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  • Day 395

    Jardín

    September 7, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 25 °C

    Die Fahrt von Salento nach Jardín war nur begrenzt lustig. Zuerst fuhren wir einige Stunden bis nach Rio Sucio, um von dort mit einem weiteren Bus etwa vier Stunden über Holperstrassen durchs Hinterland bis nach Jardín zu gelangen.
    Dazu kam, dass der Bus offen war und lediglich holzige Sitzreihen hatte. Da es mit der Zeit doch ziemlich spät wurde, wurde es langsam kalt und dadurch noch ungemütlicher als durch das Ruckeln sowieso schon.

    Naja irgendwann haben wir es bis ins kleine Bergdörfchen geschafft. Dort angekommen, sind wir in eine Ökolodge, nochmals locker 15 Minuten vom Dorf weg, eingecheckt. Dort war rauchen, Alkohol und Fleisch essen verboten, das probiotische Frühstück wurde angeblich mit Gemüse aus dem Garten gekocht. Naja... wem's gefällt... Mir auf jeden Fall nicht aber die Ladys genossen den morgendlichen Druchfall anscheinend. Ich musste mich etwas zurück halten, denn immer wenn ich etwas kritisches über die Unterkunft sagte, wurde ich angeschnauzt.

    Zumindest gab es da viele Kolibris. Eigentlich in der gesamten Region. Aber eben auch in unser Bio-Super-Duper-Farm.
    Ach und das Beste hätte ich fast vergessen. Da sie unsere Reservation verdödelten, "durften" wir zu dritt auf dem Dachboden schlafen, der gegen vorne hin offen war. Und kriegten dafür sogar noch ganze 4 Franken Rabatt für irgendwie 3 Nächte. Juhu..

    Naja am ersten Morgen wollten die Ladys zu einem Wasserfall. Doch ich suchte schon seit Tagen die Zeit meine Eltern anzurufen und ging daher nicht mit. Nach dem Telefonat ging ich in die Stadt. Nach einem Bier auf dem Dorfplatz lief ich etwas durch die Berge bis zu einem Restaurant, mit einer tollen Aussicht, das mir empfohlen wurde, wo ich etwas ass, trank und etwas lesen konnte. Zudem beobachtete ich fast zwei Stunden lang die vielen farbigen Vögel, die sich hier zwischen all den Blumen tummelten. Vorallem Kolibris gab es viele aber auch grössere, blau schimmernde Vögel, die ich noch nie zuvor gesehen habe.
    Es war mit Abstand der friedlichste Nachmittag, seit langem!

    Zumindest bis ich die zwei Damen am Abend wieder in dem Städtchen traf und Rebecca gar nicht glücklich war, dass ich ohne sie zu diesem Restaurant ging.
    Naja...

    Wir tranken noch 1-2 Bier, bis wir uns schliesslich auf den Weg machten, um für ein Restaurant anzustehen (?!?), was es aber übrigens völlig wert gewesen sein soll, sagen zumindest einige Beteiligte.

    Allgemein finde ich den Geschmack der beiden Damen etwas zu exquisit, um es mal euphemistisch auszudrücken. Ich müsste ja eigentlich nicht immer meilenweit laufen, um schliesslich in die teuerste Tourifalle zu gehen, um dort schlechtes Essen in dem Himmel zu jubeln, weil es angeblich bio oder vegan oder probiotisch ist. Der Durchfall stinkt jedes Mal gleich. Aber eben.. Wie sich herausstellen sollte, würde ich wohl noch ein paar Tage damit klarkommen müssen. Ich merke aber immer wieder, wie Gedanken über die Vorteile des Alleinereisens versuchen, sich in mein Gehirn zu schleichen.

    Vielleicht hätte ich die beiden einfach alleine reisen lassen sollen. Wäre für den Seelenfrieden aller vielleicht etwas besser gewesen.
    Zudem hätte ich nicht so einen Stress gehabt.

    Denn bereits am nächsten Tag, ging es weiter nach Medellin, nachdem wir am Morgen noch kurz Paragliding reingedrückt haben. Was aber, und das darf man auch mal sagen, echt schön war! die Aussicht war der Hammer und Rebecca und Madeleine flogen gar bis ins Dorf und landeten dort.
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