• Tag 246, 32 Km/34059 Km

    May 2 in Zimbabwe ⋅ ⛅ 30 °C

    Ich verlasse Livingstone in Richtung Zimbabwe, tanke noch einmal in Livingstone. Als ich an der Tankstelle gerade mit dem Tankwart beschäftigt bin, versucht einer der Männer die hier herumlungern die Fahrertür heimlich zu öffnen, ich sehe den Typen durch das Beifahrerfenster. Seit dem ersten Reisetag schließe ich das Auto auch an Tankstellen immer ab, noch nie ist etwas passiert. Jetzt zahlt sich die Vorsicht aus. Als ich dann wegfahre will er noch Geld, schlägt beim Davonfahren an die Fahrzeugseite - klar, schließlich hat er vorher nichts aus dem abgeschlossenen Auto klauen können.
    An der Grenze, die nur ein paar Kilometer entfernt ist, ist viel los, es gibt die Möglichkeit mit einem Visum beide Länder zu bereisen und so machen viele einen Tagesausflug von Livingstone nach Victoria Falls auf der anderen Seite vom Sambesi. Entsprechend lang ist die Schlange bei der Passkontrolle, beim Zoll steht niemand, alle sind zu Fuß oder mit dem Taxi gekommen. Trotz des Andrangs geht es auf beiden Seiten der Grenze zügig voran, nach 30 Minuten fahre ich über die Victoria Falls Brücke, nach weiteren 30 Minuten bin ich in Zimbabwe eingereist. Tatsächlich ist dies meine dritte Einreise von Sambia nach Zimbabwe über genau diesen Grenzübergang, somit weiß ich noch ganz gut wo ich hin muss. Ein paar Kilometer hinter der Grenze ist der Eingang zur anderen Seite der Viktoria-Fälle, hier ist die Schlange so lang, dass ich nach fast einer Stunde Wartezeit noch nicht mal in die Nähe der Kasse gekommen bin. Die Einreise nach Zimbabwe ging flotter als das Kaufen der Eintrittskarte für den Wasserfall. Also fahre ich zur einzigen guten Campsite in der Stadt, Musik von Bars und Kneipen rundherum lassen schon am Nachmittag das Gefühl aufkommen, als würde ich mitten auf dem Times Square übernachten.
    Zu Fuß mache ich mich am Nachmittag auf zum zweiten Versuch ein Ticket für die Viktoria-Fälle zu bekommen. Auf dem kurzen Fußweg von 10 Minuten werde ich insgesamt 18 Mal (!) angesprochen, man möchte mir Holzfiguren oder alte Geldscheine an der Straße verkaufen. Victoria Falls ist wirklich super touristisch, das Las Vegas von Afrika.
    Die Schlange ist mittlerweile kurz und ich bekomme schnell ein Ticket, fast dreimal so teuer wie auf der anderen Seite. Die Viktoria-Fälle von der anderen Seite zu sehen ist noch einmal ein Erlebnis, auch wenn heraufwirbelndes Wasser auch heute die Sicht behindert. Heute bin ich immerhin schlauer und bin direkt mit Flipflops und Regenponcho gekommen statt alles erst einmal nass werden zu lassen.
    Am Abend zieht es mich in eine der Brauereien nicht weit von der Campsite entfernt und .... es gibt Craft Beer! Nach über 8 Monaten in Afrika der erste Ort, der so etwas bietet. Fühlt sich himmlisch an, das erste IPA seit vielen Monaten zu trinken. Ich könnte noch ne Nacht dranhängen nur um hier zu essen und zu trinken. Manchmal kann Trubel und Tourismus auch positiv sein.
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