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- Tag 30
- 28.09.2024
- ☁️ 37 °C
- Höhe über NN: 495 m
MauritanienChingueṭṭi20°27’50” N 12°21’53” W
Tag 30, 133 Km/7546 Km

Die Nachttemperaturen sorgen für einen unruhigen Schlaf, die Tiefstwerte in der Nacht liegen bei 30.3 Grad, es ist vollkommen windstill, der Ventilator läuft die ganze Nacht durch. Hahn und Ziegen sorgen wie vermutet dann für ein frühes Aufstehen. Ich mache mich auf den Weg nach Chinguetti, noch ein Stück tiefer ins Landesinnere. Polizei und Einheimische sagen, die Straße nach Chinguetti ist schlecht, was noch deutlich untertrieben ist. Von den 80 Kilometern sind die ersten 40 schlecht, die letzten 40 sehr schlecht. Übles Wellblech mit Tiefsandpassagen. Die Straße ist an der Grenze zu unbefahrbar, ich brauche für die 40 Kilometer fast 3 Stunden und habe stellenweise das Gefühl, das Fahrzeug könnte auseinanderbrechen. Ich fahre größtenteils nicht schneller als 15 Km/h. Rund 20 Kilometer vor dem Ziel merke ich, dass etwas nicht stimmt. Ich höre ein starkes Schlagen bei jeder Bodenwelle, liege auf der Strecke insgesamt 4 mal unter dem Auto, vermute ein gebrochenes Radlader oder einen geplatzten Stoßdämpfer, finde aber nichts. Ich spreche auf der Strecke einen Einheimischen an, der ebenfalls technische Probleme hat. Er soll mal hören, wo das Geräusch her kommt. Er läuft ein Stück neben dem Auto und sagt mir, das Vorderrad hätte Spiel. Ich lokalisiere das Geräusch auch aus dieser Richtung, fahre so vorsichtig ich kann die letzten Kilometer mit Ach und Krach nach Chinguetti und suche erstmal einen Stellplatz. Ich komme bei Chekh unter, er vermietet ein Zimmer, ich kann in seinem Hof im Auto übernachten. Ich lege mich zum 5. Mal unter das Fahrzeug und sehe jetzt direkt auf Anhieb die gerissenen Gummilager vom Abgasstrang. Der komplette Auspuff liegt auf den Achsen. Auch wenn die Abgasanlage ordentlich gelitten hat, ist neben den Lagern nichts gebrochen. Ich habe die Lager nicht dabei, muss also improvisieren. In der Stadt gibt es einen kleinen Eisenwarenladen. Chekh geht mit mir hin. Der Laden macht zwischen 15 und 16 Uhr auf, wir warten einige Minuten bis der Verkäufer aus einer der Straßen angeschlürft kommt. Die Lager hat er natürlich nicht, aber Schlauchschellen. Diese natürlich nicht in der passenden Größe, aber zwei hintereinander tun es auch. Ich installiere die Schellen um die Lager, baue die Lager schließlich ein. Nach mehreren Stunden unterm Auto bin ich fertig, die drei Lager sind installiert. Als ich unterm Auto hervorkrieche entdecke ich ein viertes gerissenes Lager. Es ist schon dunkel, es fängt plötzlich auch an zu regnen. Außerdem habe ich keine Schlauchschellen mehr. Und ich bin dreckig, nachdem ich stundenlang im Sand gelegen habe. Und ich habe keine Lust mehr! Ich checke noch das vordere rechte Radlager, zum Glück kein Spiel, wie es mir vor einigen Stunden gesagt wurde. Außerdem hätte ich bei einem Problem mit dem Radlader sicherlich auch ein Problem mit dem ABS bekommen.
Ich vertrage den Rest auf morgen. Chekh's Frau kocht glücklicherweise. Es gibt Reis mit Gemüse.Weiterlesen
Reisender
Perfekt repariert. Besser als orginal 😁.
ReisenderWenn du wieder in einer Stadt mit Ersatzteilen bist, versuche neue zu kriegen. Müssen ja nicht von Rover sein. Die abgasanlage hat jetzt weniger Spiel und ist dadurch steifer unterwegs.
ReisenderIch habe keine Ahnung, es sieht aber sehr professionell aus.
ReisenderRespekt Herr Kamerad