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  • Day 214

    Einfach zu Fuß über die Grenze laufen...

    August 29, 2017 in Argentina ⋅ ⛅ 21 °C

    ...haben sie gesagt. 😩

    Von Samstagmorgen bis Dienstagabend unterwegs in Jeep bzw. Bus, stets mit spektakulärer Aussicht, war es an der Zeit mal eine Strecke zu Fuß einzulegen. 😊 Nach einem halben Tag supermüde sinnlos durch-bolivianische-Kleinstadt-Straßen-Laufen, der Einsicht dass Bolivianer keineswegs so offen und zuvorkommend sind wie die Nationen weiter südlich und zig Eindrücken von Armut, Unordnung und Machokultur, war ich froh Bolivien gleich wieder zu verlassen. Die Übernachtfahrt zur Grenze mit Bolivien-Argentinien-Clash hat mich auch nicht gerade davon überzeugt diesem bestimmt super schönen Land noch eine Chance zu geben...

    Meine Nachbarn im Bus: eine Gruppe argentinischer Idioten (gibt's bekanntlich in jeder Nation), die den kompletten Bus die ganze Nacht über mit einem Heavy Metal Konzert unterhalten hat... 😤 Die Musik war ja nicht schlecht, aber nach zwei schlaflosen Nächten und einem halben Tag Hauptsache-bis-zur-Abfahrt-Durchhalten nicht gerade was ich gebrauchen konnte. 😓

    Um 3:30 am Busbahnhof abgesetzt, haben sich plötzlich alle Fahrgäste in Luft aufgelöst, während ich - mit dem Wissen dass ich zwar von hier aus in 10 Minuten über die Grenze laufen kann, diese aber erst um 6 Uhr morgens aufmacht - mit einem irischen Pärchen, das überhaupt gar nichts wusste, kein Spanisch sprach und kaum Geld in bolivianischer geschweige denn argentinischer Währung hatte, festsaß. 😂 Eine Riesenportion Karma hab ich in nur 2,5 Stunden gesammelt! 😇 Gleich in die Rolle der "Mutti" geschlüpft, habe ich fleißig Leute angequatscht und Gesprochenes übersetzt, Informationen gesammelt und hinterfragt, Zeit und Geld kalkuliert, Reisemöglichkeiten abgewägt, Preise verhandelt und zu Brot und Tee eingeladen. ☺ Um 6:30 haben wir zu dritt (plus folgender Hunde) - überglücklich argentinisches Land zu betreten - die Landesgrenze passiert. ...um uns kurze Zeit später fast 2 Stunden lang am Wegrand wartend wiederzufinden, während superwichtige mit Messern und Pistolen bewaffnete Straßenpolizisten unseren Bus inkl. allem Gepäck durchsuchten- Willkommen zurück in Argentinien!

    Keine Ahnung wie ich es geschafft habe, mich an diesem Tag von nichts und niemandem unterkriegen zu lassen... 😅 Beim Einfahren in Humahuaca war ich nicht gerade begeistert von der Idee hier auszusteigen (Das Lesen im Lonely Planet und die Erfahrungsberichte anderer kreieren immer so ein schönes Bild von einem Ort, dass ich dort ankommend meist schockiert bin von dem ersten Eindruck, da die schönen Dinge sich meist auf ein kleines Terrain beschränken, das es erstmal zu finden gilt.), die Kleinstadt hingegen schien mich jedoch nicht gehen lassen zu wollen. Zunächst in Form von Santiago, der mir innerhalb von 3 Stunden 3 mal über den Weg gelaufen ist, um mich zum Bleiben in seinem Hostel zu überreden und zuletzt in Form von einem Bankautomaten, der meine Kreditkarte eingezogen hat, während ich damit beschäftigt war $2.000 (ARG) in 100er-Scheinen zu verstauen. 😂

    Was war ich froh (samt zurückerlangter Kreditkarte) im Bus nach Iruya zu sitzen und mich schon während der Slalom-Fahrt am Abgrund hinunter ins Tal festzustellen dass meine von Empfehlungen und Lobeshymnen geprägten Erwartungen bereits auf halbem Wege übertroffen wurden. 😍 Passend zum Einbruch der Dunkelheit (viiiiiel später als ursprünglich gedacht) und ohne jeglichen Plan einer Bleibe angekommen, wurde ich kaum ausgestiegen schon von einem netten Familienvater abgeholt und zu meinem Unterkunft mir Hammer-Ausblick begleitet. 😀

    Iruya - ein Ort zum verlieben und länger bleiben! 😍
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