Argentinien

January - February 2018
A 42-day adventure by NiKiTravel Read more
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  • Perito Moreno

    January 2, 2018 in Argentina ⋅ ⛅ 14 °C

    Der Gletscher Perito Moreno zählt zu den anerkannten Weltwundern der Natur und wenn man einmal dort gewesen ist und wie wir auch noch die Möglichkeit hatte auf dem Gletscher zu wandern, dann weiß man hinterher, warum das so ist. Schon von Ferne sieht man die ca. 5 km breite und 60 m hohe Front leuchten. Der Perito ist einer der wenigen Gletscher, die trotz der globalen Erwärmung nicht schrumpft, sondern seit Jahrzehnten seine 20 km Gesamtlänge beibehält. Grund hierfür sind die unverändert hohen Niederschläge und das sehr große Nährgebiet.
    Uns haben vor allem die vielen verschiedenen Blautöne und das Leuchten des Eises aus dem Inneren heraus fasziniert. Obwohl Eis bekanntermaßen farblos ist, erscheint es doch blau je tiefer man einblicken kann. Grund hierfür ist die große Dichte des Eises die aus dem Farbspektrum des Lichts alle Farben bis auf das Blau herausfiltert. Und da der Wind hier erstaunlich wenig weht, ist die Oberfläche anders als bei anderen vielen Gletschern auch noch recht staubfrei.
    Der Gletscher bewegt sich jetzt im Sommer in der Mitte bis zu zwei Meter am Tag voran, so dass das Phänomen des Kalbens so regelmäßig stattfindet, dass man schon bei einem kurzen Besuch das Glück hat zu erleben, wie sich an der Front ein riesiges Stück Eis löst und mit großem Getöse ins Wasser kracht und sogar eine kleine Flutwelle auslöst. Die Schiffe halten daher einen gebührenden Abstand von der Front.
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  • Day 4

    Fitz Roy und Co. - fast wie in den Alpen

    January 6, 2018 in Argentina ⋅ ⛅ 6 °C

    Fitz Roy, so heißt der höchste Berg des gleichnamigen Massivs rund um das Inlandeis des Hielo Patagónico Sur. Der Namensgeber für den imposanten 3441m hohen Berg war übrigens der Kapitän des Schiffs Beagel, mit dem Charles Darwin den südamerikanischen Kontinent umfahren hat.
    Direkt vom kleinen Ort El Chalten kann man zur Laguna de los Tres wandern, dem wohl spektakulärsten Ziel der Gegend, denn von hier genießt man bei Sonnenschein den besten Blick auf den Fritz Roy und seine beiden Nachbartürme. Jetzt im Sommer wandern so viele Touristen dorthin, dass es auf dem letzten Stück vor dem Gletschersee oft zu Staus kommt. Auch wenn das Wandererlebnis dadurch etwas getrübt wird, ist doch der Anblick der drei Türme vor dem bezaubernden Gletschersee atemberaubend und lässt die vielen anderen Wanderer klein und unbedeutend erscheinen.
    Obwohl rein touristisch und maßlos überteuert, ist der Ort El Chalten mit seinen zahlreichen netten Cafés und guten Restaurants tatsächlich sehr gemütlich. Gegründet wurde El Chalten erst in den 50er Jahren. Dabei ging es den Argentiniern weniger um die Erschließung für den Tourismus als um die Grenzsicherung gegenüber Chile. Die sonst sehr menschenleere Region sollte auf diese Weise besiedelt werden.
    Vom Ort aus führen einige schöne Wanderwege in die Gegend, die doch oft an die Alpen erinnert. Der Vergleich mit der Alpenregion passt allerdings nur sehr bedingt, viel imposanter doch der Anblick der Berge wie der Cerro Torre oder der Cerro Solo und auch die Vergletscherungen sind viel umfangreicher.
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  • Day 7

    We found penguins...

    January 9, 2018 in Argentina ⋅ ⛅ 3 °C

    ... auf unserer Bootstour rund um die Islas de Tierra del Fuego im Beagel-Kanal.
    Von hier ist es nicht mehr weit bis zur Antarktis. Dementsprechend rauh ist das Klima. Ständig wehen heftige Westwinde, die Durchschnittstemperatur im Sommer beträgt gerade einmal 8 Grad und das Wasser ist eisig kalt. Die für uns Menschen eher lebensfeindlichen Bedingungen sind für das Leben von Pinguinen, Seelöwen und Seevögeln optimal. Die Gewässer sind reich an Fisch und garantieren so eine beständige Nahrungsgrundlage.
    Wir haben uns die Inselwelt im Beagel-Kanal mit einem Segelschiff erschlossen. Allerdings war es an unserem Ausflugstag ungewöhnlich windstill, sonnig und relativ warm, sodass wir erst auf dem Rückweg unter Segeln fahren konnten.
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  • Day 11

    El fin del mundo

    January 13, 2018 in Argentina ⋅ 🌬 6 °C

    Nun haben wir das südliche Ende des Kontinents erreicht und tatsächlich fühlt es sich gar nicht so an, denn hier in der südlichsten Stadt der Welt, in Ushuaia, leben immerhin 60.000 Menschen und der relativ große Hafen wird von zahlreichen Container-, Kreuzfahrt- und Expeditionsschiffen angesteuert. Obwohl der Panamakanal als direktere Verbindung zwischen den Ozeanen noch vor kurzem verbreitert worden ist, reicht dieser nicht für die größten Containerschiffe aus und so fahren immer noch zahlreiche Schiffe durch den Beagle-Kanal, an dem auch Ushuaia liegt. Ihren Namen erhielt die Wasserstraße übrigens von dem ersten Schiff, auf dem der Naturforscher Charles Darwin und Kapitän Fitz Roy die Verbindung zwischen den Ozeanen entdeckten. Magellan wiederum gab der Region den Namen "Tierra del Fuego", da er beim Durchqueren der Wasserstraße zahlreiche Feuer der Ureinwohner erblickte.
    Auch wenn die Antarktis nicht mehr fern ist - die Expeditionen in die Antarktis starten alle von hier aus - ist die Landschaft doch weniger rauh und lebensfeindlich als erwartet. Die umgebenden Berge sind von Wäldern bedeckt und Orchideen blühen am Wegesrand. Der eisige Westwind allerdings lässt uns auch jetzt im Sommer frösteln.
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  • Day 36

    Bariloche - Seen, Bier und Schokolade

    February 7, 2018 in Argentina ⋅ ☀️ 16 °C

    Der Titel dieses Footprints mag etwas merkwürdig klingen, doch sind es genau diese drei Eigenschaften, die Bariloche und seine Umgebung auszeichnen.
    Die Seenlandschaft ist einfach bezaubernd. Mit dem Fahrrad sind wir um die Halbinsel Llao Llao, die westlich des Ortes liegt, geradelt. Durch die Hügellandschaft geht es ständig auf und ab (gefühlt natürlich mehr auf als ab😉), weshalb man immer wieder tolle Aussichten genießt. Die Seen laden zum Baden ein, allerdings ist es wegen des heftigen Windes fast schon zu kühl zum Baden.
    Auf dem Weg rund um die Halbinsel liegen diverse Mikrobrauereien, deren Biergärten zum Verweilen einladen. Das argentinische Bier ist sehr vielfältig und lecker, aber erstaunlicherweise auch viel teurer als in Deutschland.
    Zuguterletzt kann man auf dem Weg rund um die Insel auch noch eine Schweizer Kolonie besuchen. Ja, richtig gelesen... Hier leben einige Schweizer und die haben in der Region auch eindeutige Spuren hinterlassen: Viele Häuser sind im schweizer Stil erbaut und in Bariloche findet man diverse Schokoladengeschäfte, die sich über mangelnde Kundschaft kaum beklagen können. Die Argentinier sind ganz heiß auf Schokolade ...😋!
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  • Day 41

    BA - lebendige Kultur und Geschichte

    February 12, 2018 in Argentina ⋅ 🌙 18 °C

    Bei uns in Deutschland versucht man Kultur und Geschichte den Menschen nah zu bringen, auch "Bildungsferne" (schreckliches Wort) ins Museum zu locken. Dass es überhaupt eine Distanz zwischen Kultur und "Mensch" gibt, ist eigentlich erstaunlich. In Buenos Aires vermittelt sich ein ganz anderes Bild. Als wir zum Centro Cultural Kirchner gehen, landen wir in einer großartigen Fotoausstellung einer argentinischen Künstlerin, dürfen fast das ganze Gebäude besichtigen, um in der obersten Etage Installationen von internationalen Künstlern, wie Patti Smith zu besuchen - ohne zu zahlen. Im Museum de Bellas Artes, ein paar Blocks weiter, ist es laut und rummelig. Ganze Familien machen Selfies vor Miros Bildern und eine lange Schlange hat sich vor der Kinderbetreuung gebildet, wo jede Menge Kinder eifrig selbst Skulpturen formen. In einem Saal werden Rodins Skulturen von allen Seiten fotographiert und bestaunt, ohne dass Museumswärter einschreiten. Beide Sonderausstellungen sind wieder kostenfrei. Wie wir es auch in Chile erlebt haben, gibt es in Stadtteilen wie San Telmo oder Palermo ein aktive Streetartszene und wir haben auch der ganzen Reise nie so viel individuelles, kreatives Kunsthandwerk gesehen wie hier. Natürlich gehört auch der Tango zur Kultur der Stadt. Es gibt zahlreiche Shows für Touristen, aber in San Telmo treffen sich Einheimische zum Tangotanzen, trotzdem bleibt ein bisschen das Gefühl, dass dies nicht mehr so lebendig ist.
    Aber die Geschichte ist in der Stadt präsent, was bei einem so jungen Land, das erst seit 1880 unabhängig ist und von insgesamt sechs Diktaturen geprägt wurde, kaum verwunderlich. Eine Stadtführerin erzählte uns, dass Evita und der Perónismus auch heute noch auf Familienfeiern Anlass für heftige Diskussionen geben würde. Daran, dass die letzte Diktatur der Militärjunta, die bis 1983 dauerte, bis in die Gegenwart wirkt, erinnern die Madres de Desparecidos, die Mütter der über 30.000 Verschwundenen, die sich auch heute noch jeden Donnerstag auf dem Plaza de Mayo versammeln, um an ihre Kinder zu erinnern.
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  • Day 41

    Buenos Aires - bunt und offen

    February 12, 2018 in Argentina ⋅ ☀️ 21 °C

    Die argentinische Metropole ist sehr vielseitig und kann vom kulturellen Angebot und Lebensstandard gut mit Städten wie Berlin, Paris oder New York verglichen werden. Sie hat von allem etwas.
    Da wäre zum Beispiel der Stadtteil Palermo, indem wir auch untergebracht waren, der sehr an Berlin-Prenzlauer Berg zu Beginn der Gentrifizierung erinnert. Auf den recht ruhigen Alleen trifft man v.a. viele junge Menschen. Es gibt überwiegend Designerläden und individuelle Restaurants und Cafés, die oft künstlerisch gestaltet worden sind. Dem Namen nach zu urteilen, müssten hier viele Italiener leben. Dem ist zwar nicht so, aber ein großer Teil der Porteños, so werden die Einwohnern von Buenos Aires genannt, ist tatsächlich italienischer Herkunft. Und diese haben das Stadtbild und das Leben hier auch geprägt. Wie in New York, gibt es Stadtteile, wie z.B. San Telmo, in dem man zahlreiche italienische Restaurants und Läden mit italienischen Lebensmitteln findet. Und nach italienischem Eis sind die Argentinier sowieso ganz verrückt.
    Einen ganz anderen Eindruck wiederum vermittelt das Microcentro. Hier hat man wegen der Architektur das Gefühl in Paris gelandet zu sein und auch in den Cafés fühlt man sich ein wenig wie in der französischen Metropole.
    Das Hafenviertel wiederum erinnert doch sehr an den Hamburger Hafen mit dem Nebeneinander der alten Speicherstadt und den sehr futuristisch anmutenden neuen Gebäuden. Genau wie in Hamburg ist es tagsüber sehr belebt und abends wirkt es sehr ausgestorben, da hier zu wenig Menschen leben. Viele Wohnungen stehen (noch) leer, da sie vermutlich reine Investitionsobjekte sind.
    Die argentinische Metropole zeigt sich aber auch noch in anderer Hinsicht von ihrer bunten und offenen Seite. In Buenos Aires gibt es eine sehr große schwul-lesbische Szene und auch diese prägt das Stadtbild. Über die Stadt verstreut findet man die eine oder andere "gleichgeschlechtliche" Ampel und im wohlhabenden Stadtteil Recoleta ist sogar eine ganze U-Bahn Station mit Bildern homosexueller Paare gestaltet worden. Und ganz nebenbei erwähnt, können gleichgeschlechtliche Paare schon seit 2008 heiraten.
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