren cold tubs, die teilweise mit Eisbgefüllt waren. Tatsächlich schafften Dominik, Ian und ich es mehrere Minuten in dem Eiswasser auszuhalten. Danich normalerweise eine Schissbuxe bei kaltem Wasser bin, war ich etwas stolz auf mich.
    Der Regen hielt weiter an, sodass wir auch an dem Abend leider kein Feuer machen konnten und relativ früh schlafen gingen.

    Am nächsten Tag wollten wir an die Pazifikküste nach Tofino fahren, wo wir etwas mehr Sonnenschein erwarteten. Die dreistündige Fahrt auf die andere Seite der Insel wurde dann noch sehr abenteuerlich. Es rumpelte drei mal heftig als die Straße bergab einige Schlaglöcher hatte und wir hörten ein lautes Geräusch hinter unserem Auto."Fuuck", fluchte Ian und versuchte den Truck zum Stehen zu bringen. Der Wohnwagen war durch das Schlagloch von der Kupplung gesprungen. Zum Glück kamen wir recht schnell zum Halten und der Anhänger nicht von der Straße ab. Was ein Glück im Unglück! Wir konnten den Hänger schnell wieder ankoppeln und unversehrt weiterfahren. Trotzdem saß der Schock noch in den Knochen und wir legten erstmal eine längere Pause ein bevor wir dann durch die riesen Nadelbaumwälder weiter zum nächsten Stopp fuhren.
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  • Tofino: An der Pazifikküste

    November 4 in Canada ⋅ ⛅ 12 °C

    Tofino ist ein kleiner touristischer Surferort mit langen Stränden und Wäldern, die bis zum Ufer reichen. Wir standen auf einem schönen Campingplatz direkt am Strand. Um diese Jahreszeit sind die Plätze fast alle leer und wir können überall ohne Reservierung hinfahren. Zum Preis von zwei konnten wir für 3 Nächte dort bleiben. Es war so schön das Meer und den Horizont zu sehen, dass wir erstmal einen ausgedehnten Strandspaziergang machten. Es regenete mal nicht, also konnten wir das erste mal abends am Feuer draußen sitzen.

    Der nächste Tag hielt mehr Sonnenschein für uns bereit, und nach einem späten Frühstück und Wäsche waschen fuhren wir mit dem Truck zu einem kurzen Wanderweg durch den Regenwald. Ein Holzweg führte durch den dicht bewachsenen Wald. Über so viele Ebenen lagen abgestorbene Bäume, auf denen wieder neue Bäume und unzählige Pflanzen in alle Himmelsrichtungen wuchsen. Teilweilse waren die Baumstämme so dick, dass keine sechs Personen zusammen sie hätten umarmen können. Durch das Dickicht war es nicht möglich den Boden des Waldes zu sehen. Auf einem Schild neben einem besonders großen Baum stand, dass dieser 500 Jahre alt sei.
    Ein interessanter Teil des Trails lag zwischen zwei Waldstücken: das eine Urwald das andere vor ein paar Jahrzehnten abgeholzt. Zwar standen dort neue hohe Bäume aber die Dichte des Waldes hätte unterschiedlicher nicht sein können. Auf der abgeholzten Site gab es kaum andere Pflanzen als Bäume, kein Moos, kein Fahn, keine aufgetürmten toten Bäume. Da sieht man mal, dass man Biodiversität nicht einfach in ein paar Jahrzehnten wiederherstellen kann.
    Wieder am Camp angekommen, wollten wir zu Fuß in den kleinen Ort gehen und vielleicht was essen. Die Frau an der Rezeption meinte, es sei ein 30 minütiger Fußweg durch den Wald und an mehreren Strandabschnitten vorbei. Als uns nach 40 minuten laufen auffiel, dass wir erst auf halber Strecke waren, entschieden wir einheitlich umzukehren, um den Sonnenuntergang an unserem Strand nicht zu verpassen. Zum Glück kamen wir genau rechtzeitig an und setzten uns mit vier Campingstühlen an den Strand. Nicht nur der Sonnenuntergang sorgte für gute Stimmung: eine Gruppe Kanu-Surfer paddelte vor unserer Nase in den Wellen herum. Wir alle hatten diesen Sport noch nie gesehen und irgendwie konnten wir uns vor lachen nicht mehr halten. Eine Person ging mit ihrem Kanu unterm Arm ins Wasser, platzierte es am Ufer und wollte lospaddeln. Sie hatte es aber nicht weit genug ins Wasser gesetzt und kam einfach nicht von der Stelle.
    Anschliessend gingen wir Abendessen in einem Restaurant am anderen Ende des Strandabschnitts und verbrachten einen herrlichen Abend. Sogar die Hunde durften mit rein und es gab live Musik, die sich im späteren Verlauf des Abends als Jam-Session herausstellte und Dominik einen Wunsch setzte und ich auch ein Lied sang.
    Wir ließen den Abend ausklingen mit einem Lagerfeuer an unserem Wohnwagen.

    Der nächste Tag war leider wieder komplett verregnet, sogar richtig doll. Ich hatte mir vorgenommen mindestens einmal ins Meer zu gehen in diesem Urlaub und da man so oder so nass und kalt wurde an diesem Tag, hab ich das Vorhaben an einem menschenleeren Strand in die Tat umgesetzt. Da wir es am Vortag zu Fuß nicht in die Stadt geschafft hatten, war das der perfekte Tag. Wir bummelten durch eins zwei Läden und Art Galleries, aßen Kuchen und besuchten eine lokale Brauerei.
    Abends hatte Dominik noch einen Sauna-Slot gebucht, wo wir noch drei Mädels kennenlernten. Bevor wir ins Bett gingen, hörte der Regen auf und Dominik und ich saßen noch eins, zwei Stunden am Feuer vor dem Wohnwagen.
    Am nächsten Morgen machte Yuki leckere Frühstückswraps und wir machten uns auf den Weg Richtung Auster City. Dort wohnt Karin, eine alte Schulfreundin von Marlies aus Wesel. Sie lebt schon den Großteil ihres Lebens hier in Kanada und als sie letztes Jahr in Deutschland war, hat Marlies sie uns vorgestellt und ihr von diesem geplanten Kanadaurlaub erzählt. Dominik hatte sie angerufen und gefragt, ob wir vorbeikommen sollten um sie zu besuchen. Erst schien sie etwas verwirrt wer da dran war, aber dann erinnerte sie sich und freute sich auf uns.
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    Trip end
    November 9, 2025