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  • Day 9

    Wilder Westen

    May 29, 2017 in Canada ⋅ ☀️ 22 °C

    Wir sind heute von unserem Campingplatz, ca. 30 km vor Clearwater, über Kamloops bis kurz nach Lillooet gefahren. Insgesamt waren wir ca. 9 Stunden inklusive Zwischenstops unterwegs. Die Strecke betrug ca. 400 Kilometer. Auf dem Highway darf man maximal 100 km/h fahren. Oft sind aber auch nur 80 oder sogar 50 km/h erlaubt.

    Erster Stopp war in Clearwater um zu tanken und einzukaufen. Davon abgesehen, dass es generell ein sonniger, warmer Tag war, wurde es immer heißer je weiter südlicher wir gefahren sind. Das Thermometer stieg zeitweise auf 36 Grad. Die Landschaft selbst wurde trockener und veränderte sich zunehmend.

    Zum Mittag machten wir kurz nach Kamloops auf einem Berg mit tollen Blick über einen See Pause. Es gab Reste.

    Die weitere Strecke führt auch ein paar Kilometer der Cariboo Wagon Road bis nach Lillooet entlang. Lilloet kam als Mile 0 der Cariboo Wagon Road während des Faser und des Cariboo Goldrush Mitte des 19. Jahrhunderts zur Berühmtheit und war damals eine der größten Städte nördlich von San Francisco. Von dort ging es ab 1859 über Pavillon nach 47 Mile House (heute Clinton), in eben dieser Entfernung von Lilleot. Die neuen Ansiedlungen bestanden nur aus Mautstation und Raststätte, in denen die Goldsucher einen Schlafplatz und Verpflegung fanden.
    Viele Orte entstanden aus den Roadhouses entlang der Cariboo Wagon Road. Einige davon haben ihre ursprüngliche Bezeichnung als Entfernungsangabe behalten.
    Wir hielten Ausschau nach einer Möglichkeit zum Goldwaschen, aber haben nur etwas gesehen in dem man bereits vorher mit Goldflöckchen "veredelten" Sand waschen konnte. Das wollten wir aber nicht.

    Wir sind an vielen Indianerreservaten vorbei gefahren. Insgesamt leben in British Columbia rund 200 verschiedene Stämme. Ich empfand die einzelnen Reservate flächenmäßig als relativ klein.

    Unser Weg führte auch an einem "Ghosttown" vorbei. Eine touristische Attraktion mit nachgebauten Häusern aus der Ära des wilden Westens. In einem der Häuser war ein kleines Museum und in dem anderen ein Souvenirshop.

    Einen weiteren Stop machten wir auf einer museal ausgebaute Ranch, die mal Postkutschenstation der BC Express Company war. Man kann hier das historische Gelände besichtigen und einen Blick in Küche, Schmiede, Haus und Salon werfen, wo zeitgenössisch gewerkelt wird.

    Auf der weiteren Strecke passierten wir noch einige kleine idyllisch gelegene türkisfarbene Seen, die gut zum Baden geeignet sind. Es war auch warm genug, aber wir hatten noch einiges an Strecke vor uns.

    In Lilleot gab es eine Weinfarm. Hier hielten wir kurz um ein paar Weine zu testen. Man konnte alle Weine kostenlos verkosten. Ich kaufte im Anschluss vier Flaschen. Ich freue mich jetzt schon auf die zwei Nächte im Okanagan Valley und auf unsere Weinwanderung.

    Wir machten dann noch einen Abstecher ins Zentrum von Lilleot, da es sich laut Reiseführer lohnt die Hauptstraße hinauf zu fahren. Der Ort über dem Fraser River und vor der beeindruckenden Gebirgskulisse wirkt wie in der Zeit stehen geblieben.

    Unser Weg ging dann noch an der Flussstelle vorbei, in der der sedimentbeladene Fraserriver auf den klaren Thomas en River trifft, was sehr interessant anzusehen war.

    Ursprünglich wollten wir bis Whistler fahren, aber wir wurden langsam müde, weshalb wir beschlossen haben hier in der Nähe einen Campingplatz zu suchen. Ich habe im Reiseführer gelesen, dass es hier vier kleine Forest Campgrounds geben soll, die obendrein noch kostenlos sind. Wir haben sie auch schnell gefunden. Kostenlos waren sie dann leider nicht, aber mit 12 $ der günstigste bisher.
    Der Platz war direkt an Fluss und war echt schön. Wir genossen noch die Abendsonne und bereiteten wieder mal den Grill vor.
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