- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 87
- Friday, January 17, 2025 at 7:00 PM
- ☁️ 26 °C
- Altitude: 3 m
RéunionPort Réunion Est20°55’58” S 55°19’3” E
Réunion

Wir sind zurück in der EU, zumindest für einen Tag. Das im indischen Ozean liegende französische Übersee-Département zählt knapp 885.000 Einwohner. Skurriler Fun-Fact: aufgrund der Lage in der Zeitzone MEZ +3 war Réunion am 1. Januar 2002 der erste Punkt der Erde an dem offiziell mit dem Euro bezahlt werden konnte.
Wir hatten mal wieder einen Mietwagen, den wir fußläufig nach dem Verlassen des Hafengeländes abholen konnten. Das wohl größte Wahrzeichen der Insel ist der aktive, zu Fuß erkletterbare Vulkan „Piton de la Fournaise“. Da ein Besuch aber mit einer langen und extrem kurvenreichen Fahrt verbunden gewesen wäre haben wir uns dafür entschieden in eine andere Ecke der Insel zu fahren.
Unser Ziel war das kleine Bergdorf Salazie im gleichnamigen Talkessel im Inland der Insel. Auf dem Weg haben wir uns ein paar Sehenswürdigkeiten rausgesucht, die wir nach und nach abfahren wollten. Den Anfang machten die Niagara Wasserfälle. Ich habe schon vor vielen Jahren in Neuseeland meine Erfahrungen mit Namensvettern des berühmten großen Bruders zwischen Kanada und der USA gemacht. Die in Neuseeland befindlichen Niagarafälle waren unspektakulärer als die Ilm am Wehr in Taubach. Also habe ich auch hier die Erwartungen schon vorab gering gehalten. Und dann waren wir doch sehr verwundert, was wir zu Gesicht bekamen, als wir den Schildern bis zum Parkplatz folgten: nichts. Rein gar nichts. Die Wochen vorher waren wohl zu trocken, obwohl Réunion als einer der niederschlagsreichsten Orte der Welt gilt.
Danach ging es weiter in Richtung Salazie, in dessen Nähe weitere Wasserfälle (so hofften wir zumindest) auf uns warteten. Unser nächster Versuch waren die Cascade du Voile de la Mariée. Und diese waren wirklich schön. An den grünen Hängen schossen gleich mehrere Wasserfälle in die Tiefe - ein tolles Bild, welches ich natürlich auch wieder mit Drohne festhalten wollte. Und das auch tat. Leider war die Funkverbindung nicht sehr stabil. Und dann kam noch mein Übermut dazu. Das Ergebnis war eine Drohne, die rückwärts fliegend in einen Baum geflogen ist und im Regenwald verschwand. Ein Fünkchen Hoffnung keimte auf als ich sah, dass die Drohne noch erreichbar war und ein GPS Signal sendete. Was folgte war eine nicht sehr vernünftige Kletter- und Suchaktion. Ergebnis: Drohne ist wieder da und scheint auch den Absturz gut überstanden zu haben. Zudem bei mir einige kleinere Blessuren an Armen, Beinen und Rücken sowie die Einsicht, dass es das Risiko eigentlich nicht wert war. Auch mit unseren 32 Jahren ist so eine Reise um die Welt sehr lehrreich 🥴
Danach brauchten wir erstmal eine Pause und kehrten in einem Restaurant ein, welches wir schon auf dem Hinweg gesehen haben. Umgeben von einer fantastischen Kulisse taten wir das, was wir gerne mal machen. Etwas einheimisches bestellen und sich überraschen lassen. Am Ende gab es eine Entenkeule mit einer dunklen Vanillesauce und ein Hühnergericht, bei dem das Fleisch an Knochenreste erinnerte, die man in einer Suppe auskocht. Ersteres zwar etwas eigenartig aber sehr lecker, letzteres eher nicht unser Geschmack. Dafür war der Nachtisch und der Virgin Mojito extrem gut.
Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang fuhren wir wieder zurück an die Küste in den kleinen Ort St. Denis und erkundeten einen der vielen bunt verzierten hinduistischen Tempel. Danach ging es wieder zurück nach Le Port. Bevor wir den Wagen zurück gaben schlenderten wir noch etwas durch die Läden, in denen es unfassbar viel Ramsch gab.
Mit gemischten Gefühlen ging es zurück aufs Schiff. Einerseits froh, dass die Drohne wieder da ist und nichts schlimmeres passiert ist. Andererseits mit etwas Wehmut, dass wir nur so wenig von dieser sehr schönen Insel gesehen haben.Read more