• Tag 244, 45 Km/34010 Km

    30 April, Zambia ⋅ ☀️ 29 °C

    Ich probiere am Morgen zuallererst neue Bremsbeläge zu organisieren. Es gibt eine Landrover-Werkstatt in Livingstone, doch hier hat man die Bremsbeläge nicht vorrätig. Ich probiere es noch bei zwei Ersatzteilhändlern in der Stadt, bei beiden leider das gleiche: 'Out of Stock'. Also wieder zurück zu Landrover und die Bremsbeläge bestellen. Der Verkäufer sagt mir, die Ersatzteile wären morgen Nachmittag da. Ganz sicher! Ich ahne schon, dass daraus 'Morgen Nachmittag in zwei Wochen' werden könnte. Nützt aber nichts, mit den Bremsbelägen komme ich nicht mehr weit. Also bestelle ich die Teile. Anschließend geht es wieder in die Stadt. Es gibt eine kleine Wäscherei in einem Hinterhof, alle Sachen lasse ich waschen. Der riesen Sack wird mit einer geeichten Profiwaage gewogen, anschließend werden die 8 Kilo Wäsche, die hier mit 10 Kilo bezeichnet werden, mir für 20€ angeboten. Viel zu teuer. Wir handeln bestimmt 10 Minuten lang, immer wieder wird zur Sicherheit noch einmal nachgewogen, die Waage zeigt alles zwischen 8 und 12 Kilo an. Ich ziehe den Staub in der Wäsche und das Tütengewicht ab und irgenwann einigen wir uns auf 12€, was eigentlich noch immer zu viel ist. Ich handle noch den Express heraus, alles ist am gleichen Tag fertig.
    Dann geht es zum Victoria Fall. Ich bin extra deswegen ein drittes Mal hergefahren, da ich den Wasserfall am Ende der Regenzeit sehen wollte. Schon vom Parkplatz aus hört und spürt man die Wassermassen, die hier herabstürzen. Mit maximalem Wasserstand ist es natürlich noch einmal beeindruckender, leider ist die herumwirbelende Gischt dermaßen stark, dass der eigentliche Wasserfall kaum zu sehen ist. Es gibt einen Pfad runter bis an den Boiling Pot, wo das herabgefallene Wasser sich zu einem Wirbel bildet, mit der Victoria Falls Brücke rüber nach Simbabwe ist dieser Ort nicht umsonst einer meiner Lieblingsplätze in Afrika. Als ich gerade auf dem Weg zum Auto bin, bekomme ich einen Anruf der Landrover-Werkstatt. Die Bremsbeläge wären verfügbar, wir können uns aber nicht an der Werkstatt sondern nur auf dem Parkplatz eines Supermarktes treffen. Ich ahne schon, weshalb. Die Bremsbeläge sind brandneu und kosten das gleiche wie zuvor abgemacht, der Verkäufer steckt sich das Geld für den Verkauf aber lieber selber ein statt den Verkauf über die Werkstatt abzuwickeln. Wie Pablo Escobar beim Kokainhandel dreht er sich immer wieder nach links und rechts um, möchte auf keinen Fall gesehen werden. Mir persönlich ist egal was er da treibt, hauptsache ich habe die Bremsbeläge.
    Um die Bremsbeläge morgen tauschen zu können, brauche ich Bremsflüssigkeit. Also wieder in die Stadt, Bremsflüssigkeit kaufen. Außerdem muss Heiner dringend gewaschen werden, was auch in Sambia ein Spektakel ist. Die fünf Herren spritzen sich lieber selber mit dem Hochdruckreiniger nass als das Auto, um die Windschutzscheibe zu reinigen klettert einer (immerhin der Dünnste der Runde) auf die Motorhaube. Zu Fünft ist man fast eine halbe Stunde am Auto beschäftigt, sogar der Unterboden wird gereinigt und am Ende möchte man für diesen Service umgerechnet 6€ haben. Zum Glück wurde die Autowäsche anders als bei der Wäscherei am Morgen nicht nach Kilo abgerechnet.
    Baca selengkapnya