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- Dag 190–194
- 2. april 2025 kl. 10:45 - 6. april 2025
- 4 netter
- ☁️ 18 °C
- Høyde: 400 m
Kina碑林区34°15’10” N 108°56’37” E
Im Bummelzug nach Xi'an

Heute sollte es mit dem Bummelzug 17 h/1.200 km nach Xi'an - Chinas alte Hauptstadt - gehen. Wir hatten morgens ein richtiges Motivationsloch. Hatten plötzlich kein Bock auf gar nichts mehr, stellten alles in Frage und fanden alles Kacke. Es hat nicht viel gefehlt und wir hätten uns in Flieger nach Hause gesetzt. Irgendwann fuhren wir doch zum Bahnhof und checkten in den Zug ein. Hier läuft alles wie am Flughafen ab und hat auch eine ähnliche Größenordnung. Gepäckdurchleuchtung, Ticketzeugs ist alles online und mit Pass verknüpft, sodass beim Eingang nur der Reisepass gescannt wird. Smart. In der Wartehalle Menschenmassen. Wir - die einzigen Ausländer - zogen alle Blicke auf uns. Im Zug bezogen wir unsere Plätze in getrennten Waggons. Wir trafen es aber beide ganz gut, knüpften einfache Kontakte zu unsern Sitznachbarn und mussten für das ein oder andere Foto/Video herhalten. Lustig!
Im Zug selbst war es auch ordentlicher und bequemer als erwartet und Essen/Trinken konnte man auch immer kaufen, wenn man wollte. Die Erleichterung über die guten Zustände im Zug, hellten auch die Stimmung wieder auf. Marci war eh happy weil rauchen erlaubt war!
Der Ausblick während der Fahrt war eher mäßig. Nichts mit schöne Landschaft anschauen. Man hat das Gefühl, dass jeder Flecken Erde hier einen Nutzen erfüllt und alles auf Effizienz ausgerichtet ist. Kaum ein Fleck ohne Häuser. Und wenn keine Häuser da waren, dann riesige Abbaugruben, Hochgeschwindigkeits-Zugtrassen und Kraftwerke.
Ja, und wie zu erwarten, machte mir die Schlaferei zu schaffen. 2 h, wenn es hoch kommt, konnte ich verkrümmt dösen, während alle andern um mich herum lautstark schnarchten. Geil. Aber um kurz nach 6 Uhr hatte das Elend ein Ende und wir stiegen in Xi'an aus. Aber wohin nun...Check in ist erst später. Also ne Stunde warten bis Mäcces aufmacht und dann dort bissl sitzen und Kaffee reinpumpen in den müden Körper.
Im Hostel angekommen ging es erstmal unter die Dusche und für paar Stunden ins Bett. Jeder für sich im eigenen Schlafsaal. Später lockte uns nur noch die Nahrungssuche und ein kleiner Spaziergang nach draußen. Wir aßen die hier typischen breiten Nudeln (Biáng Biáng), die wie Bolo schmeckten, sauten unsere letzten Klamotten ein und besuchten noch die kleine Wildgans-Pagode. Uns gefällt die Stadt jetzt schon viel besser als Peking. Irgendwie wirkt alles einladender, die Leute netter und entspannter. Ist eben auch mit nur 17 Mio. ne Kleinstadt im Vergleich zu Peking 🤣
Am Freitag dachten wir eigentlich zur berühmten Terrakotta- Armee zu fahren. Doch wir hatten nochmal Berichte gelesen, dass dort uuuultra viel los ist und man die Figuren nur aus der Ferne sehen kann. Also eventuell - wenn nicht tausend Leute vor einem die Sicht blockieren. Wirklich alle Berichte waren so negativ belastet. Hatten wir gar keinen Bock drauf und so scharf auf alte Steine sind wir eh nicht. Also fuhren wir lieber in die Innenstadt und kletterten auf die Stadtmauer. Die ist richtig breit und führt einmal komplett mit 14 km Strecke um den Altstadtkern herum. Wir liehen uns ein Fahrrad und gurkten einmal drum rum. Hat echt richtig Laune gemacht. Viel los war auch hier wieder und wir sahen überall hübsch angezogene Frauen und Männer - in traditionellen, an die Tang Dynastie angelehnten Outfits. Alle machten Fotos von sich, teils profimäßig mit Fotograf.
Im Anschluss besuchten wir noch das muslimische Viertel mit seinen Gassen und tausend Verkaufs- und Fressständen. Und spätestens hier merkten wir, dass das sicher kein normaler Freitag ist. Soooo viele Menschen! Das kann man sich nicht vorstellen. Und tatsächlich ist Feiertag - Qingming-Fest! Sowas ähnliches wie Totensonntag bei uns, glaub ich. Ein Glück sind wir nicht zur Armee gefahren - dort hätten sie uns heute ertrampelt!
Irgendwann waren wir müde von so viel Trubel und auch die extrem schlechte Luftqualität, trotz 80% E-Auto/E-Scooter-Anteil, merkten wir deutlich. Also testeten wir nur noch, der Tradition halber, den Big Mac bei McDoof. Hier ist uns auch was passiert, was es in D auch nicht geben würde. Wir bezahlten normal am Bestellterminal und dann kam, als wir schon aßen, die Angestellte mit Übersetzerapp und meinte "Hey, über die App wäre eurer Essen paar Euro billiger gewesen. Ich buch das fix um für euch, ok?" Wie nett ist das denn?!
Am Samstag schliefen wir erstmal aus. Heute wollten wir zur Großen Wildgans Pagode. Oder wie Celli sagt " Schwanenhals-Pädagoge". Wir schlenderten die 3 km hin, aßen unterwegs auf einem Foodmarket was Leckeres und erkundeten dann in aller Ruhe das Gelände rund um die Pagode und den Dacien-Tempel. War wirklich total sehenswert und getoppt wurde alles wieder durch die hübschen ChinesInnen, die überall in ihrer tollen Kleidung posierten. Dazu an jeder Ecke Kirschblüten und Judasbäume - die haben wir zum ersten Mal gesehen und waren begeistert! Begeistert hat uns auch der gefühlt fußballfeldgroße Springbrunnen. Abgefahren wie riesig hier einfach ALLES ist.
Am späten Nachmittag gingen wir dann wieder zurück zum Hostel und chillten da einfach noch bisschen. Die ständige Fülle an Menschen, Eindrücken und der Trubel strengen das Hirn echt krass an. Aber Alles in Allem hat uns die Stadt wirklich gut gefallen....hatte nen positiven Vibe irgendwie.Les mer