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  • Day 13

    Barra de Valizas

    January 18 in Uruguay ⋅ 🌬 27 °C

    Der komfortable Überlandbus braucht drei Stunden von Punta bis zu unserer Haltestelle. Leider fährt der Bus aber nicht bis zu unserem Ziel nach Barra de Valizas sondern nur nach Cabo Polonio. Vor Ort erfahren wir, das der nächste Bus dorthin erst in vier Stunden fährt. Wir sprechen also einen Autofahrer an, der aber nur Platz für eine Person hat. Also steigt Sabine alleine mit beiden großen Rucksäcken ein. Während sie schon unterwegs ist finde ich ein nettes argentinisches Paar, die in ihrem Auto noch Platz für eine Person ohne Gepäck haben. Ich komme kurz nach Sabine an der Unterkunft an und wir können unser Glück kaum glauben, denn unsere lieben Retter mussten jeweils ganz woanders hin und sind für uns elf Kilometer in die falsche Richtung gefahren!
    Unsere Vermieterin Alicia stellt sich als herzlich und sympathisch und unsere Unterkunft als einfach aber schön heraus. Es gibt zwei sehr alte verrostete und ziemlich kaputte Fahrräder mit jeweils nur einer schwach funktionierenden Bremse, doch wir sind froh, diese Gefährte kostenlos nutzen zu dürfen.
    Quierschend und klappernd fahren wir über die staubige Piste an den Strand und finden ein uriges Restaurant mit cooler Musik und direktem Blick auf den Atlantik.
    Nach dem wir uns eine Civito-Platte für zwei geteilt haben sind wir satt und müde und mehr als ein kleiner Abstecher über den Hippimarkt ist nicht mehr drin.
    Unseren ersten ganzen Tag in Valizas nutzen wir für eine Wanderung durch die Dünen zum Hippiedorf Cabo Polonio. Zunächst setzen wir mit einem kleinen Fischerboot über den Arroyo Valizas und wandern dann durch den Sand zum Mirador (Aussichtspunkt) auf einen Felsen, von wo wir gleichzeitig nach Valizas und Capo Polonio schauen können. Angeblich sind das hier die höchsten Wanderdünen Südamerikas! 10km durch weichen Sand bei starkem Gegenwind zehren an unseren Kräften. Der Ort Cabo Polonio besteht aus verstreut gebauten Hütten. Es gibt weder Straßen noch einen Anschluss an das Wasser- und Stromnetz. Eine Baugenehmigung hat hier mit Sicherheit niemand eingeholt. Aktuell ist der Ort voller, überwiegend junger, Touristen- außerhalb der Saison wohnen wir angeblich gerade mal 100 Menschen. Die Stimmung ist entspannt, an den Wänden der individuellen Hütten findet man viele schöne Graffiti. So ähnlich müssen sich bei uns die 60er Hippi-Jahre in Europa angefühlt haben.
    Auf den Felsen vor dem Leuchtturm und auf der vorgelagerten kleinen Felseninsel lümmeln sich hunderte von Robben und Seelöwen.
    Wir müssen den Rückweg antreten, denn die kleine Fähre fährt nur bis halb acht. Wir könnten uns auch von geländegängigen LKW bis zum Busbahnhof bringen lassen und von dort einen Bus nehmen, doch wir kämpfen uns lieber nochmal 10km durch den feinen Sand zurück- diesmal mit Rückenwind. Schlimmer als die Anstrengung sind jedoch die Moskitos, die sich auch von dem aufgesprühten Repelent nicht vollständig abhalten lassen.
    Nach der Rückkehr genießen wir noch die Stimmung auf dem Hippimarkt in Valizas und ein Bierchen bei Live-Musik.
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