• Kyoto

    Oct 8–12, 2023 in Japan ⋅ 🌧 17 °C

    Kyoto steht zur Zeit oft als Paradebeispiel für Massentourismus in den Nachrichten, die Stadt ist während des Lockdowns bankrott gegangen und erlebt seit letztem Oktober ein Revival, zu Lasten der Locals. Aber auch viele Touristen beschweren sich, dass Busse und Züge extrem überfüllt sind. Mit dem Hintergrundwissen und mit den Tipps eines Freundes, der kurz vor mir in Kyoto war, plane ich die nächsten 3 Tage. Morgens um 6 sieht man tatsächlich kaum Menschen an den Hauptattraktionen, anschließend habe ich genug Zeit, um mich an den bekannten Tempeln anzustellen, immer mit dem Ziel vor den ersten Reisebussen dort zu sein. Der goldene Tempel Kinkakuji ist so dermaßen zur Instagram Attraktion geworden, dass man praktisch durchgejagt wird, sein Foto machen soll und dann bestenfalls noch ein bisschen Geld in den Souvenir Shops lässt. Ich war 30 min vor Öffnung dort und musste nicht warten, aber bei Einlass standen hinter mir bestimmt 300 Menschen. Für 5 Minuten gucken 2h anstehen ist mir dann zu blöd und ich lasse dieses "Must See" aus. Kyoto hat sowieso viel zu viele Tempel und Schreine, jede Bushaltestelle ist nach einem Schrein benannt. Da viele hier mit dem zeitlich begrenzten Japan Railpass unterwegs sind, wird von einem Tempel zum nächsten gehetzt und entsprechend gestresst sehen auch die Einwohner hier aus. Um dem Ganzen zu entrinnen mache ich am zweiten Tag einen Trip in die Berge, hier gibt es einen Tempel zu dem man eine Dreiviertel Stunde hochkraxeln muss. Kurama-dera war dafür aber mein absoluter Favorit, genauso wie Kōyasan fühlt sich dieser Ort noch spirituell an, im Vergleich zu den anderen Attraktionen.
    Insgesamt muss ich aber sagen, dass ich dem großen Trubel überwiegend entgangen bin, früh aufstehen lohnt sich hier.
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