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  • Day 140

    Peninsula Valdes mit schlechtem Timing

    December 26, 2022 in Argentina ⋅ 🌬 26 °C

    Vorab, wir hatten hohe Erwartungen an unseren Tour nach Peninsula Valdes, denn wir wollten einen Killer-Wal sehen. Denn Punta Norte ist bekannt dafür, dass sich hier die Orcas selber stranden, um die Seelöwenjungen zu fressen. Diese Technik wird von Orcas nur in diesem Gebiet der Welt angewendet und wird von den älteren Tieren auch den Jungen gelehrt, wenn es keine Seelöwenjungen hat. Damit die Jungtiere die Technik beherrschen, sobald die Seelöwenjungen ihre ersten Schwimmversuche wagen. Die Chance Orcas sehr nahe an der Küste zu sehen, ist hier also besonders gross.

    Um acht Uhr wurden wir für unsere Tour abgeholt. Rund 45 Minuten dauerte die Fahrt bis wir das Besucherzentrum der Halbinsel erreichten. Von da aus, ging es rund eineinhalb Stunden weiter nach Estancia. Auf dem Weg dorthin erspähten wir bereits unser erstes Mara. Ein optisch zu gross gewachsenes Meerschweinchen mit sehr langen Beinen. An der Küste dann, der Dämpfer. Keine Orkas. Dafür konnten wir Seeelefanten und Seelöwen beim Chillen beobachten.

    Leider war unser Timing für die Halbinseln etwas schlecht. Zehn Tage zu spät für die Wahle und rund zwei Wochen zu früh um die weiblichen Seelöwen zu sehen, die hier herkommen um zu gebären und sich fortzupflanzen. Die Männchen waren aber schon da und warteten.
    Auch von den Seeelefanten haben wir nur jüngere Tiere gesehen, die noch nicht geschlechtsreif sind, aber hierher kommen, um ihr Fell zu wechseln.
    Die bis zu 4 Tonnen schweren Erwachsenen waren schon wieder ins Meer aufgebrochen, wo sie eigentlich das ganze Jahr über leben, bevor sie hier herkommen, um zu gebären und sich fortzupflanzen und ihre Jungen aufzuziehen. In dieser Zeit fressen sie nichts. Daher wechseln sie früher ihr Fell als ihre jüngeren Artgenossen, damit sie gleich wieder ins Meer können, sobald die Jungen selbstständig sind. Diese werden bereits mit rund 40kg Körpergewicht geboren und nehmen während den 23 Tagen, in denen sie gesäugt werden etwa 7 Kilo pro Tag an Gewicht zu.

    Aber immerhin waren die Pinguine weiter südlich gnädiger mit uns. So hatten wir nochmals das Vergnügen, die Magellan Pinguine aus nächster Nähe zu beobachten. In Punta Delgada gab es für uns dann nochmal einen kleinen Spaziergang entlang der Küste, aber leider auch hier keine Orkas.
    Am Schluss der Tour gingen wir noch in das kleine Küstenstädtchen Puerto Piramides, wo die Wale hinkommen, um ihre Jungen aufzuziehen, aber wie bereits mehrfach geschrieben, sind diese vor 2 Wochen abgezogen. Man könnte mehr Glück haben.
    Immerhin zeigten sich auf der Tour noch zwei Gürteltiere, Strausse und zahlreiche andere Vögel. Alles in allem ein schöner Tag. Man merke sich aber, wer, wie wir, die Hoffnung hat Orkas zu sehen, soll sich vorab darüber informieren ob Ebbe oder Flut ist. Denn bei Flut hat man eher das Glück auf den Killerwal zu treffen. Und wer zur richtigen Jahreszeit hier ist, kann dann auch ihr spezielles Jagdverhalten beobachten. Vielleicht beim nächsten Mal.
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