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- Day 80–83
- December 13, 2024 - December 16, 2024
- 3 nights
- ☁️ 31 °C
- Altitude: 92 m
IndonesiaBrontokusuman7°49’8” S 110°22’15” E
Kultur am Borobodur

Weiter geht unsere Java-Durchquerung Richtung Yogyakarta.
Wieder lagen über 7h Zugfahrt vor uns. Die Entfernungen sind hier echt krass und ein Reisetag ist halt wirklich immer fast ein ganzer Tag, wenn man den Weg zum Bahnhof, die Zugfahrt, den Weg zum neuen Hostel zusammenrechnet. Aber ist irgendwie auch immer schön ....zumindest gibt es meistens viel zu gucken. Wobei auf der heutigen Zugfahrt nichts als Reisfelder zu sehen war. Verrückt....7h und fast nichts anderes als Reis, Reis, Reis...und alles wird - so zumindest unser Eindruck - per Hand bewirtschaftet. Der Zug an sich war auch wieder top. Es gibt Essen, wenn man will, Getränke....alles wird einem an den Platz gebracht. Alles ist auch sauber und ganz bequem. Wobei uns nach ner Zeit dann auch der Hintern wehtat und wir froh waren am späten Nachmittag Yogyakarta zu erreichen.
Dort angekommen wurden wir von unzähligen Drivern umlagert. Jeder wollte uns angeln und möglichst noch ne Fahrt zum Tempel verkaufen. Zum Teil wurden wir auch einfach dreist belogen...von wegen es gibt keine Öffis, irgendeine Straße ist gesperrt. Blabla. Da zahlt es sich immer aus, wenn man sich vorher etwas informiert hat, um nicht auf die Masche reinzufallen. Hier merkten wir auf jeden Fall ab dem ersten Moment, dass es hier mehr Tourismus gibt und um jeden Preis mit den Touris Geld verdient werden will. Naja so isses nun mal und irgendwie auch verständlich.
Mit unserm Hostel haben wir wieder nen Volltreffer gelandet. Gemütliche Atmosphäre, entspannter Host und es gibt warmes Wasser mit Wasserdruck. Yeah - endlich mal wieder ordentlich Haare waschen😅
Am nächsten Tag wollte ich dann gern zum Borobodur-Tempel. Hab ich auf Bildern gesehen, sah schön aus und ist der Hauptgrund, warum alle hier her pilgern. Die größte buddhistische Tempelanlage der Welt.
Natürlich hab ich wieder fleißig recherchiert und nen billigen Localbus ausfindig gemacht, der einfach mal nur 20.000 statt 500.000 IDR (wie bei der angebotenen Tour) kostete. Da lacht das Backpacker-Herz. Klar, macht immer bissl Arbeit alles zu recherchieren, aber lohnt sich.
Wir starteten gegen 9....Regen... naja die Stimmung war vorerst nicht die Beste. Wer will schon bei Pisswetter auf so nem Tempel rumlaufen. Marcel tat sich zusätzlich auch schwer Motivation aufzubringen. Ihm liegt nicht besonders viel an solchen alten Steinen. Zudem ist der Eintritt von knapp 30 Euro pP für hiesige Verhältnisse auch nicht unbedingt günstig... aber gut...wenn man schon mal hier ist, will man es dann doch nicht verpassen.
Nach 2 h Busfahrt kamen wir in Borobodur an - und tadaaaa- der dolle Regen hat aufgehört. Nur noch bissl Niesel.
Am Tempel selbst war alles komplett durchorganisiert....man bekam sogar extra Schlappen, um ja nichts auf der Tempelanlage zu versauen.
Mit Hadi, unserm Guide, und einer gemischten Gruppe aus Chinesen, Japanern und noch nem Deutschen gings dann aufs Tempelgelände. Der erste Blick auf das Bauwerk war....naja...etwas enttäuschend. Hatten wir uns viiiiieeellll größer vorgestellt. Hadi erzählte uns dies das und führte uns dann die Stufen nach oben. Dort hatte man dann tatsächlich eine tolle Sicht und das Bauwerk wirkte imposanter als unten erwartet. Als die Tour vorbei war dachten wir, man könne jetzt noch mehr auf der Anlage anschauen. Aber das war es tatsächlich gewesen...unter größtem Tempel hatten wir uns etwas mehr vorgestellt. Uns schwebten Größenordnungen wie damals in Chichen Itza, Tikal und Angkor Wat vor. Man soll ja nicht vergleichen, aber man machts dann doch automatisch. Uns hats aber trotzdem ganz gut gefallen und es war ein schöner Tag dort all in all.
Am Abend quatschten wir noch mit dem leicht verwirrt wirkenden Opi hier im Hostel. Er hatte wirklich tolle Geschichten zu erzählen...kommt aus Spanien und ist seit Jahrzehnten auf Reisen. Finanziert er sich alles durch die Vermietung seines Hauses in Spanien. Er gab uns viele tolle Tips und Gedankenanstöße.
Sonntag stand etwas Stadtbummeln auf dem Programm. Yogyakarta ist auch bekannt für die Batik-Kunst und es gibt hier die Malioboro Street, wo alles voll ist mit entsprechenden Klamottenläden. Wir wollten mal gucken...vielleicht gibt's ja was Hübsches.
Als wir mit dem Stadtbus ankamen überschlugen sich schon förmlich die Leute. Menschenmengen werden hier mit Reisebussen angekarrt. Wahnsinn. Die ganze Straße voll mit Sonntagsbummlern. Zwischendrin immer wieder Frauen, die am Boden saßen und Satè-Spieße auf Holzkohle grillten, Saftverkäufer, Kutschenfahrer, Klimbim-Händler. Trubelig! Die ganzen Batik-Läden holten uns allerdings nicht so ab und wir kauften nichts.
Wie gestern am Tempel schon, wurden wir auch heute wieder zig Mal angesprochen von Menschen, die ein Foto mit uns wollen. Wir hörten immer wieder "sorry bule (= Ausländer) take picture please" und sahen, wie die Leutchen schon wild mit dem Handy in unsere Richtung winkten...ältere Damen, Familien, Jugendgruppen....Die Jugendlichen trauten sich meist nicht gleich und man konnte schon beobachten, wie irgendeiner aus der Gruppe verdonnert wurde, fragen zu gehen 😅
Ganz schön viel Aufmerksamkeit.... Die ersten Male ist es auch witzig, aber mit der Zeit auch bissl anstrengend, wenn man immer wieder zum Foto überredet wird, obwohl man schwitzt wie ein Schwein und sich ganz und gar nicht nach Knipserei fühlt.🙈 Wir mussten dann irgendwann flüchten, weil wir keine Lust mehr hatten.
Aber hey - es ist sooo krass, wie freundlich und welcoming alle sind. Mal abgesehen von den Fotoshootings, fahren auch ab und an Mopeds vorbei und der Fahrer ruft "Welcome to Indonesia", "Have a nice day". Wenn man dann überlegt wie das so in Deutschland ist.... Echt armseelig!
Soweit so gut. Pünktlich zum Regenbeginn erreichten wir unser Hostel, wo wir nur noch so bissl rumplemperten. Telefonieren, Yoga, Serie gucken, Packen, Pizza bestellen...normales Zeugs eben.
Morgen dann wieder Zugfahren - der Bromo ruft!Read more