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- Tag 33
- 01.10.2024
- ⛅ 33 °C
- Höhe über NN: 9 m
MauritanienTarfayat el Mansour18°6’44” N 16°1’35” W
Tag 33, 460 Km/8095 Km

Am späten Abend werde ich erneut zum Essen eingeladen. Eine der Frauen aus der Nachbarschaft hat gekocht. Es gibt Nudeln, die nach dem Kochen mit flüssigem Ziegenfett übergossen und dann mit Ziegenfleisch gemischt werden. Ich bin eigentlich nicht zimperlich, was Essen angeht, aber das Abendessen ist wirklich Hardcore. Das "Fleisch" ist eigentlich nur Knorpel, die Nudeln schmecken intensiv nach Ziege. Aus Anstand esse ich so viel ich kann.
Am Morgen mache ich mich auf den Rückweg nach Nouakchott. Am Ortsausgang von Atar werde ich zum ersten Mal von der Polizei angehalten. Der Polizist ist groß und breit, um die 50, langer grauer Bart. Wohin ich fahre, fragt er mich. Nach Nouakchott antworte ich. Die Strecke ist viel zu gefährlich, sagt er und bietet mir an, mich zu begleiten. 5 Stunden in Polizeibegleitung, nein danke...
Ich antworte, dass ich die Strecke vor 3 Tagen ohne Probleme gefahren bin. Gerne kann er mitkommen, aber zahlen tu ich dafür nicht. Er grinst mich mit seinen verbliebenen 5 faulen Zähnen an. "Dann viel Glück" sagt er zur Verabschiedung. Der Rückweg nach Nouakchott ist wie der Hinweg einsam und unspektakulär. Ich kämpfe mich durch den Verkehr in Nouakchott zu dem Stellplatz, auf dem ich vor einigen Tagen schon einmal war. Kurz vorher erneut eine Polizeikontrolle. In meiner Windschutzscheibe klebt keine Steuervignette. Von einer Steuervignette hab ich noch nie gehört, ich muss aber angeblich eine haben. Gut, dann her damit. Quittung gibt's auch und für 8€ habe ich jetzt ein wunderschönes Andenken an diesen Polizeiposten in der Scheibe kleben.
Am Nachmittag plane ich die weitere Route in den Senegal. Es gibt generell zwei Möglichkeiten. Option A ist der Grenzübergang im Osten nahe der Stadt Rosso. Hierher führt eine erstklassige Straße, zwischen den beiden Ländern muss das Fahrzeug auf eine Fähre. Rosso gilt als die schlimmste Grenze in ganz Afrika. Vom Oberzöllner bis zur Toilettenfrau sind da alle korrupt. Reisende berichten von mehreren 100€ bis 1000€ an Schmiergeld, die gezahlt wurden. Schon bei der Einreise nach Mauretanien hat man mir gesagt, ich solle bei der Ausreise Rosso in jedem Fall meiden.
Die Alternative ist der Grenzposten in Diama, etwas weiter westlich. Der Weg nach Diama führt die letzten 40 Kilometer über eine üble Offroadpiste, die bei Regen unbefahrbar ist. Diama ist als Grenzposten auch nicht ohne, steht aber in keinem Verhältnis zu Rosso. Ich werde morgen versuchen, den Weg nach Diama zu bestreiten, den letzten Regen gab es vor 5 Tagen.
So langsam endet meine Zeit in Mauretanien und auch wenn ich die Zeit hier sehr genossen habe und Mauretanien trotz heftiger Armut als schönes Reiseland empfunden habe, habe ich langsam genug von Staub, Hitze, Sand und Fliegen und freue mich auch auf eine bessere touristische Infrastruktur im Senegal.Weiterlesen
ReisenderDie Nudeln sehen dann offensichtlich besser aus, als sie geschmeckt haben. Für das nächste Abendessen, wünsche ich dir dann eine bessere Köchin. ✊🏼 Jetzt erstmal eine gute Weiterfahrt…
Reisender
😝🤭
Viel Glück beim Grenzübergang !! [E. L.]