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  • Day 8

    Gewitter in Hvar

    July 22, 2023 in Croatia ⋅ ☀️ 30 °C

    Der Tag beginnt sehr schön. Unser Makler Stefan fährt mit uns einen neuen Außenborder einkaufen, bringt uns zum Bauhaus und anschließend zum Hafenmeister, wo wir den letzten Papierkram erledigen und noch für rund 55 Euro eine Vignetta kaufen, also eine Wasserbenutzungsgebühr für Kroatien bezahlen.
    Die erste Testfahrt mit dem neuen Motor ist super: Der geliehene 5PS- Motor machte 4,8 Knoten mit dem dinghy, der neue 6PS Motor macht satte 12 Knoten.
    Gut gelaunt segeln und motoren wir bei bei schönstem Wetter 25 SM nach Hvar und laden dabei die neuen Batterien auf. Die Suche nach einer Ankerbucht gestaltet sich dann aber schwierig. Einige Buchten sind mit Bezahlmoorings zugepflastert, andere zu eng oder voll. Wir entscheiden uns dann vor Mala Ganskav auf 17 Metern zu Ankern. Der Anker hält nach dem Einfahren bombenfest. Der Himmel wird plötzlich schwarz und das Wetterradar bestätigt, dass ein fettes Gewitter im Anmarsch ist, von dem nichts angesagt war. Wir machen alles im Boot dicht und machen den ersten Fehler damit, den neuen Motor nicht an Bord zu holen. Wir werden später wissen, dass der zweite Fehler war, nicht mit Motor durch das Unwetter zu fahren sondern vor Anker zu bleiben. Erst sieht es auf dem Wetterradar noch so aus, als ob wir Glück haben könnten, doch das Unglück zieht nicht vorbei sondern genau über uns. Eine starke Böe dreht das Dinghy auf den Kopf. Die See kocht und gewaltige Böen reißen an unserem Boot und damit am Anker, der aus dem Meeresboden ausbricht. Zudem dreht der Wind, so dass wir nicht, wie für den Notfall vermutet, ins freie Wasser getrieben werden sondern auf die scharfen Felsen zu. Die Seile, die die Ankerkralle gehalten hatten, reißen und die Ankerkralle verschwindet im Wasser. Das ist noch ein kleines Glück im Chaos, denn damit steht dem Aufholen des Ankers ein Hindernis weniger im Wege. Ich versuche das Boot mit dem Motor von den Felsen frei zu halten, Sabine kämpft mit dem Anker. Irgendwann sind wir tatsächlich im freien Wasser und irgendwann nach Ewigkeiten ist auch der Anker an seinem Platz.
    Plötzlich ist der Spuk vorbei und das Gewitter durch gezogen.
    Wir kreisen mit mehreren anderen Booten umher, die auch einen neuen Ankerplatz suchen und geben uns mit einer nicht ganz perfekten Stelle zufrieden.
    Am nächsten Morgen dann Bestandsaufnahme: Motor im Salzwasser gebadet, Taucherflossen weg, Tank vom Dinghy weg, Ankerkralle weg, ein paar Schrapper am Bug von der Ankerkette.
    Einen Motor Service gibt es auf diesen Inseln nicht, doch Makler Stefan regelt für uns, dass der nette Mechaniker, der den ersten Service durchgeführt hat, den Motor wieder fit macht.
    Wir fahren also bei Flaute und Sonnenschein zurück nach Split und können die zweite Hälfte der Strecke sogar mit Halbwind segeln. Da Sabine verkündet, dass sie nun sicher weiß, das segeln nichts für sie ist, können wir das schöne Segelwetter nicht genießen. Wenn einmal der Wurm drin ist, dann bleibt das auch so. In unserer Lieblingsbucht vor der Marina Spinut/Split haben wir nun schon einige Ankermanöver gefahren. Heute will sich der Anker einfach nicht eingraben. Auch beim 5. Versuch, mittlerweile mit 45 Meter Ankerkette auf 5 Meter Wassertiefe, hält der Anker das Boot nicht mal bei Standgas. Beim Tauchen zeigt sich, dass eigentlich alles perfekt ist. Die Kette geht gestreckt vom Boot zum Anker, der mit der Spitze auf dem Sand liegt. Aber eben nur auf und nicht eingegraben im Sand!
    Da nur sehr wenig Wind angesagt ist, finden wir uns genervt mit der Situation und der Notwendigkeit der Ankerwache ab.
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