• Ha Giang Loop

    Nov 21–24 in Vietnam ⋅ ⛅ 15 °C

    Ich bin ehrlich und weiß gerade nicht, wie ich all die Eindrücke der letzten Tage niederschreiben soll - aber eins vorweg, diese zählen mit zu den krassesten Tagen meines Lebens bis jetzt.

    Über Bong Hostel (sehr zu empfehlen!!) habe ich eine 4D/3N Ha Giang Loop Tour gebucht. Bedeutet, dass man in einer Gruppe von 12 Leuten auf einem "Motorrad" von Homestay zu Homestay fährt. Vietnam ist in den letzten Jahren von Geheimtipp zu einem sehr touristischen Land regelrecht explodiert. Dies habe ich auch gemerkt, als ca. 120 Reisende die Einweisung für die Fahrt bekommen haben (und da ist dies nur EINER der Anbieter). Den Loop fährt man meist mit einem persönlichen Driver zusammen. Obwohl ich bereits Erfahrungen in Hanoi sammeln konnte, so habe ich mir auch einen Fahrer genommen. Ich muss gestehen, dass ich vorher ein bisschen Bedenken hatte, dass wir aufgrund meines Körperbaus und den etwas schwach motorisierten 8,7 PS Honda Wave 110ccm Maschinen jeden Berg hochkommen. Als auch noch dazu mein Fahrer nicht unbedingt der schlankeste war, ist mein Herz nochmal nach unten gerutscht 🤣. Vorweg, es ist besser gelaufen als gedacht!
    10:30 ging es von Ha Giang nach Yen Minh,und scheinbar ist Bong einer der schnelleren Anbieter, weil wir die anderen Gruppen in teils sehr mutigen Überholmanövern weggerasiert haben 🤣.
    Eigentlich mag ich es überhaupt nicht als Sozius mitzufahren,auch weil es damit zusammenhängt, Verantwortung abzugeben, jedoch habe ich mich (fast) immer sicher gefühlt, sodass ich mich auf die atemberaubende Landschaft und das gemeinsame Fahrgefühl einstellen konnte.
    Die Fahrt war durchzogen von mehreren kleinen Pausen und einer größeren Mittagspause,bei welcher man die anderen Fahrgruppen immer wieder getroffen hat. Weil es eben so viele Gruppen waren, wurden ca. 5 Gruppen ins Tommys Homestay einquartiert, wo wir in einem 12-Betten-Lager genächtigt haben, auch eine neue Erfahrung 😀.
    Nun hatte ich einen Marc Moment: Normalerweise bereite ich mich für Reisen gut vor, so auch jetzt, jedoch als ich Clara und Julian, ein Paar aus München, gefragt hatte, wann unser Gepäck nachgeliefert wird, so haben diese mich mit fragenden und lachenden Augen angeschaut. Mir wurde recht schnell klar, dass ich die nächsten 3 Nächte damit klar kommen muss, was ich an mir trage + den Pulli in meinem Rucksack😅. Durchatmen, Lage sondieren, Chat GPT fragen... Spoiler - es war weniger schlimm als gedacht, in der 2. Unterkunft habe ich fix gewaschen und Hygienezeug gab es in der Unterkunft.
    Dennoch habe ich damit das Eis gebrochen und mit diesem Moment(und vielen weiteren) werde ich den beiden in Erinnerung bleiben.

    Die Abende enden immer so, dass man ein gemeinsames Abendessen zu sich nimmt, ein bisschen (Lüge, Marc!!!) "Happy Water" mit den Drivern trinkt und Karaoke singt. Bei einem Bier für 'n € an der Bar und den Bayern im Schlepptau, konnte ich auch dazu nicht nein sagen. Achso und bevor jmd. fragt, ich habe keine Ahnung was Happy Water ist, irgendwas, was die selber herstellen😁.

    Am nächsten Morgen mit leichter Katerstimmung schworen wir uns, dass wir heute ruhig machen (Hahahaha - das war nur Stufe 1. - die weiteren Abende, waren lauter, länger, lustiger, emotionaler und durstiger (habe ich schonmal erwähnt, dass ich eigentlich weniger Alk trinken wollte 👀🙈)).

    Entlang der chinesischen Grenze, kam ich aus den Staunen nichtmehr heraus. Über teils doch sehr schmale Wege, ging es nach Meo Vac, wo wir tatsächlich mit allen Bong Gruppen zusammen kamen. Habt ihr schonmal in einem 34-Betten-Lager geschlafen? Nein? Ich jetzt schon 😁 - Merke - lieber ein Bett hinten nehmen, als vorne bei den Klos. Sonst ähnlicher Ablauf wie gestern, nur größer.
    Kurzer Einschub zu meiner Persönlichkeit. Nicht nur, dass ich auf Arbeit ganz gut vernetzt bin, so ist auch Clara, Julian und Moritz aufgefallen, wie viele ich in der kurzen Zeit connected habe, fanden es sogar krass, wie ich dies schaffe. Diese Rückmeldung hat mich doch etwas erschrocken, und ich erkenne es einfach an, dass ich so ein Mensch bin, welchem es unglaublich Spaß bereitet, Leute zusammenzubringen.

    Es folgte ein weiterer Fahrtag nach Du Gia und somit auch der letzte Abend. Nicht nur, dass wir bis 03:30 unterwegs waren, uns extrem viel Happy Water gegeben wurde, so fanden wir den ein oder andere Fahrer komplett besoffen auf den Straßen wieder 🤣. Es war Lang Lang, der Driver von Caro. Naja, aber was ich nicht erwartet hätte, ist einen kleinen Club mitten im Nordvietnam, welcher voll von internationalen Reisenden war. Aus dem Club kommend haben wir noch zu viert in einem der kleinen "Bäder" Zähne geputzt, uns die jeweilige Lieblingsmusik vorgespielt, gequatscht und (Schande auf mein Haupt) paar Kippen geraucht. Glücklich und beseelt waren wir die Letzten im Bett. Erst am Morgen haben wir realisiert, dass wir die anderen in dem 24er Schlafsaal ziemlich abgefuckt haben, weil natürlich Bad und Schlafsaal nebeneinander liegen und oben offen sind. Upsi.

    Diesmal mit deutlicher Katerstimmung ging es zur letzten Etappe nach Ha Giang zurück, wo mich sehnsüchtig das Gepäck erwartete. Mit Tränen in den Augen habe ich mich von Caro und Julian verabschiedet, wollen uns aber gegenseitig mal besuchen. Mit Moritz ging es weiter nach Cao Bang, einer Fahrt, welche ein Abenteuer für sich war.
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