• Von Portland nach Kanada

    7. September 2024 in Kanada ⋅ ☁️ 21 °C

    Unser Tag war geprägt von einigen Gegensätzen:
    - Armut vs. Wohlstand
    - Unsicherheit vs. Sicherheit
    - Anstrengung vs. Erholung
    - Meilen vs KM
    - US$ vs. CA$

    Nur das Glück blieb den ganzen Tag auf unserer Seite. Aber nun der Reihe nach: Wir hatten eine ruhige Nacht, auch wenn leichter Regen auf dem Dach und hin und wieder die Signalgeräusche eines Zuges zu hören waren. Heute morgen nutzen wir die Gelegenheit unser Frischwasser aufzufüllen und das Abwasser zu entsorgen. Letzteres kannten wir vom Prozedere her noch anders. Üblich waren „früher“ (man sind wir alt) getrennte Entsorgung von Greywater (Dusche, Waschbecken, Spülbecken) und Blackwater (Toilette) über eine Kassette. In unserem Wohnmobil kann beides gemeinsam entsorgt werden. Schlauch an der richtigen Stelle befestigen, in den Abfluss am Campingplatz anschließen und laufen lassen. Soweit die Theorie. In der Praxis muss man den Schlauch am Wohnmobil auch richtig anschließen. Ich habe den falschen Anschluss gewählt und die Schleuse geöffnet. Den Rest erspare ich Euch, wobei es glimpflicher ausging, als wir befürchteten (Glücksmoment Nummer 1).

    Danach bin ich ins Büro gegangen, da wir noch nicht gezahlt hatten. Ich habe der Frau erklärt, dass wir spät abends angekommen sind und die ganzen Räumlichkeiten auch nicht nutzen konnten, da wir den Code für die Türen nicht hatten. Wir durften dann weiter fahren, ohne auch nur einen Cent zu zahlen. (Glücksmoment Nummer 2).

    Dann ging es ca. 15 Minuten nach Portland. Wir wollten erst auf einen Spielplatz und anschließend auf den Saturday Market. Wir haben mitten in der Stadt direkt am Straßenrand einen richtig guten Parkplatz gefunden, der noch dazu sehr günstig war. (Glücksmoment Nummer 3)

    Portland selbst hat uns negativ überrascht. Die Stadt ist voll von Obdachlosen. Als wir um 09:30 Uhr ankamen waren fast nur Obdachlose unterwegs, die offen ihre Drogen konsumierten und angsteinflößend wirkten. Ein sehr beklemmendes Gefühl, so unsicher haben wir uns lange nicht gefühlt. In Deutschland wird immer viel geschimpft, wenn man solche Bilder sieht merkt man aber mal wieder, wie gut es uns doch eigentlich geht.

    Nach dem Spielplatz, der den Kindern sehr viel Freude bereitet hat, ging es zum Markt. Hier merkte man gar nichts von all den gesellschaftlichen Problemen außerhalb der Absperrung. Es wirkte irgendwie skurril, wie in einer großen rosaroten Bubble inmitten einer düsteren Landschaft.

    Auf dem Weg zum Wohnmobil gab es dann noch Donuts - sehr lecker! Und wir haben sogar einen geschenkt bekommen (Glücksmoment Nummer 4)

    Wir waren froh, als wir dann wieder in unserem Heim angekommen sind und traten den langen Weg Richtung Kanada an. Über 5 Stunden Fahrt, aber wir haben es geschafft und durchgezogen. Der Grenzübertritt war überraschend entspannt (Glücksmoment Nummer 5)

    Jetzt sind wir auf einem mega schönen Campingplatz mit Pool, Spielplatz und kleinem Supermarkt. Wir haben direkt Wäsche gewaschen und uns nach der langen Fahrt im Pool erholt. Der erste Eindruck von Kanada ist extrem gut. Die gewohnten Einheiten (KM, KM/H, Liter) verstärken das wohlige Gefühl.

    Morgen früh treffen wir dan endlich Max und Linda und starten somit direkt wieder mit einem Glücksmoment in den Tag.
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