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- Gün 271
- 6 Mayıs 2023 Cumartesi 08:21
- ☁️ 25 °C
- Yükseklik: 62 m
BrezilyaTriunfo2°28’38” S 66°34’15” W
Manaus - Tabatinga

Während ich diese Zeilen hier schreibe, liege ich in meiner Hängematte und starre auf den immergrünen Blättervorhang des Dschungels. Er scheint das Leben, das sich dahinter verbirgt, vor uns verstecken zu wollen. Nur ab und zu dringt der Ruf eines Eisvogels durch das Grün, bevor er gleich wieder von dem gleichmässigen Brummen des Motors geschluckt wird. Ansonsten kriegt man von dem emsigen Treiben, das hinter dem Vorhang stattfindet, nicht viel mit. Man könnte meinen, die vielen braunen Ströme, die die Landschaft durchziehen und sich regelrecht durch die Bäume fressen, würden dem Dschungel das Leben rauben. Doch die pinken Flussdelfine die immer wieder die braune undurchsichtige Oberfläche durchstossen, um Luft zu holen, erinnern mich daran, dass das Gegenteil der Fall ist. In den Tiefen der Flüsse verbirgt sich wohl noch so manches Leben vor neugierigen Blicken.
Wie ich so dasitze und der Wind an meinen mittlerweile lang gewordenen Haare zupft, erinnere ich mich an einen Satz, den Billy immer sagte: „Ich schwimme nicht im Fluss, weil ich mein Leben liebe.“ Er weiss, was sich sonst noch da unten verbirgt.
Wo ich mich genau befinde? Schwer zu sagen. Bereits seit Stunden habe ich keine Hütte mehr gesehen. Es ist unmöglich die Orientierung zu behalten. Zumal ich mit Google Maps aufgewachsen bin und mein Smartphone seit Tagen keine Verbindung anzeigt. Ob es die alten Männer wissen, die seit Stunden schweigend vor mir auf einer Holzbank sitzen und auf das Grün hinaus starren? Ich wage es zu bezweifeln.
Auf dem Schiff befinden sich noch etwa 60 andere Leute. Sie sind früh wach. Sobald die Sonne aufgeht, beginnt das Treiben. Bereits um 6Uhr steigen die ersten aus ihren dicht and dicht gereihten Hängematten, um sich unten, gleich neben dem Motorenraum ein Eiersandwich zu machen.
Auch die Kleine, die seit drei Tagen meine Nachbarin ist und einen Hang zum schreien hat, ist immer sehr früh wach. Und falls ich nicht schon von den Küken in der Box hinter mir geweckt wurde, übernimmt das gerne die Kleine.
Sie ist meine Freundin geworden, denn sie kann noch nicht sprechen. Ich kann auch nicht sprechen. Selbst nach über drei Monaten beherrsche ich die Sprache kein bisschen.
Doch an ihrem Bändel am Handgelenk erkenne ich, dass sie das gleiche Ziel hat, wie ich: Tabatinga. Die Grenzstadt im Dschungel wird das Ende meiner unserer fast viermonatigen Brasilienreise sein – und der Anfang der Kolumbienreise. Doch bis dahin werden wir wohl noch etwa vier bis fünf Tage auf diesem schwimmenden Metallkoloss verbringen und habe daher Zeit, die Geschehnisse der letzten Tage zusammenzufassen und endlich mal wider etwas Find Penguins zu schreiben.
Denn viel hat man auch auf diesem Abschnitt des Flusses nicht zu tun.
Und nach 4 Tagen kommt langsam der Koller. Das immer gleiche Essen, Reis Bohnen, Pasta und Poulet, das man zweimal täglich bekommt, wird auch langsam langweilig.
Zwar haben wir Paula und Gregory wieder per Zufall auf diesem Schiff getroffen, aber wir reden nicht viel. Allgemein ist jeder etwas für sich auf dieser Reise. Zwar werden wir ab und zu von jungen Brasilianern gefragt, ob wir mit ihnen einen Joint rauchen wollen, doch dort hört die Kommunikation dann auch schon wieder auf.
Daher verbringen wir die Tage mit schlafen, lesen und etwas schreiben, wie schon zuvor.Okumaya devam et