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  • Day 17

    Wüstensee

    March 17, 2019 in the United States ⋅ ☀️ 8 °C

    Gestern Morgen beim Checkout fragte die Dame uns in gewohnt amerikanischer Freundlichkeit, wo es denn als nächstes hingehe. Wir antworteten, dass wir weiter nach Norden zum Pyramid Lake fahren wollten. Sie guckte uns erstaunt an und sagte: „It‘s a desert lake, be prepared“. Es möchte wohl nicht jeder in die Natur 🙃

    Zugegeben, dort war wirklich nichts. Auf der Fahrt kamen wir uns wie in einem Westernfilm vor. Wilde Pferde, wilde Hunde, Steppenläuferpflanzen, karge Landschaft, Sand und trockene Luft. Pyramid Lake liegt in einem Paiute Reservat. In Nixon am südlichen Ufer sah es noch recht „normal“ aus. Dort war eine schöne Schule, eine Kirche, ein Krankenhaus und ein pyramidenförmiges Visitor-Center für den See (hatte leider an dem Tag zu). Aber bei der Fahrt entlang des westlichen Ufers waren hauptsächlich triste Häusergrüppchen zu sehen. In einem kleinen Kiosk haben wir uns etwas zu Knabbern gekauft und wurden von einer unmotiviert wirkenden jungen Verkäuferin bedient. Natürlich sind das alles Momentaufnahmen, aber viele Perspektiven hat man dort als Ureinwohner wahrscheinlich nicht.

    Der See wurde nach einer Steinformation benannt, die wie eine Pyramide aussieht. Sie liegt auf der Ostseite und ist auf den Fotos nur schwer erkennbar. Mit einem Tribal-Permit darf man im See angeln. Es waren unzählige Fischer unterwegs, das milde Wetter soll dafür am besten geeignet sein. Eine Insel liegt im See, wo zwischen März und September weiße Pelikane ihre Jungen aufziehen. Sie waren aber leider noch nicht da (oder besonders flugscheu und zu weit weg um gesehen zu werden).
    Wir sind bis zum nördlichsten Punkt gefahren, der auf asphaltierter Straße noch erreichbar ist. Dort lagen noch weitere kleine Pyramiden, die „The Needles“ genannt werden. Dann traten wir den Heimweg an.
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