• Sydney

    29 Desember 2024, Australia ⋅ ⛅ 22 °C

    Die Erwartungen an die Hauptstadt des Bundesstaats New South Wales waren groß. Dass sie aber so weit übertroffen werden, hätte ich nicht erwartet.

    Unser Weg nach Down Under war sehr entspannt - wir genossen die ruhigen Weihnachtsfeiertage auf See und hatten noch ein besonderes Highlight auf dem Programm - die Durchfahrt des Milford Sounds. Am 26.12. bogen wir in den bekanntesten neuseeländischen Fjord ein, der auf dem Landweg nur schwer und mühselig zu erreichen ist. Eine 2-stündige und kurvenreiche Fahrt muss man auf sich nehmen um den Fjord an der Westküste zu Gesicht zu bekommen. Und wenn das Wetter zu schlecht ist kann es schon mal passieren, dass nach 1,5h Fahrt die Straße gesperrt ist und man umkehren muss (ich spreche aus Erfahrung). Umso schöner ist es, dass wir uns diesen Stress ersparen und trotzdem diese atemberaubende Aussicht nochmal genießen dürfen. Auch beim Wetter haben wir richtig Glück, durchschnittlich gibt es hier nur einen sonnigen Tag pro Woche, selbst im Sommer. Diesen haben wir heute erwischt. Während wir die Wasserfälle und grünen Hänge bewundern werden wir immer wieder von Delfinschulen begleitet, die im Wasser sichtlich viel Spaß hatten.
    2 Tage später machte uns Kapitän Pankau, der in Sydney das Schiff verlassen wird, ein tolles Abschiedsgeschenk. Statt in den frühen unchristlichen Morgenstunden des 29.12. schaffte er es die Hafeneinfahrt in Sydney auf den Abend des 28.12. vorzuverlegen. Das Passieren des Opernhauses und die Durchfahrt durch die Harbour Bridge wollte natürlich keiner verpassen. Da es auf den Außendecks zu diesen Gelegenheiten immer sehr voll wird hatte Ines die perfekte Idee. Wir buchten uns (als die Kinder schliefen) ein Sauna Ticket und hofften dort auf einen guten Blick. Und genau den hatten wir. Nach einem entspannten Durchgang ganz alleine gingen wir in den Außenbereich, der direkt über dem Schiffsbug liegt und hatten von dort den perfekten Blick auf die Skyline und genossen die Aussicht bei einem Glas Sekt.

    Am nächsten Tag ging es früh los - alle Gäste mussten bis 8 Uhr für eine Sicherheitskontrolle von Bord. Wir machten das beste aus der Situation und nutzen die Gelegenheit mal außerhalb des Schiffs zu frühstücken. Linda hat einen absoluten Volltreffer bei der Restaurantwahl gelandet. Bester Kaffee seit sehr langer Zeit. Und das Essen war vorzüglich. Danach starteten wir unsere Tour durch die Stadt.

    Sehr schnell merkt man, dass Sydney eine extrem saubere, grüne und vielfältige Stadt ist. Die hohen Wolkenkratzer bilden einen super Kontrast zur endlosen Waterfront, den vielen grünen Oasen und den vielen historischen Gebäuden der Stadt. Nach dem Frühstück liefen wir erst einmal zur Waterfront und schlenderten entlang der Walsh Bay in Richtung Harbour Bridge. Bei den kleinen Läden und schicken Restaurants könnte man meinen, man befindet sich in einem kleinen Hafen-Städtchen. Das direkt dahinter die Hauptverkehrsstraßen der Stadt liegen bekommt man überhaupt nicht mit.
    Danach ging es weiter zielstrebig in Richtung Harbour Bridge, auf die wir auf jeden Fall drauf wollten. Der Weg dahin war anstrengender als wir es gedacht hätten. Zum Glück stießen wir auf einen kleinen Spielplatz, den wir für eine kleine Pause nutzen. Die Kinder spielten mehr mit dem Wasserspender als auf dem Klettergerüst. Wir bewunderten die bunten Papageien in den Bäumen, die wir sonst nur aus dem Zoo kennen.

    Danach ging es über einige Treppen weiter hoch bis auf sie Brücke, von der aus wir einen tollen Blick auf die Oper hatten. Oben angekommen wollten wir noch höher hinaus und gingen noch weitere 200 Stufen nach oben auf einen der Aussichtstürme - was für ein Blick!

    Nach dem anstrengenden Aufstieg hatten wir erstmal Hunger. Von der Brücke aus sahen wir schon im direkt darunter liegenden Szeneviertel „The Rocks“ einen eindrucksvollen Markt mit vielen Leckereien. Unten angekommen wieder eine völlig andere Atmosphäre, wir haben uns an diesem Tag oft so gefühlt, als ist man auf einmal in einer völlig anderen Stadt.

    Für uns gab Fleischspieße vom Känguru, und Lamm. Lara verputzte einen Kartoffel-Tornado während Valerie noch schön am pennen war. Das ganze verputzten wir direkt unter der Harbour Bridge. Überall auf der Wiese lagen große Sitzdecken und Kissen, für Kinder gab es jede Menge Spielsachen. Man hat einfach das Gefühl, dass die Australier hier viel richtig machen. Während es in Deutschland unter Autobahnbrücken meist unappetitlich aussieht findet man hier Spielplätze, gemütliche Sitzgelegenheiten, Restaurants oder andere Geschäfte.

    Gut gestärkt ging es weiter - vorbei am Circular Quay in Richtung Oper. Je näher wir dem Opernhaus kommen desto mehr sind wir der Meinung, dass es aus der Entfernung am schönsten ist. Direkt davor stehend erinnern die Kachelfliesen eher an das Leipziger Gewandhaus.

    Man merkt hier, aber auch überall in der Stadt, dass mit Silvester das absolute Jahreshighlight kurz bevor steht. Viele campen mehr als einen Tag auf einer der Wiesen, um den besten Blick auf das Feuerwerk zu haben. Schon jetzt weisen unzählige Schilder auf die bevorstehende Sperrung diverser öffentlicher Bereiche hin. Jetzt verstehen wir auch, wieso die Weltreise dieses Jahr nicht zu Silvester hier halt macht und sind sehr froh, dass wir alles auf eigene Faust erkunden können.

    Weiter ging es für uns in den direkt benachbarten botanischen Garten. Auch hier wieder ein Sprung in eine andere kleine Welt der Stadt. Eine grüne Oase mit exotischen Pflanzen und Tieren. Neben den vielen Papageien entdeckten wir in einem Baum einen Kookaburra. Doch eigentlich hofften wir die ganze Zeit darauf einen der dort lebenden Kakadus zu sehen. Wir hatten es schon fast aufgegeben und waren kurz vorm gehen. Doch der Brunnen, an dem die Kinder fröhlich im Wasser plantschten, ist an dem heißen Tag wohl auch für einen Kakadu die perfekte Abkühlung. Wie bestellt posierte dieser für ein paar Fotos und flog wieder davon 😍

    Unser letztes Ziel war das Queen Victoria Building, ein prunkvoll viktorianisches Gebäude inmitten der modernen Wolkenkratzer, welches heute als Einkaufszentrum dient. Auf dem Weg passierten wir unter anderem die Art Gallery of New South Wales und die Saint Marys Cathedral, die in anderen Städten allein wohl schon als Hauptattraktionen reichen würden.

    Danach waren alle platt, sodass wir mit dem Uber wieder zum Schiff sind. Bis auf Chinatown haben wir alles geschafft und über 20.000 Schritte geschruppt. Auf dem Schiff angekommen hat Eric und mich die Lust und der Ehrgeiz dann doch nochmal gepackt. Nach dem Abendbrot ging es in die Laufschuhe und nochmal vom Schiff. Auf unserer 12 km Runde genossen wir Sydney (und dieses Mal auch Chinatown) bei Nacht.

    Wir haben es echt bedauert, dass wir nur einen Tag hier hatten. In Sydney könnte man definitiv auch 1 oder 2 Wochen verbringen, ohne das Langeweile aufkommt. Nach einem Tag nachdenken lege ich mich fest: Sydney ist die schönste Stadt, die ich je bereisen durfte.
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