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- Day 16
- Saturday, September 14, 2024 at 4:28 PM
- ☀️ 33 °C
- Altitude: 1,196 m
MoroccoMagramane31°2’60” N 6°34’35” W
Tag 16, 325 Km/4074 Km
September 14, 2024 in Morocco ⋅ ☀️ 33 °C
Der Wind hört am späten Abend plötzlich auf. Ich bin ziemlich froh, dass ich die Seitenfenster im Hubdach öffnen kann, fällt die Temperatur in der Nacht nicht unter 30 Grad. Ich habe einen kleinen Ventilator, der die ganze Nacht läuft, alles andere wäre nicht auszuhalten. Am nächsten Morgen fliegen statt dem Sand Fliegen durch die Gegend, welche nicht weniger nervig sind und jetzt zwei Tage ausgeharrt und auf Windstille gewartet haben.
Ich habe einen langen Fahrtag vor mir, also starte ich nicht nur wegen der Fliegen früh. Nach einigen Stunden komme ich wieder in Tinghir an. Ich brauche Bargeld und noch immer Öl. Ich fahre zum zentralen Postamt in der Stadt, welches einen Geldautomaten hat und parke das Auto. Am Geldautomat steht vor mir ein Marrokaner und versucht, Geld zu bekommen. Nach kurzer Zeit wird seine Karte eingezogen. Er erklärt mir, dass das an diesem Automaten öfters passiert. Okay, hole ich also kein Geld. Ich fahre ein kurzes Stück weiter ins Stadtzentrum und sehe einen kleinen Wochenmarkt. Auf dem Zentralplatz kann man für 3 Dirham (30 Cent) parken. Ich entdecke eine der letzten freien Plätze und werde sofort von gleich 4 Personen eingewiesen. Für diesen "Service" möchte natürlich jeder der vier Geld sehen. Außerdem könnte man mich zum Markt führen, der 20 Meter weiter beginnt....und man war auch schonmal in Deutschland! Ich wiederhole stoisch die Worte "non" und "merci" bis nach einigen Minuten auch der Letzte aufgibt. Es ist nicht einfach, in dem ganzen Gewusel den richtigen Parkplatzwächter zu finden, es wird am Ende aber derjenige sein, der sich am meisten zurückhält und lediglich drei Finger in die Luft hält, während er mich ansieht. Ich laufe über den Markt und kaufe Obst und Gemüse. Als ich am Zwiebelstand einen Sack voll Zwiebeln kaufen möchte, schenkt mir der Verkäufer die Zwiebeln. Auch das ist Marokko.
Ich ziehe weiter und suche noch immer Motoröl in einem Litergebinde. In einem wirklich gut sortierten Ölhandel gibt es mein Öl, jedoch wieder nur zu 5 Litern. Ich habe 10 Liter für den Ölwechsel nach 20.000 Kilometer dabei, möchte diese aber ungerne anbrechen. Der Ölstand ist noch nicht auf Minimum, also verlasse ich Tinghir ohne Öl.
Ich fahre weiter nach Westen in Richtung Marrakesch, welches ich heute nicht mehr erreichen werde. Der Straßenzustand wechselst von "gut" nach "mittel" und in einem Stück Schotterpiste fliegt mir ein Stein auf die Frontscheibe, hinterlässt einen Steinschlag. Der Steinschlag ist mittelgroß und muss bei den Temperaturen unbedingt gemacht werden. Gegen Nachmittag habe ich genug im Auto gesessen und steuere einen Übernachtungsplatz kurz vor der Stadt Ouazazarte an. Ich mache mich an den Steinschlag. Zur Reparatur benötigt man drei Dinge: eine defekte Windschutzscheibe, Reparaturharz für Steinschläge und eine Dose Bier. Glücklicherweise habe ich alles davon dabei, somit ist der Steinschlag in 30 Minuten erledigt (hoffentlich).
Ich esse in einem kleinen Restaurant die bislang beste Tajine in Marokko mit Hühnchen und Zitrone und freue mich, mich weder mit Fliegen noch mit Sand herumärgern zu müssen.Read more















TravelerHoffentlich hattest du nicht nur die eine Dose Bier dabei, damit du noch einen Schlummertrunk nehmen kannst!