• TAG54 - Thors Wald bei Porsmörk

    September 5, 2018 in Iceland ⋅ ☁️ 10 °C

    TAG 54 – Mittwoch, 05.09.18 – Porsmörk -Thors Wald

    Autor: MS

    Wetter: 16..19 Grad Sonne

    Technik: die Tür am Koffer geht von innen nicht mehr immer auf

    Gemüt: Sonne lacht – wir auch , der Wetterbericht hat Recht behalten

    Gegen 7:15 Uhr steh ich auf, die Sonne kommt langsam über den ersten von Gletschern überzogenen Berg.
    Wir stehen immer noch an der 15. Furt Richtung Porsmörk. (Thorsmörk -Wald des Thor.) Das ist ein bewaldetes Gebiet zwischen den Gletschern Mydralsjökull, Tindfjallajökull und Eyjafjallajökull, umschlossen von den Flüssen Krossa, Prönga und Markarfiljot.
    In allen anderen Fahrzeugen herrscht noch Stille.
    Der Gletscherfluss sieht auch heute morgen nicht niedriger aus – ein wenig vielleicht ????
    Ich laufe flussaufwärts, aber auch da ist keine bessere Überfahrt möglich – eher gar nicht.
    Dann kommt plötzlich ein Fahrzeug aus Richtung Porsmörk. Ich muss warten bis es an der Furt ist. Ein höhergelegter Pickup mit Wohnkabine. Ganz routiniert fährt er da durch. Am Hang, wo es tiefer ins Wasser geht, taucht er bis zu den Scheinwerfern ein, dann ist es aber auch schon geschehen – da war klar, das schaffen wir auch mit Leichtigkeit.

    Wir spülen und packen kurz alles wieder in die Schränke. Neben uns die Polen sind jetzt auch wach und wärmen sich im laufenden japanischen Geländewagen. Die lassen lieber uns den Vortritt. Die Überfahrt war dann auch kein Problem – schön gleichmäßig, ordentlich durchgeschüttelt und durch. Die Polen fahren dann hinterher.

    Danach mal eben nach links und dort die Furt durch die Krossa angeschaut. Noch mehr Strömung, noch weniger Grund zu sehen – Der Platz „Vulkano Hut“ fällt – wie erwartet – für uns aus. Wir wenden und fahren zum Platz Basar. Es sind weitere 4 Furten, davon eine ähnlich tief wie eben die. Da allerdings mit steilerem Böschungswinkel. Auch kein Problem für uns, die Polen passen und machen kehrt. (was ich hier nicht verstanden habe)
    Vor Basar biegt links noch eine Furt über die Krossa zum Camp Langidalur ab, diese wäre für uns zu meistern, da deutlich breiter und demnach auch weniger Wassertiefe, der Grund ist auch zu sehen – vielleicht 60cm. Janine überredet mich aber, doch zum Basar zu fahren. Ein netter Platz am Fluss im Birkenwäldchen. Jetzt erst frühstücken und dann machen wir uns auf zu einer Wanderung – ein Gipfel soll bestiegen werden um die grandiose Aussicht über mehrere Gletscher zu genießen.

    Zunächst über eine mobile Fußgängerbrücke über die Krossa, dann Richtung Platz Langidalur. Dort schauen wir uns bei strahlendem Sonnenschein mehrere Fahrzeuge an, wie die an dieser seichteren Stelle die Krossa furten.

    An der Hütte treffen wir dann Svantje und Axel, die beiden hatten wir schon auf einem Campingplatz vor 4 Tagen bei einem Bier kennen gelernt und einen netten Abend gehabt. Die beiden sind mit einem nett ausgebauten VW-Transporter in Sprintergröße ähnlich lange wie wir auf Island unterwegs. Wir beschließen die Wanderung gemeinsam zu gehen. Ein echt netter, grandioser Tag bei strahlend Sonne.

    Da das Tal von 3 Seiten von Bergen umschlossen ist, herrscht hier ein milderes Klima, weshalb es hier um einiges grüner ist als im Rest dieser tollen Insel.

    Über zwei Gipfel und Birkenwälder kommen wir am Ende in der Vulkano Hut an – ca. 15km gewandert – auf und ab.

    Wir nehmen noch Kaffee und Bier dort, dann kommt der Hochlandbus der Svantje und Axel wieder zum Fahrzeug in die nächsten Stadt bringen soll. Der Busfahrer erklärt sich bereit, uns bis Basar mit zu nehmen, so müssen wir die ca. 4km nicht wieder zurück laufen und können eine Furt durch die Krossa – an der tiefsten Furt – dann doch noch erleben – in diesem großen Bus recht unspektakulär. (Der Hochland Bus ist übrigens ein Mercedes Allrad-Fahrgestell mit Busaufsatz. Der Busfahrer zeigt mir auch ganz stolz, dass der Ansaugstutzen des Luftfilters bis an den Rand der Windschutzscheibe hochgelegt ist – und der kann auch noch in den Fahrgastraum umgelenkt werden. Also so tief möchte der bestimmt auch nicht durchs Wasser – aber gute Idee.)

    Wir verabschieden uns von Svantje und Axel und wollen in Kontakt bleiben.

    Am Campground Basar angekommen gibt’s dann noch ein Bierchen in der Sonne – dann kühlt es auch schon sehr schnell ab. Unsere – noch immer nass vom Haifossausflug an kleinen Birken – aufgehängte Klamotten sind nun auch endlich trocken.

    Wir essen zu Abend und schauen uns den grandiosen Sternenhimmel an, da es hier oben so gut wie kein externes Licht gibt, funkeln hier scheinbar 5x so viele Sterne als bei uns. Zudem suchen wir den Himmel immer wieder nach Anzeichen für Nordlichter ab, bis jetzt erfolglos.
    Read more