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- Day 34
- Oct 2, 2024, 7:41pm
- ☁️ 28 °C
- Altitude: 7 m
SenegalGuéthie15°51’54” N 16°30’44” W
Tag 34, 330 Km/8425 Km

Der Wecker klingelt eine Stunde vor Sonnenaufgang. Ich packe noch im Dunkeln alles zusammen, frühstücke, tanke Heiner voll und fahre raus aus Nouakchott. Der Berufsverkehr ist im Gange, mittlerweile halte auch ich bei roten Ampeln nicht mehr an. Ich brauche eine Stunde bis ich die Stadt verlassen habe, zwei Weitere bis zum Abzweig und der finalen Entscheidung: Rosso (Fähre) oder Diama (Offroadpiste). Ich biege rechts nach Diama ab. Die Straße bleibt noch weitere 40 Kilometer geteert und wird schließlich zur heftigsten Offroadpiste die ich jemals gefahren bin. Die 40 Kilometer die es bis zum Grenzposten sind erinnern mich an den Offroadpark in Weeze. Ich habe an zwei Stellen das Gefühl, das Fahrzeug würde auf die Seite kippen. Die ersten 20 und die letzten 5 Kilometer sind Schwerstarbeit, für mich und das Fahrzeug. Immer wieder bekomme ich eine Warnmeldung der Traktionskontrolle angezeigt. Ich bin Heilfroh, dass die Piste einigermaßen trocken ist, bei Regen wäre hier auch mit einem 4x4 kein Durchkommen. Immer wieder sehe ich Fahrzeuge, die sich festgefahren haben. Begleitet wird die Fahrt durch Warzenschweine, Schakale und Flamingos. Ich erreiche schließlich den Grenzposten, es ist kein anderes Fahrzeug da, welches rüber möchte. Auf der Seite von Mauretanien gibt es drei Stationen. Station 1: Check, ob Pass und Fahrzeugschein da ist. Beides ist da. "Was hast du mir mitgebracht?" Fragt mich der Beamte. "Nichts" antworte ich. "Du kommst aus Deutschland hier her ohne mir etwas mitzubringen? Geh zu deinem Auto und guck, was du mir geben kannst!" Ich gehe wortlos zum Auto zurück, finde eine Packung zuckerfreie Kekse, bei denen ich mich vor ein paar Tagen im Supermarkt vergriffen hab. Ich gebe dem Beamten die Kekse, er öffnet grinsend die Schranke. Station 2: Passkontrolle. Ich habe von allen Reisenden vorher gehört, dass hier Geld für den Stempel verlangt wird, in der Regel 10€. Zahlt man nicht, wartet man 2 Stunden in der Sonne. Ich betrete das Büro. Ein Kerl in Uniform liegt auf dem Boden, guckt eine Serie auf seinem Smartphone. Ich begrüße ihn, er antwortet nicht. Ich sitze 3 Minuten auf dem Stuhl, werde ignoriert, bis ich schließlich genug habe, das Büro wieder verlasse und draußen jemanden frage, ob hier keiner zum Stempeln des Passes ist. Er geht mit mir zusammen zurück ins Büro, sagt dem Kerl auf der Matratze, dass er meinen Pass stempeln soll. Der Typ steht auf, guckt mich mit zusammengekniffen Augen an. Das wird teuer....ich gebe ihm meinen Pass und schwärme ungefragt von Mauretanien. "So ein schönes Land, so freundliche Leute und alle 100% Korrekt. Nicht einmal wurde ich um Geld gebeten!" Er grinst und stempelt meinen Pass kommentarlos, bevor er sich auf seine Matratze zurückzieht.
Station 3: Zoll. Auch hier wird normalerweise Schmiergeld verlangt, ich nutze die gleiche Taktik wie zuvor und reise schließlich nach 30 Minuten ohne Zahlung aus Mauretanien aus. Auf der anderen Seite der Brücke die Einreise in den Senegal. Der Pass wird in 5 Minuten gestempelt, für den Zoll brauche ich 20 Minuten. Ich bekomme ein sogenanntes "Passavant" für 5 Tage. Bis dahin muss ich entweder das Fahrzeug wieder außer Landes bringen oder beim Hauptzollamt in Dakar vorführen. Ich muss sowieso nach Dakar und hier einiges Regeln, somit auch diesen Behördengang. Der Beamte sagt, das Passavant kostet 10.000 Franc (15€). Er stellt mir eine Quittung aus, auf dessen Einband 5.000 Franc steht. Ich zeige mit dem Finger drauf, bekomme anschließend mit rollenden Augen das Rückgeld. Ich kaufe eine SIM-Karte, wechsle Geld und organisiere eine Versicherung für das Auto, starte anschließend nach Saint-Louis zur "Zebrabar". Diese ist nach vielen Wochen der erste richtige Campingplatz und vielleicht der bekannteste in ganz Afrika. Es gibt Bier, Schatten, eine Waschmaschine und vor allem ein paar Tage Ruhe nach den anstrengenden Reisetagen.Read more
TravelerIch kenne dich schon aus Babyzeiten, und weiß, dass dein Augenaufschlag funktioniert. Somit eine gute Voraussetzung, für weitere Kontrollen…😉
Wir wünschen dir gute Erholung auf dem Campingplatz :) Ein bisschen Ruhe hast du sicher nötig. Grüße aus Hindeloopen! [Lena & Tobi]