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  • Day 2

    Gibraltar, 03.03.2020

    March 4, 2020 in Gibraltar ⋅ ☀️ 14 °C

    Unser heutiger Morgen fing um 6 Uhr nicht nur sehr früh, sondern auch sehr sportlich an. Als wir fertig gepackt vor unserem Hostel standen, habe ich bemerkt, dass ich die Strecke zur Busstation falsch geplant hatte und wir viel länger als gedacht dort hin benötigen würden. Mit Koffer in der Hand und Rucksäcke auf dem Rücken rannten Linda und ich deshalb so schnell wir konnten die zwei Kilometer quer durch die Stadt zum Bus. Glücklicherweise erwischten wir diesen gerade noch, auch wenn der Busfahrer, der gerade schon am Ausparken war, wenig begeistert schaute, als wir komplett nassgeschwitzt und heftig keuchend angerannt kamen.
    Trotz allem erreichten wir drei Stunden später die spanische Grenzstadt La Linea de la Conception. Von dort aus machten wir uns direkt auf den zwei Kilometer langen Weg zur Grenzüberquerung. Nach einer kurzen Passkontrolle standen wir dann plötzlich in Großbritannien, ähh nein, in Gibraltar. Gibraltar ist ein britisches Überseegebiet, mit eigener Flagge, der Währung Pfund und britischem Englisch als Hauptsprache. Schon direkt hinter der Grenze fühlten wir uns wirklich wie nach England versetzt, als an jeder Ecke rote Telefonzellen, rote Briefkästen sowie englische Straßennamen auftauchten und große rote Doppeldeckerbusse an uns vorbeifuhren.
    Danach ging es einmal quer durch das Stadtzentrum und danach immer weiter über kurvige, ziemlich verlassene Straßen mit gigantischer Aussicht auf das Meer. So durchquerten wir den etwa 5 Kilometer langen Staat zu Fuß bis zu dessen Ende, das mit einem schönen rot-weiß gestreiften Leuchtturm markiert wurde. Von diesem sogenannten "Europa Point" konnten wir über die "Straße von Gibraltar" bis auf das nur noch 14 Kilometer entfernte Afrika im Horizont schauen - ein einmaliger Ausblick.
    Mit einem Cable Car (Seilbahn) ging es danach hoch auf den etwa 400 Meter hohen Fels von Gibraltar, der einen großen Teil des nur 6,5 Quadratkilometer umfassenden Staats einnimmt. Bis zum frühen Abend wanderten wir nun quer über den Berg, der berühmt ist für die einzige, freilebende Affenherde Europas, die aus etwa 250 Berberaffen besteht. Schon direkt beim Aussteigen aus der Gondel konnten wir einige der niedlichen Tiere entdecken. Obwohl - niedliche Tiere? Frech wäre wohl treffender. Während einer Fotopause schlich sich nämlich einer der Affen an und griff nach meinem zwischen meinen Beinen abgestellten Rucksack. Sofort packte auch ich einen Riemen und zog zurück. Der Affe war allerdings nicht bereit, meinen Rucksack loszulassen und machte Anzeichen, mich zu beißen. Vor Schreck ließ ich meinen Rucksack kurz los, rannte dem Affen aber sofort hinterher und konnte ihm meinen Rucksack wieder entreißen. Ab da wurde mein Rucksack nicht mehr aus dem Augen gelassen!
    Die Wanderung über den Fels stellte sich auch neben den Affen als sehr lohnenswert heraus. Von dem höchsten Punkt des Felsens ging es unglaublich viele, in den Fels geschlagene Stufen hinunter sowie zahlreiche Höhenmeter auf und ab, die Aussicht blieb dabei dauerhaft wunderschön. Unterwegs konnten wir eine toll beleuchtete Tropfsteinhöhle erkunden und eine lange Brücke in schwindelerregender Höhe überqueren.
    Völlig erschöpft erreichten wir am Abend nach über 25 Kilometer und ganzen 35.000 Schritten wieder unser Hostel zurück in La Linea de la Conception. Nach einer kurzen Pause schaffte ich es noch kurz den Stadtstrand anzuschauen, während Linda keinen Meter mehr laufen wollte und schon nach wenigen Minuten eingeschlafen war. Danach streikten allerdings auch meine Beine, die Riesenwanderung war schmerzende Füße allerdings definitiv wert!
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