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  • Day 62–64

    Planlos nach Alleppey

    February 21 in India ⋅ ☀️ 31 °C

    Wir waren etwas planlos, wohin wir als nächstes gehen sollten. Wir haben jetzt noch knapp sechs Wochen Zeit, juhuii!

    Alappuzha (alt: Alleppey) sollte ein schöner Ort in den Backwater-Mangroven sein, ähnlich wie in Poovar vor gut einer Woche. Der Unterschied ist, dass Poovar ein versteckter und kleine Ort ist, von dem viele nicht wusste. Nun ja, da beide Orte ähnlich sind, haben wir uns aus planlosen Gründen trotzdem entschieden, dorthin zu gehen und von dort weiter zu schauen.

    Die Mama Sureyya hat ein günstiges Homestay für 4 Franken gefunden, auf das wir gebucht haben. Wir waren uns nicht sicher, ob es klappen würde und sind darauf neugierig. Die Adresse war wiederum nicht klar beschrieben, doch die Nachbarn zeigten sicher auf das Haus. Wir klingelten, dann kam die polnische Frau vor die Tür - ach ja, weil sie weiss ist, sollte dieses Haus es sein, meinten die Nachbarn. 🤣

    Sie war eine Lehrerin und hatte mit
    gehörlosen Kindern in Warschau zu tun gehabt. Sie wohnt für ein halbes Jahr in Indien. Auf einer anderen Strasse gegenüber fanden wir mit Hilfe von Menschen das anwesende Haus, das leider gerade nicht verfügbar ist. Lol.

    Dafür haben wir ein tolles Lodge von liebevollen, musikbegeisterten und humorvollen Gastgeber, Saij, bekommen, wo wir zwei Nächte lauter Musik getanzt haben.

    Ein junges, frisch verheiratetes Paar, Mohit und Vaishali, aus Madhya Pradesh waren auch dabei und erzählte, dass sie sich seit der Kindheit kennen, fünf Jahre lang für sich gekämpft haben, weil beide verschiedene Kasten haben.

    In Indien gibt es nicht nur vier Kasten, sondern Tausende. Dieses Paar ging um die Nachnamen. Die grosse Hochzeit dauerte fünf Tage, weil sie Hunderte von Ritualen durchführen mussten.

    Gegenüber uns im Westen mit Ringaustausch erhält die Frau eine Kette, die sie lebenslang trägt und erklärt, dass Fussringe auch Hochzeitsringe sind. Der Mann trägt dafür einen grossen goldenen Ring.

    Saij, der Gastgeber, wurde unglücklich zwangsverheiratet und lebt heimlich und frustriert getrennt, damit sein Umfeld ihn nicht missachtet. Und bei der Familie, bei der wir in den letzten drei Tagen gewohnt haben, müssten Sureyya und Nizin ihre beiden Familien verlassen, um zusammenkommen zu dürfen.

    Saij, der Gastgeber, kann sehr gut singen, und ich war erstaunt, wie gut er beatboxen kann. Ich dachte, es käme von der Musikbox, woah! Auch kann er sehr gut imitieren, z.B. aus einer bekannten WM-Fussballsong 98' von Ricky Martin oder eine berühmte Sängerin Shakira "Waka Waka". Man kann sehen, dass seine Lodge sein Ort wo er glücklich sein darf.

    Nach zwei, drei schönen und tanzenden Tagen im Backwater gingen wir weiter nach Kochi und schenkten Saij eine Hängematte, in der er seine Lodge seit 3 Monaten nach der Coronazeit wiedereröffnet hat und sein Garten noch umgebaut wird.

    Und wir wurden auch 2x zur Hochzeit nach Madhya Pradesh am kommenden 9. März von seinem Cousin eingeladen und in zwei Jahren würden wir eine Einladung per Brief von Mohits kleinem Bruder bekommen.
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