• Auf dem Weg nach Sumatra

    25–27 Nov 2024, Indonesia ⋅ 🌩️ 32 °C

    Langsam merken wir immer mehr, dass uns die Natur und Ruhe fehlt. Also können wir es kaum erwarten am Montagmorgen zum Flughafen zu fahren.
    Dort haben wir nochmal den Singapur-Wohlstand aufgesogen und den Changi Airport unsicher gemacht.
    Gepäckabgabe, Check in klappte alles super...keine Wartezeiten....und so hatten wir noch genügend Pufferzeit, um den tollen Flughafen anzuschauen. Es gibt ganz viel tolles Essen und ganze Attraktionen wie ein Wasserfall aus einer Glaskuppel, Schmetterlingshaus, Kletterpark...was man eben so am Flughafen braucht😅
    Hat uns auf jeden Fall gut die Wartezeit bis zum Abflug verkürzt.
    14 Uhr ging es dann los in Richtung Medan. Ankunft 14:15 Uhr...sind also wieder ne Stunde näher an der dt. Zeit.
    Im Flughafen haben wir auch alles schnell gefunden...Bargeld geholt (man kann maximal 1,2 Mio Rupiah abheben...klingt viel, sind aber nur 73 Euro), Sim-Karte geklärt, Zugticket in die Stadt und los gings.
    Der Zug an sich war noch sehr modern, der Ausblick aus dem Zugfenster jedoch n gefühlter Schlag in die Fresse, wenn man aus High-Standard Singapur anreist.
    Blechhütten, Dreck, Kinder die auf Bahnschienen oder wahlweise dreckigen Pfützen spielen, Schweine, Hühner und Co zwischendrin. Und Regen, was den ganzen Anblick noch trübseeliger machte. Eieiei....
    An der Endstelle der Bahn mussten wir dann irgendwo in den Bus umsteigen, was uns nach verzweifelten Versuchen nicht gelang. Es war schon ne Herausforderung überhaupt zur Haltestelle zu gelangen. Es war Rush hour, die Straßen voll mit Mopeds, Autos, keine Fußwege, tiefe Pfützen. Verkehrsregeln oder Ampeln Fehlanzeige. Irgendwie haben wir es dann doch gefunden, aber es standen hunderte Leute an der Haltestelle und uns wollten viele helfen, den richtigen Bus zu finden, aber ging nicht. Daher empfahl uns einer der Helfer einfach ein Gojek-Taxi zu rufen....damit ging es dann mit Dauerhupen zum Hotel.
    Naja und was soll man sagen. Das Hotel hat 6 Euro gekostet und so war es auch. Ehrlichgesagt einfach ranzig. Frage mich, ob die Hotelbetreiber gar keine Augen im Kopf haben. Wir haben ja schon wahrlich keine Ansprüche, aber das war das erste Mal wo ich echt etwas angeekelt war. Das Bettzeug total fleckig, die Wand verdreckt, Tapete löste sich, und das Wasser am Waschbecken funktioniert schon seit Ewigkeiten nicht mehr, Klopapier gab's auch nicht. Aber Hauptsache man muss knapp nen 10er Deposit hinblättern für den Fall man macht was kaputt. Haha 😅
    Abends sind wir dann nochmal raus essen jagen und Co. Auf der Straße fielen wir auf wie bunte Hunde. Alles hupte und rief uns hinterher "Hello Miss", "Welcome" "Where are you from".... Ein Wunder, dass kein Unfall passierte bei dem Gegaffe.
    Wir steuerten dann eine Mall an...weil wir ja Malls lieben. Da gibt's meistens normales Essen, es ist kühl und irgendwie heile Welt...Hier jedoch nicht so.
    Die Mall war zwar groß, aber es gab ungelogen NUR Handyläden. Hunderte Geschäfte, die alle das gleiche verkauften und pro Laden minimum 4-5 Mitarbeiter. Verrückt. Über die nicht funktionierenden Rolltreppen gingen wir ganz hoch. Da gab es 3 Fressbuden, die aber wenig lecker aussahen.
    Also wieder runter...McDonalds, unser Retter in der Not. Ja scheiß Ernährung, aber man weiß doch immer was man bekommt und das ist schon manchmal beruhigend, wenn man so gar keinen Plan hat.
    Beim Essen konnten wir erstmals seit Ankunft etwas durchatmen. Es ist doch echt ein wenig überfordernd alles gewesen auf den ersten Metern im neuen Land. Dieses "Chaos" hatten wir in den letzten 3 Ländern ja gar nicht. Aber es ist irgendwie genau das, was wir ja gesucht haben! Den unbequemen Weg, das Abenteuer.
    Die Nacht war dann auch überraschend gut. So konnte es am Dienstag mit dem Local Bus Richtung Dschungel gehen. Den fanden wir auch dann direkt. Und 6 Euro für 2 Personen für 4 Std Fahrt ist auch ein budgetfreundlicher Preis. Der Bus war dafür auch schon sehr sehr sehr in die Jahre gekommen. Alles fiel aus dem Leim und knarrte. Die maximale Personenanzahl wurde maßlos überschritten mit zeitweise 23 Leuten in dem Minibus. Rauchen im Bus - kein Problem🤣 Wir hatten auf jeden Fall unsern Spaß und waren glücklich die Tour mit diesem Bus, statt mit dem Touristenbus gemacht zu haben.
    Und dann waren wir auch schon fast da. An der Haltestelle wartete schon einer der Hostelleute, sammelte uns mit dem Motorrad ein und brachte uns zu unserer Hütte am Rande des Ortes.
    Wir wurden hier ganz ganz lieb begrüßt, quatschten noch mit den Leuten bis unser Zimmer fertig war. Und es ist herrlich...eine Hütte mit Blick auf den Dschungel. Wir merkten richtig, wie die Ruhe in unseren Geist einkehrte!
    Ziel erreicht - Hallo Sumatra🥰
    Ansonsten ging die ersten 1,5 Tage hier im Ort nicht so viel. Am Dienstagabend haben wir es uns noch mit paar Bier am Fluss gutgehen lassen. Fast zu gut....fast 2 Monate Abstinenz, da wirkts umso schneller🙈 Essen ist auch sehr lecker und endlich müssen wir nicht wieder 3x überlegen, ob es nicht doch zu teuer ist.
    Mittwoch war komplett Nichtstun, weil es schüttete den ganzen Tag. Aber wir hatten eh zu tun uns zu sortieren und unsere Sachen zu packen für unser 3 Tage Dschungeltrekking hier. Juhuuu🥰
    Also bis jetzt sind wir trotz des interessanten Starts in Medan vollends begeistert! Alle sind so nett zu uns und wir fühlen uns pudelwohl. Das macht Lust auf die nächsten Wochen.
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