• Nik Bellwald
  • Nik Bellwald

Camino / Friendship Bench Tour

A 66-day adventure by Nik Read more
  • Riding Day 21

    October 3 in Portugal ⋅ ☁️ 15 °C

    Gestern in einem guten Restaurant ein feines Essen genossen und dabei doch wieder etwas lokalen und guten Wein getrunken. Im Bewusstsein, dass ich damit etwas Schlaf opfere wurde das Essen mit einem Gläschen Portwein abgeschlossen.
    Heute geht unsere Tour in hügeligem Gelände bis kurz vor Lissabon.
    Wenige Meter nach dem Start ging es dann erstmals kräftig hoch und wir konnten auf dem Hochgrat einen grossartigen Blick auf das Meer / Strand geniessen. Zum Kaffeehalt hatten wir auf dem Castel Pousada in Orbido abgemacht. Die Burg geht auf das 12Jh zurück und ist seit 1910 ein Nationaldenkmal und Touristenmagnet mit auch den dazu gehörenden Nachteilen. Die restliche Tagesstrecke war dann doch eher weniger spannend, wenn auch ab und an kleine Dörfer durchfahren wurden, die einen gewissen Scharm aufweisen. Morgen wollen wir bis Lissabon fahren und dort unseren letztden Ruhetag geniessen.
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  • Riding Day 22

    Oct 4–9 in Portugal ⋅ ☁️ 16 °C

    Wieder eine Nacht auf dem Schlafsofa, aber gut geschlafen. Heute wollen wir Lissabon erreichen und dort den letzten Ruhetag verbringen. Da wir uns nun nicht mehr auf der Pilger Route befinden fällt mir auf, dass ich beginne, die Wanderer zu vermissen. Für mich waren die kurzen Gespräche - auch wenn diese immer irgendwie gleich abliefern - immer interessant.
    Heute stehen wieder etwa 100 KM an und laut Wettervorhersage wird es ein windiger Tag.
    Und es war von Beginn weg windig, aber in unserer Richtung. Über eine Küstenstrasse und mit stetigem auf und ab fuhren wir Richtung Lissabon. Was hier auffällt ist, dass Altbauten nur in den seltensten Fällen restauriert werden - abreissen und neu bauen ist der Standard.
    Zum Lunch haben wir uns in Sintra (alte Sommerresidenz der Könige) verabredet.
    Nach dem Essen wollten wir uns mehr oder weniger direkt auf den Weg zu unserem Camp bei Lissabon machen. Woran es genau scheiterte, dass dies nicht gelang wird wohl eine unbeantwortete Frage bleiben. Geschlossene Wege oder Fehler beim Routing, auf jeden Fall landeten wir zweimal in Sintra und durften so den kräfteraubenden Anstieg doppelt auskosten. Die Einfahrt nach Lissabon war eine Art Schaulaufen durch Industrie, schäbige Wohnblöcke, Spelunken, Glückspielhöllen, Pornoläden - so ziemlich alle negativen Aspekte einer Grossstadt mit vielen (arbeitslosen) Immigranten.
    Interessant in Portugal sind aber auf jeden Fall die Strassenschilder, die richtigen Kunstwerken nahe kommen.
    Gefahren sind wir heute 97.8 K's und 1'672 Höhenmeter, ein rechtes Stück Arbeit! Ich hab den Tag mit einem feinen "Meeres-Frucht Risotto" abgeschlossen.
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  • Ruhetag in Lissabon

    October 5 in Portugal ⋅ 🌙 14 °C

    Nach vielen KM und Anstiegen hat eigentlich niemand richtig Lust, grosses in der sicher interessanten Stadt zu unternehmen. Wir campieren in kleinen Bungalows am Rande der Stadt und wollen doch die Zeit nehmen, uns etwas umzuschauen.
    Nun, der extreme Kurzbesuch war es kaum Wert, aber ein schneller Einblick war so schon gegeben. Sicher bietet die Stadt baulich einige Rosinen, aber über alles konnte sie mein Herz nicht erreichen.
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  • Riding Day 23

    October 6 in Portugal ⋅ 🌙 16 °C

    Nach dem gestrigen Ruhetag geht es in die letzte Phase der Tour - 4 Tage und dann ist das Endziel erreicht. Heute sind ca. 120 flache KM geplant. Unterbrochen werden diese von zwei Flussüberquerungen auf Fähren, was einerseits für angenehme Pausen sorgt aber auch zu Zeitverlusten führt.
    Die erste Fähre erreichten wir just in time, aber kauften ein falsches Ticket. Ticketwechsel und so Zeit für einen Kaffeestop. Dann ging es in 22 Min. über den Tajo. Nachdem wir die folgende Industriezone verlassen hatten und wieder rurales Gebiet erreichten sahen wir Korkeichen, wohl nur noch die Reste einer ehemaligen Plantage. Nach etwa 50 KM erreichten wir Setubal und damit die Fähre über einen schmalen Meerarm. Diese Überfahrt dauerte nur 20 min. und so konnten wir rasch wieder auf unsere Zweiräder wechseln. Auf dem sehr schmalen Küstenstreifen ging es dann rasch weiter Richtung Santiago do Cacém - wo wir feststellten, dass wir auf falschen Routingdaten fuhren und ca. 10 KM über das Endziel hinausgeschossen waren. Mit etwas Ruhe und gesundem Menschenverstand wurde die Situation geklärt und wir landeten etwas später als gedacht in unserer Unterkunft. Gefahren sind wir (inkl. Fähren) 129 KM mit 1'186 Höhenmetern. Das Wetter zeigte sich windig (von allen Seiten) und sommerlich warm.
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  • Riding Day 24

    October 7 in Portugal ⋅ ⛅ 16 °C

    Gut und lange geschlafen - nur noch drei Tage zu pedalen.
    Wenige KM nach dem Start durchfuhren wir eine Plantage, wo Kiefernharz geerntet wird. Kiefern sind definitiv die bessere Baumvariante als Eucalyptusbäume, die durch ihren sehr hohen Wasserbedarf die Böden ausdörren. Danach wiederholt Korkeichen - Gebiete passiert. Dazu noch eine kleine Bemerkung: die Bäume tragen einstellige Nummern die die Endziffer des Erntejahres zeigen. Zwischen den einzelnen Ernterjahren liegen 8 - 10 Jahre.
    Später wechselte die Umgebung wieder stark und wir konnten intensive Landwirtschaft sehen. So z. B. Salatanbau, Beeren, Mangos, div. Sträucher etc.
    Gefahren sind wir total 107 K's mit 1'092 Höhenmetern - ein relativ einfacher, aber warmer Tag.
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  • Riding Day 25

    October 8 in Portugal ⋅ 🌙 16 °C

    Vorletzter Tag auf Tour - nochmals um 100 KM aber auf leichtem Terrain. Draussen hör ich die Brandung des Meeres was auf eine bewegte See schliessen lässt. Es soll wieder kühler werden. So ca. 5 Grad weniger als gestern werden erwartet - gemäss Wettervorhersage. Aber zum Radfahren wäre das sogar gut, denn gestern wurde es ab Mittag recht warm. Was heute definitiv eine Rolle spielen wird ist der Wind!
    Der Start war fast Windstill und wir hofften, dass das so bleibt. Über rurales Gebiet mit vielen Weinbergen ging es ins Hinterland. Das Dörfchen Odexeice, das wir dabei traversierten, ist ein kleines Bijou mit engen Gassen, Windmühle als Museum und einem grossartigen Blick auf den Rio Seixe. Weiter ging die Fahrt auf teilweise ruppigen Gravel Roads, kurzen aber steilen Anstiegen in v. a. kleineren Dörfern in Richtung Albufeira. Die grösseren Orte hier in der Algarve haben mich mehr an einen Vergnügungspark als ein echtes Ferienparadies erinnert. Das Meer dagegen hatte heute ein traumhaftes türkis-blau und die Strände sind sicher auch erstklassig. Trotzdem, kein Ort an dem ich Ferien buchen würde (kleinere Orte ausgenommen).
    Gefahren sind wir heute 102 KM mit 1'353 Höhenmetern. Weder der Wind noch die Temperaturen machten uns zu schaffen - es war ein recht einfacher Tag.
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  • Riding Day 26

    October 9 in Portugal ⋅ ⛅ 16 °C

    In Albufeira im Dreierzimmer gut geschlafen. Heute steht mit einer Flachetappe von etwas weniger als 80 KM das Finale an.
    Gefahren wurde heute oft direkt neben dem Meer (auf den Holzplanken) und weder Wind noch Temperaturen waren ausserhalb der Komfortzone. Die Tagesetappe war nur 79.5 KM lang und mit lediglich etwas mehr als 500 Höhenmetern leicht, also ein ruhiger, schon fast gemütlicher Abschluss unserer Tour nach Tavira. Nach Ankunft haben wir unseren "Sieg" mit einem guten Essen gefeiert und natürlich wurden viele Episoden erzählt. Jetzt stehen Zimmerbezug, duschen und packen an. Eine interessante Tour ohne gravierende Unfälle findet so einen guten Abschluss. Zu echten Pilgern würde ich uns nicht rechnen, aber ich bin mir sicher, jeder hat individuell Erkenntnisse gesammelt, die im Alltag ihren Platz finden werden.
    Gesamtdaten der Tour:
    Anstiege: 30'146 Meter
    Kilometer: 2'502
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  • Heimreise

    October 10 in Portugal ⋅ 🌙 18 °C

    Nach den vielen Wochen weg von Zuhause freue ich mich sehr auf die Rückreise und hoffe, dass alles reibungslos funktioniert.
    Ich bin meiner Familie - vor allem meiner Frau - für ihre Unterstützung und Verständnis sehr dankbar. Danken möchte ich aber vor allem allen Spendern, die mit ihrem finanziellen Beitrag die Bevölkerung von Blatten / Ried in ihrer schweren Zeit nicht vergessen haben.
    Ein grosses Dankeschön geht aber auch an Eric und Jenny de Jong, die mir den Startplatz anboten und einwilligten, dass ich statt für die Organisation "The Friendship Bench" für das zerstörte Blatten/Ried im Lötschental Sponsoren suchen konnte.
    Faro Airport: wohl erstmals auf meinen Flügen wurde mein Velokoffer ohne wiegen und nur basierend auf meiner Gewichtsschätzung angenommen. Warum mir die nette Angestellte keine Flugkosten verrechnete bleibt wohl deren Geheimnis.
    Nach einem 3 Std. - Flug Brüssel erreicht. Dummerweise dort gesehen, wie mein Gepäck - insbesondere das Bike - umgeladen wurde😡 - hatte das Gefühl, die trainieren für die neue olympische Disziplin: Gepäckweitwurf. Solche Mitarbeiter sollte man feuern! Nach einem kurzen Anschlussflug nach Zürich glücklich Zuhause angekommen. Eine Radtour der etwas besonderen Art ging so gut zu Ende.
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    Trip end
    October 9, 2025