• TAG 7 – Wanderung, Hengifoss u. Hochland

    20 Juli 2018, Islandia ⋅ 🌧 14 °C

    Sonne weckt uns, Frühstück mit leckeren Iceland Eiern.
    Schnell eingepackt und ab in das größte Waldanbaugebiet von Island.
    Hier wurde seit Anfang des letzten Jahrhunderts getestet, welche Art von Bäumen denn überhaupt wachsen will. Ursprünglich war die Insel wohl zu 40% bewaldet , die Wikinger und andere haben aber alles abgeholzt.
    So ist es nicht verwunderlich dass man Bewuchs aus ähnlichen Breitengraden angepflanzt hat. Birken, Tannen und andere aus Kanada, Kirgistan und andere nördliche Bäume. Kleine Schilder klären über die Herkunft auf. Obwohl manche dieser Bäume schon fast hundert Jahre stehen ist es doch alles ziemlicher „Kleinwuchs“. Also Waldspaziergang macht man besser im Bergischen.

    Wir machen auf einem Rundwanderweg ca. 6km und fahren dann weiter zum Hengifoss, einem der schönsten Wasserfälle Icelands. (Fallhöhe 128.5m, Fallstufe bei 450m). Wir selbst parken bei etwa 80 Höhenmetern. Ein ganz schön beschwerlicher Weg also. Der Weg ist am Anfang gut ausgebaut und führt steil bergauf an der Klamm entlang. Unterwegs weisen Schilder auf die Basalt Beschaffenheit hin. Flüssiges Vulkangestein, welches senkrecht fällt und dann von unten langsam nach oben abkühlt bildet perfekt geformte, rechteckige Säulen. Wahnsinn – sind so ca. 80m hoch diese Säulen.
    Vulkangestein, dass sich horizontal auf eine Ebene legt, lässt den Untergrund verbrennen und bildet durch Eisenanteile in der Erde eine rote Schicht. Als wir später ganz oben ankommen, kann man erkennen das das hier sichtbare wohl durch 8 Vulkanausbrüche entstanden ist. Riesengroße Vulkanbrocken liegen einfach so in der Landschaft rum und es sieht so aus als hätten Riesen Boule gespielt.
    Irgendwann, nach ca. 1.5h Aufstieg kommt ein kleines Schild, welches das Weitergehen untersagt. Wir nehmen das aufgrund der Größe gar nicht ernst, da auch andere weitergegangen sind. Es ist jetzt auch kein weg mehr, vielmehr muss man im Flusslauf über riesige Brocken klettern und sich einen Weg suchen. Nicht gefährlich, da scheinbar alle Steine durch die schieren Wassermassen so fest in den Untergrund und auch untereinander verpresst wurden, dass eigentlich nichts wackelt. Die letzten ca. 800m dauern so echt lang. Mehrfach muss man den Fluss kreuzen und trockener Schuhe willen kleine Steinbrücken bauen. Am Ende wird man belohnt mit einem Blick in die Grotte, in die das ganze Wasser fällt. Wir gehen auf etwa 100m an den Fall heran. Diese muss dann ja in etwa bei 450-130-80 Höhenmeter liegen – sind also so etwa nur 240 Höhenmeter gelaufen.

    Auf dem Rückweg nehmen wir das andere Ufer, müssen dann aber über große Entfernungen von Stein zu Stein über den Fluss springen.

    Unten erstmal ein Bierchen und dann weiter. Auf dem Schild am Parkplatz wird vom Nationalpark am zweit höchsten Berg von Island berichtet- Snaefell (1800m). Wir entscheiden uns da einfach mal hinzufahren. Unser Kartenmaterial und auch das Navi ist da gar nicht genau genug – so folgen wir dann einfach einem Schild. Es geht mit 10% Steigung auf das Hochland hoch, bei ca. 600 Höhenmetern hat unsere kleine Bergziege die Hochlandebene erreicht.
    Da finden sich dann Steinlandschaften neben dünn bewachsenen Steppen und viele einzelne Wasserflächen in der Form von Pfützen, Tümpeln, Seenlandschaften, Bächen und Flüssen. Kein Wunder das überall an der scharfen Kante des Hochlandes Wasserfälle in die Tiefe stürzen. Irgendwo muss das ganze Wasser ja herkommen und so fängt es auch prompt an zu regnen. Nicht viel, aber ständig. Zudem viel Wind, scheint unserer Bergziege aber nicht wirklich was auszumachen. Die Straße ist asphaltiert und windet sich weiter bergauf Richtung Snaefell, man kann seine schneebedeckten Hügel auch schon erkennen.(ca. 50km)

    Alle paar Kilometer sieht man kleine Gruppen von Schafen, meist ein Bock und zwei bis drei Weibchen. Manche kommen bis auf die Straße rauf. Da hält man dann an, Lichthupe oder Sirene oder mal richtig Gas geben und die rennen dann wie von Tarantel gestochen zurück auf die Steppe. Wir fragen uns wie denn diese – sagen wir mal 100 Schafe – auf einer Fläche von ca. 100km² wieder eingefangen werden ??????

    Brücken über größere Bäche sind meist als Holzbalkenbahn erstellt, sieht nicht sehr vertrauenserweckend für unsere 7.5to aus, Gewichtsbeschränkungsschilder fehlen, schaut man aber unter solch eine Brücke sieht man viel Beton und große, starke Stahlträger, so dass wir jede Brücke einfach befahren.

    Wir machen östlich vom Snaefell einen Abstecher nach links zu einem Wanderparkplatz mit schöner Aussicht auf die Vulkanhügel. Es regnet und es ist ungemütlich- wieder zurück und weiter Richtung Snaefell.
    Nördlich vom Snaefell biegt dann eine Schotterpiste links ab – noch 11km nach Snaefell steht dran. Für PKWs ohne 4×4 und Leihwagen verboten- mehrere Wasserfurten werden hier schon angekündigt. Das Verlassen des mit Steinen markierten Weges strengstens verboten. Genau richtig also für unseren Magirus. Untersetzung und Längssperre eingelegt und es geht gemächlich los. Mehr als 20..25km/h sind unseres Erachtens nicht möglich, wollen auch keinen Reifenschaden oder gar den Verlust von losgerüttelten Schrauben riskieren. Die Wasserfurten sind nach der Erfahrung vom ersten Tag eher harmlos. Mussten nicht mal aussteigen um die Wassertiefe zu messen. Durch die Windschutzscheibe kann man den Grund im glasklaren Wasser bei etwa 25cm sehen.

    Es geht durch bizarre Landschaften, Steinwege wechseln sich mit Lavageröll Pisten ab. Nasse Lavasteinfelder glänzen wie Silber in der Sonne und links schaut der mit Eis überzogene Snaefell ständig auf uns herab. Hinter uns bildet sich ein gigantischer Regenbogen. Nach ca. 1h erreichen wir die Rangerstation an der auch ein Campingplatz ausgeschildert ist. Ist wohl übertrieben, es handelt sich um eine durch kleine Steine markierte Fläche in einer Steinwüste. Im Rangerhaus werden Übernachtungsmöglichkeiten, WC, Dusche und eine Küche zum selber Kochen angeboten. Das richtige für Reisende mit PKWs, andere zelten aber auch einfach in der Steinwüste (brrrrrrrrrrrrrr). Trotzdem kostet dieser Platz mehr als letzte Nacht unten im Tal (1900 Kronen pro Person sind ca. 15,30 EUR).
    Dusche kostet extra. Der Ranger kassiert. Campingcard hier nicht gültig.

    Wir kochen im LKW, Internet ist mau . nur ein E – nicht Plus eher Minus – so nur weniger als ISDN Geschwindigkeit bei uns vor 15 Jahren. Wir essen, spielen Kniffel, gehen früh ins Bett.
    Baca selengkapnya