Die letzten Schritte

Aber natürlich bleiben wir auch heute nicht verschont: wieder müssen wir uns durch ein paar Kilometer komplett zugewachsener Wege kämpfen und unsere Beine brennen von den zahllosen Stachelpflanzen und Dornenranken. Hinzu kommen ein paar sehr steile Auf- und Abstiege. Irgendwann beginne ich den Weg innerlich zu verfluchen und wir singen nur noch "My legs are on Fire" (frei nach "Girl in Fire" von Alicia Keys).
Als Muxía am späten Nachmittag noch immer nicht in Sichtweite ist, lassen wir uns sogar zu einer Abkürzung hinreißen, wodurch wir ein Stück Küste verpassen. Aber dann erreichen Addie und ich die Kuppe eines Hügels und in dem Moment weiß ich, dass der Weg alle Mühen wert war.

Vor uns öffnet sich ein herrlicher Blick auf Muxía. Die kleine Stadt liegt auf einer schmalen Landzunge und ich habe sie noch nie von dieser Seite und aus dieser Entfernung sehen können. Sie war immer das Ziel meiner Wege und diesmal hat es 144 Tage gedauert, bis ich sie erreicht habe. Aber jetzt bin ich fast da.
"Wie fühlt es sich an?", fragt mich Addie.
Ich muss den Blick erstmal auf mich wirken lassen. "Seltsam", sage ich schließlich. "Aber richtig."Okumaya devam et