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  • Day 277

    Leticia

    May 12, 2023 in Colombia ⋅ ⛅ 30 °C

    Nach sieben langen Tagen sind wir endlich in Leticia. Die Stadt gleich neben Tabatinga und somit unser erster Aufenthalt in Kolumbien.
    Wir sind im Hipilandia Hostel eingecheckt, wo wir gleich als erstes den Hostelbesitzer Stefan kennenlernen. Er ist aus Portugal aber in Luxemburg aufgewachsen, spricht sechs Sprachen und studiert Anthropologie und ist hier um Ayahuasca und seine Kommerzialisierung zu erforschen für seine Masterthesis.
    Es war sofort wie eine Familie. Es gehen hier nur super gemütliche und spannende Leute ein uns aus.
    Obwohl wir hier direkt neben der Polizeistation sind, hat hier jeder Gras, viele sind hier um Ayahuasca zu probieren.
    Wir bekamen vorgestern noch einen Hausbesuch von Stefans Freundin, die Tätoowiererin ist. Seither ist sie jeden Tag wieder gekommen.

    Heute sind wir noch zur Polizei und haben uns endlich den Ausreisestempel von Brasilien geholt.
    Zudem haben wir André kennengelernt. Ein etwa 50 Jähriger Schweizer aus Zürich, der aber seit über 10 Jahren in Süd- Mittel- und Nordamerika herumreist und lebt. Er erzählt viele spannende Dinge, beispielsweise wie er in Mexiko in den Knast kam oder wo man in Ecuador am besten auf LSD in heissen Quellen entspannen kann.
    Das ist insofern lustig, weil er aussieht und spricht, wie der durchschnittliche 50-jährige Schweizer, es vermutlich vor 10-15 Jahren auch noch war und nun ein komplett anderes Leben lebt.
    Naja long Story short, hier chillten wir jetzt 2-3 Tage und morgen geht dann unser Flug nach Cali.

    Nachdem ich diesen Eintrag gemacht habe, erlebten wir noch etwas Aussergewöhnliches. Bereits während ich meinen Rucksack packen sollte, wurde ich permanent abgelenkt. Immer wieder musste ich in den Himmel starren, da ganz weit oben am Himmel sich tausende, wenn nicht hunderttausende Vögel sammelten. Sie malten während mindestens einer Stunde atemberaubende Muster in den Himmel, kamen zu einer riesigen schwarzen Wolke zusammen, bevor sie wieder auseinander stäubten. Begeistert davon, fragte ich André, ob er wisse, was für Vögel das sind. Wusste er nicht (es sind gemäss Internet grüne Sittiche, sahen aber eher wie schwarze Schwalben aus, könnte aber auch dem Licht geschuldet sein). Dafür wusste er, dass die Vögel jeden Moment vom Himmel in den Park stürzen würden. Und er hatte recht. Keine fünf Minuten später schossen tausende Vögel in einem schwarzen Strudel vom Himmel. Wir liefen in den Park, verpassten natürlich die grosse Ankunft der meisten Vögel, doch noch immer flogen tausende am Himmel. Der Park roch nach Vogelkacke und es war so laut, dass man sich nicht normal unterhalten konnte. Sämtliche Bäume waren schwarz und ständig flogen dichte schwarze Wolken über unsere Köpfe. Sowas habe ich noch nie gesehen. Anscheinend soll das aber jeden Abend in Leticia passieren. Ich freue mich bereits, wenn wir wieder in Leticia sind und dann früh genug im Park sein können, um das Spektakel von Anfang an zu sehen.
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