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  • Day 90–93

    Arambol, ein Hippieparadies

    March 20 in India ⋅ ☀️ 32 °C

    Wir haben Lust auf Scooter und hoffen, dass es diesmal auch mit mir klappt. Ein Glück im Unglück, denn meine Unsicherheit merkt man schnell, doch sie liessen es zu. Vermutlich trauten sie der selbstbewussten Mara zu, dass sie die Verantwortung für mich übernimmt. 😆

    Wir planen eine zweitägige Roadtrip zur Grenze, wo der riesige Bundesstaat Maharashtra (zu dem auch Mumbai gehört) darüber liegt. Da wir einen Zwischenstopp für Schwimmen wollen, kamen wir im Touristendorf Arambol vorbei, sahen wir die farbenfrohen Strandbuden und die wunderschönen Bungalows am Meer, die mit wunderschönen Felsensteinen geschmückt sind.

    Aus Neugier fragten wir nach verfügbaren Zimmern und sie waren belegt. Doch problemlos wiesen sie uns auf andere hin und es kostet sieben Franken pro Nacht. Genau in diesem Moment hatten wir das Gefühl, dass uns das Weiterreisen nicht mehr mag. Jaaa, wir sind fünf, sechs Wochen lang alle zwei Tage von Ort zu Ort gereist und seit Gokarna begannen wir, mehrere Tage an einem Ort zu bleiben.

    Uns fiel später auf, dass Arambol ein berühmtes Paradies für Aussteiger und Hippies ist. Es ist schön, dass wir oft unbewusst an einen Ort gelangen, den wir nicht erwartet oder danach (aber nicht wirklich) gesucht haben. Das heutige belebte Arambol ist ein Zentrum für Yoga, Meditation und alternative Therapien bekannt.

    Damals schauten die Inderinnen und Inder schauten ziemlich verdutzt, wie Besucherinnen und Besucher aus aller Welt ihre Heimat plötzlich zu einem Wallfahrtsort erklärten und zum Rhythmus meditativer Trommelklänge und unter dem Einfluss eines bunten Strausses psychedelischer Drogen auf ihren Stränden umhertanzten.

    Und wir lernen Erik aus Schweden kennen. Frisch pensioniert, gut aussehend, herrlich gebräunt mit goldblonder Mähne. Wir bewundern seine Gelassenheit, die nachdenkliche und authentische Art. Er trinkt nur Wasser und liebt Kokosnusswasser.

    Zu meinem Geburtstag feierte ich zum allerersten Mal im Ausland, und das direkt am Meer. Wie einige von euch wissen, liebe ich meine Geburtstage. Es ist toll, dass wir an diesem Tag ein Ziel haben: meinen siebenunddreissigsten Geburtstag zu feiern.

    Als wir aufwachten, gingen wir schwimmen ans Meer, bevor wir uns einen Kaffee nahmen und gemeinsam Yoga am See (ja, gegenüber dem Meer liegt ein Süsswassersee!) machten, bevor wir zum Frühstück aufbrachen. Champagner und Musik durften nicht fehlen und irgendwann, als es schon Nachmittag war, schlenderten wir durch die Märkte.

    "Zuhause" stiessen wir mit Erik und einem weiteren Nishan aus Mumbai, nochmals an, bevor wir eine Party suchten. Nishan hatte grosse Schwierigkeiten, mich während der Kommunikation anzusehen. Ja, er konnte es einfach nicht. 🤣

    Dank Erik haben wir eine App namens "Party Hunt" heruntergeladen, in der man alle bevorstehenden Partys finden kann. Als wir auf der Tanzfläche ankamen, war niemand da und der DJ kämpfte mit seiner Motivation. Wir sammelten Mut und begannen zu tanzen und plötzlich kamen viele Menschen tanzend auf die Bühne. Es war ein unglaublich schöner Tag.

    Und drei anderen Tage lang haben wir nur ausgeschlafen, gebadet, gechillt und sind einmal zum anderen Strand über den Hügel gewandert. Auch besuchten wir einpaare kleine Live-Konzerte.

    Der in Arambol aufgewachsene, liebevolle Bademeister, Rajshan, ist sehr aufmerksam. Als wir schwimmen gingen, pfiff er uns laut zu und winkte, was uns verwirrte, weil wir nicht wussten, was wir falsch machten. Als wir ihn darauf ansprachen, erklärte er, dass die betrunkenen Männer uns zu nahe kamen. Er kümmerte sich auch um diejenigen, die sich zu weit vom Strand entfernten oder zu nahe an die Felsen kamen.

    Weil wir mit ihm Kontakt aufnahmen, fing er an, uns zu mögen, indem er immer wieder unsere Umarmungen erwiderte. Zum Abschied schenkte er uns zwei wunderschön geschnitzte Holzstäbe aus Bambus (siehe Foto), die wir für unseren Garten mit nach Hause nehmen werden.

    Unser geplanter Roller-Roadtrip fiel ins Wasser, wobei wir die viertägige Miete von 52 Franken (ja, nicht viel😉) umsonst bezahlen mussten. Nun freuen wir uns auf das "Bushotel", welches uns für eine zehnstündige Fahrt durch die Nacht nach Hampi in die Steinfelsenlandschaft bringt.
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