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  • Day 96

    Wer die Wahl hat, sieht nen Wal!

    October 30, 2017 in Argentina ⋅ ⛅ 21 °C

    Eigentlich wollte ich mich nicht lange in Argentinien aufhalten und mich direkt auf den Weg nach Bolivien machen. Allerdings war das wegkommen, aus Süd Argentinien, nicht ganz so einfach und sehr kostspielig. Hinzu kam, daß eine andere Reisende zu mir sagte: "Wenn du Zeit hast fahre doch mit dem Bus. Der Norden Argentiniens ist wirklich schön und auf dem Weg dahin kannst du in Puerto Madryn halten, da ist aktuell Wal Saison." Daraufhin begann meine Umdenken und ich fand mich zwei Tage später im Bus nach Puerto Madryn wider.
    Puerto Madryn an sich ist wenig spektakulär. Die Tatsache dass jährlich Wale, Seeelefanten, abertausende Pinguine und auch Orcas an diesen Ort kommen, um ihre Jungen zu gebären schon.

    Am Tag meiner Ankunft ging es gleich los. Die Rezeptionistin in meinem Hostel erzählte davon, dass man die Wale manchmal auch vom Stadtstrand aus sehen könnte. Also warf ich direkt meinen Rucksack aufs Bett und machte mich, mit wenig Hoffnung, auf den Weg. Und es stimmte tatsächlich. Zwar sehr weit weg, aber dank ihrer Größe sehr gut sichtbar, waren mehrere Wale die aus dem Wasser "sprangen". Das machte Lust auf mehr.
    Im Hostel hatte ich eine 4er Gruppe sehr netter Franzosen getroffen und wir verabredeten uns, für die folgenden 2 Tage ein Auto zu Mieten und die Gegend zu erkunden.

    Am ersten Tag verschlug es uns in eine Gegend südlich Puerto Madryns, in die tausende Magelan Pinguine jährlich zum brüten kommen. Sie waren einfach überall. Wir konnten sie im Wasser schwimmend, am Strand watschelnd und auch in ihren Brutplätzen, samt Eier, sehen. So putzig sie auch sind, was ich nicht wusste ist, was sie für komische Geräusche von sich geben können. Es hört sich ein wenig an wie eine dumpfe, monotone Art von Baby gelpärre...

    Der zweite Tag war den Walen gewidmet. Dazu buchten wir eine Tour, bei der man sich in einem kleinen Boot vorsichtig den Tieren nährt. Es dauerte keine 10 Minuten, bis wir die ersten zwei Wale, ca 2 Meter neben uns, zu Gesicht bekamen. Die Art von Walen, die sich dort zu dieser Zeit aufhalten, heißt Right Whale und sie können bis zu 45 Meter lang werden. Während unserer 1,5 Stunden auf dem Wasser konnten wir ca. 15 Tiere, inklusive Jungtiere, beobachten. Es war extrem beeindruckend und man kam sich unfassbar klein neben ihnen vor.
    Am Nachmittag des Tages fuhren wir noch zu einer Seelöwen und Seeelefanten Kolonie. Hier kommt es ab und zu vor, dass man Orca in freier Wildbahn und beim Jagen beobachten kann. So viel Glück hatten wir allerdings nicht.

    PS: Franzosen
    Ich habe auf meiner Reise bis jetzt wirklich extrem viele Franzosen kennen gelernt und ich muss die in Deutschland herrschenden Vorurteile absolut revidieren. Fast alles Sprachen gutes Englisch und waren überaus nette und angenehme Reisebegleiter!
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