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  • Dag 3

    2024-05-03 Spaziergang zum Kloster

    3. mai, Polen ⋅ ☁️ 17 °C

    Auf dem sogenannten Silberberg (Srebrna Góra) leuchten die weißen Türme einer Kirche aus dem Waldesgrün hervor. Das ist das Kamaldulenserkloster, eine von zwei noch aktiven Einsiedeleien dieses Ordens in Polen. Der Name des Ortes Bielany (heute in den Grenzen der Stadt Krakau) leitet sich von den charakteristischen weißen Ordensgewändern der Mönche ab (polnisch biały = weiß).
    Die Kamaldulenser sind ein monastischer Eremiten-Orden. Sie wohnen einzeln in winzigen Klausen und begegnen sich nur zur Messe und zum Gebet. Zu gemeinsamen Mahlzeiten versammeln sie sich nur an wenigen Tagen im Jahr. Sprechen dürfen sie dreimal in der Woche: dienstags, donnerstags und samstags. Beim Gebet in der Kirche gibt es weder Orgelspiel noch sonstige musikalische Ausschmückung. Im Kloster gibt es weder Radio noch Fernsehen. Es gibt keinen Urlaub und keine Familienbesuche. Die Kamaldulenser-Kongregation Monte Corona besitzt insgesamt neun Klöster weltweit, davon zwei in Polen, in denen fast die Hälfte der Mönche lebt.Die Klosterkirche ist nur nach den strengen Regeln der Kamaldulenser zu besichtigen. Männer werden das ganze Jahr über während der Öffnungszeiten der Pforte von 8.00 bis 11.00 und von 15.00 bis 16.30 eingelassen. Frauen haben Zugang zur Kirche nur an 12 Tagen im Jahr:

    Ostersonntag,
    Ostermontag,
    Mai,
    Pfingstsonntag,
    Pfingstmontag,
    Sonntag nach dem 19. Juni,
    zweiter Sonntag im Juli,
    vierter Sonntag im Juli,
    erster Sonntag im August,
    August (Mariä Himmelfahrt),
    September (Mariä Geburt),
    Dezember (Weihnachten).

    Das sind ziemlich strenge Regeln. Wir fragen uns, was einen Menschen dazu bewegt, so sein Leben zu verbringen. Das muss auf jeden Fall ein sehr tiefer Glaube zu Gott sein. Aber deswegen als Eremit so leben?
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