• Erstmal ankommen.....

    September 17 in Canada ⋅ 🌙 19 °C

    Am 13. September landete ich nach einem eher unruhigen, aber nur 4,5-stündigen Flug am Flughafen von Toronto. Nachdem ich den Red Car Service gefunden hatte, ging es direkt weiter nach Guelph. Am AirBnB angekommen wurde ich von Deb, der guten Seele des Hauses, und ihrem Hund Curwin herzlich empfangen. Ich hatte ein Zimmer in einer Unterkunft gebucht, in der ich mein Schlafgemach für die nächsten fünf Wochen mit fünf anderen Menschen und das ganze Haus und Gelände mit nochmal 5.weiteren Menschen teile – mehr war im Budget nicht drin. Ganz ehrlich: Ich freue mich aber auch, nicht komplett allein zu sein und ein paar Kanadier* innen kennenzulernen.

    Der Sonntag diente zum Ankommen: ein bisschen einkaufen, die Gegend erkunden und herausfinden, wie ich mich in der Stadt fortbewegen kann. Deb, war so nett, mich zum Supermarkt zu begleiten und sogar die Uber-Fahrt zu übernehmen – kanadische Freundlichkeit direkt am ersten Tag.

    Am Montag stand dann mein erster Termin an der Controlled Environment Systems Research Facility (CESRF) auf dem Plan. Theresa Rondeau Vuk, mit der ich in den letzten zwei Monaten schon viel Kontakt hatte, holte mich stilecht mit ihrem riesigen Pickup-Truck ab. Dort lernte ich Prof. Mike Dixon, Michael Stasiak und Thomas Graham kennen.

    Prof. Mike Dixon leitet das CESRF und ist eine echte Koryphäe, wenn es um Pflanzenproduktion unter extremen Bedingungen geht. Er arbeitet seit Jahren mit Raumfahrtorganisationen wie NASA, ESA und auch der deutschen DLR zusammen, um Systeme für den Anbau von Lebensmitteln auf Mond oder Mars zu entwickeln. Außerdem betreute zum Beispiel ein Projekte in der Arktis, wo er unter harschen Klimabedingungen testete, wie man geschlossene Anbausysteme für entlegene Regionen nutzbar machen kann. Seine Forschung klingt wie aus einem Sci-Fi-Film – und wenn man die Anlage sieht, fühlt es sich auch ein bisschen so an.

    Michael Stasiak ist der Mann für die Praxis im Gewächshaus. Er entwickelt LED-Lichtstrategien und überwacht die Versuche, damit Pflanzen unter kontrollierten Bedingungen genau das bekommen, was sie brauchen.

    Thomas Graham bringt das Wissen aus der Pflanzenphysiologie und Luftqualität ein und schaut sich an, wie Pflanzen mit ihrer Umgebung interagieren und wie man diese Prozesse optimieren kann.

    Nach einer kleinen Tour durch die Anlage – überall summende Geräte, blinkende LEDs und das Gefühl, mitten in einem Weltraumprojekt zu stehen – ging es zurück ins AirBnB.

    Am Dienstag lernte ich die anderen Master- und PhD-Studierenden kennen, hielt eine kurze PowerPoint über meine Arbeit und bekam spannende Einblicke in ihre Projekte. Außerdem durfte ich bei einer Vorlesung von Mike Dixon dabei sein. Mike war anschließend so freundlich, mir ein altes, etwas klappriges Fahrrad zu leihen, das er noch übrig hatte. Heute konnte ich damit zum ersten Mal zur Uni fahren das hab ich vermisst, das tat richtig gut . Den restlichen Tag verbrachte ich damit, mich in das Thema einzulesen, an dem ich in den nächsten Wochen arbeiten werde. Mehr dazu gibt’s demnächst.
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