• Martin Hirsch
Okt 2024 – Feb 2025

AIDAsol Weltreise 2024/25

Petualangan 118-sehari oleh Martin Baca selengkapnya
  • Awal trip
    23 Oktober 2024

    T-1

    22 Oktober 2024, Jerman ⋅ 🌙 11 °C

    Welcome back!

    Es geht schon wieder los. Nach sehr schönen aber auch intensiven Tagen in der Heimat sind wir heute in unser nächstes XXL Abenteuer gestartet - unsere Weltreise mit der AIDAsol.

    117 Tage.
    41 Häfen.
    17 Länder.
    4 Kontinente.
    2 Äquatorüberquerungen

    Und mit dabei 4 kleine Hirschis, die morgen das erste mal in ihrem Leben auf ein Kreuzfahrtschiff steigen.

    Zum Glück haben wir aber ja ein paar Tage (es waren fast 2 Jahre) Zeit gehabt um uns seelisch und moralisch auf alles vorzubereiten. Nur so war es möglich in rekordverdächtigen 66 Stunden zu Hause alles zu waschen (dank der Unterstützung von Mutti), umzupacken und noch dazu ein paar Freunde und Familie zu sehen. Die Versorgung mit leckerem Essen und alkoholischen Köstlichkeiten (ggf. etwas zu viele) war zu jeder Zeit gegeben. Danke nochmal an Euch 🥰

    Die ersten Gepäckstücke verließen schon am Sonntag (25h nach unserer Ankunft) den Freistaat. Insgesamt sind es 4 große Reisetaschen, 2 große Koffer, 3 Handgepäck-Koffer, 2 große DM Tüten, 2 Kindersitze, 2 Rucksäcke und 1 Buggy. Wie wir das alles in unserer 13,5qm großen (oder kleinen?) Innenkabine verstauen wollen? Keine Ahnung, es bleibt spannend.

    Heute ging es mit dem Zug nach Hamburg. Die Bahn hat mal wieder abgeliefert, über eine Stunde Verspätung. Die Müdigkeit der Kinder hat also schon am Bahnhof in Erfurt für lautstarkes Spektakel gesorgt. Aber im Zug gabs dann zum Glück erstmal einen schönen langen Mittagsschlaf. Heute Nacht verbringen wir in alter Tradition zu unsere ersten Reise im nobelsten Bereich der Stadt, dem Bahnhofsviertel. Den Abend verbrachten wir noch bei Studienfreunden für einen kurzen Besuch mit Pizza und Wein. Danach folgte ein kleiner Sprint durch den DM der 21 Uhr zu machte. Und den wir 20:59 Uhr mit den beiden prall gefüllten Taschen verließen.

    Morgen geht’s also los. Und so wirklich realisieren wir nicht, dass dieser Traum nun wirklich wahr wird. Wir haben so viel geplant, recherchiert, organisiert und vorbereitet, um bestmöglich die Zeit auskosten zu können. Wir wurden so oft gefragt, worauf wir uns am meisten freuen. Sicher gibt es auf der Route Ziele wie Rio, Kapstadt oder die Osterinsel, auf die wir uns besonders freuen. Aber vielmehr ist es das Gesamtpaket. Viele neue Länder und Kulturen, absolute Entspannung an den Seetagen (digital Detox ohne Internet inklusive) und hoffentlich viele nette Begegnungen und Bekanntschaften auf dem Schiff.

    Morgen werden wir das erste mal die Auslaufmusik hören, die uns sicher auf das einstimmen wird, was folgen wird - unsere Reise um die Welt. 🌎
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  • Sail away und erster Seetag

    24 Oktober 2024, English Channel ⋅ 🌙 17 °C

    Zu erst einmal sind wir froh, dass wir die Nacht in Hamburg gut überstanden haben. Vor der Tür der Hotel Apartments fand eine kleine Party von 5 Obdachlosen statt. Von Alkohol über Drogen bis hin zu Schlägen, Schreien und Polizeieinsatz war alles dabei.

    Zudem stand am Tag der Abfahrt direkt am Morgen noch ein unerwarteter Punkt auf der Agenda, Pepe (Valeries Puppe) aus dem DM abholen. Diese haben wir am Vorabend in der Eile dort liegen lassen, zum Glück hat das Aufräumen dort wohl keine so hohe Priorität, er lag auf jeden Fall noch an Ort und Stelle - Glück gehabt.

    Dann ging es mit dem Taxi zum Schiff, welches wir aus dem Auto das erste mal sahen. Es war für uns alle total aufregend und unvorstellbar, dass dieser Dampfer die nächsten 4 Monate unser zu Hause sein wird.

    Nach einem letzten Frühstück an Land reihten wir uns zur Kofferabgabe ein. Kurz danach ging es mit dem Check-in los. Nach den notwendigen Formalitäten liefen wir durch das applaudierende Spalier der Besatzung, welches wir schon von Videos der vorherigen Weltreisen kannten. Für viele ein extrem emotionaler Moment. Wir fanden es eher etwas komisch von so vielen Menschen grundlos (außer vielleicht dafür, viel Geld bei AIDA gelassen zu haben) gefeiert zu werden. Schön war’s aber trotzdem.

    An Bord waren wir erstmal überwältig von den neuen Eindrücken. Mit Dirk machte ich einen ersten Rundgang übers Schiff. Wir liefen durch die riesigen Restaurants, gönnten uns bei der Gelegenheit ein schnelles Bierchen und erkundeten das Außendeck. Den Rundgang haben wir dann aber abgebrochen, da ich die ersehnte SMS erhalten habe, die darüber informiert, dass die Kabine bezugsbereit ist.

    Ein kurzer Schreckmoment war am Morgen noch die Nachricht, dass auf der vorherigen Reise der AIDAsol auf Deck 5 bei einer Sturmwelle eine Tür eingedrückt wurde und 50 Passagiere ihre Reise abbrechen mussten, da die Kabinen nicht mehr bewohnbar waren. Wir waren froh, als wir sahen, dass unsere Kabine davon nicht betroffen ist. Auch so konnten alle anderen Gäste wie geplant ihre Reise antreten. Trotzdem laufen in dem Bereich noch heute die Trockner im Flur.

    Unser erster Eindruck von der Kabine: klein. Aber gemütlich. Und wir wussten ja, dass wir einiges dabei haben um es uns schön zu machen.

    Dies war aber nicht sofort möglich, da unsere Koffer noch nicht auf der Kabine angekommen waren. Egal, wir haben ja keinen Zeitdruck. Die Kinder machten mit Ines einen kleinen Mittagsschlaf, während ich nochmal von Bord ging um noch die letzten Besorgungen zu machen.

    Das erste Abendessen genossen wir im Brauhaus. Für uns gab es Schnitzel, für die Kinder Kartoffelbrei (Valli) und Kartoffelpuffer (Lara). Alles war richtig lecker!

    Beide waren vom ersten Moment an völlig begeistert und fühlen sich sichtlich wohl.

    Das erste Highlight war für uns natürlich das Auslaufen aus dem Hafen. Dieses verzögerte sich um ca. 20 Minuten, da so viele Koffer abgegeben wurden. Unseren Beitrag dazu haben wir definitiv geleistet. 20 nach 7 hieß es dann: Leinen los, auf ins Abenteuer. Zum Sail Away Song sahen wir die vielen mit Taschenlampen und bunten Lichtern winkenden Menschen. Ein tolles Gefühl, dass es nun wirklich los geht. Und nach wie vor fühlt es sich sehr surreal an.

    Am Abend gab es im Theatrium noch eine große Show und einen XXL Sektempfang. Man merkt, dass bei allen Menschen auf dem Schiff eine sehr besondere Atomsphäre herrscht. Wir haben schon jetzt viele nette Menschen kennengelernt und interessante Gespräche geführt. Man findet bereits jetzt immer wieder das ein oder andere bekannte Gesicht an Bord. Bisher bedienen nur sehr wenige Menschen älteren Semesters das Klischee unverschämt und ungeduldig zu sein. Außer an der Bar. Da mutieren manche zu exzentrischen Egoisten, deren Dreistigkeit keine Grenzen kennt. Aber das sind zum Glück Ausnahmen.

    Den Kidsclub kannten Lara und Valli bereits von Bildern, aber dann selbst im Piratenschiff zu spielen und im Bällebad zu toben war sicher eines der gestrigen Tageshighlights. Die Betreuung der Kinder ist offiziell ab 3 Jahren möglich. Valerie wird aber erst im Dezember (während der Reise) 3. Trotzdem haben die Betreuer ihr eine Chance gegeben, sodass sie heute auf Probe mit Lara mitgehen durfte.

    Der heutige erste Seetag gibt einen Vorgeschmack auf das, was auf den weiteren 70 Seetagen folgt. Und aktuell kann ich mir nicht vorstellen, dass uns auch nur eine einzige Sekunde langweilig werden könnte. Wir sind gegen halb 8 aufgestanden und erstmal zum Frühstück. Danach ging es für Ines und die Kinder zu einer Infoveranstaltung vom Kidsclub und für mich in die Kabine. Wir hatten gestern Abend, nachdem alle Koffer da waren, schon anfangen mit dem ausräumen. Waren aber lange noch nicht fertig. Genau genommen herrschte noch das blanke Chaos. Man muss aber dazu sagen, dass wir einiges zu tun hatten. Die getrennten Betten unter den Pullman Betten wurden kurzerhand mit Kabelbinder zu einem Doppelbett verbunden und um 90 Grad gedreht. Dadurch ist ein Abstellplatz für den Buggy entstanden. Zudem haben wir neben dem typischen Reisegepäck eine ganze Reisetasche mit Kabinenaustattung dabei gehabt, die wir heute früh vollständig installiert haben. Dazu gehören:

    - 1 Hängeregal für diversen Kleinkram
    - 9 kleine Klappboxen für das Regal, die den Stauraum vergrößern
    - 5m Verlängerungsschnur, um den Strom vom Schreibtisch zum Bett zu legen
    - Kabelklemmen, mit deren Hilfe das Kabel sorgfältig entlang der Sockelleiste verlegt werden konnte um keine Stolperfalle zu haben
    - Tageslicht-Therapieleuchte, die ein Licht erzeugt, als hätte man ein Fenster (funktioniert erstaunlich gut)
    - Tageslichtwecker, der das Licht eines Sonnenaufgangs simuliert und das Aufwachen in völliger Dunkelheit erleichtert
    - Diverse Steckdosen-Verteiler
    - Ein XXL Weltkarte Poster um den Kindern zeigen zu können, wo wir gerade sind und es etwas wohnlicher zu machen
    - LED Kerzen für die Gemütlichkeit
    - Anti-Rutschmatten für Nachttische und Schreibtisch, damit im Falle starken Seegangs nichts runterfällt
    - Wand-Thermometer inkl. Luftfeuchtigkeitsanzeige zur Überwachung des Klimas in der Kabine
    - diverse Magnete für die Kabinenwände
    - 9 extra starke Magnethaken als zusätzliche Hängemöglichkeiten
    - ein Abtropfbecken für unsere Flaschen

    Gegen 10 war alles fertig und die Kinder starteten ihren ersten Kidsclub Versuch. Und wir saßen wenig später bei Espresso und Eistee neben dem Theatrium und konnten unser Glück nicht fassen. Alleine - das erste Mal seit über 7 Wochen. Völlig entspannt ohne Misstrauen, dass die Ruhe gerade nur bedeuten kann, dass sie etwas ausfressen oder Chaos machen. Unser Blick minütlich auf das Telefon bzw. Babyphone gerichtet. Doch der Anruf kam nicht. So holten wir die beiden wie vereinbart 12:30 Uhr ab. Und sie hatten beide viel Spaß. Und gehen morgen wohl direkt wieder 🥳

    Nach dem Mittagessen ging ich das erste mal zum Sport. Eine Stunde später war ich völlig fertig und legte mich noch eine halbe Stunde zum Mittagsschlaf dazu.

    Den Nachmittag verbrachten wir mit einem Stück Kuchen, einem gemütlichen Spaziergang am Außendeck, ein paar Spielen von der Ausleihe und einer Spielerunde im Kidsclub-Bereich.

    Ines ist jetzt nach dem Essen zu ihrer ersten Sport-Session, während Valerie neben mir schon eingeschlafen ist.

    Ich muss sagen, dass meine Erwartungen bisher absolut übertroffen wurden. Was wir in den ersten Stunden erleben durften war ein absolutes Rundum Sorglos Paket. Selbst mein Handy, welches ich in einer der Bars habe liegen lassen wurde mir wenig später persönlich von einem der Barkeeper gebracht. Auch sonst haben wir das Gefühl, dass sich alle sehr viel Mühe geben ein tolles Erlebnis zu schaffen. Zu wissen, dass wir dies in den nächsten 4 Monaten unseren Alltag nennen dürfen, macht mich sehr glücklich. Vor allem weil ich weiß, dass die Kinder viel Spaß haben und wir dadurch sehr entspannt sein können.

    Zum Abschluss noch eine traurige Nachricht: für eine Passagierin war die Reise schon heute vorbei. Als medizinischer Notfall wurde sie in der Mittagszeit von einem Helikopter abgeholt. Bei der Schaulustigkeit mancher Mitreisender möge man meinen, viele haben in 60 oder 70 Lebensjahren noch nie einen Helikopter gesehen. Wir wünschen der Frau alles Gute und hoffentlich eine schnelle Genesung.

    Morgen startet Ines mit einer Massage in den zweiten Seetag. Und was wir sonst noch so an Bord und unserem ersten Landgang in A Coruna erleben, seht ihr (hoffentlich) in 2 Tagen.
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  • A Coruña

    26 Oktober 2024, Spanyol ⋅ ☁️ 14 °C

    So schön wie der erste Seetag war so mies war zweite. Schuld war der Golf von Biskaya in Kombination mit einem Infekt, den wir uns eingefangen haben. Ersteres sorgte für 5-6 Meter hohe Wellen, die uns ordentlich auf den Magen geschlagen haben. Zum Glück sind wir gut mit Vomex eingedeckt und konnten schlimmeres (🤮) vermeiden. Zweiteres bescherte Lara, Valli und mir Fieber, sodass wir den ganzen Tag in der Kabine verbrachten. Ines ging es zeitweise ganz gut, sodass sie wenigstens ihre Massage machen konnte, die aber auch auf den Nachmittag aufgrund des Seegangs verlegt wurde.

    Dementsprechend unsicher waren wir, wie der heutige Landgang überhaupt klappen wird. Glücklicherweise ging es uns heute schon wieder viel besser, sodass wir nach dem Frühstück motiviert das Schiff verließen. Diese Motivation (+10 Motivationspunkte) hielt nicht sehr lang an. Bisher kannte ich die Stadt nur, weil Bayern München vor zig Jahren mal hier in der Champions League gastierte. Heute früh stellte ich mit erschrecken fest, dass der Verein im Keller der 2. Liga versumpft ist.

    So gut die letzten Wochen gelaufen sind, so schlecht lief der heutige Tag. Nach knapp 2 Minuten merkte ich, dass meine Schuhwahl nicht so gut war. Resultat: Füße nass (-2 Motivationspunkte). Danach wollten wir zum Bus laufen, der nach ausgiebiger Recherche zum Bahnhof fahren sollte. Blöd nur, dass die Haltestelle in einer Straße lag, deren komplette Asphaltdecke non-existent war (-2 Motivationspunkte). 15 Minuten später haben wir ein Taxi gefunden (+2 Motivationspunkte) und waren wenig später am Bahnhof. Dort angekommen stellten wir fest, dass das nächste Ticket erst 13:58 Uhr (es war ca. 11 Uhr) verfügbar ist (-6 Motivationspunkte).

    Da auch die Laune der Kinder sich in Grenzen hielt und alles nass war entschieden wir uns zurück zum Schiff zu fahren, eine Mittagspause zu machen und danach wieder zum Bahnhof zu fahren. Die Pause und das leckere Essen taten gut (+6 Motivationspunkte).

    So gingen wir abermals motiviert (8 Motiavtionspunkte waren auf dem Konto, falls ihr nicht selber rechnen wollt) vom
    Schiff und fuhren wenig später mit dem Zug nach Santiago de Compostella. Dort angekommen liefen wir zuerst zur berühmten Kathedrale, die das Ziel der Pilgernden auf dem Jakobsweg darstellt. Nach unserer 1,6 km langen Tour standen wir da. Komplett nass (-6 Motivationspunkte). Wir machten schnell ein paar Bilder, sahen überglückliche Pilger, die wohl seit Wochen auf diesen Moment hingearbeitet hatten und fühlten uns ähnlich ausgelaugt wie jene.

    Als zweites Ziel wollten wir in eine Markthalle, um den Kindern was schönes zu kaufen und uns aufzuwärmen. Dort angekommen stellten wir fest, das fast alle Stände schon geschlossen waren und es alles andere als warm war (-2 Motivationspunkte). Es war schön zu sehen, dass viele Einheimische dem Regen trotzten und unter Schirmen ihren Wein oder ihr Bier genossen. Wir wollten ihnen gleich tun und suchten ein gemütliches Kaffee. Bei den ersten 3 Versuchen wurden wir abgelehnt, weil auch diese zu machen wollten. Dann fanden wir aber doch noch ein Café und genossen die Wärme, den Kaffee und ein paar Churros (+2 Motivationspunkte). Erschöpft sind wir nun wieder in unserer kuscheligen Kabine und füllen für den nächsten Landgang die Motivationsakkus.

    Am Ende des Tages hätte man wohl auch einfach auf dem Schiff bleiben können und hätte sich einiges Stress erspart. So sind wir aber nicht. Und ich bin auch froh, dass wir doch noch was erlebt haben. Und auch in einigen Pleiten, Pech und Pannen gut zusammen gehalten haben.

    Dass nicht alles auf unserer fast 6-monatigen Reise gut gehen wird, war uns klar. Und wir können gut damit leben, dass wir diese Erfahrungen nun bei unserem ersten Landtag gemacht haben. In 3 Tagen sind wir dann auf Gran Canaria. Mit Mietwagen. Hoffentlich ohne Regen, ohne Fieber und viel guter Laune!
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  • Gran Canaria

    29 Oktober 2024, Spanyol ⋅ 🌙 20 °C

    We are back! Nachdem der erste Landgang noch sehr holprig ablief, hatten wir heute auf Gran Canaria einen super schönen Tag!

    2 Seetage lagen zwischen unserem nassen Start und der heutigen Rückkehr in den Sommer. Diese nutzten wir um uns weiter zu erholen und das Schiffsleben weiter zu erkunden. Es wird wirklich jeden Tag unglaublich viel angeboten. Wir haben bisher noch wenig Gelegenheiten an den vielen Aktionen teilzunehmen. Dies liegt vor allem daran, dass wir noch dabei sind unseren Rhythmus zu finden, vor allen was das Schlafen der Kinder angeht. Valli mutierte immer mehr zur nachtaktiven Fledermaus, tagsüber am dösen und nachts unterwegs. Aber auch das wird immer besser.

    Gestern waren die Kinder vormittags und nachmittags jeweils 2 Stunden im Kidsclub. Sie haben schon ein paar Kinder kennengelernt und es gefällt ihnen sehr gut, auch wenn Valli sich (wie zu Hause) bei der Abgabe etwas schwer tut. Wir merken, dass wir diese Zeit für uns auch brauchen, um dann wieder volle Akkus und maximal Geduld aufbringen zu können. Aber wir sind guter Dinge, dass wir es schaffen hier für alle eine gute Balance zu finden. Ines hat die freie Zeit wieder für Sport genutzt. Ich genoss (noch leicht ausgebremst) das 1. Mal die Sauna mit Meerblick - für mich ein absolutes Highlight an Bord 😍

    Sonst standen an den Seetagen coole Aktionen wie ein spanischer Poolbrunch, Papierflieger Wettbewerb für Familien oder die TV Show Familienduell an.

    Heute starteten wir noch früher als sonst. Pünktlich 8 Uhr wollten wir von Bord um den Mietwagen zu holen. Mit 20 Minuten Verspätung öffnete die Gangway und ich lief voll bepackt los, während Ines die Kinder beim Frühstück im Zaume hielt.

    Die ersten Schritte von Bord waren nass. Es regnete aus Strömen, meine Schuhe waren schon wieder nach 2 Minuten durch. Ich rechnete mit dem schlimmsten. Kurze Zeit später wurde es aber hell und als ich meine 3 Mäuse mit dem Mietwagen abholte strahlte die Sonne. Und Ines stand mit Wechselschuhen bereit.

    Zuerst fuhren wir auf den Pico de las Nieves, der höchsten Erhebung der Insel. Jo, hätten man sich sicher sparen können. Oben angekommen war fast nichts zu sehen und es war arschkalt. Schnell fuhren wir weiter Richtung Maspalomas. In der Region verbrachten wir den Großteil unserer Tages. Und das war echt schön. Zuerst bei (und mit der Drohne über) den berühmten Dünen mit einem leckeren Eis. Später am Strand mit leckeren Tapas. Die Kinder plantschten im Meer und hatten viel Spaß an den Aufgaben, den ihnen ein Pirat auf mysteriöse Weise zugestellt hat.

    Danach ging es zurück zum Hafen. Der Spielplatz vorm Schiff war das letzte große Highlight an Land. Jetzt sitzen wir beim Essen. Und wenn alles gut geht ziehen Ines und ich später noch mit Dirndl und Lederhose zur Hüttngaudi in die AIDA Bar.🥳🥲
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  • Seetage 5 + 6

    31 Oktober 2024, Nordatlantik ⋅ ☁️ 25 °C

    Wir haben Europa für dieses Jahr endgültig den Rücken gekehrt - und es fühlt sich richtig gut an. Wir kommen nun in Regionen, die für uns völlig neu sind. Nur noch 4 Seetage trennen uns von Südamerika, ein für uns noch völlig unbekannter Kontinent. Doch heute steht erstmal São Vincente als eine der kapverdischen Inseln auf dem Programm.

    Während unsere Reise mit dem Wohnmobil hatten wir bereits die Erkenntnis: Der Weg ist das Ziel. Dieser Satz trifft in so vielen Hinsichten auch auf unsere Weltreise zu. Die letzten beiden Seetage waren vollgepackt mit Highlights. Und diese starteten eigentlich schon direkt nach dem Ablegen auf Gran Canaria. Die Kinder waren nach dem Essen unglaublich müde. Und so konnten wir erstmals auf unserer Reise abends zu zweit (mit Babyphone) die Kabine verlassen.

    Ziel war die AIDA Bar, die Gastgeber haben zur Hüttn Gaudi geladen. Im Dirndl und mit Lederhosn ausgestattet hatten wir eine Mordsgaudi beim Mitsingen, Tanzen und Nägel einschlagen. Neben dem gewonnen Freischnaps genossen wir unsere eigens mit Gin angereicherten „alkoholfreien“ Cocktails (ich wusste doch ein Flachmann ist ne klasse Idee!)

    Der erste von zwei Seetagen zeigte, dass wir unseren Rhythmus gefunden haben 🥳 Nach dem Frühstück sind die Kinder für 2h in den Kidsclub gegangen. Wir waren derweil sportlich und schwitzten im Gym an den Geräten. Nach dem gemeinsamen Mittagessen und Powernap stand als Familienaktion eine Bastelstunde von Hexen- und Zaubererhüten auf dem Programm. 16-18 Uhr ging es im Kidsclub in Runde 2, während wir ein bisschen entspannten und unser erstes Mal beim Bingo mitgespielt haben. Wir haben (noch) nicht gewonnen, sind aber dezent Spielsuchtgefährdet. Und natürlich beim nächsten mal wieder dabei!

    Abendessen gabs dann im Brauhaus, begleitet vom DFB Pokalspiel der Bayern. Die Kinder lagen gegen 8 im Bett und sind kurz darauf direkt eingeschlafen. Da Ines ziemlich geschafft war, bin ich nochmal alleine los, auf dem Pooldeck fand die erste Silent Party (also Musik für alle Gäste auf Kopfhörern) unserer Reise statt. Etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man lautstark zu Helene Fischer oder Andreas Gabalier mitgrölt und sich dann wieder erinnert, dass es rund herum ja recht ruhig ist und jeder ohne Kopfhörer ungefiltert bewerten kann, wie gut oder schlecht man singt. Dirk, Magnus und ich hatten auf jeden Fall unseren Spaß.

    Der gestrige Tag stand dann voll im Zeichen von Halloween. Die Kinder waren schon total aufgeregt und konnten es kaum erwarten ihre Kostüme anzuziehen. Nach dem Frühstück sind wir dann auch direkt wieder zu einer gruseligen Bastelstunde in der wir (größtenteils Ines) ein kleines (eigentlich eher süßes) Monster gebastelt haben. Beim anschließenden Kinderschminken auf dem Pooldeck war schon zu sehen, dass AIDA alles dafür tut ein unvergesslich Erlebnis zu kreieren. Es wurden verschiedene Stationen mit Gruselsnacks aufgebaut, ein Kürbis-Schnitz-Wettbewerb veranstaltet und Zuckerwatte für die Kinder gemacht. Doch selbst das war heute zweitrangig. Denn auch im Kidsclub drehte sich heute alles um den gruseligen Kürbis 🎃.
    Wir nutzen unsere kinderfreie Zeit für ein Exit Game und zum schnellen Schlemmen der Snacks. Mit Zuckerwatte bewaffnet holten wir anschließend die Kinder, deren Grinsen nicht breiter hätte sein können. Nach dem Mittag drehten die Kinder dann gemeinsam eine Runde durchs Schiff und sammelten Süßes ein, weil sich natürlich keiner mit den kleinen Gruselzwergen anlegen wollte. Wir gingen derweil in einen Sportkurs mit dem charmanten Namen „Bootcamp“. Man hätte wissen können, dass das hart wird. Der jugendliche Leichtsinn lies es uns dennoch tun. Und es war noch härter als gedacht. Ich bin gespannt, ob wir heute am Ende des Tages wieder ins Schiff kriechen müssen.

    Abends gab es dann erst noch eine Halloween Party für die Kinder mit Eltern im Kidsclub, zu späterer Stunde noch die für die Erwachsenen. Ines und ich haben uns auch zu diesem Anlass ordentlich in Schale geworfen und hatten einen schönen Abend auf dem Pooldeck.

    Generell muss ich sagen, dass ich jetzt schon dankbar und begeistert bin. Es ist unfassbar, wie schnell man sich auf so einem Schiff einlebt und wie schnell man sich wohl fühlt. Wir haben schon jetzt einige sehr nette Menschen kennengelernt, mit denen wir gemeinsam essen, Sport machen, tanzen oder oder andere Dinge erleben. Zudem wird auf dem Schiff so viel geboten, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Dies unseren Alltag der nächsten Monate nennen zu dürfen ist einfach nur geil! Jetzt geht’s aber erstmal runter, die Kapverden warten bei 29 Grad darauf von uns entdeckt zu werden.
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  • Kapverdische Inseln - São Vincente

    1 November 2024, Tanjung Verde ⋅ ☁️ 25 °C

    Noch heute früh dachte ich, dieser Landgang wird ein kleiner netter Zwischenstopp zu den großen ersten Highlights in Südamerika. Jetzt, um 14:30 Uhr Ortszeit bin ich schlauer und weiß, dass wir diese Erlebnisse wohl nie wieder vergessen.

    Nach dem frühen Wecker ging es dieses mal schon 06:30 Uhr zum Frühstück, da wir 7 Uhr angelegt haben. Auch für diesen Stopp hatten wir wieder einen guten Plan, aber noch nichts festes gebucht. Es hieß also das erste Mal: von gefühlt 100 Menschen angequatscht zu werden und in die Verhandlung für einen Ausflug einsteigen. Wobei wir bei letzterem etwas zwiegespalten sind. Für die Menschen auf solchen Inseln ist die Ankunft eines Kreuzfahrtschiffs eine sehr wichtige Einnahmequelle. Aus diesen Menschen dann die letzen 10 oder 20 Euro raus zu quetschen halte ich für moralisch schwierig. Wir hatten recht schnell einen Guide gefunden, der unsere Wünsche gut aufgegriffen hat und sagte, dass er uns 3h mit unserem persönlichen Fahrer begleitet und alles organisiert. Und das tat er auch. Zuerst ging es auf den Mount Verde, von dem aus wir eine tolle Sicht auf Mindelo, die Bucht und unser Schiff hatten. Ganz oben angekommen standen wir mal wieder im dicken Nebel. Wir nahmen es mit Humor und hielten einfach kurz unter den Wolken nochmal für einen Foto- und Drohnenstopp an.
    Danach fuhren wir weiter nach Salamansa, ein kleines Fischerdorf. Dieser Halt war für mich besonders einprägsam. Wir waren noch vor allen anderen Tourbussen da, machten einen kleinen Spaziergang durch die Gassen und spielten mit ein paar einheimischen Kindern. Diese waren total fasziniert von Laras und Valeries Haaren. Am Ende spielten alle fangen, ein tolles Bild. Man sieht jedoch auch, dass wir hier dem afrikanischen Kontinent sehr nah sind. Auch hier herrscht viel Armut, die man deutlich spürt. Genauso wie die Herzlichkeit der Menschen. Viele begrüßten uns mit einem
    Lächeln im Gesicht. Auch unser Guide war sehr zuvorkommend, wenn auch manchmal etwas nervig. Er redete wie ein Wasserfall. Erzählte immer wieder etwas von der deutschen Königin und Prinzessin, die er verehrt und behauptete an fast jedem Geschäft, dass dies ein Investment eines Verwandten ist. Dennoch hat er wirklich alles möglich gemacht.
    Danach fuhren wir zu unserem eigentlich Tageshighlight. Am São Pedro Beach angekommen wartete schon unser persönlicher Kapitän auf uns mit einem Holzboot. Ca. 100 Meter vor der Küste machten wir unser Boot fest. Es dauerte keine 2 Minuten, da tummelten sich um uns die ersten Riesenschildkröten. Die Kinder konnten alles genau vom Boot aus beobachten. Wir durften sogar noch ins Wasser und mit den Schildkröten schwimmen. Diese kamen so nah, dass man sie sogar berühren konnte. Die Tiere werden natürlich von den Einheimischen mit Fisch angefüttert, dennoch wirkte alles sehr natürlich, entspannt und tierfreundlich. Wir waren komplett geflasht und werden das mit Sicherheit nie mehr vergessen.

    Zurück an Land wartete am Taxi schon ein Mann mit Wassereimern um unsere Füße zu putzen. Wahnsinn wie man hier verwöhnt wird. Danach ging es zurück nach Mindelo. Mit unserem Guide gingen wir noch weiter zu Fuß über den afrikanischen Markt, vorbei am Hafen bis zu einem Restaurant direkt am Strand. Bei Bier, Burger und toller Kulisse beendeten wir unseren ereignisreichen Tag und sind bereit für die nächsten 4 Seetage.
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  • Atlantik- und Äquatorüberquerung

    5 November 2024, Nordatlantik ⋅ 🌧 27 °C

    Das der Begriff Äquatorüberquerung mich mal so sehr ins schwitzen bringen würde wie hier an Bord hätte ich auch nicht für möglich gehalten.

    Die 4 Seetage quer über den Atlantik waren mal wieder sehr entspannend und trotzdem sehr erlebnisreich. Ines hat es sehr treffend beschrieben: wir leben hier in einer absoluten Wohlfühl-Bubble. Uns fehlt es wirklich an nichts. Alles was außerhalb unseres Schiffs passiert bekommen wir (mit wenigen Ausnahmen) nicht mit. Wir müssen nie putzen, nie abspülen, nie kochen und sind innerhalb weniger Minuten von unserem Bett im Restaurant, dem Fitnessstudio, der Sauna oder dem Pool. Ich fürchte am Ende dieser 4 Monate ist ein Resozialisierungsprogramm notwendig damit wir wieder im normalen Leben klar kommen.

    Am ersten Seetag hatten wir hohen Besuch an Bord. Neptun und seine Meerjungfrauen-Helferinnen warteten auf dem Pooldeck mit Prüfungen und der Äquatortaufe. Wir haben es geschafft und haben uns unsere neuen Namen abgeholt. Darf ich vorstellen:
    - Ines der Islandbarbe
    - Valerie die Vierflossengarnele
    - Lara der Liebesfisch
    - Martin die Miesmuschel (bzw. Mismuschel, wenn man dem Zertifikat glauben schenken mag, das die in Rechtschreibung wohl ungeübte Meerjungfrau mir aushändigte)

    Am Abend ging es ins Theatrium zur AIDA Ausgabe von Wer wird Millionär. Der Plan war nach der Auswahlfrage in die Kabine zu gehen, weil die Kinder müde waren. Wir hätten mit Linda und Erik wohl nicht zu laut beschreien sollen, dass ich dann einfach auf den heißen Stuhl gehe und die anderen sich als Begleitung die kostenlosen Cocktails schmecken lassen. Denn genau so kam es, mit ca. 3 Sekunden war ich der schnellste unter den knapp 1000 Teilnehmern, der San Antonio als einen unserer Zielhäfen in die richtige Reihenfolge brachte. Der Puls war dann bei der Vorbereitung und Verkabelung am absoluten Maximum. Zum Glück bekam ich dann direkt zur Beruhigung einen Gin Tonic. Die ersten Fragen liefen gut durch, bis dann nach der Anzahl der Konsonanten im Wort Äquatorüberquerung gefragt wurde. Eine Frage, bei der man sich eigentlich nur blamieren kann. Mit viel Dusel kam ich auf die richtige Lösung, obwohl ich beim wiederholten zählen immer auf etwas anderes gekommen bin. Nochmal Schwein gehabt. Am Ende des Abends war bei 16.000 Punkten (leider keine Euro) Schluss. Als Preis gab es einen Gutschein für ein Essen mit der ganzen Familie im Buffalo Steakhouse hier an Bord und die etwas seltsame Möglichkeit sich selbst einen Tag lang in der Wiederholungsdauerschleife im Fernsehen zu sehen.

    Auch wenn die Geschichte so schon verrückt genug gewesen wäre wurde es noch amüsanter, als die zweite (und letzte) Auswahlfrage des Abends am schnellsten von Linda beantwortet wurde, die noch auf der Bank der Begleitpersonen saß und sich gerade mit mir über das Erlebte unterhalten wollten. Am Ende sahnte sie einen fetten Reisegutschein ab. Beim Frühstück am nächsten Tag haben wir direkt das nächste Ziel gesetzt: auch bei der 2. Ausgabe wieder dabei sein. Mal sehen obs klappt 😂
    Der zweite von vier Seetagen war recht entspannt: Vormittags Sport, nachmittags UNO, zwischendurch Waschen. Als die Kinder im Bett waren sind wir nochmal an Deck zur Poolparty gegangen, da kurz nach 22 Uhr (Schiffszeit) der tatsächliche Sprung über den Äquator auf dem Programm stand und gebührend gefeiert wurde. Der Kapitän erhielt von der Brücke über Funk den Countdown, sodass wir exakt den Moment miterleben konnten, in dem wir die südliche Hemisphäre betreten. Nach einem Willkommensschnaps siegte dann aber doch recht schnell die Müdigkeit und wir lagen weniger Minuten später im Bett.

    Am dritten Seetag stand wieder ordentlich Sport auf dem Programm. Für mich vormittags und für Ines gleich 2 mal am Nachmittag. Dazwischen war es mal wieder Zeit für die große Bingo Show. Am Ende trennte uns eine einzige Zahl vom Gewinn des Tagespreises (ca. 1200 EUR). Aber ich bin mir sicher: es wird nicht das letzte Mal gewesen sein 🫣. Am Abend sind wir zu zweit nochmal ins Brauhaus zum Quizabend, dieses Mal leider ohne Gewinn.

    Seit dem gestrigen Tag sehen wir an der Steuerbordseite schon die brasilianische Küste. Die Vorfreude steigt!

    Es ist einfach nur schön, dass man hier so viel Zeit hat, um sich einfach mal nur um sich selbst zu kümmern. Auch wenn es mir manchmal noch schwer fällt beginnt auch so langsam die Zeit, in der ich es zu schätzen lerne kein Internet zu haben. Ich wüsste nicht, wann ich das letzte Mal zu Hause da lag und einfach nur Musik gehört habe. Wir genießen hier jeden Tag sehr und sind froh, dass wir noch über 100 Tage unterwegs sein können. Auch unsere kleine aber feine Innenkabine haben wir sehr lieb gewonnen. Auch wenn wir anfangs skeptisch waren merken wir zunehmend, dass es für uns genau die richtige Entscheidung war und wir gar nicht mehr brauchen.

    Aber jetzt geht’s ins nächste Abenteuer - auf uns wartet Südamerika mit einigen fetten Highlights. Und heute geht’s los in Salvador, Brasilien 🇧🇷!
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  • Salvador

    8 November 2024, Brazil ⋅ ⛅ 29 °C

    Salvador

    Wir betreten das erste mal in unserem Leben den südamerikanischen Kontinent. Wir werden sehr warm und freundlich von fröhlichen Menschen mit Trommeln und rhythmischen Klängen begrüßt. Wir liefen wie immer an den ganzen AIDA Ausflugsbussen vorbei und holten uns einen Uber, der uns in die Altstadt fuhr.

    Salvador ist mit ca. 2,6 Mio. Einwohnern die drittgrößte Stadt Brasiliens. Die einstige Hauptstadt des Landes ist bekannt für seine vielen Kirchen. Man könnte hier jeden Tag des Jahres in eine andere Kirchen gehen, ohne eine davon doppelt zu betreten. Die Stadt teilt sich in eine Unterstadt (auf Meereslevel) und eine Oberstadt, die durch einen großen Aufzug, dem Elevador Lecerda, miteinander verbunden sind. Diesen wollten wir eigentlich auch nehmen, um in die Altstadt zu gelangen, aktuell wird er jedoch restauriert.

    Die ca. 10-minütige Uber Fahrt kostete 10 Real, umgerechnet also 1,75 EUR. Der Fahrer war total nett und warnte uns mittels Google Übersetzer nochmal vor Dieben. Am Ende der Fahrt drückte ich ihm einen US Dollar Trinkgeld in die Hand. Er war völlig überrascht und zeigte mir mit Händen und Füßen, dass ich doch schon über die App gezahlt hätte. Als er dann verstand, dass das Geld für ihn ist war er völlig überwältigt und extrem dankbar. Sehr prägend zu sehen, wie viel ein Dollar hier für die Menschen wert ist.

    Unser erster Stopp war die Igreja e convento de São Francisco, eine der 365 Kirchen der Stadt. Diese ist von innen sehr prunkvoll verziert und sehr reich vergoldet. Lara und Valli fanden, es sah aus wie auf einer Achterbahn. Danach ging es zu Fuß weiter durch das bunte Altstadtviertel Pelourinho. Hier herrscht ein ganz besonderer Flair, den wir so noch nicht kannten. Viele kleine Läden mit lokaler Kunst, volle Straßen mit Künstlern und eine sehr beeindruckende Kulisse aus bunten, aber teilweise stark heruntergekommen Häusern. Man kann erahnen, wie prunkvoll es hier vor 100 Jahren ausgesehen haben muss. Aber auch im aktuellen Zustand sieht alles sehr faszinierend aus, fast so, als muss es genau so sein.

    Auch Michael Jackson erkannte zu Lebzeiten, dass diese Stadt eine ganz besondere Wirkung hat. Unser Spaziergang führte uns weiter über den Platz, der als Drehort für sein Musikvideo zu „They don‘t care about us“ diente. Danach ging es mit dem Uber weiter in Richtung Stadion. Vorher machten wir noch einen kleinen Stopp auf einem Spielplatz, den wir zufällig sahen. Mit uns spielte ein kleiner Junge und sein Vater. Auch dieser warnte uns beim gehen nochmals davor, dass in der Gegend viele Diebe unterwegs seien. Grundsätzlich fühlten wir uns die ganze Zeit sicher, wobei wir auch sehr vorsichtig waren und wenig Wertgegenstände dabei hatten. In der Altstadt war zudem eine sehr hohe Polizeipräsens, da es natürlich auch für die Stadt und das Land touristische Konsequenzen hätte, wenn einem Besucher etwas zustößt.

    Am Stadion angekommen erinnerte ich mich an den glorreichen Erfolg bei der WM 2014. Hier in Salvador wurde mit dem 4:0 gegen Portugal in der Vorrunde ein wichtiger Grundstein für den späteren Erfolg gelegt. Da die Kinder hungrig wurden, kehrten wir in einem schicken Restaurant direkt am Stadion ein. Die Karte war natürlich auf portugiesisch. Wir bestellten uns erstmal einen Caipi und überlegten uns eine gute Taktik für die Bestellung. Pommes haben wir dank Google Übersetzer schnell gefunden. Wie vor vielen Jahren in Spanien entschieden wir uns mal wieder kulinarisches Roulette spielen. Also einfach wild Dinge bestellen ohne zu wissen, was kommen wird. Damals ging es gut. Dieses Mal hat uns die Kugel direkt im Kopf getroffen. Es kamen 16 Hühnerherzen. Ein paar habe ich aus Anstand gegessen, Ines hat nach einem kapituliert. Der Rest war aber wirklich sehr lecker.

    Danach ging es mit dem Uber zurück in die Altstadt. Wir brauchten noch einen Magneten und Lara und Valli wollten sich noch eine bunte Strähne in die Haare flechten lassen. Mit glücklichen Kindern und guter Laune ging es danach wieder in Richtung Schiff. Dieses Mal zu Fuß. Dabei genossen wir auf dem steilen Weg nach unten nochmal den Blick auf die Bucht und die Skyline der Unterstadt. Auch hier sahen wir wieder viele prunkvolle, aber mittlerweile zerfallene Häuser, die das Stadtbild prägen.

    Für mich ein Stopp, den ich komplett unterschätzt habe. Die Menschen waren alle sehr nett und gastfreundlich. Wir fühlten uns eigentlich die ganze Zeit sicher und haben viele schöne Facetten der Stadt kennengelernt.

    Jetzt geht es weiter nach Rio. Aktuell sieht die Wettervorhersage nicht so berauschend aus, aber warten wir’s mal ab. Es bleibt wie immer spannend.
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  • Rio de Janeiro

    8 November 2024, Brazil ⋅ 🌧 23 °C

    Das erste richtig fette Highlight der Reise liegt hinter uns. Wettertechnisch war es bis zuletzt eine absolute Zitterpartie. Ich hatte den Seetag zuvor endlich mal wieder Gelegenheit meinen Pessimismus auszuleben. Für beide Tage war fast durchgehend Regen angesagt. Da half nur Ablenkung - erst 1,5h Spikeball mit Eric und direkt danach (völlig verschwitzt) eine abendliche Runde Aktivbingo. Der Name ist etwas irreführend - betreutes saufen finde ich eigentlich passender. Das Bingo spielen rückt fast in den Hintergrund, es gibt so viele Sonderregelungen die im Minutentakt dazu führen, dass ein neues Sektglas auf dem Tisch stand. Noch dazu trinken Flo und Jule, mit denen wir dort waren, keinen Sekt, sodass es für uns doppelt feucht fröhlich war.

    Am nächsten Tag war es dann soweit. Wir sahen schon von weiten (wenn auch bei bedecktem Himmel) den Zuckerhut und die Jesusstatue. Die Einfahrt in den Hafen war ein tolles Erlebnis - und entgegen der Vorhersage blieb es trocken 🥳

    Runter vom Schiff versuchten wir schnell einen Uber zu bekommen, da wir bereits Tickets für die Gondel auf den Zuckerhut gebucht hatten. Da die Fahrer unsere Fahrt immer wieder ablehnten entschieden wir uns für ein Taxi, welches auch nicht viel teurer war. 25 Minuten später standen wir an der Talstation und waren recht verwundert. Gestern sagte der Lektor an Bord noch (ähnlich wie viele Berichte im Internet), dass man viel Geduld mitbringen muss, da man 4x relativ lang anstehen muss (hoch zur Mittelstation, hoch auf den Zuckerhut und zwei mal wieder runter). Wir konnten mit unserem Internet Ticket an der Schlange vorbei gehen und waren keine 10 Minuten später in der ersten Gondel. Schon auf der Mittelstation hat man einen fantastischen Blick auf das malerische Rio und die gesamte Bucht. Auf den Bäumen sahen wir zudem das erste mal in freier Wildbahn Affen. Ich bin mir nicht sicher, ob wir oder die Kinder sich mehr darüber gefreut haben. Danach ging es weiter nach oben, dieses Mal komplett ohne Wartezeit. Auf dem Zuckerhut zu stehen war schon immer ein großer Traum, der nun wahr geworden ist. Auf der einen Seite mit Blick auf die Christusstatue, auf der anderen Seite die Copacabana ebenso wie die gesamt Bucht. Auch wenn wir keinen strahlend blauen Himmel hatten war es trotzdem sehr schön und ganz besonders. Auch auf dem Weg nach unten kamen wir ohne größeres warten durch und waren froh, dass wir den Massen (viele Gruppen vom Schiff sind uns entgegengekommen) und auch dem Regen und dichten Nebel knapp entkommen sind. Da wir danach noch etwas Zeit hatten sind wir noch zu der farbenfrohen Fließentreppe („Escadaria Selarón“) gefahren, die sich am Rande des Künstlerviertels Santa Teresa befindet. Auf der Treppe trafen wir andere Gäste vom Schiff, die uns einen Caipi Stand direkt an der Treppe empfohlen haben. Ines ging davon aus, dass ich einen 700ml Trog für uns beide zusammen hole. Aber wir sind ja nicht zum Vergnügen hier. Deshalb gab es für jeden einen. Am oberen Ende der Treppe angekommen waren die Becher leer. Und wir voll. Aus der Laune heraus schlenderten wir noch etwas durch das Stadtviertel, was gar nicht mal so künstlerisch wirkte wie gedacht (zumindest nicht diese Ecke). Auch das Wetter wurde immer schlechter. Nur unsere Laune nicht - wir hatten mächtig viel Spaß und liefen noch einige Zeit durch die Gassen, bis es dann doch richtig angefangen hat zu schütten. Wie bestellt kam uns dann ein Taxi entgegen, das uns wieder zum Schiff fuhr. Die letzten Meter rannten wir durch den strömenden Regen. Wahrscheinlich aufgrund der Schlangenlinie ein paar Meter mehr als nötig.

    Für mich hieß es dann Kinderdienst. Ines hat sich recht spontan für den Ausflug „Rio bei Nacht“ angemeldet, um mit Linda noch ein paar Caipis nachzulegen und der Copacabana einen Besuch bei Nacht abzustatten.

    Der zweite Tag in Rio startete sehr früh, der Wecker klingelte dieses Mal schon um 06:30 Uhr. Als erstes stand die Christusstatue auf dem Corcovado auf dem Programm. Diese erreicht man über eine kleine Berg-Zahnradbahn, für die wir ein Ticket um 8 Uhr gebucht hatten. Da wir nicht zu spät sein wollten entschieden wir uns statt Uber für ein normales Taxi. Blöd nur, dass der Fahrer uns mit einem gefakten Taximeter ordentlich über den Tisch gezogen hat. Das trübte erstmal die Laune, weniger wegen dem verloren Geld als vielmehr aufgrund des unschönen Gefühls so verarscht zu werden. Naja, Visa Chargeback regelt, das Geld holen wir uns zurück.
    Ein weiterer kleiner Dämpfer war die Aussage des Mitarbeiters an der Talstation der Bahn, dass die Statue aufgrund des Nebels nicht zu sehen sei. Wir ließen uns aber nicht entmutigen und fuhren hoch. Nach 20 Minuten steiler Fahrt auf den Corcovado und ein paar weitern Stufen erreichten wir unser Ziel. Trotz des Nebels hatten wir Glück und hatten freie Sicht auf eines der sieben modernen Weltwunder. Auch dies war ein ganz besonderer Moment, den wir wohl nie vergessen werden. So oft hat man diese Statue schon im Fernsehen oder auf Bildern gesehen, nicht zuletzt 2014 bei unserem großen WM Fußball-Märchen. Jetzt stehen wir hier und erleben live wie mächtig und erhaben der Redentor über Rio wacht.
    Danach ging es mit der Bahn wieder zurück in die Stadt - und mit dem Uber weiter zum Strand. Erst zur Copacabana, danach zum Ipanema Beach. Beide sind wie erwartet sehr touristisch und erinnerten uns an den Waikiki Beach auf Hawaii. Sehr berühmt, sehr touristisch und irgendwie überbewertet. Schön zu sehen war dennoch, wie viele einheimische den Tag mit Fußballtennis verbrachten oder anderweitig mit einem Fußball spielten.
    Da wir bis zum Start unserer gebuchten Tour durch die Favela Santa Marta noch etwas Zeit hatten, machen wir noch einen schnellen Abstecher (besser gesagt eine Uber Fahrt durch die ganze Stadt) zum Maracana Stadion. In Gedanken bei den glorreichen Weltmeister-Zeiten, die leider weit in der Vergangenheit liegen, versuchten wir einen Blick / Weg ins Innere zu finden. Da aber an dem Tag ein Konzert war, begnügten wir uns mit einem Blick von außen und verbrachten die restliche Zeit auf einem Spielplatz.
    Um 14 Uhr ging es dann los. Neben uns waren nur noch 3 weitere Personen dabei. Unser Guide machte uns schnell mit den Regeln vertraut. Es gab einige Stellen, an denen wir unter keinen Umständen Bilder machten sollten. Er sagte, dass wir dann schnell sehen werden warum das so ist. Der Zugang zur Favela Santa Marta erfolgt über eine kleine Straße, die von der Hauptstraße abgeht. Am Ende dieser ca. 200m langen Straße ging es nur noch zu Fuß weiter, da die am Berg liegenden Favelas ausschließlich aus Treppen bestehen. Offiziell wird in Brasilien von einer Favela gesprochen, wenn die Häuser der Siedlung selbst von den darin wohnenden Menschen gebaut werden und mindestens 51 Häuser existieren. Eine Favela ist nicht (wie viele von uns denken) ein Ort an dem nur arme und kriminelle Menschen leben. Viele hier Lebende haben einen ganz normalen Beruf in Rio und ein sehr geregeltes Leben. Trotzdem sollte man niemals ohne eine ortskundige Begleitung hier herum laufen. Denn jede Favela wird von einer Gang „regiert“, die offenkundig ihre „Macht“ zur Schau stellt. Illegaler Drogenhandel steht hier auf der Tagesordnung. Während der WM und Olympia gab es Bemühung seitens der Polizei für Ordnung und Recht in den Armutsgebieten zu sorgen. Dies hielt aber nicht lang an, sodass man hier vergeblich nach offiziellen Gesetzeshütern sucht. Wir mussten zum Glück nicht den ganzen Weg nach oben laufen. Santa Marta hat eine eigene Zahnradbahn, die in 5 Stationen die Menschen von der Zugangsstraße nach oben bringt. Bei der Mittelstation angekommen bot sich uns ein skurriles und surreales Bild, welches schnell erklärte, wieso wir hier keine Fotos machen durften. Neben uns standen 3 Männer. 2 mit Maschinengewehr, einer mit Pistole. Ob sie bei den dicken Joints noch all ihre Sinne beisammen hatten, bleibt offen. Während einer wild mit seinem Gewehr herumspielte ließ direkt daneben ein kleiner Junge einen Drachen steigen, als wäre es völlig normal neben schwer bewaffneten Männern zu spielen. Aber genau das scheint es zu hier zu sein. Trotz des etwas mulmigen Gefühls stellt sich bei mir eine Art Faszination ein. Denn beim Gang durch die verwinkelten Treppengassen sahen wir immer wieder Szenen von Zusammenhalt, Freude und Glück. Kinder die auf einem der selbstgebauten Fußballplätze spielen. Kleine Bars direkt an den herunter führenden Treppen an denen sich Menschen um einen kleinen Fernseher versammelten und Fußball schauten. Spielende Kinder, die fröhlich lachten. Eine kleine Grillparty auf dem Michael Jackson Platz (auch hier in der Favela entstanden Szenen zu seinem Musikvideo „They don‘t care about us“). Immer wieder herzliche und nette Begrüßungen, wenn Bewohner unseren Guide trafen. Und trotzdem ist es unvorstellbar, dass in einem so großen Haufen Müll und Dreck Menschen leben und Kinder groß werden müssen. Dieser Ausflug war für uns alle sehr bewegend und prägend. Wir sind sehr froh, dass wir diese Erfahrung machen konnten.

    Danach ging es auf schnellstem Weg zurück zum Schiff. Zum Glück ging alles gut, sodass wir knapp 30 Minuten vor der Frist wieder an Bord waren.

    Nach sehr schönen Tagen und vielen tollen Momenten in Brasilien geht es für uns nun weiter nach Uruguay. Und das ist nicht selbstverständlich. Kurzzeitig mussten wir um den Stopp in Montevideo aufgrund eines Sturmtiefs in der Bucht bangen. Dieses hat sich glücklicherweise aber wieder etwas beruhigt, sodass wir wie geplant das nächste neue Abenteuer unserer Weltreise ansteuern können.
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  • Montevideo

    12 November 2024, Uruguay ⋅ ☀️ 20 °C

    Nachdem auf dem Schiff am 11.11 gebührend mit Berlinern (natürlich heißt das eigentlich Pfannkuchen), Laternenumzug der Kinder, Karnevalswagen aller Abteilungen, Elferrat und Büttenreden die Faschingszeit eingeläutet wurde, wurde das Gemüt heute noch weiter mit blauen Himmel und Sonnenschein erhellt. Wir haben keine Tour gebucht und wollten den Tag nutzen zu Fuß und mit Uber die für uns spannendsten Ecken der Stadt zu erkunden.

    Los ging es zu Fuß durch die direkt an den Hafen angrenzende Altstadt. Es war kurz nach 9 und man merkte, wie die Stadt erst sehr langsam erwachte. Die Straßen waren noch sehr leer, viele Geschäfte noch geschlossen. Und trotzdem waren wir von Minute 1 an begeistert von den super gepflegten Häusern, sehr freundlichen Menschen und der Tatsache, dass die Uruguayer sehr bemüht sind ihre Stadt sauber zu halten. Wir haben viele Menschen dabei beobachtet, wie sie den Müll der Nacht aufsammelten, vor ihren Läden den Boden putzten und alles dafür taten, dass es ordentlich bleibt.

    Generell hat man sofort das Gefühl, dass hier alles sehr ruhig und geordnet abläuft. Ein guter Indikator ist der Stadtverkehr. Während ich in Rio nie im Leben freiwillig aktiv am Straßenverkehr teilnehme würde hätte ich hier gar keine Scheu mal mit einem Mietwagen rum zu fahren. Unser Weg führte uns über nette kleine Gassen immer wieder zu kleinen Grünoasen mitten in der Stadt. Gefühlt gibt es hier an jeder dritten Ecke einen „Plaza“, der neben üppiger Bepflanzung einen schönen Spielplatz, einen Springbrunnen oder eine historische Statue zu bieten hat. Zudem ist auffällig, dass es hier entlang der Straßen viele schöne kleine Läden und Boutiquen gibt, die das Bild der Stadt abrunden. Bei einer kleinen lokalen Bäckerei probierten wir direkt eine der angebotenen Leckereien. Das Preisniveau ist im Allgemeinen vergleichbar mit Deutschland.
    Entlang der Altstadt laufen wir vorbei an der Kathedrale zum Plaza Independenzia, dem zentralen Platz der Stadt. Auch hier herrscht buntes Treiben, begleitet von ein paar Böllerschüssen einer Demonstration, die sonst aber recht friedlich wirkte.
    Als nächstes ging es mit einem Uber zum Estadio Centenario, einem sehr besonderen Ort der Fußballgeschichte. Hier wurde 1930 die allererste Fußball WM ausgetragen. Damals gewann der Gastgeber im Finale gegen Argentinien mit 4:2. Zuerst erkundeten wir das kleine Museum mit einigen spannenden Ausstellungsstücken der Sportgeschichte. Mein Highlight waren die ungewaschenen originalen Trikots von Maradonna und Pelé.
    Danach ging es ins Stadion rein. Hier wo einst 100.000 Menschen Platz fanden zählt die heutige Kapazität knapp 60.000 Plätze. Das Stadion ist die Heimstätte zweier ortsansässiger Clubs, sowie der uruguayischen Nationalmannschaft rund um den Nationalheld Suarez, der hier an jeder Ecke auf einem Werbeplakat oder einem Bild zu sehen ist.
    Den krönenden Abschluss bildetet die Fahrt hoch auf den zum Stadion gehörenden Aussichtsturm mit schönem Blick über die Stadt.

    Der nächste Uber fuhr uns zum Strand, dem Playa Pocitos. Auch hier gefiel es uns sehr gut, wir liefen ein wenig an der Strandpromenade entlang und suchten uns ein Restaurant zum Mittag. Schnell wurden wir fündig und bestellten uns das uruguayische Nationalgericht, Chivitos. Dies ist eine Art Sandwich mit einem großen Filet Mignon, Salat, Tomaten, Ei, Mayo und gekochten Schinken. Sieht etwas unappetitlich aus, schmeckt aber voll lecker.

    Der anschließende Verdauungsspaziergang führte uns zum Castle Pittamiglio, einem sehr skurrilen kleinen Schloß, welches eng zwischen zwei ganz gewöhnlichen Wohnhäusern 1911 erbaut wurde. Architekt und späterer Hausherr war Humberto Pittamiglio, ein bekennender Alchemist. Das heutige Museum ist an Skurrilität nicht zu überbieten. Überall sind versteckte Zeichen und verwinkelte Räume mit teils gruseligen Ausstellungen. Trotzdem wirkt der Ort irgendwie magisch. Hier könnte man sicher richtig gut eine Halloween Party veranstalten.

    Danach ging es über die Straße in Richtung Meer zu einer erneuten Spielplatz-Pause. Die Kinder hatten mal wieder viel Spaß, der noch nicht enden sollte. Denn der letzte Stopp vor der Rückkehr in den Hafen war der Playa Ramirez. Dort wurde im Wasser gerannt, Sandburgen gebaut, Muscheln gesammelt und gechillt. Nebenan genossen die Einheimischen den sonnigen Tag im Skatepark, im Open Air Fitnessstudio, beim Angeln oder einfach nur bei einer gemütlichen Mate.

    Zurück im Hafen statteten wir dem Mercado del Puerto noch einen Besuch ab. Neben einer Vielzahl von Souvenirläden steht hier definitiv das Fleisch im Vordergrund. Auf XXL Grills wird über offenem Feuer hier alles gegrillt was dem Fleischliebhaber gefällt. Da wir noch gut gesättigt waren und wir nur noch 20 Minuten Zeit hatten ging es für uns dann aber wieder aufs Schiff. Wir waren sehr begeistert von Montevideo und haben große Lust noch mehr von diesem Land zu entdecken. Wir fühlten uns hier viel sicherer als in Brasilien. Man merkt, dass das Land deutlich wohlhabender ist und die Schere zwischen Arm und Reich hier spürbar kleiner ist als in vielen Staaten Südamerikas. Hier waren wir definitiv nicht das letzte Mal.

    Morgen geht’s dann weiter in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires 🇦🇷.
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  • Buenos Aires

    14 November 2024, Argentina ⋅ 🌙 24 °C

    Nur knapp 12 Stunden nach dem Sailaway in Montevideo machten wir pünktlich um 06:30 Uhr in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires fest. Diese ist mit 3 Millionen Einwohnern die größte Start des Landes welches wir die nächsten Tage in mehreren Stopps bereisen, bis unsere Route uns über Patagonien weiter nach Chile führt.

    Wir haben uns aufgrund der Größe und Vielfalt der Stadt für den allseits bekannten roten Hop-on Hop-Off Bus entschieden. Bei traumhaftem Wetter verließen wir gemeinsam mit Flo, Jule und ihren Kids das Schiff und fuhren mit dem Shuttlebus zum Hafenausgang. Dort angekommen hatten wir das perfekte Timing. Denn wie sich später herausstellte stiegen wir in den einzigen Bus ein, der direkt am Hafen hielt und die Gäste dann auf die eigentliche Route führte. Viele andere Gäste warteten danach vergeblich auf den nächsten Bus und schwenkten auf ein Taxi um.

    Nach der Begrüßung des Fahrers dachten wir erst, wir hätten uns verhört. Die Route soll ohne Ausstieg ca. 3,5h dauern. Dies war schon ein erstes Indiz dafür, dass ein Tag viel zu wenig ist um diese Mega-City zu erkunden. Wir entschieden uns dann relativ schnell am Planetarium auszusteigen und die Route zu Fuß etwas abzukürzen. Doch zuerst ging es auf einen Spielplatz, der mal wieder ein Beispiel dafür war, wie schön man freie Plätze für Kinder gestalten kann. Danach ging es vorbei am Galileo Galilei Planetarium quer durch den Parque Tres de Febrero in Richtung des Hippodroms. Mitten im Park beobachten wir rund um den dort gelegenen See immer wieder Gänse mit kleinen Kücken, Kolibris und Papageien.

    An der Pferderennbahn angekommen suchten wir erstmal vergeblich nach der Bushaltestelle, mit der Ausschilderung nehmen es die Argentinier anscheinend nicht so genau. Schließlich schafften wir es doch wieder in einen der roten Doppeldecker zu steigen und fuhren weiter durch den historischen Stadtkern. Besonders beeindruckend waren das Teatro Colón, der Obelisk und natürlich das Stadtviertel La Boca, in dem wir den Nachmittag verbrachten.

    Das bunte Arbeiterviertel war für mich das absolute Highlight des Tages. Wir stiegen direkt neben dem „La Bombonera“ aus. Dies ist das Heimstadion der Boca Juniors, dem Jugendclub von Maradonna. Es wird von Kennern als das Stadion mit der intensivsten und leidenschaftlichsten Atmosphäre der Welt (nur knapp vor dem Rudolf Harbig Stadion in Dresden) angesehen. Schon von außen wirkt es extrem beeindruckend. Rund herum hat man das Gefühl, dass alle Menschen nur für den Fußball leben. Man kommt keine paar Meter weit ohne in Shops, auf Trikots oder den Häusern das Vereinslogo der Bocas zu sehen. Und das ist irgendwie ansteckend. So habe auch ich mich hinreißen lassen ein definitiv originales Cavani Trikot in einem Kiosk für 15 Euro zu kaufen. Und ich war nicht der einzige. Es war ein sehr lustiges Bild beim abendlichen Volleyball auf dem Sportdeck vor der Skyline von Buenos Aires mit 2 anderen Cavanis, 5 Messis und einen Maradonna zu spielen.

    In La Boca angekommen hieß es für uns aber erstmal: Mittagspause. Eine Querstraße vom Stadion entfernt fanden wir ein nettes Lokal und probieren ein paar lokale Spezialitäten. Vor allem die Empanadas waren richtig gut! Danach ging es zu Fuß weiter durch das Viertel zum wohl berühmtesten Straßenzug der Stadt, der Caminito. Diese besticht durch die schrill bunten Wellblechhütten und eine angenehm touristische Atmosphäre. Nachdem auch an diesem Tag der richtige Magnet gefunden war, schlenderten wir vorbei an einer der typischen Tango-Bars zurück zum Stadion und fuhren mit dem Bus wieder zurück in Hafennähe. Während Jule und Flo wieder zurück zum Schiff sind, gingen wir zu Fuß nochmal in die Stadt, da wir noch ein Geburtstagsgeschenk für Valli suchen wollten. Dabei überquerten wir die breiteste Straße der Welt, die Avenido 9 de Julio. Diese ist 140m breit und besitzt 16 Fahrspuren. 3 Ampelstopps später waren wir sicher auf der anderen Seite angekommen. In den Spielzeugläden waren wir schockiert vom Preisniveau. Ein kleines Legoset kostete über 100 Euro. Dennoch fanden wir etwas schönes für Valli, die zum Glück friedlich im Wagen schlief. Danach ging es mit dem Uber wieder zurück aufs Schiff.

    Insgesamt war es wieder ein sehr spannender und schöner Tag. Dennoch haben wir gemerkt, das Hop-on Hop-off für uns nichts ist, weil man zwar viel sieht, aber alles nur um vorbeifahren und sehr oberflächlich. Für Sydney werden wir deshalb nun umplanen und uns lieber ein paar wenige Dinge raussuchen, die wir dann etwas intensiver machen. Buenos Aires ist eine extrem vielfältige Stadt, für die man aber deutlich mehr als einen Tag einplanen muss. Das was wir gesehen haben, werden wir aber definitiv in guter Erinnerung behalten.

    Ich freue mich sehr darauf, dass es jetzt erstmal wieder in die Natur geht. Vor uns liegen 2 Seetage und als nächster Stopp die argentinische Kleinstadt Puerto Madryn, die wir aber recht schnell mit dem Mietwagen verlassen werden.
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  • Puerto Madryn

    16 November 2024, Argentina ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach den letzten Tagen in den großen Metropolen Südamerikas sind wir nun in Patagonien angekommen. Die zwei Seetage haben wir mal wieder in vollen Zügen genossen. Ein absolutes Highlight war unser Besuch im Buffalo Steakhouse, in dem wir meinen „Wer wird Millionär“ Gutschein eingelöst haben. Die erste Kellnerin war der Meinung, dass wir „nur“ das angebotene 3-Gänge Menü wählen können. Kurze Zeit später kam der Restaurant Manager an unseren Tisch und korrigierte die Aussage. Wir können alles bestellen, was wir wollen. Gesagt - getan. Nach der großen Vorspeisenplatte für Zwei gab es für Ines Surf and Turf (Mit Hummerschwanz) und für mich das 240g Tenderlion Bisonsteak. Dazu gab es die Weinbegleitung, einen perfekten Sonnenuntergang, überragenden Nachtisch und gute Gesellschaft, da Linda, Erik und Leni uns begleiteten. Kaum zu glauben, dass Erik und ich danach noch in der Lage waren 2h Spikeball zu spielen (und natürlich alle anderen schön abzuservieren).

    Am 16.11. (dem Geburtstag der besten Mama der Welt🫶🏻) begrüßte uns Puerto Madryn mit strahlend blauem Himmel und ordentlich Wind. Man merkt auch anhand der Temperaturen, dass wir uns wieder deutlich vom Äquator entfernt haben. Durch den starken Wind verzögerte sich unsere Ankunft um eine knappe halbe Stunde, unser Kapitän spendierte uns dafür aber eine Stunde länger an Land. Schon am Vortag verbreitete sich die Nachricht des starken Windes durch den Flurfunk auf dem Schiff, da AIDA alle Whale Watching Touren abgesagt hat, da zu hohe Wellen für die Tourboote erwartet werden. Genau das war aber auch unser Plan (privat organisiert). Wir mussten also damit rechnen, dass auch wir kurzfristig umplanen müssen und überlegten uns einen Plan B für den Tag. Erst einmal holten wir aber unseren Mietwagen ab, zu dem wir nur 3 Minuten vom Pier aus laufen mussten. Der Eigentümer des kleinen lokalen Anbieters war total nett und gab uns noch einige gute Tipps. Danach ging es los zu unserem Tagesziel, der Halbinsel Valdez. Diese gilt seit 1999 als UNESCO Weltkulturerbe. Bekannt ist die Insel für seine hohe vielfältige Biodiversität an Land und Wasser. Dies merkten wir schon nach einigen Kilometern. Links und rechts (teilweise direkt neben der Fahrbahn) tummelten sich die hier einheimischen Guanacos, die sich für Laien wie uns nicht von den ihnen verwandten Lamas unterscheiden. Nach einem kurzen Besuch in dem sehr kargen Visitor Center, indem mich eine angeblich englisch sprachige Helferin mit mir unverständlichen Informationen auf spanisch versorgte, ging es weiter in das kleine Dorf Puerto Pirámides. Dieses ist vor allem bekannt als Startpunkt für Walbeobachtungen und ist benannt nach der nahegelegenen Pyramiden förmigen Gesteinsformation, die früheren Seefahrern als Orientierung diente.
    Wir hatten bereits von zu Hause eine Tour für 12 Uhr reserviert, aber auch hier sagte man uns, dass der Hafen aktuell aufgrund des Windes noch gesperrt ist. Wir sollten etwas später nochmal wieder kommen. Also nutzen wir die Zeit um kurz am Strand zu spazieren und eine Runde mit der Drohne zu fliegen. Danach war klar: wir haben Glück! Der Hafen sollte 13 Uhr wieder öffnen, und wir dürfen direkt mit aufs erste Schiff. Um die Wartezeit zu verkürzen fuhren wir über eine Schotterpiste in das 5km entfernte Punta Pirámides, ein Aussichtspunkt auf eine Seelöwenkolonie. Auf dem Weg staunten wir über die karg wirkende Vegetation, die wohl aber trotzdem der ideale Wohnraum vieler Tierarten ist. Hier leben beispielsweise auch Gürteltiere, von denen wir leider keines zu Gesicht bekommen haben. Auf der Fahrt huschten aber zwei Zwergmeerschweinchen durch die Büsche, die sich aber sehr schnell wieder versteckt haben. Der Blick auf die Seelöwen war weniger spektakulär, da diese sehr weit weg waren, aber später am Tag sollten wir nochmal einen richtig guten Blick bekommen.
    Um 1 ging es dann los, mit Rettungswesten ausgestattet liefen wir zum Strand, an dem das Boot schon bereit stand. Dieses wurde von einem großen Traktor ins Meer geschoben. Die ersten 15 Minuten waren sehr anstrengend. Der Wellengang war enorm und Valerie hat das leider nicht gut verkraftet, obwohl sie vorher provisorisch etwas gegen Übelkeit bekommen hat. Zum Glück ist sie dann recht schnell eingeschlafen und hat sich so ausruhen können. Wir fuhren einige Zeit, bis wir in recht weiter Entfernung den ersten Wal erkannten. Da es so weit weg war haben wir uns schon damit abgefunden, dass wir dieses Erlebnis nicht auf Fotos oder Videos festhalten können. Doch dann entdeckte unser Kapitän eine Mutter mit ihrem Kind, die wir erst in der Ferne beobachteten und dann direkt neben unserem Schiff (siehe Video). So nah an diese majestätischen Säugern zu kommen waren ein richtig tolles Erlebnis, was wohl selbst für erfahrene Tourbesucher alles andere als alltäglich ist.

    Das schönst daran war, dass die Tiere nicht gejagt wurden. Im Gegenteil, immer wenn wir uns den Tieren nährten wurde der Motor abgestellt. Zudem gibt es feste Restriktionen für die Touren, z.B dürfen maximal 7 Schiffe gleichzeitig in der Bucht unterwegs sein. Die Menschen hier haben schnell erkannt, dass sie mit dem tierfreundlichen Tourismus deutlich mehr Geld erwirtschaften können, als mit dem Fang der Tiere.

    Danach ging es mit dem Mietwagen wieder zurück nach Puerto Madryn. Wir drehten noch eine kleine Runde durch die Stadt, die wie erwartet aber wenig zu bieten hat. Außer viele Einbahnstraßen, die so schlecht gekennzeichnet sind, dass ich eine erst erkannt habe, als mir auf allen Spuren Verkehr entgegen kam.

    Die Rückgabe des Autos verlief reibungsfrei. Wir gingen danach wieder glücklich zurück aufs Schiff, dass wir dies trotz der schlechten Vorhersage so erleben konnten.

    Jetzt geht’s weiter zu dem südlichsten Punkt unserer Reise, Ushuaia - auch bekannt als das Ende der Welt. Und auf dem Weg dahin erwartet uns eine Passage, die selbst für erfahrene Seefahrer ein absolutes Highlight ist - die vollständige Umrundung des Kap Hoorn.
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  • Kap Hoorn & Ushuaia

    19 November 2024, Argentina ⋅ ☁️ 12 °C

    Der Weg zum Ende der Welt war alles - außer langweilig. Die zwei Seetage nach Puerto Madryn vergingen wieder mal wie im Flug. Neben dem fulminanten Gesangsauftritt von Flo und mir beim Karaoke im Brauhaus (kleiner Spoiler: wir sind nicht im Recall für „The Voice of the Ocean“) stand vor allem ein großes Highlight auf dem Plan - die Umrundung des Kap Hoorn. Dieses ist unter Seefahrern berühmt berüchtigt und hat den Ruf das schwierigste Gewässer der Welt zu sein. Hier herrscht normalerweise ein extrem raues Wetter mit kräftigen Sturmböen und hohen Wellen. Normalerweise. Bis wir mit unserer AIDAsol daher schippern und einen Tag erwischen, den selbst der Lotse nicht so oft erlebt. Das Meer ist ruhig, die Sonne kämpft sich immer wieder durch die Wolken und auch der starke Wind ließ auf sich warten. Kap Hoorn ist der südlichste Punkt des südamerikanischen Kontinents und der Punkt, an dem Atlantik und Pazifik aufeinander treffen. Bis heute sind sich Chile (am Pazifik liegend) und Argentinen (am Atlantik liegend) nicht einig darüber an welchem Ozean das Kap nun eigentlich liegt. Was uns völlig Wurscht ist. Denn die Chance einmal hier zu sein ist absolutes Glück. Das Kap befindet sich auf der chilenischen Felsinsel Isla Hornos. Man möge meinen, dass die 6km lange und 2km breite Insel ein seelenloser und verlassener Ort ist. Doch dem ist nicht so. Auf der Insel steht neben dem berühmten Albatross-Monument, in welchem die Seelen der verunglückten Seefahrer weiterleben sollen, ein Leuchtturm inklusive Wohnhaus. Und darin wohnt (wenig überraschend) der Leuchtturmwärter mit seiner Frau und zwei Kindern (11 und 14 Jahre alt). Für die Dauer von einem Jahr wird immer wieder ein Freiwilliger gesucht, der Lust hat in der entlegensten Ecke der Welt fernab der Zivilisation zu leben und alle 2 Wochen auf dem Seeweg mit frischen Lebensmitteln versorgt zu werden. Der Familie scheint das zu gefallen, sie machen das nun schon 2 Jahre und haben gerade erst die Verlängerung um ein weiteres Jahr beantragt. Nun kann man sich gut vorstellen, wie besonders (vor allem für die Kinder) das Vorbeifahren unseres Kussmund-Schiffes war, die sonst so wenig von anderen Menschen mitbekommen.
    Aufgrund des fantastischen Wetters setzte unser Kapitän noch eins drauf und umrundete die gesamte Insel 1x vollständig, um danach am südlichsten Punkt mit Blick auf das Kap für 5 Minuten alle Maschinen auszumachen, und wir uns dem Wind hingebend treiben ließen. Laut alter Seemanstradition sollten wir ab sofort am linken Ohr (da wir die Insel mit der Backbordseite zugewandt umrundet haben) einen Goldohring tragen. Das lassen wir aber lieber mal. Ich zumindest.

    Als krönenden Abschluss wurde kurzerhand ein Tenderboot ins Wasser gelassen, welches zur Insel fuhr um der Familie ein paar Köstlichkeiten und Geschenke zu bringen. Was für ein schönes Erlebnis!

    Am nächsten Morgen bot sich schon auf dem Weg zum Frühstück durch die Fenster ein Anblick, der seinesgleichen sucht. Im Hintergrund schneebedeckte Berge, davor das verschlafene Ushuaia am Beagle Kanal. Kurz vor Acht gingen wir voll beladen vom Schiff in Richtung der Station unserer Autovermietung. Dort angekommen herrschte erstmal Ernüchterung. Diese öffnete nicht (wie angegeben) 8 Uhr sondern erst 9:30 Uhr. Dabei sollte zu dieser Zeit schon der Zug ans Ende der Welt fahren, den wir vorab im Feuerland Nationalpark gebucht hatten. Wir ließen uns aber nicht aus der Ruhe bringen und saßen 2 Minuten später in einem Uber auf dem Weg zum Zug. Neben dem üblichen Kram (Drohne, GoPro, Technik-Ausstattung fürs Auto, Kindersitze, Snacks, …) hatten wir eine gesamte Tasche mit Winterklamotten dabei. Schon auf dem Hinweg merkten wir, das wir diese heute wohl nicht brauchen werden, das Wetter war absolut traumhaft. Ebenso wie die Kulisse, die sich uns schon auf der Fahrt zum Zug bot.

    Der Zug ans Ende der Welt ist DIE Touristenattraktion in der Gegend. Ursprünglich wurde die Bahn von Strafgefangenen gebaut und später auch genutzt, um für Waldarbeiten schneller aus der Stadt heraus zu kommen. Die 7 km lange Fahrt dauert (inkl. Stopps) fast 2 Stunden und führt durch wunderschöne Landschaften des Feuerland Nationalparks. Immer wieder beobachten wir wilde Pferde mit ihrem Nachwuchs (schließlich ist hier Frühling),die auf den üppigen Wiesen grasten und bestaunten die sich uns bietende landschaftliche Kulisse.

    Wieder an der Ausgangsstation angekommen nahmen wir einen Uber zurück in die Stadt um endlich unseren Mietwagen abzuholen. Wenigstens bekamen wir ein kostenloses Upgrade auf einen SUV, der auf den Schotterpisten im Nationalpark echt viel wert war. Ca. 20 Minuten später machten wir halt am südlichsten Postamt der Welt. Dieser Wellblechcontainer wirkt schon sehr skurril. Aktuell ist dieser leider auch geschlossen, da man sich nicht mehr sicher ist, ob das Teil denn überhaupt sicher ist. Wenn man die rostigen Stützpfeiler sieht, sicher die richtige Entscheidung. Wer trotzdem von hier einen Brief versenden möchte, findet wenigstens noch einen Briefkasten.

    Danach ging es weiter - immer tiefer in den Park. Der letzte mit dem Auto erreichbare Punkt ist die Bahia Lapataia. Dieser Bucht liegt nur wenige Kilometer vor der chilenischen Grenze. Nach einem kurzen Walk fuhren wir zurück und hielten am
    wohl einzigen Restaurant im Feuerland Nationalpark und machten eine ausgedehnte Mittagspause.

    Anschließend fuhren wir wieder zurück nach Ushuaia und schlenderten noch etwas durch die Stadt, ehe wir wieder aufs Schiff sind.

    Ushuaia und der direkt vor den Toren liegende Nationalpark versprühen eine faszinierende und einzigartige Atmosphäre. Nicht zuletzt, weil Ushuaia das Eingangstor für Expeditionen zur Antarktis ist lässt mich vermuten, dass wir auch hier nicht zum letzten Mal waren. Wäre auch schade, wenn man so einen Sonnenuntergang nur 1x im Leben sehen könnte.

    Morgen geht’s weiter in Richtung Chile 🇨🇱 - und auf dem Weg zum nächsten Hafen in Punta Arenas hat unser Kapitän schon wieder große Pläne.
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  • Chiles Gletscher & Punta Arenas

    21 November 2024, Chili ⋅ ☁️ 13 °C

    „Genesung ist eine Reise - kein Sprint“. Das wir von Krankheit in den 6 Monaten nicht vollständig verschont bleiben werden, war klar. Aber dass es uns so niederstreckt, wie die letzten 6 Tage, hätte ich auch nicht gedacht. Mit etwas Verspätung kommt nun eine kurze Zusammenfassung der letzten Seetage durch die wunderschönen Fjorde Chiles und unseren Tag in Punta Arenas. Der Stopp in Puerto Montt ist für uns leider ausgefallen, stattdessen standen Besuche beim Bordarzt, Antibiotika und viel Schlaf auf dem Programm. Zum Glück geht es aber nun endlich wieder bergauf.

    Doch nun gedanklich zurück nach Ushuaia, welches wir am Tag nach unserem Landgang schon um 2 Uhr morgens verlassen haben, da am nächsten Tag die Durchfahrt durch die „Allee der Gletscher“ anstand. Wir waren sehr gespannt auf diesen Abschnitt, hatten aber ehrlich gesagt gar nicht so extrem große Erwartungen, da wir erst vor ein paar Wochen in Kanada direkt auf einem Gletscher standen. Das Wetter war auf jeden Fall super, zudem hatten wir das Glück das Linda und Eric uns auf ihren Balkon eingeladen haben. Somit konnten wir dem Gedränge auf den offenen Decks entkommen. Die Durchfahrt der Passage dauerte in etwa 1,5 Stunden, in denen wir 5 Gletscher passierten:
    - Gletscher Hollandia
    - Gletscher Italia
    - Gletscher France
    - Gletscher Alemania
    - Gletscher Romanche

    Moderiert wurde das ganze vom Lektor an Bord, der uns zu Gletscherexperten ausgebildet hat. Das wichtigste in Kürze:
    - Gletscher, die bis ins Meer reichen, nennt man Gezeitengletscher (z.B. Italia)
    - Bricht Eis von einem Gletscher ab und stürzte ins Meer spricht man davon, dass der Gletscher kalbt
    - Sieht man einen Gletscher kalben, bringt das Glück
    - Je blauer das Eis, desto älter ist es

    Und entgegen unserer Erwartung waren wir hin und weg. Diese unberührte Natur zu sehen, fernab jeglicher Zivilisation, war einfach nur faszinierend. Zu diesem Zeitpunkt war uns noch nicht klar, dass das eigentliche Highlight erst 2 Tage später auf uns wartete. Doch dazwischen lag erstmal unser nächste Hafen, Punta Arenas.

    Punta Arenas gilt mit knapp 145.000 Einwohnern als die südlichste Großstadt der Welt. Mal wieder hatten wir uns für den Tag einen Mietwagen reserviert. Und wieder legten wir mit leichten Startschwierigkeiten los. Ich bin zuerst alleine an Land um den Wagen zu holen. Bei der Abholung erklärte man mir aber, dass die Kopie des Reisepasses nicht reicht. Also musste ich irgendwie an meinen Pass kommen, der gerade (gemeinsam mit 2000 anderen Pässen) von den chilenischen Behörden gestempelt wurde. Ines fragte direkt bei der Rezeption an, und die reagierten blitzschnell. So konnten wir wenig später mit nur geringer Verzögerung unseren Mietwagen holen und los fahren. Ziel war das ca. 60km entferne Fort Bulnes. Diese historische Stätte zeigt den exakten Nachbau einer der ersten chilenischen Siedlungen an der Magellanstraße. In Kirche, Wohnhäusern, Ställen und Wachtürmen konnte man erkunden, wie die Menschen hier früher gelebt haben. Wir ließen alles auf uns wirken, schlenderten noch etwas an der Küste entlang und fuhren danach wieder zurück in die Stadt. Da wir noch etwas Zeit hatten machten wir Stopp am städtischen Friedhof. Ines exzellente Recherche ergab, dass man einfach durch einen Seiteneingang gehen kann ohne am Haupteingang Schlange zu stehen und Eintritt zu zahlen. Und genau so haben wir es gemacht. Es war sehr faszinierend, aber auch bewegend ein paar wenige Schicksale im Vorbeigehen zu erahnen. Trotzdem irgendwie auch schön und friedlich, wie die Ruhestätten geschmückt und dekoriert sind.
    Danach ging es noch kurz in die Stadt um den Kindern eine kleine Freude zu machen. Für Valli gab es Glitzerschuhe, für Lara ein Mal- und Bastelset. Und Gummibärchen für alle. Schon bei der Rückgabe des Mietwagens merkten wir, dass die Akkus komplett leer sind. Umso glücklicher waren wir, als wir dann wieder an Bord in unseren Betten lagen.

    Am darauf folgenden Tag standen die letzten Gletscher unserer Reise an, vormittags die beiden Amalia Gletscher, am Nachmittag der Pius Gletscher. Und vor allem letzterer hat sich in die Hornhaut eingebrannt wie keiner davor. Der Pius Gletscher ist mit einer Länge von 66km der größte auf der Südhalbkugel (außerhalb der Antarktis). Und genau so monströs wirkt er auch, wenn man davor steht. Auch hier hatten wir wieder richtig Glück mit dem Wetter, da es den gesamten Tag nur geregnet hat, bis wir dann schließlich dort waren. Besonders faszinierend war das ganze Eis im Wasser, was das Gefühl vermittelte, als wäre man dem Südpol ganz nah.

    Nachdem Puerto Montt ausgefallen ist möchten wir die letzen beiden Tage in Chile voll und ganz genießen. Die zwei Tage in San Antonio wollen wir für einen Kurztrip mit dem Mietwagen (inkl. Übernachtung) in den Anden nutzen.
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  • San Antonio - Ausflug in die Anden

    28 November 2024, Chili ⋅ ⛅ 16 °C

    Wir sind endlich wieder bei vollen Kräften und haben uns gebührend vom südamerikanischen Festland verabschiedet. Der 2-tägige Stopp in San Antonio war gleichbedeutend mit dem Ende des ersten Reiseabschnitts. Für 260 Gäste hieß es: auf AIDAsehen. Für 260 neue Gäste hieß es: Leinen los. Und für uns hieß es: auf in die Anden!

    Schon nach dem Absteigen merkten wir wieder, was für ein nettes und hilfsbereites Völkchen die Chilenen sind. Bei der Suche der Adresse unserer Autovermietung wurden wir direkt tatkräftig unterstützt. Mit dem Uber waren wir einige Minuten später dann auch dort. Die Abholung verlief problemlos, sodass wir direkt starten konnten. Es ging weg von der Küste in Richtung der chilenischen Hauptstadt Santiago. Die Route führte uns auch direkt durch die Metropolregion, wir haben uns aber bewusst dagegen entschieden die nächste Großstadt zu besuchen. Vielmehr wollten wir das erkunden, was sich schon auf dem Weg immer weiter am Horizont auftürmt - das größte Gebirge Südamerikas.

    Vor den Toren der Hauptstadt erstreckt sich das canyonartige Tal „Cajón del Maipo“. Es gilt als auch bei Einheimischen als beliebtes Ausflugsziel um dem Großstadtleben zu entkommen. Das Tal wird vom namensgebenden Maipo River geformt und geprägt. Wenn man den wilden Fluss sieht erkennt man sofort, dass dieser Ort ein absolutes Eldorado für Whitewater Rafting Fans ist.

    Die Fahrt in das Tal war recht beschwerlich, je mehr man sich Santiago nährte, desto schlimmer wurde der Verkehr. Mit Essenspause waren wir ca. 3,5h unterwegs und die Motivation der Kinder nahm immer weiter ab. Einen kurzen Stopp machten wir in San José, dem touristischen Zentrum des Tals von dem aus viele Touren starten. Wir schlenderten ein wenig über den zentralen Platz und stöberten durch die Verkaufsstände. Skurril wurde es dann, als wir weiter fahren wollten. Ein sehr eigenartig aussehender Mann in orangener Weste versuchte uns beim ausparken zu signalisieren, dass er etwas von uns will. Er zeigte immer wieder auf eine Kamera, die an einer Hauswand angebracht war und klimperte dann mit Geld in der Tasche. Ich entschloss mich dann einfach los zu fahren. Entweder sind wir also einem Betrüger entkommen, der uns abzocken wollte oder stehen nun in Chile zur offenen Fahndung und mit einem Bein im Knast.

    Wir entschlossen uns dann erstmal direkt ins Hotel zu fahren und verbrachten dort den Nachmittag und Abend. Das Hotel wird uns lang in guter Erinnerung bleiben. Es war etwas esoterisch angehaucht, aber sehr liebevoll gestaltet und angelegt. Das Haus dicht bewachsen, überall kleine Sitzecken und Wohlfühl-Oasen und ein sehr großzügiges und schönes Zimmer. Zudem abends ein traumhaft leckeres 3-Gänge Menü. Und das alles eingerahmt mit Blick auf die hohen Berggipfel der Anden - wir fühlten uns sehr wohl.

    Nach einer sehr erholsamen Nacht und einem liebevoll vorbereiteten Frühstück fuhren wir noch tiefer ins Gebirge weiter. Das Ziel war der Gebirgssee (Stausee) El Yeso. Der ca. 60km lange Weg führte erst über asphaltierte Straßen, dann über eine enge Schotterpiste, der man manchmal nicht so richtig traute. Spätestens als mitten über die Straße ein Wasserfall führte war die Abenteuerlust geweckt (in der Hoffnung, dass wir hier nicht liegen bleiben und das Schiff verpassen). Wir fuhren bis zum See, genossen die atemberaubende Sicht auf Gletscher, schneebedeckte Gipfel, bunte Bergmassive und einsame Hütten im Nirgendwo.

    Nach einem schönen Vormittag ging es mit dem Auto wieder zurück nach San Antonio zum Schiff. Auch wenn die Fahrerei anstrengend war sind wir sehr froh den Aufwand auf uns genommen zu haben, denn die Anblicke und das Hotel haben definitiv für alle Anstrengungen entschädigt. Wir verlassen Chile (zumindest das Festland) nun mit einem sehr guten Gefühl.

    Als nächster Stopp steht mein persönliches Highlight auf dem Programm - die Osterinsel. Nicht, weil es besser als andere Ziele ist. Sondern vielmehr, weil es DAS Ziel ist, welches viel zu weit von Deutschland entfernt ist um extra her zu kommen. Und mich trotzdem so sehr fasziniert, dass ich es unbedingt sehen will. Jetzt heißt es also Daumen drücken, denn aufgrund der Brandung ist die Wahrscheinlichkeit, dass man hier an Land kommt gerade einmal 50%. 🗿
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  • Die Entstehungsstätte der MoaiDer größte Moai der Welt - noch im Steinbruch unvollendet liegendDie Insel des Vogelmannkults

    Osterinsel

    3 Desember 2024, Chili ⋅ 🌬 21 °C

    Ein weiterer Traum ist in Erfüllung gegangen. Wir waren auf der Osterinsel. Ein Ort, der noch faszinierender ist als wir es uns erträumt haben.

    Schon im Kindesalter machte ich die erste Bekanntschaft mit den berühmten Steinstatuen, die wie ich mittlerweile weiß Moai heißen. Damals waren sie ein super fieser Gegner in einem Level bei Super Mario Land auf dem Gameboy. Damals wusste ich aber noch nicht, dass es sie auch in echt gibt. Später in der Schule lernte ich dann, dass es irgendwo auf der Welt eine Weihnachtsinsel und eine Osterinsel gibt, was ich total cool fand. Als wir Ende 2022 das erste mal die Route der Reise gesehen haben, war allein die Osterinsel für uns ein sehr guter Grund für die Buchung.
    Schon vor der Reise steigerte sich die Vorfreude ins Unermessliche. Wo kommen die Steinriesen her? Warum wurden sie aufgestellt? Und besitzen sie eigentlich auch einen ganzen Körper? Das sind nur wenige Fragen, mit denen wir angereist sind. Und alle sollten nach diesem Tag sehr gut beantwortet sein.

    Wir waren auf der Osterinsel - sind den ganzen Tag sinnlos durch die Gegend gelaufen. Und haben keinen einzigen Moai gesehen. Ich war heilfroh, dass dies nur ein Traum war und der ganze Tag noch vor uns liegt. Der erste Griff geht zur Fernbedienung, um die Bugkamera zu checken - Sonne und gutes Wetter - Check! Schon beim Frühstück war ich sehr nervös. Ich schrieb parallel mit unserem Guide Elisa, um die letzten Details zu klären. Wenig später standen wir in der Schlange, um zum Tenderboot zu gelangen. Das Schiff ankerte vor der Insel, der Hafen hat den Namen eigentlich nicht verdient. Selbst für das Tenderboot war der Weg zum Steg extrem eng, links und rechts brassten die Welllen gegen die spitzen und schroffen Steine. Dann war es geschafft, wir waren nach einer sehr schaukeligen Fahrt an Land und wurden direkt sehr freundlich von Elisa in Empfang genommen. Sie stammt aus Bremen, ist mit einem Rapanui (Name der Insel und gleichzeitig auch der Ureinwohner) verheiratet und hat 3 Kinder. Das jüngste war auf der Tour auch mit dabei. Da wir den Ausflug zusammen mit Dirk und Familie geplant haben, begleitete uns eine Freundin von ihr als zweite Fahrerin. Elisa plante mit uns die Route mit allen Highlights so, dass wir vor den großen AIDA Bussen dort waren, und das hat richtig super geklappt. Zuerst fuhren wir 1x quer über die Insel zum Anakena Beach, dem einzigen Sandstrand der Insel. Dieser Ort ist für die Rapanui sehr bedeutend, da hier ihr erster Stammesführer Hotu Matu'a ankam und das Land besiedelte. Den Strand registrieren wir, liefen aber zielgerichtet über die Palmenwiese auf das zu, was wir schon von weiten erkannten - unsere ersten Moai. Sie stehen nebeneinander auf einer Plattform und schauen ins Landesinnere.
    Eine Moai Statue wurde damals für Menschen nach dem Tod errichtet, die besonders wichtig für ihren Clan waren oder zu Lebzeiten großes bewirkt haben. Nach dem Tod eines solchen Menschen wurde die Anfertigung eines Moai in Auftrag gegeben und dieser zum Schutze des Clans auf die Plattform gestellt. Die Rapanui glaubten daran, dass in den Moai das Mana (eine übernatürliche Kraft) der Menschen weiterleben kann. Durch das Aufstellen der Moai für einen besonders talentierten Fischer erhoffte man sich zum Beispiel auch nach seinem Tod weiterhin mit guter Fangausbeute gesegnet zu sein. Auf der Insel gibt es an ganz vielen Orten solche Plattformen mit Moai-Statuen wie hier am Anakena Beach. Dies liegt daran, dass das Land wie eine Art Kuchen von Hotu Matu'a in einzelne Stücke aufgeteilt wurde und jeder Clan eines davon bekam.
    Eine weitere ist Tongariki, die wir als nächstes besuchten. Hier stehen 15 Moai nebeneinander, der schwerste mit einem Gewicht von über 80 Tonnen. Sie wirken so majestätisch und mystisch zugleich. Und es drängt sich die Frage auf: wie wurden sie hergestellt? Und wie sind sie zu ihrer Plattform gekommen?

    Diese Fragen wurden uns beim nächsten Stopp beantwortet, dem Steinbruch Rano Raraku, indem die Moai produziert wurden. Dieser Ort ist für mich einer der einprägsamsten auf der Insel. Überall sieht man Moai, teilweise fertig, teilweise noch liegend in den Stein gemeißelt, aber nicht vollendet. Hier wurden die Statuen in mühseliger Feinarbeit in einer ersten Stufe aus dem Berg gemeißelt. Nachdem die Vorderseite fertig war, wurden sie in einem zweiten Schritt den Berg herunter geschlittert und in einem Loch aufgestellt, um die Rückseite zu bearbeiten. Danach wurden sie aufrecht mit Hilfe von Baumstämmen und Rollen zu ihrer Plattform gebracht. So zumindest die rationale Erklärung. Fragt Elisa ihren Mann, ist er fest davon überzeugt, dass die Moai selbst durch das Mana des Verstorbenen zu ihrer Position gegangen sind.
    Gehen ist in diesem Zusammenhang aber eher schwer, denn die Moai enden alle an der Hüfte, sie haben keine vergrabenen Beine und auch kein Geschlecht. Man geht jedoch aufgrund der Erscheinung davon aus, dass fast alle Moai männliche Verstorbene repräsentieren.
    Am Steinbruch sah man auch, dass irgendwann die Zeit gekommen ist, in der die Moai ihre Bedeutung verloren. Viele von ihnen liegen angefangen und nie vollendet in dem Bergmassiv. Historiker fanden zudem heraus, dass es auf der Insel in der Mitte des 19. Jahrhunderts viele Unruhen und Kriege gab. In dieser Zeit kämpfen die Clans auf der Insel gegeneinander und griffen das Herz ihrer Gegner an, die Moai Plattformen, bis schließlich alle auf der gesamten Insel umgeworfen waren. Auch hierzu haben die Rapanui eine ganz andere Theorie: sie sagen, dass eines Tages eine Hexe eines Clans bei einem anderen Clan anfragte, ob sie ein paar Langusten haben dürfe, weil sie diese gerne isst. Als man ihr nichts abgegeben hatte war sie so erbost, dass sie alle Moai auf der Insel verhexte und zum fallen brachte. Und davon sind die Rapanui noch heute fest überzeugt.
    Danach ging es weiter in den Süden der Insel zu einem der drei Vulkankrater (Rano Kau), durch den die Insel entstanden ist. Auch dieser Ort ist unfassbar schön und magisch. In dem Krater wurden Bakterien entdeckt, die später als Immunblocker nach Transplantationen verwendet wurden. Und direkt daneben befindet sich ein weiterer Ort von großer Bedeutung, das Dorf Orongo. Hier wurde im 16. und 17. Jahrhundert der Vogelmannkult zelebriert. Dafür wurden potentielle Kandidaten auserkoren, die die Chance darauf hatten neuer Anführer zu werden. Die Ehre wurde demjenigen zuteil, der als erstes von der Steilklippe herunter in den Pazifik kletterte, zu einer kleinen 1400m entfernten Insel schwamm und dort zur Brutzeit der Hochseeschwalben das erste Ei holte und es unversehrt wieder auf die Klippe brachte.

    Auf dem Weg hier hoch stieg kurz mal das Auto von Elisa aus, nach kleiner Starthilfe durch Dirk und meine Anschiebkünste ging es dann aber doch wie geplant weiter. Der krönende Abschluss war die Promenade von Hanga Roa, wo wir ein Eis aßen und im Wasser Schildkröten beobachteten.

    Die Osterinsel ist nicht nur wegen der Moai Kultur ein absolut sehenswerter Ort. Wilde Pferde und Kühe (immer wieder auch auf der Straße), tosende Wellen, tolle Landschaften, nette Menschen und überall diese mysteriöse und mystische Atmosphäre machen die Osterinsel zu einem der spektakulärsten Orte, die wir je bereist haben. Auch wenn wir vorher gesagt haben, dass es uns die lange Anreise nicht wert wäre schließe ich nicht mehr aus, dass wir zurück kommen, ggf. im Kombination mit einem Urlaub in Chile oder Peru.

    Jetzt geht es weiter in die Südsee - auf uns wartet Tahiti in Französisch Polynesien.
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  • Zuckerburgs Yacht

    Tahiti

    9 Desember 2024, Polinesia Perancis ⋅ ⛅ 26 °C

    5 Seetage nach unserem traumhaften Tag auf der Osterinsel sind wir nun richtig in der Südsee angekommen. 2 Tage machten wir Halt auf Tahiti, der Hauptinsel des Südseestaats Französisch Polynesien. Allein hier leben von den knapp 300.000 Einwohnern circa 2/3. Den französischen Einfluss spürt man sehr schnell - neben der Sprache fühlt man sich dank Super U oder Champion Supermärkten, als wäre man auf Korsika unterwegs.

    Angelegt haben wir in der Hauptstadt Papeete und waren direkt in prominenter Gesellschaft. Wer kann schon von sich behauptet direkter Nachbar des Urlaubsdomizils von Facebook Gründer Mark Zuckerberg zu sein? Wir! Denn direkt neben uns ankerte seine Luxusyacht. Sie gilt mit einem Wert von über 300 Mio. EUR als die größte und teuerste Yacht der Welt. Und als wäre das nicht genug ankerte direkt dahinter sein XXL Versorgungsschiff, welches ihn immer begleitet. Darauf befinden sich unter anderem mehrere kleinere Boote, Jetskis und das modernste U-Boot der Welt. Er selbst war auch vor ein paar Wochen zum Surfen hier, ist mittlerweile aber schon wieder abgereist. Diese Dimensionen kann man nur schwer begreifen.

    Zuerst verschlug es uns in das wunderschöne Städtchen, dessen Stadtkern direkt in Hafennähe liegt. Wir schlenderten durch die beeindruckende Markthalle, shoppten ein paar letzte Weihnachtsgeschenke und begutachteten die weltberühmten Tahitiperlen.

    Danach gingen wir zurück zum Hafengelände und buchten spontan eine Tour zu den Highlights der Insel. Diese sieht auf der Karte aus wie zwei Kreise, die an einer Stelle einen Schnittpunkt haben. Den großen Kreis (Tahiti Nui) haben wir während unserer Tour auf der Küstenstraße 1x vollständig umrundet. Der kleinere Kreis (Tahiti Iti) ist teilweise nur über den Wasserweg erreichbar und gilt als sehr wild, authentisch und weniger touristisch. Genau am letzten Zipfel von Tahiti Iti befindet sich auch Teahupo‘o, an dem die olympischen Surfwettbewerbe 2024 ausgetragen wurden. Dieser gilt als einer der härtesten und gefährlichsten Surfspots der Welt.

    Der erste Stopp unserer Tour führte uns zur „Grottes de Mara‘a“. Der üppig bewachsene Höhleneingang wirkt wie ein Portal zu einer anderen Welt. Das Wasser nutzten einige Touristen und auch Einheimische für eine Abkühlung.

    Danach ging es weiter in einen Tropical Garden, indem viele einheimische Pflanzenarten zu bestaunen sind. Hier hätte man einen Blumenstrauß zusammenstellen können der alles übertrifft, was wir aus Deutschland kennen.

    Als nächstes ging es zu einem der drei Fa'aruma'i Waterfalls. Wir haben jetzt schon so viele Wasserfälle gesehen, dass ich meistens enttäuscht bin, wenn wir einen weiteren besuchen. Dieser war mit knapp 100m Höhe entlang der grün bewachsenen Felswand aber definitiv wieder einer der spektakuläreren. Ein weiterer Pluspunkt: ich konnte mich schön mit der Drohne austoben.

    Der letzte Stopp vor der Rückkehr nach Papeete war der Pointe Vénus. Der schwarze Sandstrand mit Blick auf die Nachbarinsel Moorea und dem Leuchtturm im Hintergrund lädt zum verweilen ein. Wir sehen viele Familien, Sportler beim Joggen oder Volleyball spielen oder kleine Gruppen, die die Nachmittagssonne genossen. Die Kinder nutzen die Gelegenheit ihre Füße ins Wasser zu strecken, ehe es mit dem Bus wieder zurück zum Schiff ging. Für uns ein sehr spannender und gelungener Tag, auch wenn wir wieder festgestellt haben, dass größere Bustouren einfach nicht unser Ding sind, da wir lieber selbstbestimmt unterwegs sind.

    Anschließend fuhren wir zurück zur Vermietstation, wobei auch der Weg dort hin ein wahres Abenteuer war (welches mir wieder ein paar graue Haare bescherte). Das Navi lotste uns über die „Ananas Route“ eine absolute Stein- und Schotterpiste, die wohl nur für 4x4 Autos gedacht ist. Wir sahen auf dem Weg nur Quads - die sicher verwundert waren, was wir mit unserem klapprigen Fiat hier verloren haben. Aber ohne diese Fahrt hätten wir das verpasst, was der Straße ihrem Namen gibt - unzählige Ananaspflanzen. Etwas, was wir alle vorher noch nicht live gesehen haben.

    Nach der Rückgabe ging es mit der Fähre wieder zurück nach Tahiti. Blauäugig gingen wir davon aus, dass die Fahrt total entspannt wird - also kaufte ich ein paar Paninis, Bier und Coke Zero. 10 Minuten später war klar, dass die Fahrt kein Zuckerschlecken wird, spätestens als die Besatzung Kotztüten verteilte. Valerie hatte richtig zu kämpfen und auch Ines wurde immer blasser. Wir waren alle froh, als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten und auf unser fahrendes Hotel zurück kehrten.

    Zwei tolle Tage auf Tahiti und Moorea liegen hinter uns. Vor uns ein weiterer Tag in französisch Polynesien, dieses Mal auf Raiatea, der zweitgrößten Insel des Landes.
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  • Moorea

    10 Desember 2024, Polinesia Perancis ⋅ ⛅ 27 °C

    Am nächsten Tag konnten wir genau das sein was am Vortag nicht ging - frei und selbstbestimmt. Denn es ging für uns gleich am Morgen um 8 Uhr mit der Fähre nach Moorea. Die Insel mit der Form einer auf dem Rücken liegenden Frau kennen einige vielleicht aus dem Disney Film Vaiana. Nach einer halben Stunde waren wir da und wurden am Hafen von einem Shuttle abgeholt, der uns zu unserem Mietwagen brachte. Bei der Abholung schüttete es aus Strömen, es sollte aber der letzte große Schauer des Tages bleiben. Auch wenn wir in der Regenzeit hier sind, haben wir absolutes Glück mit dem Wetter. Wir fuhren zu einem Hotel, bei dem es die Möglichkeit gibt Boote auszuleihen. Unser Ziel war es weiter raus in Lagune zu fahren und die bunte Unterwasserwelt zu entdecken. Leider erklärte und der Security, dass der Verleih zu hat. Also fuhren wir weiter und versuchten einen anderen Touranbieter zu finden. Nach weiteren geschlossenen Türen entschlossen wir uns erstmal an einen der wenigen öffentlichen Strände zu fahren. Dort angekommen klapperte ich noch ein paar weitere benachbarte Anbieter ab. Dann hieß es, dass wir doch ein Boot bekommen, weniger später war aber klar, dass es wohl zu windig sei und nun doch kein Verleih möglich sei. Wir gaben die Suche dann auf und genossen die nächsten Stunden am Strand. Abwechselnd gingen Ines und ich schnorcheln, während die Kinder plantschten und spielten. Man musste keine 30m hinausschwimmen und fand sich im absoluten Korallenparadies wieder. Bunte Korallen, exotische Fische, ein paar kleine Nemos und unzählige Seegurken waren absolut faszinierend zu beobachten. Ines hatte besonders viel Glück und hat sogar einen Riffhai gesehen. Selbst Lara war so fasziniert, dass sie dann selbst mit Taucherbrille unterwegs war und sich das Spektakel angeschaut hat. Wir hatten eine richtig tolle Zeit und waren froh, dass wir auch ohne Tour oder Boot diese Erfahrung machen konnten. Als krönender Abschluss fuhren wir anschließend noch zu einem sehr schönen Aussichtspunkt ins Landesinnere. Von dort hatte man einen fantastischen Blick auf die grünen Berge und die im Hintergrund türkis strahlende Lagune. Die Fahrt versüßten wir uns mit einer Obst-Bowl - die Mango war der absolute Hammer!Baca selengkapnya

  • Uturoa

    11 Desember 2024, Polinesia Perancis ⋅ 🌧 24 °C

    Den Vorsatz ein bisschen gelassener zu werden habe ich definitiv befolgt. Als wir zum Frühstück gelaufen sind hat sich hinter den Fenstern das gezeigt, was sich schon in der Wettervorhersage abzeichnete: Regen, Regen und noch viel mehr Regen. Da in dieser Region der Erde aktuell Regenzeit ist, war das aber auch nicht anders zu erwarten. Es gäbe auf der Insel viele Tourangebote: Schnorcheltrips, Fahrten auf die Nachbarinseln, der Besuch einer Vanille-Plantage und einiges mehr. Hätten wir (und vor allem die Kinder) bei diesem Wetter Spaß auf solch einen Ausflug? Definitiv nicht! Also gab es für uns ein ausgiebiges Frühstück, einen Besuch im Piratenzimmer, für Ines eine Runde Sport und anschließend ein entspanntes Mittagessen. Der Regenradar zeigte an, dass zwischen 14 und 15 Uhr ein Zeitfenster kommt, in dem sich der Niederschlag in Grenzen hält. Gemeinsam mit Eric, Linda und Leni gingen wir von Bord und schlenderten ganz gemütlich durch die Straßen von Uturoa. Und was macht man, wenn es dann doch wieder kräftiger regnet? Im Supermarkt Süßigkeiten, Bier und Vodkamix kaufen und das beste draus machen. Mit guter Laune ging es nach kurzer Stärkung weiter durch die kleinen Geschäfte. Die Kinder hatten ihren Spaß beim auschecken der Kleider, wie beim shoppen von Souvenirs. Anschließend sind wir im Regen wieder zum Schiff gelaufen.
    Haben wir etwas verpasst, weil wir keine Tour gemacht haben? Vielleicht.
    Ist es uns egal, weil wir einen schönen und sehr lustigen Tag hatten und die Kinder glücklich waren? Auf alle Fälle!

    Unsere Reise geht nun weiter ins nächste Südseeparadies, Cook Inseln. Eigentlich sollten wir nach Rarotonga (der Hauptinsel) fahren, da dort aber 5m hohe Wellen erwartet werden und so das Tendern nicht möglich sein wird, können wir den Hafen leider nicht ansteuern. AIDA hat jedoch eine Alternative aus dem Hut gezaubert, die ihresgleichen sucht. Es geht stattdessen zur auch zu den Cool Inseln gehörenden Insel Aitutaki. Wir wussten bis vor zwei Tagen nicht, dass es diese Insel gibt. Die Bilder auf Google haben uns aber schon jetzt umgehauen. Da auf der Insel nur 1500 Menschen leben erwarten wir, dass es etwas chaotisch wird, wenn 2000 Gäste von Bord gehen und alle etwas erleben wollen. Da das Wetter deutlich besser werden soll haben wir gemeinsam mit Eric, Linda und Leni die letzen Plätze bei einem Touranbieter für einen Boots- und Schnorchelausflug ergattert und sind schon jetzt gespannt, was uns erwartet.
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  • Aitutaki

    13 Desember 2024, Kepulauan Cook ⋅ 🌧 26 °C

    Aitu - wie bitte???
    Als unser Kapitän verkündete, dass wir statt Rarotonga aufgrund eines Unwetters das ebenfalls zu den Cookinseln gehörende Atoll Aitutaki anfahren, hatten wir erstmal nur Fragezeichen im Kopf. Als wir nach dem Landgang beim Anstehen zum Tenderboot von Kopf bis Fuß von einem Regenschauer durchnässt wurden und trotzdem aus dem grinsen und lachen nicht mehr herauskamen wussten wir schließlich, dass wir DAS Südseeparadies schlechthin erkunden durften.

    Aitutaki ist ein Atoll, welches durch ein die Insel umschließendes Korallenriff vom offenen Pazifik abgetrennt ist. Darin befinden sich neben der Hauptinsel 14 weitere kleine, unbewohnte Inseln (Motus genannt) und natürlich die türkis-blau strahlende Lagune. Doch es ist nicht irgendeine Lagune. Sie gilt als die schönste Lagune der Welt. Auf der Hauptinsel selbst leben 1.800 der ca. 19.000 Cook Insulaner. Unsere Skepsis war groß wie sich 1.800 Einwohner mit einem Vorlauf von 3 Tagen auf 2.000 abenteuerlustige Passagiere vorbereiten wollen. Auch für die Crew ist dies ein ganz besonderes Abenteuer, da hier noch nie ein AIDA Schiff war. Da wir erahnten, dass viele Gäste händeringend nach einer Tour in die Lagune suchten, recherchierten auch wir nach geeigneten Touranbietern. Gemeinsam mit Eric, Linda und Leni buchten wir die letzten Plätze auf einem Katamaran inkl. BBQ Lunch.

    Los ging es früh um halb 9 mit dem Tenderboot in Richtung Anlegestelle. Begrüßt wurden wir wieder mit Ukulele und landestypischen Gesängen. Mit einem offenen Bus ging es dann zum Katamaran. Schon von Land aus sah das kristallklare, türkis leuchtende Wasser surreal schön aus. Als wir an Bord gingen, fühlten wir uns sofort wohl. Der Katamaran war nagelneu, super ausgestattet und die Besatzung war so gastfreundlich, wie man es in Deutschland selten erlebt. Auch für Livemusik während der Fahrt wurde gesorgt. Von „Somewhere over the Rainbow“ über ABBA bis „Take me home, country roads“ war alles dabei, was das Mitsing-Herz begehrt. Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen war das Bier, welches an Bord verkauft wurde - Speights aus Neuseeland, mein absolutes Lieblingsbier als ich 2010 für 8 Monate dort unterwegs war.

    Während der Tour durchquerten wir die Lagune und machten Stopps auf 3 Motus. Wir kamen schon während der Fahrt aus dem Fotos machen, staunen, genießen und glücklich sein nicht mehr raus. Unseren ersten Stopp nutzen wir zum Baden am weißen Sandstrand. Hinter uns die Palmen bewachsene Insel, vor uns die paradiesische Lagune. Die Kinder sammelten Muscheln und Kokosnüsse, wir rannten ins Wasser und genossen die Abkühlung. Danach ging es weiter zur nächsten Motu. Hier zeigte uns der Guide wie eine Kokosnuss geöffnet wird und machte mit uns eine Mini-Wanderung durch den tropischen Regenwald. Unseren Kindern war das alles egal. Denn als wir die Insel betraten sahen wir, dass sich fast alle Muscheln bewegten. Denn in ihnen lebten kleine Krebse, die überall quer über die Insel liefen. Die Kinder bauten kurzerhand aus einer leeren Kokosnuss ein Häuschen und sammelten mithilfe von Blättern so viele Krebse ein, wie sie finden konnten. Es war so schön zu sehen, wie begeistert sie die Natur hier entdeckten und kennenlernten.
    Danach ging es wieder auf unseren Katamaran, auf dem ein fantastisches Buffet wartete. Nationale Spezialitäten, tropische Früchte und das frischeste und leckerste Thunfisch-Steak das wir je gegessen haben, übertrafen alle Erwartungen.
    Der letzte Stopp war die bekannteste der unbewohnten Inseln des Aitutaki Atolls, One Foot Island. Die Insel verdankt ihren Namen einer Legende, bei der ein Fischer seinen Sohn vor den Kriegern seines Chiefs rettete, indem er in seinen Fußspuren lief. Die kleine Koralleninsel wurde bereits mehrfach als bester Strand Ozeaniens ausgezeichnet. Hier erreichte das Südsee-Feeling seinen absoluten Höhepunkt. Unterwasser konnten wir dann noch eine Giant Claim, also eine Riesenmuschel, sichten. Diese können bis zu 250kg schwer werden. Am Strand saugten wir einfach nur die Atmosphäre auf. Ich nutzte natürlich auch wieder die Gelegenheit die Drohne los zu schicken. Auch wenn ich zwischendurch echt Puls hatte, dass die Drohne sich bei dem Wind nicht wieder zurück kämpft, war es das Risiko definitiv wert!
    An Bord des Schiffs erlebten wir dann wieder eine dieser Szenen, die ich auf diese Weltreise so liebe. Wir fragten eine der Kellnerinnen, ob sie uns die 1 und 2 Dollar Münze von den Cookinseln zeigen könne. Die eine ist nämlich dreieckig, die andere wie eine Blumenblüte geformt. Voller Begeisterung wollten wir sie gegen USD eintauschen. Da sie dies in der offiziellen Kasse aber nicht akzeptieren holte sie kurzerhand ihr privates Portemonnaie heraus und schenke uns und auch Eric und Linda jeweils eine 1 und eine 2 Dollar Münze. Wir bestanden am Ende darauf, dass sie unser Trinkgeld akzeptiert. Und sie war am Ende total glücklich und dankbar. Ebenso wie wir.
    Danach ging es zurück an Land und mit dem Bus zurück zum Schiff. Auf dem Weg sahen wir immer wieder riesige Krabben in den Gärten und am Rand der Straße, die schnell in ihre Erdlöcher fliehen, sobald sich jemand ihnen nährt.
    Nach einem kleinen Spaziergang zum Souvenirshop und einer Runde auf dem Spielplatz ging es im strömenden Regen zurück aufs Schiff.
    Es war wieder einer dieser Tage, der perfekter nicht hätte sein können. Bisher habe ich in Sachen Südsee immer von meinem Besuch auf den Fiji-Inseln geschwärmt. Ab sofort schwärmen wir alle gemeinsam von unserem Tag auf Atutaki und der schönsten Lagune der Welt.

    Als nächstes folgen 5 Seetage und der Sprung über die Datumsgrenze. Für uns wird dieses Jahr der 14.12 entfallen, da wir um 24 Uhr direkt vom 13.12. in den 15.12. springen. Danach sind wir der deutschen Zeit voraus und gehen in großen Schritten in Richtung Weihnachten in Neuseeland. Aber vorher steht in Auckland als nächstes großes Highlight noch Vallis 3. Geburtstag an.
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  • Auckland

    19 Desember 2024, Selandia Baru ⋅ ⛅ 18 °C

    Der Weg von den Cookinseln nach Neuseeland war beschwerlicher als gedacht und erhofft. Nach 3 entspannten Seetagen folgte gestern ein Horrortag. Übersetzt bedeutet das: 10m hohe Wellen und Windgeschwindigkeiten von bis zu 150km/h. Schon während der Nacht kamen wir nicht zu Ruhe und wurden ordentlich durchgeschaukelt. Um 7 Uhr meldete sich dann der Kapitän, sagte sämtliche Aktivitäten an Bord ab und verordnete Kabinenzeit (natürlich nicht verpflichtend). Wir haben es glücklicherweise ganz gut überstanden, auf eine Wiederholung verzichten wir trotzdem gerne.

    Heute früh erreichten wir bei strahlend blauem Himmel die 1,3 Mio. Einwohner Metropole Auckland auf der Nordinsel Neuseelands. Und das an einem ganz besonderen Tag, denn unsere kleine Valerie wird heute 3 Jahre alt. Das wurde direkt zum Frühstück gebührend mit Torte, Geschenken und Freunden gefeiert.

    Danach ging es an Land. Es fühlte sich ein wenig wie nach Hause kommen an. Für mich ist es bereits das 5. Mal hier, für Ines das 2. Mal. Es ist ein tolles Gefühl endlich mal ohne diesen großen Druck alle wichtigen Highlights abklappern zu müssen von Bord zu gehen. Und da heute Valeries großer Tag ist, begannen wir den Tag mit einem Besuch im Zoo. Wir starteten bei den afrikanischen Tieren, die wir hoffentlich auch noch auf dieser Reise in freier Wildbahn erleben können. Aber das größte Highlight war natürlich das Kiwi-Haus. Hier hat man in abgedunkelter Atmosphäre die Möglichkeit die nachtaktiven Laufvögel zu beobachten, wenn man denn Glück hat. Wie bestellt zeigte sich nach kurzer Zeit direkt vor uns einer, der aufgeweckt im Boden wühlte und Würmer suchte. Für die Kinder besonders schön, da sie jetzt auch wissen wie das Kuscheltiergeschenk von Onkel Flo in echt aussieht.

    Nachdem wir alle Wege und Gehege abgeklappert und uns gut im Restaurant gestärkt haben ging es weiter mit dem Uber zum Mount Eden. Dieser erloschene Vulkankrater ist schon allein ein absolutes Highlight und einer meiner Lieblingsorte in der Stadt. Zudem bietet er einen tollen Blick auf die Skyline und das Meer.

    Anschließend ging es wieder in die Stadt. Eric und Linda haben einen coolen Sportladen mit fetten Rabatten entdeckt, in dem wir unsere Sportausrüstung noch etwas erweiterten. Was aber natürlich zu jedem Auckland Besuch gehört, ist der Sky Tower. Dieser ist mit 328m das zweithöchste freistehende Gebäude der südlichen Hemisphäre. Die letzten Tage hatten wir schon an Bord immer mal wieder gewitzelt, dass doch ein Sprung vom Turm (Skyjump) oder ein Spaziergang auf dem oberen Ring (Skywalk) eine coole Sache wäre. Ersteres habe ich schon 2 Mal fast gemacht. Als ich heute am Schalter gesagt bekomme, dass der letzte Sprung in 15 Minuten ist und der Slot noch frei ist wusste ich, dass heute aller guten Dinge 3 sind. Linda und Ines wollten eigentlich den Skywalk machen, leider war hier aber nichts mehr frei.

    Während Ines mit Eric, Linda, Leni und unseren Kindern nach oben fuhr, wurde ich fertig gemacht und fuhr dann alleine in den 53. Stock. Dann ging alles recht schnell und ich stand auf der Schwelle ins Leere, vor mir in weiter Entfernung der Hafen und unser mickrig wirkendes AIDA Schiff. Unter mir ganz lange nichts. Dann hieß es 3, 2, 1, GO! Es war echt ein geiles Erlebnis! Und ich bin froh es endlich gemacht zu haben! Dann ging es wieder hoch zur Aussichtsplattform und nach dem Genießen der Aussicht mit allen wieder nach unten. Wir schlenderten anschließend noch durch die Queen Str., bis wir schließlich wieder am Hafen angekommen sind.

    Alles in allem ein sehr gelungener Tag und ein toller Start in unsere neuseeländische Woche. Morgen geht’s direkt weiter in Tauranga. Auch dieser Ort ist uns in extrem guter Erinnerung geblieben.
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  • Tauranga / Mt. Maunganui

    20 Desember 2024, Selandia Baru ⋅ ☀️ 20 °C

    Der zweite Tag in Neuseeland liegt hinter uns. Und auch hier wurde ich wieder daran erinnert, warum mir dieses Land in so guter Erinnerung geblieben ist.
    Am Morgen ließen wir es ruhig angehen und stärkten uns für das, was wir heute vor hatten. Unser Tagesziel haben wir schon auf dem Weg zum Frühstück aus dem Fenster gesehen - Mount Maunganui. Der von den Kiwis einfach nur kurz als „The Mount“ bezeichnete inaktive Vulkan ist gleichzeitig auch der Namensgeber des kleinen Vororts von Tauranga, der sich auf der Halbinsel erstreckt, an der wir angelegt haben.
    Schon bevor es richtig los ging legten wir einige Meter zurück. Mein optimistisches „das sind ja bis zum Fuße des Bergs nur 200 Meter“ wandelte sich 20 Minuten später zu einem „auf dem Rückweg nehmen wir aber einen Uber“. Begleitet wurden wir auf unserem gesamten Weg von der Sonne und einer frischen Brise. Auch hier sind wir nicht zum ersten Mal. Die Aussicht von oben ist für uns Ansporn genug die Mühe auf sich zu nehmen empor zu steigen. Im Vergleich zum letzten Mal haben wir mit Valerie ein zusätzliches 13kg Paket, welches keine Lust hatte selbst zu laufen. Während Ines unsere schweren Rucksack schleppte hatte ich Valli, die alle paar Meter immer mal wieder auf meinem Arm zum besten gab, wie anstrengend das doch sei. Lara hat richtig durchgezogen und ist den gesamten Weg (zum Berg, auf den Berg, runter vom Berg, zum Strand, durch die Stadt, zurück zum Schiff) alleine gelaufen - und das war selbst für uns eine anstrengende Tour.
    Als wir oben ankamen genossen wir die Aussicht und waren einfach nur glücklich wieder hier zu stehen. Immer wieder treffen wir Bekannte vom Schiff und kommen ins Gespräch. Einer unserer Fitnesstrainer gab uns dann eine Empfehlung für einen der vielen Wege nach unten - Volltreffer. Die Aussicht auf der anderen Seite des Bergs war grandios. Dies dachte sich auch ein lokaler Maler, der seelenruhig ein Bild von der atemberaubenden Aussicht malte. Wir kamen mit Chris ins Gespräch, der in Mount Maunganui zu Hause ist und in Auckland ein Atelier betreibt. Ines und ich schauten uns an und hatten den gleichen Gedanken, das Bild wollen wir haben. Wir wurden uns schnell einig. Fertig gemalt, getrocknet und gut verpackt brachte Chris das Kunstwerk am Nachmittag zum Hafen. Wir freuen uns jetzt schon aufs Aufhängen und zu Hause in Erinnerungen schwelgen.

    Wieder auf Meereslevel angekommen waren wir ordentlich platt und machten es uns in einem netten kleinen Café an der Strandpromenade gemütlich. Für Ines gabs Ei Benedikt mit Lachs ich genoss ein erfrischendes Speights.

    Danach ging es zum Strand. Während wir Ausschau nach Pinguinen hielten (dieses Mal haben wir leider keine gesehen), sammelten die Kinder Dekoration für die Sandburg. Direkt hinter dem Strand beobachteten wir Kinder auf einem Hügel beim weihnachtlichen Schlittenfahren. Wie das geht? Mit viel Kreativität. Statt Schnee gibt es einen steilen Rasenhügel. Statt einem Schlitten einen Pappkarton. Das Ergebnis: Spaß ohne Ende. Lara fand die Idee voll cool und will das direkt zu Hause selbst ausprobieren.
    Vorbei an den vielen Luxusvillen der Stadt und einer sehr schönen Einkaufspassage ging es dann zurück zum Schiff, um mit unserem Bild, tollen Erinnerungen und der Gewissheit, dass wir wieder kommen werden weiter zu ziehen.
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  • White Island - eine aktive Vulkaninsel auf dem Weg nach Napier

    Napier

    21 Desember 2024, Selandia Baru ⋅ ☁️ 21 °C

    Halbzeit. Und das in doppelter Hinsicht. Heute ist Tag 58 unserer Weltreise, wir „feiern“ also Bergfest. Auch in Neuseeland haben wir mit Napier jetzt die Hälfte aller Häfen absolviert. Auf der einen Seite ein komisches Gefühl, dass es ab jetzt wieder zurück geht. Andererseits haben wir schon jetzt nach der Hälfte der Reise so viele tolle Orte gesehen und Erinnerungen geschaffen, die wir nie wieder vergessen werden. Und mit Australien und Afrika stehen noch zwei für uns völlig neue und unbekannte Kontinente auf dem Programm.
    Heute aber war der Fokus erstmal auf Napier, der Art Déco Hauptstadt der Welt. Die Stadt wurde 1931 durch ein Erdbeben zu großen Teilen zerstört. Da zu dieser Zeit der Art Déco Stil als modern galt, entschied man sich die Innenstadt vorherrschend in diesem Erscheinungsbild wieder aufzubauen.
    Da wir erst 13 Uhr anlegten genossen wir einen ruhigen und entspannten Vormittag. Nach dem Mittagessen gingen wir gemeinsam mit Eric, Linda und Leni von Bord und erkundeten die Stadt zu Fuß. Wir schlenderten entlang der Promenade und durch die Innenstadt. Gerade als wir unseren bestellten Latte to Go erhalten haben wurde es düster. Im Café gingen alle Lichter aus. In allen anderen Läden auch. Nicht nur in Napier, sondern in der gesamten Region (bis ins 215km entfernte Gisborne). Erst dachten wir: klassischer Stromausfall. Wird maximal 2 Minuten dauern. Doch dem war nicht so. Der Blitzeinschlag in eine Stromleitung legte die Elektrizität für mehrere Stunden lahm. Es ging nichts mehr, kein Licht, keine Bezahlvorgänge in den Läden, keine Ampeln,…
    In solchen Momenten merkt man erstmal wie abhängig unser tägliches Leben von solchen banalen Dingen wie Strom ist. Zum Glück hatten wir schon unseren Kaffee. Wir schlenderten weiter und genossen die Ruhe. Während die Kinder auf dem Spielplatz unterwegs waren kam die Idee auf den Nachmittag auf einem Weingut ausklingen zu lassen. 15 Minuten später waren wir dort - aber leider ging auch hier ohne Strom nichts. Wir genossen trotzdem ein wenig die schöne Atmosphäre und machten uns anschließend wieder auf in Richtung Schiff.

    Nächster Halt - Wellington!
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  • Wellington

    22 Desember 2024, Selandia Baru ⋅ 🌬 17 °C

    What a day in Windy Welly - hier in Neuseeland zeigt sich mehr und mehr: auch die Tage ohne großen Plan sind am Ende immer sehr schön. In unserer mittlerweile eingespielten Landgang-Crew sind wir nach dem Frühstück losgezogen und fanden uns nach kurzer Shuttle-Fahrt direkt vorm Regierungsgebäude wieder. Der nach seinem Erscheinungsbild benannte Beehive (=Bienenkorb) wurde erst vor einigen Monaten Schauplatz eines eindrucksvollen Protests. Als im Parlament über ein Gesetz debattiert wurde, das die Rechte der neuseeländischen Ureinwohner einschränken sollte, drückte die Māori Partei ihren Widerstand auf ganz besondere Art und Weise aus: Beim geschlossenen Haka (der traditionelle Kriegstanz der Māori) wurde von der Parteivorsitzenden der Gesetzesentwurf zerrissen und auf den Boden geworfen.

    Vorbei an der Backbencher-Bar, in der sich traditionell die Abgeordneten nach Sitzungen ein paar Kaltgetränke genehmigen ging es zur Old St. Pauls Church. Diese kleine Holzkirche versteckt sich inmitten der neuseeländischen Hauptstadt am Rande einiger internationaler Botschaften. In der Kirche war alles weihnachtlich und festlich geschmückt, sodass auch die Kinder auf ihre Kosten kamen.
    Danach ging es weiter zur wohl größten Attraktion der Stadt, dem Cable Car. Die rote Standseilbahn verbindet ein höher gelegenes Stadtviertel mit der Haupteinkaufsstraße der Stadt, Lambton Quay. Oben angekommen machten wir erstmal das klassischste und wohl häufigste Touri Foto in Wellington. Die Skyline mit der gerade einfahrenden Bahn im Vordergrund. Die neben mir stehenden älteren Herrschaften warteten schon minutenlang mit dem hochgehaltenen Handy auf den richtigen Moment. Lässig wollte ich das Handy kurz vorher zücken und hätte diesen Moment fast verpasst💩

    Direkt neben der Bergstation befindet sich der Eingang in die botanischen Gärten. Das große „Playground - 5min“ Zeichen nahmen wir zum Anlass den schön bewachsenen Wegen nach unten zu folgen und eine kleine Spielpause einzulegen. Zumindest für Leni und Lara, Valli hat gemütlich im Wagen gepennt. Blöd nur, dass wir den Weg auch wieder nach oben mussten und die Kinder nicht mehr laufen wollten. Mit zwei Kindern im Wagen war der steile Rückweg zum Cable Car ein saftiges Workout.

    Nachdem wir wieder unten angekommen sind meldeten sich die Mägen. Direkt an der Cuba Street fanden wir ein richtig gutes japanisches Restaurant. Sushi konnte man sich selbst nehmen und zusammenstellen. Zudem gab es richtig leckere Bento Boxen als Hauptgerichte. Wir entschieden uns einfach für beides. Richtig, richtig lecker! Aber etwas weniger hätte es auch getan.

    Unser anschließender Verdauungsspaziergang führte uns durch die belebte Cuba Street mit ihren vielen coolen Läden, Straßenkünstlern und dem Eimer Springbrunnen, der unserer Meinung nach nicht mehr soooo gut funktioniert.

    Danach wollten wir unbedingt nochmal in „The Warehouse“ - ein Laden, in dem es gefühlt alles gibt (auch viele Dinge, die kein Mensch braucht). Ohne Einkaufszettel gingen wir rein. Mit Klamotten für die Kinder, Knete, Einhorn Lippenpflege Stiften, Gummibärchen, Keksen und zwei Lego-ähnlichen Bausets für Erwachsene und jeder Menge guter Laune gingen wir wieder raus.

    Der Weg zum Shuttle führte uns an der Waterfront vorbei am Te Papa Museum und einem weiteren schönsten Spielplatz geradewegs zu einem Lokal mit gemütlichen Loungemöbeln im Außenbereich. Da aus Napier aufgrund des Stromausfalls noch die Weinverkostung ausstand, gönnten wir uns hier ein Fläschen und genossen die Atmosphäre und den schönen Abend.

    Auf dem Schiff angekommen zählte die Uhr 19.000 Schritte, die wir auch alle in den Knochen merkten. Nach einem kurzen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt am Pooldeck fielen wir ins Bett und sind schon jetzt gespannt, was uns morgen auf der Südinsel in Picton und Umgebung erwartet.
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  • Picton

    23 Desember 2024, Selandia Baru ⋅ ☁️ 22 °C

    Nach einer tollen Zeit auf der Nordinsel Neuseelands sind wir nun auf der Südinsel für unsere letzten beiden Häfen im Land der langen weißen Wolke angekommen. Das kleine verschlafene Hafenstädtchen Picton liegt inmitten der Marlborough Sounds versteckt zwischen üppigen von Regenwald bedeckten Hügeln. Bisher kannten wir diesen Ort nur als Ableger für die Fähre nach Wellington. Heute sollten wir nochmal eine ganz neue Facette der Stadt kennenlernen.

    Zuerst ging es aber mit dem Mietwagen ins Landesinnere. Vorbei an den endlosen Weinbergen fuhren wir zum Lake Rotoiti. Dieses Ziel haben wir aber nicht zufällig gewählt. Ines Bruder Flo war während seiner Zeit in Neuseeland hier und hat auf dem Steg ein Bild gemacht, auf dem er an der letzten Kante einen 1A Handstand hingelegt hat. Als wir bei der Planung unserer Weltreise gesehen haben, dass es von Picton aus „nur“ 1,5h Fahrt bis zum See sind war schnell klar, dass wir her kommen. Wir hielten diesen besonderen Moment gebührend fest, natürlich mit Ines im Handstand (mit etwas Hilfe).

    Der See war gut besucht, viele Kiwis (die Menschen, nicht die Vögel. Und nein, auch nicht die Früchte) machten heute einen vorweihnachtlichen Ausflug mit dem eigenen Boot oder zauberten ein üppiges Barbecue für die ganze Familie am Steinstrand. Im Wasser tummelten sich unzählige Aale, die alles andere als scheu waren.

    Danach hatten wir (und vor allem die Kinder) Hunger. Wir wollten uns auf dem Rückweg eine schöne Winery in oder bei der Stadt Blenheim zum einkehren suchen. Vorher wollte ich noch einen kurzen Stopp einlegen, um mit der Drohne über die schier endlosen Weinberge zu fliegen. Blinker gesetzt. Links rangefahren. Ausgestiegen. Kofferraum geöffnet. WO IST DIE DROHNE? Nach mehrmaligem Durchsuchen des Autos kein Erfolg. Der Hunger war (zumindest bei mir) verflogen. Die einzige Hoffnung war, dass sie noch irgendwo bei der Vermietstation liegt. Wir änderten also unsere Pläne und fuhren zurück nach Picton. Dort angekommen die pure Erleichterung. Ich hatte den Koffer (ebenso wie meinen internationalen Führerschein) dort liegen gelassen.

    Danach war der Hunger wieder groß und wir nutzen die Gelegenheit das kleine Örtchen Picton zu erkunden. Schon die Promenade mit einem XXL Spielplatz war traumhaft schön. Noch einer verspäteten Mittagspause schlenderten wir noch etwas durch die überschaubaren Gassen und ließen den Nachmittag auf dem Spielplatz ausklingen. Die kleinen Kinder kletterten und tobten herum. Das große Kind strahlte und flog die verloren geglaubte Drohne über die Bucht.

    Kaum zu glauben, dass morgen Weihnachten ist. Ich bin gespannt, ob wir auf der Zielgerade doch noch in Weihnachtsstimmung kommen. Spätestens hoffentlich gegen 18 Uhr, wenn der Weihnachtsmann die Geschenke an die Kinder verteilt. Aber davor steht noch unser letzter Landgang in NZ an - Lyttelton / Christchurch.
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