• Thesentür an der Schlosskirche

    October 14, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 19 °C

    Dann sind wir aus der Kirche raus und haben uns die Thesentür angeschaut. Gar nicht so einfach ein Foto ohne fremde Menschen davon zu bekommen.

    Die alte Tür der Wittenberger Schlosskirche, an die laut der – allerdings umstrittenen – Überlieferung Martin Luther 1517 seine 95 Thesen angeschlagen haben soll, wurde im 18. Jahrhundert durch einen Brand zerstört. An das mutmaßliche Ereignis erinnert die sogenannte Thesentür, die 1858 der preußische König Friedrich Wilhelm IV. der Stadt Wittenberg schenkte. Sie enthält den Text der 95 Thesen Luthers und ist mit musizierenden Knaben auf den Türkämpfern versehen, nach Zeichnungen Ferdinand von Quasts und Modellen von Friedrich Drake, gegossen vom Erzgießer Friebel aus Berlin.

    Das kräftig profilierte Gewände der Kirchentür ist noch ursprünglich; zu beiden Seiten des Scheitelsteins sieht man die Jahreszahl 1499. 1845 wurden auf hohen, wappengeschmückten Postamenten die Figuren Kurfürst Friedrichs des Weisen und Herzog Johanns des Beständigen von Friedrich Wilhelm Holbein über das Portal gesetzt. Die Entwürfe hierfür stammen von Friedrich Drake. Im Bogenfeld befindet sich ein Kruzifix in Lavamalerei von August von Kloeber 1851. Die hölzernen Türflügel, die den Thesenzettel getragen haben sollen, verbrannten 1760 und wurden 1768 nach Entwürfen von Fr. W. Exner erneuert. Die Zwickel der rechteckigen Umrahmung enthalten eine kaum noch lesbare Inschrift in Kapitalen, die an den Brand von 1760 und die darauf folgende Instandsetzung erinnert.
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