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  • Day 10

    Grüße ans PL-Forum

    November 4, 2018, North Atlantic Ocean ⋅ ⛅ 19 °C

    Nachtschicht von 3-6 unter Segel. Vorher noch Essen gekocht und zwischen 19:30 und 21:00 meine Schicht gemacht. Da war er. Der perfekte Himmel! Strukturen der Milchstraße waren sogar gut zu sehen.

    Ab 3:00 Uhr war die Schicht nicht spannend. Es war bewölkt und außer einem Frachter der uns überholte war nichts zu sehen. 1:50 Stunde dauerte es, vom ersten „in Sicht kommen“ bis zum Verschwinden des Containerschiffs. Die Lichter waren wirklich gut zu sehen. Zwei weiße Bälle übereinander und später auch ein rotes Licht.

    Im Grunde war ich fast zwei Stunden damit beschäftigt, das Boot wieder auf Kurs zu bringen. Wegen des Windes, mussten wir vorher 1,6 sm abweichen.

    Nachdem ich wieder in der Koje lag, ging um 8:00 Uhr der Motor wieder an. Nerv! Kotz! Ich liege ja direkt daneben. Warum auch immer müffelt es dann auch noch nach Diesel.

    Skipper-Geschichte 1:
    Mittags versuchte der Skipper die Segel nochmal zu setzten. Bei dem wenig Wind umsonst. Anstelle einfach zu sagen: Ok, war ich wohl zu optimistisch, wieder nur Skipper-Sprache: Siehste, kaum setzte ich die Segel, flaute es wieder ab. Genau mein Fall. Der Windmesser zeigte vor und nachher das gleiche an 🙈

    Nachmittags versuchte ich mich nochmal am Autopiloten. Besser gesagt ich drückte wahllos auf zwei, drei Knöpfe und es piepte. Da war mein Crew-Partner sofort da. Er schaffte es die Helligkeit wieder einzustellen und Bähm, nachts konnte man nun auch mal neben dem Steuer sitzen und ggf. etwas lesen und ab und zu Ausschau halten. Kurs halten unter Motor ist echt langweilig und keine Herausforderung.

    Skipper-Geschichte 2:
    Doch meine Freude hielt nicht lang. Der Skipper, nun auch hinten in der Koje liegend, damit wir Ihn nachts raus klopfen können sagte: Au dass ist ja fein. Dann schlafe ich jetzt wieder vorn. Da hab ich ja Glück gehabt. Könnt ja den Autopiloten anstellen und mich wecken kommen. Geht ja gar nichts hier zu schlafen bei laufenden Motor.

    Fein dachte ich. Typisch Ex-Manager. Von Teamverständnis her glatt durchgefallen. Aber auch damit komme ich klar. Klappe halten und einfach neben dem Motor schlafen und weiter Lächeln 😴 🤪. Zumal es hier wohl nicht von Ihm so gemeint war. Nur sagen tut er halt was anderes.

    Gegen 16 Uhr wurde ich hoch gerufen. Segel setzten. YES. Und so geht es nun durch die Nacht. Zu Freude einen Sundowner für die Crew und einen Cuba libre - mit Gruß an die PL-Forum Freunde - für mich.

    Marrakesch haben wir von der Höhe her hinter uns gelassen und sind 100 km von der Küste entfernt. Hälfte geschafft! Entweder ein Riesendelfin oder ein kleinen Wal gab es ca. 100 Meter neben dem Boot zu sehen. 3 mal tauchte er auf. Und auch die Luftwaffe hat uns heute umkreist. Eigentlich war viel los für so nen Atlantik-Törn-Tag.

    So, gleich gibt es Abendessen und ab 21 Uhr beginnt meine Wache. Hab mich wohl ein wenig auf den Skipper eingeschossen, ist aber alles harmlos.
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