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  • Day 17

    Gameday

    November 17, 2019 in the United States ⋅ ☁️ 12 °C

    Nach einer viel zu kurzen Nacht startete der Tag heute – wie fast schon vermutet – leider etwas verkatert☹ Noch einmal kurz rumdrehen war auf Grund der Zeit leider auch nicht mehr drin, denn das heutige Highlight startete bereits um 13:00 Uhr.
    Also schnell geduscht und ab ging es mit dem Uber in Richtung Tampa City zum Stadion der Tampa Bay Bucs😊 Unsere nette Fahrerin fuhr uns fast ganz vors Stadion – vorbei an unzähligen Trucks, Wohnmobilen oder sonstigen riesen Karren. Allesamt haben sich auf den großflächigen Vorwiesen ausgebreitet um dort das berühmt Barbecue vor dem Spiel zu veranstalten. Wohin man auch sah qualmte der Grill oder der Smoker vor sich hin; und das beste an der ganzen Sache ist, dass alle Fanlager vermischt nebeneinander stehen uns sogar miteinander spielen. Nicht mal der Hauch von Stress oder Aggression lag in der Luft – „Football is familiy“!
    Trotz der enormen Menschenmassen verlief sich das Volk ganz gut und wenige Meter vor dem Stadion trafen wir auf den auch noch leicht angeschlagenen Stephan 😊. Auch an ihm schien die letzte Nacht nicht spurlos vorbei gegangen zu sein.
    Zusammen machten wir uns dann auf den Weg zu dem riesen Vorplatz des Stadions – dem Bucs Beach. Ein teilweise mit Sand aufgeschütteter Abschnitt, welcher neben den üblichen Strandutensilien in XXL an jeder Ecke an den Piratenbeinamen des Teams erinnern lässt. Unser erstes Ziel waren die dortigen Getränke-/ Essensbuden. Hier einen schnellen Hotdog und ein Konterbier auf die Hand und schon war auch das letzte bisschen Kater erfolgreich bekämpft 😉.
    Das Vorprogramm vor dem Stadion muss man mal gesehen / mitgemacht haben! Da können sich unsere Fussballfans mal ein zwei Scheiben von abschneiden was hier geboten wird!!! Neben stimmungsmachender Partymusik, einem DJ der zu allem einen netten Kommentar hatte und zahlreichen Fanartikelständen, trat hier kurz vor dem Einlass eine größere Gruppe von Trommlern auf, die der Menge ordentlich einheizte! Außerdem wurden natürlich die beliebten Piratenperlenketten – passend zu dem Anlass waren die Perlen kleine Footbälle – verteilt.
    Und so vergingen die guten 1 ½ Stunden, die wir vor dem Stadion eingeplant hatten, viel schneller als es einem lieb war. Aber das Hauptevent wartete ja noch auf uns.
    Das Stadion alleine ist von außen schon sehr beeindruckend, betritt man dieses aber und folgt den Rolltreppen in die Haupteben so kommt man auch hier aus dem Staunen nicht mehr raus… Nur weil man es kann und den entsprechenden Platz dafür hat, wurde hier kurzer Hand mal ein riesen großes Piratenschiff mit funktionstüchtigen Kanonen in den Rang gesetzt. Auch sonst erinnerten die Fressbuden vor Kopf eher an die Einkaufspassage von John’s Pass als an ein Stadion. Bei den Amis muss halt immer alles etwas größer und imposanter sein, als bei uns.
    Leider wurde unser gesamtes Vergnügen jedoch durch einen sehr nervigen Faktor stark getrübt – dem Wetter. Entgegen der Vorhersage, dass die arktischen Einflüsse heute schon abnehmen sollten und es zu Spielbeginn sonnig und mit 20 Grad wieder angenehm warm werden sollte, blieb es stark bewölkt und mit 12 Grad für hiesige Verhältnisse „arschkalt“. Mittlerweile können wir Raketen durch das Universum schießen, mit den Genen von Lebewesen rumspielen und über das Internet an jedem Ort der Welt alles nachschlagen – aber um 10 Uhr vorhersagen wie warm es um 13 Uhr ist, klappt scheinbar bis heute nicht. Und so saßen wir mit dicken Pullovern zitternd auf unseren Plätzen. Leider half hier noch nicht mal das 10 Dollar teure Konterbier oder das 15 Dollar heiße Pizzastück um einigermaßen aus dem Frieren wieder rauszukommen. 8 Stunden nur im Pulli bei 12 Grad draußen – das gibt bestimmt ne fette Erkältung als Andenken.
    Eine amüsante erste Halbzeit – in der erwartungsgemäß die Heimmannschaft nicht besonders glänzen konnte – schließlich war mit den New Orleans Saints einer der Topfavoriten auf den Titel zu Gast – ging vorbei. Da Chris aus dem frieren nicht mehr raus kam und auch sonst sich nicht wirklich für das Geschehen auf dem Rasen begeistern konnte, entschloss er sich schonmal zum Campginplatz vorzufahren um sich wieder etwas aufzuwärmen. Hoffentlich war die Heimfahrt früh genug um der Erkältung noch aus dem Weg zu gehen 😊.

    Auch in der zweiten Halbzeit taten die Bucs alles dafür, wann immer es dann vielleicht doch nach Spannung riechen könnte, es zu verbaseln. Durch zahlreiche individuelle Fehler brachten sie sich ein ums andere Mal um die sichergeglaubten Punkte. Und so sahen Nic und Steph bei einem weiteren Bier (Glühwein gab es leider nicht) dann noch ein weiterhin gutes – wenn auch nicht wirklich spannendes – Spiel, bei dem die Gastmannschaft mit dem Auswärtssieg im Gepäck wieder die kurze Heimreise antreten durfte.

    Gegen 18 Uhr trudelte Nici dann auch komplett durchgefroren wieder am Camper ein. Hochmotiviert von der Information, dass es hier im Schwimmbadbereich einen Whirlpool geben soll, schnappten wir unsere Badesachen und gingen voller Vorfreude in Richtung Blubberbecken. Der ganze Körper möchte ja schließlich erstmal langsam wieder aufgewärmt werden.
    Der hier gebotene Freizeitspaß in Form von Lasertag, Billard, dem Schwimmbad sowie einem recht großen Aufenthaltsraum inkl. WLAN kann sich durchaus sehen lassen! Leider kann man dies von der Temperatur des Whirlpools – der einzigen Annehmlichkeit, die wir ausnahmsweise mal an einem Campground nutzen wollten – nicht behaupten☹. An dem möchte-gern-Jaccuzi angekommen wurde der Jogger schnell gegen die Badehose getauscht und der erste Schritt wurde ins Wasser gemacht. Genauso schnell wie der Fuß im Wasser war, war er dann auch wieder draußen. Das kleine viereckige Becken – welches immens nach Chlor roch – gab leider gerade mal die Raumtemperatur wieder – und da es sich bei dem Raum mehr um einen offenen Fliegenschutz als feste Wände handelt war hier an aufwärmen nicht zu denken. Vielmehr machte es den Anschein, dass der Whirlpool eine heimliche Wette mit dem nicht vorhandenen Tauchbecken der leider ebenfalls nicht vorhandenen Sauna eingegangen ist, wer kälter ist ☹.
    Also blieb uns nur eine Alternative - schnell wieder anziehen und gefrustet zurück zum Camper. Um die Stimmung nicht komplett zu vermiesen wurde der Körper dann halt mit einer warmen Mahlzeit von innen gewärmt. Natürlich lief auch die Heizung im Wohnmobil auf volle Pulle.
    Zum Abschluss des – einzig durch das Wetter getrübten – doch sehr amüsanten Tag wurde noch flux der Bericht geschrieben und der Tag ging heute mal etwas früher zu Ende, da morgen der Wecker wieder sehr früh klingeln wird – und immer noch ein wenig die letzte Nacht in den Knochen steckt – wir werden halt einfach nicht jünger 😊.
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