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  • Day 148

    Zurück an der Nordküste

    July 26, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 22 °C

    Aus A Coruña herauszukommen ist etwas umständlich, da wir erstmal zwei Busse nehmen müssen, um zu einer Tankstelle an der Schnellstraße zu gelangen. Dort dauert es eine gute Stunde, bis uns zwei Deutsche Aussteiger einsammeln, die zwar nicht direkt Richtung Gijón fahren, uns aber nach Ferrol mitnehmen. Dadurch ändert sich unsere Route etwas, aber wir schaffen es trotzdem bald, Richtung Vilalba weiterzukommen. Leider lässt uns das Paar aus Newcastle, England irgendwo im Nirgendwo aussteigen, wo kaum Verkehr ist. Trotzdem können wir eine Fahrt weiter bis direkt vor Vilalba ergattern.

    Am Kreisverkehr, wo es Richtung Ribadeo und damit an die Nordküste geht, bleibt schon nach wenigen Minuten ein Van stehen. Der Spanier meint, nur wenige Kilometer bis Mondoñedo zu fahren, daher lehnen wir das Angebot ab. Erst nachdem er weitergefahren ist, schauen wir auf Google Maps und uns fällt auf, dass Mondoñedo mindestens 40km von hier entfernt ist und uns dadurch doch weitergebracht hätte.
    Zu unserer großen Überraschung kommt der Spanier in dem Van kurze Zeit später zurück. Ihm ist dasselbe aufgefallen und er wollte uns nicht stehenlassen. Letztendlich bringt uns Michi sogar den ganzen Weg bis Ribadeo.

    An einem Kreisverkehr auf der anderen Seite der großen Brücke, über die ich vor ein paar Wochen Galicien betreten habe, laufen uns erst einmal mehrere verwirrte Pilger über den Weg, die den Zugang zur Brücke nicht finden können. Sam hilft ihnen weiter.
    Irgendwann bleibt ein Mann in einem weißen Van stehen, der uns verspricht, in ein paar Minuten wiederzukommen, da er noch etwas zu erledigen hat, und uns dann den ganzen Weg bis Villaviciosa mitzunehmen, was unser heutiges Ziel ist.
    Wir warten geduldig und nach etwa einer halben Stunde taucht der Van tatsächlich wieder auf. Während der Fahrt erzählt uns José, dass er vor der längeren Fahrt noch im Meer baden wollte, da er gestern nicht duschen konnte. Er pendelt regelmäßig an der Küste auf und ab, da er auf Mittelaltermärkten arbeitet und Käse verkauft. Als er uns in Amandi aussteigen lässt, wohin er extra für uns einen kleinen Umweg gefahren ist, schenkt er uns einen ganzen Laib Ziegenkäse.

    In der Herberge La Ferrería in Amandi fühle ich mich ein ganzes Monat auf meinem Camino zurückversetzt. Und tatsächlich fällt mir auf, dass es auf den Tag genau ein Monat her ist, dass ich das letzte Mal hier angekommen bin.
    Sergio, der uns schon erwartet, empfängt mich mit großer Freude und einer festen Umarmung. Er hat mir auf diesem Camino, nachdem ich bei ihm war, aus der Ferne einmal sehr geholfen und ich bin fest überzeugt, dass er einer der besten Menschen ist, die mir auf meinem Weg begegnet sind.
    Zum Abendessen sind wir natürlich unter Pilgern und es gibt seine beliebte Paella.
    Ich weiß jetzt schon, dass ich mich morgen nur schwer werde lösen können von diesem Ort.
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