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  • Day 333

    Schlaraffenland

    December 26, 2017 in Brazil ⋅ ⛅ 30 °C

    Nachdem die holländische Aufruhr sich gelegt hat, dachte ich jetzt kehrt Ruhe ein... charakteristisch für die Farm ist jedoch das hier ständig Familienmitglieder an- und abreisen. Und über die letzte Dezemberwoche häufte sich das dann natürlich noch. 😂🙈

    Zumindest habe ich meine Hosts aber tatsächlich richtig kennenlernen können, bevor nach und nach die Familienmitglieder hinzukamen. 😉 Ana und ich haben uns schnell auf gleicher Wellenlänge zusammengefunden. Stundenlang können wir uns an wichtigen Themen aufhängen und dabei vergessen woran wir eigentlich gerade arbeiten. 🙈 Uns gibt es fast nur im Zweierpack und sie wertschätzt alles was ich sage und tue so sehr dass sie mich allen vorstellt, die sie kennt, und mich als Rednerin vor der Nachhaltigkeitsgruppe und für Radiointerviews im Sinn hat. Seitdem ich Ana's 83-jährige super coole (in ganz Rio bei Jung und Alt bekannte) Mutter kenne, wundert mich auch nicht mehr dass jedes für mich neue Familienmitglied einen überaus guten Eindruck bei mir hinterlässt. 😍

    Mit Ayrton, meinem Host, dauerte es etwas länger auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Ob ich mir seine Wertschätzung erst erarbeiten oder lediglich seinen Humor verstehen musste, weiß ich nicht. Aber spätestens seit ein zweiter Freiwilliger auf der Farm eingetrudelt ist, verstehen wir uns so gut, dass er aktiv an meiner Aufenthaltsverlängerung arbeitet, damit ich Karneval in Brasilien verbringe. 💪😋

    Das ich gerne noch eine Weile hier bleiben möchte steht für mich fest. Vor allem jetzt wo sich mir so viel Initiations- und Optimierungspotenzial eröffnet, das ich selbst realisieren kann, und mir so großes Vertrauen entgegengebracht wird, dass ich freie Hand habe Aktionen und Projekte einzuführen, zu entwickeln und umzusetzen. 😇

    Ich habe hier einen Gastvater, der mich zu allen lokalen Events einlädt und mir interessante Leute vorstellt, eine Gastmutter, mit der ich mich viel über die Verschiedenheit der Menschen und Familiendynamiken austausche, die ich zu jeglichen Versammlungen begleite und zum Zumba schleppe, einen Gastbruder, der für mich die großen Früchte aus der Baumkrone holt und einen, mit dem ich stundenlang im Regen philosophieren und die ganze Nacht Karten spielen kann, eine Gastoma, die meine kaputte Kleidung näht, und eine, die mich an der Hand durch die Menschentraube direkt vor den Samba-Tisch schleppt und mich um Mitternacht zum Tanzen in Klavierbegleitung in ihrem Wohnzimmer bringt ...und alle kochen und backen so gerne dass etwa die Hälfte eines jeden Tages dem Essen gewidmet ist. 🙊 Den Prozess von Kakao-Frucht bis hin zu 100%-Kakao-Kuchen bin ich jedoch selbst durchlaufen. 😊

    Wir fahren fast zwei Mal wöchentlich nach Rio in die Stadt rein, wo ich neben Erläuterungen zu Geschichte, Architektur und Sehenswürdigkeiten auch zu Besuchen des botanischen Gartens und zum Essen ausgeführt werde. 👍

    Von meiner Unterkunft und dem Ort hier brauche ich gar nicht erst anfangen...
    Eigenes Zimmer (wenn der schielende Kater nicht gerade auf Besuch ist 😜) mit Kingsize-Bett und Balkon (im Grunde einzige Bewohnerin des Hauses) mit Zugang zu Sauna, Pool, Naturdusche etc. Morgens setze ich mich an den gedeckten Tisch und ab und an fällt mir auf das Bettwäsche und Handtuch die Farbe gewechselt haben, sowie meine Wäsche sauber zusammengefaltet auf meinem Bett wartet, wenn ich zu spät ans Abhängen denke... (etwas woran ich mich nich wirklich gewöhnen kann...)
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