• Tofino: An der Pazifikküste

    4. november, Canada ⋅ ⛅ 12 °C

    Tofino ist ein kleiner touristischer Surferort mit langen Stränden und Wäldern, die bis zum Ufer reichen. Wir standen auf einem schönen Campingplatz direkt am Strand. Um diese Jahreszeit sind die Plätze fast alle leer und wir können überall ohne Reservierung hinfahren. Zum Preis von zwei konnten wir für 3 Nächte dort bleiben. Es war so schön das Meer und den Horizont zu sehen, dass wir erstmal einen ausgedehnten Strandspaziergang machten. Es regenete mal nicht, also konnten wir das erste mal abends am Feuer draußen sitzen.

    Der nächste Tag hielt mehr Sonnenschein für uns bereit, und nach einem späten Frühstück und Wäsche waschen fuhren wir mit dem Truck zu einem kurzen Wanderweg durch den Regenwald. Ein Holzweg führte durch den dicht bewachsenen Wald. Über so viele Ebenen lagen abgestorbene Bäume, auf denen wieder neue Bäume und unzählige Pflanzen in alle Himmelsrichtungen wuchsen. Teilweilse waren die Baumstämme so dick, dass keine sechs Personen zusammen sie hätten umarmen können. Durch das Dickicht war es nicht möglich den Boden des Waldes zu sehen. Auf einem Schild neben einem besonders großen Baum stand, dass dieser 500 Jahre alt sei.
    Ein interessanter Teil des Trails lag zwischen zwei Waldstücken: das eine Urwald das andere vor ein paar Jahrzehnten abgeholzt. Zwar standen dort neue hohe Bäume aber die Dichte des Waldes hätte unterschiedlicher nicht sein können. Auf der abgeholzten Site gab es kaum andere Pflanzen als Bäume, kein Moos, kein Fahn, keine aufgetürmten toten Bäume. Da sieht man mal, dass man Biodiversität nicht einfach in ein paar Jahrzehnten wiederherstellen kann.
    Wieder am Camp angekommen, wollten wir zu Fuß in den kleinen Ort gehen und vielleicht was essen. Die Frau an der Rezeption meinte, es sei ein 30 minütiger Fußweg durch den Wald und an mehreren Strandabschnitten vorbei. Als uns nach 40 minuten laufen auffiel, dass wir erst auf halber Strecke waren, entschieden wir einheitlich umzukehren, um den Sonnenuntergang an unserem Strand nicht zu verpassen. Zum Glück kamen wir genau rechtzeitig an und setzten uns mit vier Campingstühlen an den Strand. Nicht nur der Sonnenuntergang sorgte für gute Stimmung: eine Gruppe Kanu-Surfer paddelte vor unserer Nase in den Wellen herum. Wir alle hatten diesen Sport noch nie gesehen und irgendwie konnten wir uns vor lachen nicht mehr halten. Eine Person ging mit ihrem Kanu unterm Arm ins Wasser, platzierte es am Ufer und wollte lospaddeln. Sie hatte es aber nicht weit genug ins Wasser gesetzt und kam einfach nicht von der Stelle.
    Anschliessend gingen wir Abendessen in einem Restaurant am anderen Ende des Strandabschnitts und verbrachten einen herrlichen Abend. Sogar die Hunde durften mit rein und es gab live Musik, die sich im späteren Verlauf des Abends als Jam-Session herausstellte und Dominik einen Wunsch setzte und ich auch ein Lied sang.
    Wir ließen den Abend ausklingen mit einem Lagerfeuer an unserem Wohnwagen.

    Der nächste Tag war leider wieder komplett verregnet, sogar richtig doll. Ich hatte mir vorgenommen mindestens einmal ins Meer zu gehen in diesem Urlaub und da man so oder so nass und kalt wurde an diesem Tag, hab ich das Vorhaben an einem menschenleeren Strand in die Tat umgesetzt. Da wir es am Vortag zu Fuß nicht in die Stadt geschafft hatten, war das der perfekte Tag. Wir bummelten durch eins zwei Läden und Art Galleries, aßen Kuchen und besuchten eine lokale Brauerei.
    Abends hatte Dominik noch einen Sauna-Slot gebucht, wo wir noch drei Mädels kennenlernten. Bevor wir ins Bett gingen, hörte der Regen auf und Dominik und ich saßen noch eins, zwei Stunden am Feuer vor dem Wohnwagen.
    Am nächsten Morgen machte Yuki leckere Frühstückswraps und wir machten uns auf den Weg Richtung Auster City. Dort wohnt Karin, eine alte Schulfreundin von Marlies aus Wesel. Sie lebt schon den Großteil ihres Lebens hier in Kanada und als sie letztes Jahr in Deutschland war, hat Marlies sie uns vorgestellt und ihr von diesem geplanten Kanadaurlaub erzählt. Dominik hatte sie angerufen und gefragt, ob wir vorbeikommen sollten um sie zu besuchen. Erst schien sie etwas verwirrt wer da dran war, aber dann erinnerte sie sich und freute sich auf uns.
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