Satellite
Show on map
  • Day 111

    Exkursion nach Katalonien,12.12-19.12.21

    December 11, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 12 °C

    Was man am wenigsten erwartet, wenn man sich für ein Auslandssemester in Schweden anmeldet? Wahrscheinlich, dass man mitten in Dezember in Spanien landet. Genau dahin hat mich eine Exkursion meines letzten Kurses "Climate change, a geographical perspective" gebracht. Eine Woche lang habe ich mit meinem Kurs in Salou in der Region Katalonien verbracht.

    Mit 37 Studenten und zwei Professoren haben wir uns am Sonntagabend am Flughafen in Barcelona getroffen. Von dort aus fuhren wir mit fünf gemieteten, schwarzen Vans (die uns mit ihren verspiegelten Fenstern wie eine Mafia-Gang wirken ließen, wenn wir in einer Kolonne hintereinander herfuhren) in ein Ferienresort in der Stadt Salou direkt am Meer. Hier bezogen wir jeweils zu viert oder zu sechst ein Zimmer.
    Auch wenn wir jeden Tag Ausflüge machen und viele Stunden unterwegs waren, fühlte sich die ganze Exkursion eher wie ein Urlaub statt wie Uni an. Daran waren nicht zuletzt die Sonne (die in Göteborg die letzten Wochen kaum mehr geschienen hat), die vielen Palmen am Straßenrand und die Gelassenheit meiner Professoren Schuld.
    Auf jeden Fall haben wir in dieser Woche viel erlebt. Jeden Tag brachen wir mit unseren fünf Vans (wovon ich sogar einen fahren durfte) zu einem anderen Ziel auf - beispielweise zu einer Lagune, wo wir unser Mittagessen mit Aussicht auf Flamingos genießen durften; zu einer Salzfarm, wo wir das dort hergestellte Salz geschenkt bekommen haben; zu verschiedene Bergketten, wo wir tolle Wanderungen gemacht haben; zu einem Weingut, wo wir sogar eine Weinprobe machten; zu einer Höhle, die wir mit Taschenlampen erkundeten; zu verschiedenen Dörfern und Städten, wo wir täglich leckere Kaffees genießen konnten - um nur einige Orte aufzuzählen. Zurück im Ferienresort ließen wir die Abende oft mit Sangria ausklingen.
    Über den eigentlichen Grund der Exkursion, den Klimawandel redeten wir tatsächlich nur wenig. Trotzdem stießen wir diesbezüglich auf einige Probleme in Katalonien. In Salou und der näheren Umgebung hatte die Luft oftmals einen sehr strengen, eigenartigen Geruch. Dies lag daran, dass sich ganz in der Nähe eine große Müllverbrennungsanlage befand. Dadurch war der Himmel auch selten richtig blau, stattdessen war hier oftmals ein gräulicher Nebel zu erkennen. Zudem war der Fluss Ebro stark überschwemmt, was an Starkregenereignissen einige Tage davor lag. Außerdem schrumpft das Ebro-Delta, auf welchem wir die Flamingos beobachtet und die Salzfarm besichtigt haben, durch den steigenden Meeresspiegel stetig. Dies könnte in Zukunft dazu führen, dass das Delta komplett im Meer verschwindet.
    Insgesamt war die Woche in Spanien eine wirklich tolle Zeit, in der ich viel von Katalonien gesehen habe sowie auch meine Kommilitonen besser kennenlernen und neue Freundschaften knüpfen konnte.
    Read more