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  • Day 81

    (W)ein Bericht aus Mendoza

    March 30, 2019 in Argentina ⋅ ⛅ 25 °C

    Nach 69 Tagen in ˋMalos Airesˋ sind wir nach 15h einigermassen luxuriösen Busfahrt in Mendoza angekommen. Ich habe extra die Sitze ganz vorne reserviert, damit wir bei der Ankunft die schöne Sicht auf die Anden bekommen. Nur war es ausgerechnet an diesem Tag aussergewöhnlich trüb und regnerisch (In Mendoza regnet es nur 2-3 Tage im Monat). Die Scheiben waren innen von der Klimaanlage sehr beschlagen, darum mein erster Tipp für lange Fernbusfahrten: Vorne ist es meistens am kältesten, und oben (wenns eine Obenwelt* im Bus gibt) schaukelt es mehr, die besten Sitze sind also in der Untenwelt* in der Mitte.
    * Kleine Anspielung auf mein momentanes Lieblingsbuch RUMO von Walter Moers
    Kaum im AirBnB in Mendoza Capital angekommen, haben wir zugleich eine Weintour für den nächsten halben Tag gebucht. Dabei haben wir im Weingebiet Maipú schlechten bis mittelguten Wein und Likör gekostet, dafür aber um so besseres Olivenöl und Balsamico ergattet, der den Salat in ein wahres Gourmet Menu verwandelt!
    Nach 2 Tagen aussergewöhnlich schlechtem und kühlem Wetter haben wir darauf die Sonne ausgenutzt und ein Mini-Trekking auf die ´Vor-Anden´ (Arco, El Challao) gemacht, wobei wir uns die schöne Sicht auf Mendoza und spektakuläre Echo-effekte beschert haben.
    Das Wetter wurde besser und wir beschlossen, für die restlichen 4 Tage, ein Auto zu mieten, um so ganz selbstständig Weinkeller und Natur zu besuchen. Die nächsten beiden Bodega-Besuche waren SPEKTAKULÄR gut! Bei MENDEL haben wir den preisgekrönten, allerbesten Malbec gekostet (weiter unten erstelle ich eine Liste von den besten Weinen aus Mendoza). Wir hatten nicht reserviert, doch wir hatten das Glück, die Weine zusammen mit zwei amerikanischen Pärchen zu genissen. Diese hatten unsere (durchwegs positive) Sicht auf die amerikanischer Kultur bestärkt; die Degustation war die reinste Party, es war laut, es wurde viel geredet, getrunken und gekauft. Nur wir haben keine Flaschen gekauft, im Wissen dass wir ja noch weiterreisen und wir genau diesen Wein (zwar um das doppelte teurer) auch in Bern kaufen können (Casa de Vinos Argentinos, Selibühlweg 11, 3006 Bern). Im Restaurant Rincón Atamisque haben wir zu selbstgezüchteten Forellen den besten Chardonnay getrunken. Ja, genau, du liest richtig, hier in Mendoza wurden neben dem Côt (Malbec) auch andere sehr gute Rebsorten wie der Cabernet Sauvignon und Chardonnay von den Franzosen gek(l)auft. Auch die Holzfässer sind meistens aus französischer Eiche. Nur kann ein Côtes du Rhône nie mit einem argentischen Malbec verglichen werden; Das Klima und die Herstellungsart unterscheiden sich teilweise frappant. Mendoza hat zwar eine gute Luftfeuchtigkeit, aber die Rebsorten sind auf meist flachem Land und müssen mit Wasserkanälen bewässert werden, da es zu wenig regnet. Die Trauben in den hochgelegenen Regionen entwickeln eine dickere Haut, die somit eine andere Qualität des Weines ausmacht. Die Ernte und die Verarbeitung zur Meische geschieht hier noch zum grössten Teil manuell!
    Ich bin langsam überzeugt das der Malbec genau mein Rotwein ist, fruchtig, süss und passt zu jedem Essen. Moe ist eher der Rioja, würzig erdige Typ, hat hier aber den Verschnitt von Malbec und Cabernet Savignon lieben gelernt. Und allerspätestens jetzt merkst du, dass dieser Bericht ja ausnahmsweise der Alain geschrieben hat und nicht wie immer die Moe! Bitte schreib als Kommentar wann du das gemerkt hast, Danke!
    Nun denn, ich hoffe dieser Bericht hat euch trotzdem gefallen (unten kann man auch liken). Morgen wohnen wir dann für drei Tage im Weingebiet Lujan de Cuyo und fahren dann sturzbesoffen wieder nach Buenos Aires zurück, um uns wieder für einen guten Monat in den Tangorausch zu vesetzen. Zum Abschluss eine Liste unserer momentanen Top Weine aus Mendoza:
    1. Mendel Finca Remota Malbec 2016
    2. Mendel Unus 2016
    3. Rutini Malbec 2016
    4. Atamisque Chardonnay
    5. Philippe Caraguel Champaña
    6. Vistandes Rosé
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